Alle die SKYFALL bereits gesehen haben: Eure Bewertung?

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Re: (Spoiler!) User-Reviews zu SKYFALL!

183
Ich war gestern Abend im Kino und bin wie viele hier begeistert. Genau solche Zutaten brauch ein guter Bond Film. Und auch die Köche haben ihn nicht versalzen :)
Das schöne ist, dass Bond gar nicht logikfrei sein muss. Es ist Bond und darf immer ein wenig über der Realität schweben. An DAD kommt eh so schnell nichts ran. Die vielen kleinen Anspielungen an vergangene 007-Tage, der ganze düstere Craig-Stil und auch die Wiedereinführung der alt bekannten Charaktere hätte nicht besser sein können. Will hier gar nicht groß ins Detail gehen. Welche Regisseur sich auch immer an Bond 24 traut, muss sich echt Gedanken machen. Das ist schwer zu toppen. Im Nachhinein ärgert einen sogar QOS imme mehr, da dieser Film den guten Einstand der Craig-Ära um einiges zurück geworfen hat. Werde morgen nochmal rein gehen. Eine 9 mit *** hat der Film verdient. Ich bin gespannt wie es weiter geht.

Wow

184
Als der erste Trailer rauskam war das eine Folter für mich weil es damals noch so lange hin war bis der Streifen endlich ins Kino kam. Ab diesem Tag hab ich jeden Tag auf der Website meines Kinos nachgesehn wann man denn Karten reserviern kann. Am 1. Oktober wars dann soweit. Ich war der erste der 2 Tickets gekauft hatte.

SKYFALL - The IMAX Experience ist ab sofort mein Lieblings Bond.

Mein erster Bond Film war GE. Der erste im Kino war TWINE, danach DAD. Damals machte ich mir sorgen weil ich totaler Brosnan Fan war und ich dachte das alles danach nichts mehr wird.... Wie hab ich mich getäuscht. Aus CR kam ich total geflasht raus und es gab ab sofort keinen besseren Schauspieler für mich als Daniel Craig.
Nach diesem Film fand ich die 20 Filme davor (bitte nicht böse sein) lächerlich. DAD.... erklärt sich von selbst wieso. Der Realismus war bei CR einfach das was mich so total beeindruckt hat. Niemals hätte ich mir einen Bondfilm so vorgestellt.

Bei QOS war ich dann besonders gespannt da ich in Bregenz arbeite und schon oft auf der Seebühne war. Ich wäre so gern zum Statistencasting gegangen. Leider musste ich zu dieser Zeit meinen Militärischen Dienst wahrnehmen und wurde so dieser Chance beraubt. Wenn ich nun dort vorbeilaufe seh ich immer zu der Stelle hoch an der Bond den einen Schergen vom Dach fallen gelassen hat und denk mir "Da oben stand er, YES!" Der Film selbst hat mir eigentlich gut gefallen. Nur die Schnitttechnik hat vieles kaputt gemacht in meinen Augen. Wenn man nix mehr erkennt kann man gleich die augen zumachen.

So, nun saß ich also am Mittwoch in der ersten Preview Vorstellung um 20 Uhr. Ich war der erste im Saal (bin ich ein Freak??) und ein Poster gabs auch noch. Als der Film dann anfing hat ich ein Grinsen im Gesicht. Der Anfang war für mich perfekt gemacht. Ich bin froh das die Gunbarrel ans Ende geschoben wurde. Die verschwommene silhouette von Bond und dazu der kraftvolle einsatz der Orchesterbläser war für mich das erste Highlight im ganzen Film. Ich hab mich lange gefragt wie der Film wohl anfängt. Das war Perfekt!

Dann die Szenen in Istanbul sind einfach nur sehr schön und die Verfolgungsjagt typisch Bond. Die TS gefiehl mir Irre gut. Der gebrochene Bond mit dem Bier im Bett fand ich witzig. Wie man sich im Vorfeld aufgeregt hat das er Heineken trinkt. Dabei hätte alles andere als ein Bier hier doch gar nicht gepasst.

Ihn dann im HQ noch so kaputt zu sehn und bemüht darum das alles zu kaschieren damit er weiter machen darf... respekt an Craig. Das nimmt man ihm vollständig ab.
Dann kam ja schon der Teil mit Severine. Sie ist hübsch und ich hätte mir nicht erwartet das sie so gut spielt. Man hat allein durch ihre paar Sätze die sie über Silva verloren hat selbst schon Angst vor ihm bekommen. Den Kampf zwischen den 2 Komodowaranen empfand ich als sehr Retro. So eine Tierszene kam schon lang nicht mehr vor. Den Blick von Bond fand ich Göttlich als er das Vieh entdeckt hat.

Und dann kam er. Silva. Es war einfach der Hammer. Diese Einleitung. Wie er so langsam auf die Kamera zuläuft und Bond so homoerotisch anmacht. Der Saal hat gelacht. Dennoch empfand ich ihn wirklich als sehr gefährlich. Die Szene mit dem Glas und der Pistole spricht da für sich. Das hab ich nicht kommen sehn.
Wie Bond ihn dann hochnimmt gefiehl mir gut. Die musikalische Untermalung passte wieder perfekt. Btw: Thomas Newmann macht seinen Job klasse. Sein Score gefällt mir durch die Bank super.

Die weitere Geschichte mit London, Ubahn, Schottland usw. führ ich jetzt nicht mehr weiter aus... bis auf ein Highlight. Der DB5 - den Knopf einzubauen war echt genial. Dann noch der zynische Kommentar von M dazu.

Insgesamt war ich richtig erleichtert als der Film fertig war. Zum ersten weil ich dringend Pinkeln musste und zum zweiten weil ich befürchtet hatte das der Film zu sehr gelobt wurde und dem ganzen nicht gerecht wird. Hab mir umsonst sorgen gemacht und ich bin vollauf zufrieden mit Skyfall. Der wird garantiert nochmal im Kino konsumiert.

Bitte bitte lasst die Zeit bis Bond 24 schnell vergehn.

Re: (Spoiler!) User-Reviews zu SKYFALL!

185
Dario hat geschrieben:Bisher hat noch keiner geschrieben wie ihm Ola Rapace gefallen hat...

Schliesslich ist der DER Gegner bevor der geniale Bardem auftaucht und ist somit in der ersten Stunde des Films Bonds Gegner.

Ich persönlich finde er hat nen Superjob gemacht.
Muckis hat er ja und nen ziemlich coolen Blick.Daß er keinen Dialog hat erinnert an Red Grant in FRWL und macht ihn somit noch bedrohlicher.

Soweit ich weiss ist er ja neben der Schauspielerei in Schweden ein bekannter Musiker.
Auf der Weltpremiere in London hätt ich ihn beinahe nicht wiedererkannt.

ola rapace ist ein sehr guter schauspieler, der vor allem in mankells wallander reihe als stephan geglänzt hat. die rolle in skyfall war von anfang an klar. ein auftragskiller. also kein henchman in dem sinne,aber auch nicht notwendig.

Re: (Spoiler!) User-Reviews zu SKYFALL!

186
So, auch wenn ich SF bisher erst einmal gesehen habe, versuche ich durch folgende Rezension meine Position klarzustellen. Für alle die SF noch nicht gesehen haben gilt Spoiler-Warnung.
Ach... danielcc, wann wirst du Skyfall jetzt endlich sehen und warum erst so spät?

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Als Daniel Craig Ende 2005 in die Rolle des James Bond zu Casino Royale eingeführt wurde ging Kritik über Kritik durch die Medien, mit dem Anlaufen verstummten schließlich alle. Daniel Craig ist der neue James Bond. Bond war zurück!

2008 folgte dann Ein Quantum Trost, ein spezieller aber weniger klassischer Bondfilm. Nun nach vier langen Jahren des Wartens auf irgendwelche Neuigkeiten, des Wartens auf eine gute Nachricht in der MGM-Krise, ist Bond wieder da, und wie!


Die Handlung von Skyfall ist genauestens überlegt, Drehbuchautor John Logan, Purvis und Wade haben ein fantastisches Skript abgeliefert. Die damals so gehasste Finanzkrise hat sich zu einem wahrhaftigen Glücksfall entwickelt.
Die gesamte Symbiose von Alt und Neu schließt einen Rahmen nach 50 Jahren Filmgeschichte.
Neben der Einführung von Mallory, Moneypenny und Q werden nicht nur alte Charaktere beibehalten, nein, es wird beispielsweise mit der „Rückkehr“ des DB5 und dem klassischen Showdown in Schottland ein ganz großer Kreis geschlossen.


Trotz des passenden Einstiegs in den Film wäre die Gunbarrel am Anfang wohl trotzdem angemessen gewesen. Schade.
Ansonsten bietet die Pre-Title-Sequenz in Istanbul einen bombastischen Einstieg in den Film und erzeugt eine Spannung, die über den gesamten Film aufrechterhalten wird und nicht einmal auch nur minimal abfällt. So habe ich es in noch keinem Bondfilm gesehen. Grandios!
Des Weiteren erkennt man hier bereits Roger Deakins überragende Kameraarbeit: ruhige Szenen werden mit etwas rasanteren Cuts kombiniert – Bilder, die vor allem nach dem hektischen Ein Quantum Trost wie ein Fest für die Augen wirken.

Mit dem Fall ins Wasser, dem enttäuschten Blick Ms, perfekt hinterlegt von schneller werdenden Regenfällen folgt ein Übergang in Kleinmans geniale Titelsequenz, die ganz hervorragend bereits auf den weiteren Film vorbereitet und von dem, mir immer besser gefallenden, Titelsong von Adele hinterlegt ist.

Nach der atemberaubenden Pre-Title-Sequenz gönnen Mendes und Co. den Zuschauern etwas mehr Ruhe: Bond genießt seinen Tod, kehrt schließlich nach London zurück und wird geschwächt und sichtlich heruntergekommen gezeigt. Die Tatsache, diese Fakten nicht auszulassen sorgen gerade im Kontrast zum Filmende für die passenden Eindrücke beim Zuschauer.

Nach und nach wird durch Silvas „Spiele“ immer mehr Spannung aufgebaut, im Gegenzug macht M durch die Manipulation der Testergebnisse deutlich, dass Bond derjenige ist, dem sie vertrauen kann. Allein diese Tatsache ist bereits ein kleinerer Baustein eines klassischen Bondfilms, und warum auch immer hatten viele diese Ansicht in den letzten zwei Filmen verloren.
Mit der Explosion des MI6-Gebäudes ist es den Verantwortlichen gelungen eine Explosion zu filmen, die meinen vorab wirklich hohen Ansprüchen gerecht wird, genau hier hatte ich Schlamperei bei den CGI-Effekten erwartet. Klasse.

Das geniale an der ganzen Spannung im Film ist, dass er trotzdem keineswegs zu ernst oder zu düster wirkt – nein, es ist genauso, wie es vorher angekündigt wurde: düster und humorvoll zugleich. Dies zeigt sich nicht nur in den Computerspielen des Raoul Silva, sondern auch in den lockeren Sprüchen ganz verschiedener Charaktere, welche ich vor vier Jahren ein wenig vermisst habe.
Unterstrichen wird dies durch die Einführung Ben Whishaws als Q, welcher ein paar Gadgets zurückbringt, eine echte Hommage an GoldenEye bot und zur Krönung noch für einen regelrechten Aufschrei im Kinosaal sorgte.

Trotz des gedrosselten Tempos wird keineswegs Filmzeit verschwendet. Zügig geht es weiter nach Shanghai.
Der für dort zuständigen Crew (u.a. Alexander Witt) gelingt es meisterhaft, die Stadt von der schönsten Seite zu zeigen, den psychisch und körperlich geschwächten Bond nochmals in den Mittelpunkt zu rücken, die Handlung voran zu bringen und bei all dem Bond noch als 007 „back in action“ darzustellen.

Soeben in Shanghai angekommen, geht’s für Bond auch sofort weiter und zwar zu einem beeindruckenden Set, was Produktionsdesigner Dennis Gassner da abgeliefert hat.
Mit Berenice Marlohe wird im Floating Dragon Casino nun auch eine fantastische Newcomerin eingeführt, die ihrer Rolle Severine einen eigenen Stempel aufdrückt und der Figur einen Tiefgang verleiht. Schade, dass ihre Rolle wohl stark gekürzt wurde, denn das, was man von ihr sieht, ist grandios.
Was man außerdem noch ein wenig kritisieren kann ist, dass eine wirklich Spielszene gecuttet wurde. Aber das ist wirklich Kritik auf einem ganz anderem Niveau.

Eine weitere Meisterleistung der Filmsets in Verbindung mit CGI wird mit Sivas Insel geboten.
Diese Filmminuten sind aber auch allein durch die schauspielerische Leistung Bardems bereits Spitzenklasse. So viel sei bereits jetzt verraten: Javier Bardem ist für mich einer der besten Bondgegner in 50 Jahren Bondgeschichte.

Mit der Rückkehr nach London offenbaren die Drehbuchautoren und alle Beteiligten ein weiteres Mal, wie präzise die Handlung durchdacht wurde: Silvas und Ms gemeinsame Vergangenheit gibt Mister Rodriguez eine Komplexität, die wir selten gesehen haben.
Ein weiteres Highlight ist die atemberaubende Verfolgungsjagd quer durch London; mit der Szene beim Untersuchungsausschuss zeigt sich ein weiteres Mal die schauspielerische Klasse von Rory Kinnear, Judi Dench und Ralph Fiennes.
Der gleichzeitige Ablauf des Zitierens durch M und der Hetzte Bonds durch die City wirkt auf mich nicht übertrieben.

Die anschließende Enthüllung des Aston Martin DB5 sorgte im Kinosaal für den größten Aufschrei. Wohl zu recht.
Die Qualität zeigt sich nicht nur durch den Wagen selbst, vielmehr durch die Atmosphäre dessen in den Highlands von Schottland, von denen ich hätte auch noch mehr sehen können, und in den humorvollen Szenen der Goldfinger-Hommage in der so ernsten Situation. Das ist Bond.

Dem Zuschauer werden Einblicke in Bonds Vergangenheit geboten, jedoch nicht so, dass ich sagen könnte, 007 habe seine Geheimnisse alle verloren.
Mit dem Ende bei der exzellent gebauten Skyfall-Lodge erreichen der Film und die letzten 50 Jahre ein Showdown mit überwältigender Action und tiefgehender Emotion.
Ob dabei Silva M durch das Taschenlampenlicht findet, finde ich zwar nicht wirklich toll, aber es gibt schlimmeres. Bei einem so genialen Film ist das nebensächlich, wenn auch dieser Punkt sicher für Diskussionen sorgen mag.

Und zu guter letzt wird noch der anfangs von mir angesprochene Rahmen geschlossen. Moneypenny is back. M is back. BOND IS BACK!

Ein letzes Wort noch zu Daniel Craig: Er wird jedes Mal besser!
Gelobt seien auch alle anderen Beteiligten, wenn es auch noch so „kleine“ Techniker oder Statisten seinen, nur durch sie alle ist Skyfall möglich geworden.

Mein Fazit: Die 143 Minuten Filmzeit waren ein wahrer Genuss, Bond ist zurück. Ich vergebe 9,5/10 Punkten. BOND24 dann auch bitte wieder mit Sam Mendes, Roger Deakins und Daniel Kleinman.



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"Für England, James? - Nein, für mich!"

Re: Wow

187
ArcticDrummer87 hat geschrieben:Der DB5 - den Knopf einzubauen war echt genial. Dann noch der zynische Kommentar von M dazu.

[...]

Bitte bitte lasst die Zeit bis Bond 24 schnell vergehn.
Das der Knopf so eingebaut wurde, war genial!
Die Szene: einfach Göttlich!
Future Classic!
Habe nach dem Trailer befürchtet, dass er jemanden rausschleudern würde, aber das hat sich gottseidank nicht Bewahrheitet!

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Das Kino war rappelvoll.
Ca. 1000 Leute.
Poster gab es leider nicht, dafür eine 00,7 ml. Duftprobe des 007 Parfüms.

Der Film verging wie im flug.
Gefühlt 20 min. nach der verschwommenen Siluette stand ich wieder auf der Straße und wusste das gesehene nicht einzuordnen! Ich habe bis heute morgen keine Worte finden können.

SKYFALL IST DER BESTE BOND ALLER ZEITEN!

Diese Kommetare haben wir im Vorfeld zu hauf gelesen und die Erwartung war dementsprechend hoch. Aber ich wurde nicht enttäuscht! Ich kann zwar noch kein Review nach einmaligem sehen schreiben, dafür war ich zu geflasht, aber bis zum BD-Strat am 01.03.2013 kann ich nicht warten.
Ein Kinobesuch ist mindestens noch fix, dann werde ich mir die OmU gönnen, da hier in der nähe keine OV läuft.

DIE ZITATE DES FILMS SIND (mMn):

"Gerade wurde ihr Testament verlesen. Dashier ist für Sie."
(Bond sieht den Hund)
Was würde Silva sagen? Es musste ja so kommen!

und

"Offiziel wurden wir einander noch garnicht vorgestellt?!?"
"Wirklich? Verzeihung, mein Name ist Eve .... Eve Moneypenny."
*404 MESSAGE NOT FOUND*

Re: Wow

190
LFTSkyfall hat geschrieben: Das Kino war rappelvoll.
Ca. 1000 Leute.
Was habt ihr bitte für geile Kinos?
Der Saal in dem ich den Film gesehn hab ist der grösste bei uns und der hat gerade mal 383 Plätze.

Das IMAX in Sydney (? bin mir nicht sicher aber es war Australien) wär mal was.
Ne Leinwand mit über 1000 m². Da sind die 140 m² bei uns ja ein Witz.

Da fällt mir grad was ein. Ich war ja Mittwochs in der Pre-View Vorstellung.
Was ist eigentlich das besondere daran? Pre-View.... Also er wird vorher gezeigt....vor was? Bevor er gezeigt wird? Wieso heisst es das der Film am 1.11. ins Kino kommt wenn er am 31.10 schon läuft? Versteh ich nicht ganz.

Warum überhaupt ne Preview? Für mich wars toll - ein tag weniger warten. Aber sonst fällt mir jetzt kein Grund ein.

Re: Wow

192
ArcticDrummer87 hat geschrieben:Warum überhaupt ne Preview?
Solche Vorstellungen Preview oder Vorpremiere zu nennen - das ist doch nur ein Marketing-Gag.
Früher durfte ein Film erst am Tag des offiziellen Starts gezeigt werden.
Irgendwann kam jemand auf die Idee, man könnte ja eine Mitternachts-Preview zeigen, also den Film um 0 Uhr starten.
Und dann wurde das ganze so gelockert, dass es inzwischen bereits ab 19 Uhr am Vortag Vorstellungen gibt, manchmal sogar schon am Nachmittag.

Wie gesagt: es geht nur darum, so einen Filmstart als noch "bedeutender" zu verkaufen.

Theoretisch könnte man so langsam auch einfach mal den Starttag für neue Filme in Deutschland von Donnerstag auf Mittwoch verlegen. Bis Ende der 80er war ja noch der Freitag Starttag, so wie heute noch in England und den USA. Da gibt es übrigens bis heute keine Vorstellungen am Vortag, höchstens Midnight-Screenings.

Re: (Spoiler!) User-Reviews zu SKYFALL!

194
Es würde mich freuen, wenn es der ein oder andere schafft, meine doch etwas längere Kritik zu lesen.

Ein paar Worte vorab:
Mein ersten Kinobond war GoldenEye und nie wieder habe ich seitdem ein so begeistertes Kinopublikum gesehen. Damals wollten alle ihren Bond – ihren Helden – zurück und sie bekamen ihn. Diese Mischung aus Coolness, Charme, Sex und Heldentum fasziniert die Zuschauer seit nun 50 Jahren.
Nie zuvor habe ich mich im Vorfeld so gut und detailiert über einen Bondfilm informiert wie dieses Mal bei Skyfall. Im Grunde kannte ich die Struktur des Films, die meisten Szenen, viele Gags, alle Überraschungen schon im Vorfeld. Dennoch ist es etwas ganz anderes, den Film dann tatsächlich zu sehen.
Die Erwartungshaltung war irrsinnig groß auch wenn ich während der Dreharbeiten nicht immer vollends optimistisch in Bezug auf das Endprodukt war.
Dann die überschwenglichen Kritiken, die Lobhudeleien über Mendes Regie aber auch viele etwas verwirrte Fan-Berichte nach dem Kinobesuch. Was würde mich erwarten?

„Sky(fall) is the limit“

„...We are not now that strength which in old days
Moved earth and heaven, that which we are, we are;
One equal temper of heroic hearts,
Made weak by time and fate, but strong in will
To strive, to seek, to find, and not to yield”


Es ist für mich einer der Schlüsselszenen im Jubiläums Bondfilm. Auf der einen Seite muss die großartige Judi Dench ihren „Mann“ vor einem öffentlichen Untersuchungsausschuss stehen, nachdem nicht nur ihre Fähigkeit als Geheimdienst Chefin angezweifelt wird, sondern auch die Bedeutung und Relevanz der Institution an sich. Während sie die obigen Zeilen aus Tennysons Gedicht über Heroismus zitiert, zeigt Mendes in einer wundervoll gelungenen Parallelmontage unseren Helden. Er ist gestorben, er war gebrochen, alle haben an ihm gezweifelt – und doch ist er zur Stelle, wenn die Not am größten ist.
Skyfall ist ein Film über Helden, die im richtigen Moment zur Stelle sind. Er zeigt den Unterschied zwischen Leuten die „an der Front“ kämpfen, und denen die an Schreibtischen die Entscheidungen treffen. Er zeigt das Altmodische und das Moderne, Jugend und Alter. Das Beachtliche dabei ist, dass das vorzügliche Skript von Purvis, Wade und Logan keine Vorverurteilungen macht und keine Schubladen kennt. So braucht der altmodische Haudegen Bond dann doch die Fähigkeiten des zunächst von ihm verspotteten jugentlichen Qs und gleichsam sehe dieser Jüngling ziemlich alt aus, wenn Bond nicht für ihn den Karren aus dem Dreck ziehen würde, nachdem seine Hacker-Kenntnisse zum Eigentor werden. Der zunächst unsympatische Schreibtischtäter Mallory, erweist sich als tapfer in Wort und Tat. Selbst der vermeidliche Bösewicht hat seine guten Gründe für sein Handeln. Es gibt kein Schwarz und Weiß mehr – und so ist Skyfall der wohl nuancierteste aller Bondfilme. Jeder Charakter ist liebevoll gestaltet und entwickelt. Da hilft es gewaltig den ohne jeden Zweifel besten Cast der 50 Jährigen Historie zu haben.

Daniel Craig spielt auf einem Level, wie vor ihm kein anderer. Er ist Bond und als solcher ein abgerundeter Charakter, keine Type, kein Kleiderständer, kein bloßer Sprücheklopfer. Alles was er macht ist glaubwürdig, er ist unglaublich greifbar als Mensch, und dennoch ist er hier mehr der coole Bond als in seinen ersten beiden Auftritten. Der Witz ist zurück, der Stil ist zurück, der Charme und der Sex sind zurück. Unzählige witzige Sprüche, die nur sehr selten übertrieben oder unangemessen wirken. Wunderbar die Wortgefechte zwischen ihm und Q, ihm und Silva. Doch noch faszinierender ist wie er die verwundbare Seite von Bond spielt. Von den Toten auferstanden ist er körperlich und geistig nicht der Alte. Tapfer kämpft er sich zurück und versucht dabei eine Fassade aufrecht zu halten. Bloß keine Schwäche vor Anwesenden anmerken lassen, nur um dann im nächsten Moment zusammenzubrechen. Er trinkt, er nimmt Painkiller, er zweifelt an seiner Rolle in der Welt. Das sind charakterliche Tiefen, die kein anderer Bonddarsteller vor ihm hätte spielen können und das das alles den Charakter Bonds nicht entmystifiziert oder gar lächerlich macht, das ist ein großer Verdient der Drehbuchautoren, des Regisseurs und allen voran Craigs. Fleming selbst dürfte seine Freude an dieser Interpretation haben, denn es ist genau der Bond, den er geschrieben hat. Bond braucht die Herausforderung, den Thrill, die besonderen Aufgaben, nur dann wächst er über sich hinaus und Schmerz, Angst, Fehlbarkeit ist vergessen.
Aber Bond ist immer nur so groß wie seine Feinde und mit Javier Bardem steht ihm gegenüber der beste Bondbösewicht seit Fröbes Goldfinger. Großartig geschrieben, faszinierend von Bardem zum Leben erweckt. Silva ist Bonds böses Spiegelbild. In ihm zeigt der Film sein zweites Motiv, nämlich die Frage, wie man mit seinem Schicksal umgeht. Ihm und Bond ist Ähnliches wiederfahren. Von M verraten bzw. im Stich gelassen, tief gefallen, körperliche Narben davon getragen. Doch entscheidend ist wie beide mit ihrem Schicksal umgehen. Für Bond ist Rache keine Option. Er wird gebraucht und seine Loyalität ist wichtiger als seine persönliche Enttäuschung, zumal er weiß, dass M ihren Job getan hat, so wie er seinen tut. „We’re under attack and you know we need you!“

Bardem überrascht anfangs mit einer leicht übertrieben homoerotischen Darstellung, wird aber dann immer bedrohlicher ohne zu überdrehen. Eigentlich eine viel glaubwürdigere Darstellung als der oft zum Vergleich herangezogene Heath Ledger als Joker. Im Showdown ist Bardem dann überragend und stellt genau die Herausforderung dar, die Bonds Einsatz rechtfertigt.

Mehr als in den beiden Vorgängern spielen hübsche Bondgirls wieder eine Rolle. Die permanenten Flirts mit Harris‘ Eve sind ein echter Genuss und zudem oft wunderbar von Mendes in Szene gesetzt, wie etwa im Kasino oder zuvor bei der Rasur. Harris spielt die Rolle mit einer Souveräntät, dass man meint, sie hätte schon immer an Bonds Seite sein müssen. Sie ist eine großartige Wahl für die Rolle von Bonds Dauer-Flirt Miss Moneypenny und das in der PTS geschilderte Ereignis verleiht der „Beziehung“ nun etwas ganz besonderes.

Doch die Überraschung des Films ist für mich die Newcomerin Bérénice Marlohe. Mit ihr hat die Serie nicht nur endlich wieder eine spektakuläre, glamoröse Schönheit. Nein sie überzeugt viel mehr mit einer brillanten Darstellung. Eine selbstbewusste Fassade, hinter der immer wieder Furcht und Horror zum Vorschein kommt. Dazu flirtet sie mit Bond, wie wir es sehr lange nicht meht gesehen haben.

Gewohnt souverän ist auch Ralph Fiennes in einer jedoch beachtlich nuancierten Rolle. Leicht hätte man diese Rolle vor allem zu Beginn als zu glatt oder arrogant spielen können. Doch Fiennes lässt schon von Anfang an etwas mit in sein Spiel einfließen, was uns Mallory sympathisch erscheinen lässt. Sein tapferer Einsatz im Gerichtssaal und der folgende kurze gemeinsame Kampfeinsatz mit Bond ist für mich eine der schönsten Szenen des Films.

Die Riege der Darsteller ist beachtlich und umso schöner, als dass der Film ihnen wirklich Zeit gibt, so kommt ermals Rory Kinnear wirklich zur Geltung. Eine großartiger Zugang zur „Bondfamilie“ ist Ben Whishaw als Q. Er spielt eben keinen platten Computer-Nerd sondern einen Charakter mit Ecken und Kanten und einem Sinn für feingeistige Kommentare. Schön auch, dass die Autoren ihre Charaktere mit vielen Details abrunden, so erfährt man nebenbei, dass Q Angst vorm Fliegen hat. Die Szene des ersten Aufeinandertreffens mit Bond ist ohne Zweifel eine der besten Szenen der Serie.

Überhaupt ist das Drehbuch Extraklasse. Es fehlt vielleicht das letzte Quäntchen Klasse, um zumindest an die Topszenen von Casino Royale heranzukommen aber dafür bietet Skyfall eine mustergültige Struktur, eine nachvollziehbare Story, voll entwickelte und facettenreiche Charaktere und wie ich finde, den besten Spannungsbogen aller Bondfilme. Gebannt sitzt man 140 Minuten im Kino, saugt förmlich jede Szene und wundert sich am Ende, wo die Zeit geblieben ist.
Ich hatte im Vorfeld eine große Befürchtung, nämlich die, dass die Agentenliste ein schwacher MacGuffin ist und zudem die Festplatte, um die es ja zu Beginn geht, ein doch recht dünner Aufhänger ist, da die Daten ja ohnehin vielfach kopiert werden können und so diese Gefahr nicht zu bannen ist. Auch hatte ich befürchtet, dass das Ende einem Scheitern von Bonds Aufgaben gleichkommen müsse, da sowohl M stirbt als auch die Veröffentlichung der Agenten nicht verhindert werden könnte. Doch der Film ist im Grunde viel raffiniertet. Bond gewinnt letztlich, da er dafür sorgt, dass M nicht zum Opfer von Silva wird. Sie überlebt ihn und so bekommt er seine Rache nicht und die Veröffentlichung der Agenten war für ihn ja ohnehin nur ein Mittel zum Zweck. Das ist raffiniert und spannend strukturiert.
Absicht oder nicht aber es ist witzig, dass das Finale im Grunde eine klare Kopie von Flemings „The Spy Who Loved Me“ Roman ist. Umso bemerkenswerter, wenn man die Bedeutung des Titels auf die Personen im Showdown anwendet...

Nun, ein Film kann aus vielen guten Komponenten bestehen, den Darstellern und dem Drehbuch, doch es ist Aufgabe des Regisseurs, dass das Gesamte mehr ist als die Summe der Einzelteile. Sam Mendes hat hier wahrlich Großes geleistet. Er zeigt wie schon Martin Campbell aber mit noch mehr Können und Rafinesse, was ein Liebhaber der Serie inszenieren kann, wenn er sein Können und seine Begeisterung in den Dienst der Sache stellt und sich kein selbstverliebtes, künstlerische Denkmal setzen will. Mendes inszenierte den spannendsten Film der Serie. Eine Spannung die sich nicht allein aus der Story herleitet, sondern die in der faszinierenden Inszenierung liegt. Mendes ist der Anti-Forster, er zelebriert die Bilder, er lässt Momente wirken, er hat Gefühl für Tempo und Pausen, er komponiert Bilder und Bewegungen so, dass sie jederzeit nachvollziehbar und erst dadurch so richtig faszinierend sind. Da ist keine Szene einfallslos, alles scheint durchdarcht und faszinierend. Etwa wenn Bond und Eva sich im Kasino per Funk unterhalten aber sich ihre Wege mehrmals kreuzen. Selbst kleinste Details wirken überlegt wie das Gemälde in der National Gallery bis hin zum Bild im neuen M Büro. Einzelne Szene sind wahrlich atemberaubend eben weil Mendes dieses Gefühl für Momente hat. So der Moment nachdem Bond in der PTS getroffen wird, M sich von der Kamera abwendet, keine Musik spielt, nur der Regen wird lauter und blendet über in den dahin treibenden Bond unter Wasser.

Mendes Regie wird dabei unterstützt von der besten Kamerarbeit aller Bondfilme. Roger Deakins versteht sein Handwerk wahrlich meisterhaft. Da behält man stehts den Überblick und ist grade deswegen mitten in der Action. Nie zuvor hatte ich das Gefühl, so dicht dran zu sein. So macht man das und nicht mit Zappelkamera und Stakkatoschnitt. Deakins zaubert Bilder auf die Leinwand von malerischer Schöneit, etwa die Aufnahmen der von Nebel verhanngene schottischen Berge. Eine weiteres wundervolles Beispiel für die überlegte und überlegene Inszenierung ist der Zweikampf vor den Neon-Werbungen Shanghais, bei dem nur Siluetten auszumachen sind. Meisterlich auch die Bildkomposition in der Szene mit Silva im Glaskäfig, der bemerkenswerte erste Auftritt von Silva „aus der Tiefe des Raums“. Hier zeigt sich auch wie Production Design und Inszenierung eine fabelhafte Symbiose eingehen ähnlich wie beim stimmungsvollen Macau Kasino oder Silvas zerfallenem Insel-Refugium. Darüber hinaus stimmen auch die Spezialeffekte, die hier erheblich mehr Anteil haben, als man oberflächlich zu erkennen vermag. Silvas Insel, der Hotelpool in Shanghai, Bonds Ankunft im Macau Kasino oder das Finale auf Skyfall Manor – Skyfall enthällt eine Menge gelungener CGI Aufnahmen. Auch die Szene mit den Kommodo Drachen, die Explosion des MI6 Headquarters oder Silvas Demaskierung halte ich für sehr gelungen.
Schön finde ich auch, dass die Kämpfe in Skyfall viel realistischer sind. Da hat man das Gefühl, dass wirklich ebenbürtige Gegner kämpfen und keine Superhelden. Beide Aufeinandertreffen von Bond und Patrice sind atemberaubend und glaubwürdig zugleich.

Skyfall ist wahrlich ein Augenschmaus, ein Fest für die Sinne. Während ich bei QOS froh war, wenn die unsäglichen Actionszenen vorbei waren, kann ich bei Skyfall selbst von Dialogszenen nicht genug bekommen. Die Geschichte ist klar, nichts ist unnötig verkompliziet, auch sind die Positionen der handelnden Figuren viel klarer als im Vorgänger. Alles sicher ein Verdienst der langen Pre-Production Zeit.

Noch etwas persönliches.
Entgegen vieler Fan-Rezensionen hatte ich bei Skyfall nie ein befremdliches Gefühl. Ja sicher, einiges ist anders und vor allem die Kombination aus Mendes Regie und Newmans schönes, andersartigem Score lässt den Film viel frischer wirken. Dennoch habe ich mich sehr wohl gefühlt und habe von Anfang bis Ende einen echten Bondfilm empfunden. Ja, Skyfall ist wieder ein Film, bei dem man als Fan der Reihe begeistert aufschreien möchte. Mendes bedient die Erwartungen mehr als CR oder QOS, ohne routiniert zu wirken, ohne in Klischees zu verfallen. Anspielungen an die eigene Historie sind vorhanden aber nie so platt wie in DAD. Es gab mehrere Momente im Film, wo ich am liebsten laut und stolz geschrieben hätte vor Glück. Alles kumuliert in der wundervoll nostaligischen Szene bei M und in diessen Vorzimmer. Skyfall macht wahrlich Spaß und voller Stolz kann man sich Fan freuen: Bond is back!

Bleibt die Frage, was nun noch die Grenze für Bondfilme ist. Mit CR und SF ist das Franchise in eine ganz neue Dimension vorgestoßen. Während es früher einfach war, mit ein paar Dollar mehr Budget noch spektakuläre Action zu inszenieren, ist die Messlatte heute viel höher. Im Hinblick auf Charakterentwicklung, Drehbuch und Inszenierung wird Skyfall kaum zu toppen sein. Hoffen wir, dass das gleiche Team genau damit beauftragt wird!

Ich werde zum jetzigen Zeitpunkt den Film nicht bewerten und vor allem nicht mit Kategorien wie "bester Bond aller Zeiten" hantieren. Dafür ist es zu früh. Aber eines kann ich jetzt schon sagen: Skyfall ist ein Film, den ich mit Genuss meinem Vater zeigen kann, und den ich ebenso stolz in 20 Jahren meinen eigenen Kindern zeigen kann - eine Klasse die dem direkten Vorgänger vollkommen abging.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: (Spoiler!) User-Reviews zu SKYFALL!

195
danielcc hat geschrieben:Es würde mich freuen, wenn es der ein oder andere schafft, meine doch etwas längere Kritik zu lesen.
Done :)

Schöne Kritik, stimme dir in nahezu allem zu (siehe dazu auch meine Monumentalkritik :wink: )

Jetzt ist mir im nachhinein auch die Bedeutungsschwangerschaft des Gemälde in Ms Büro am Ende des Filmes bewusst: Ähnlich wie die HMS Tremaire im Bild auf das Q und Bond schauen, ist auch dieses Gebäude obsolet - wie das alte Kriegsschiff. Dass dabei das neue eigentlich der Vorgänger dieses Ortes (eben das alte MI6-Gebäude aus Connery, bis Moore-Zeiten) ist bemerkenswert.
Doch noch faszinierender ist wie er die verwundbare Seite von Bond spielt. Von den Toten auferstanden ist er körperlich und geistig nicht der Alte. Tapfer kämpft er sich zurück und versucht dabei eine Fassade aufrecht zu halten. Bloß keine Schwäche vor Anwesenden anmerken lassen, nur um dann im nächsten Moment zusammenzubrechen. Er trinkt, er nimmt Painkiller, er zweifelt an seiner Rolle in der Welt. Das sind charakterliche Tiefen, die kein anderer Bonddarsteller vor ihm hätte spielen können und das das alles den Charakter Bonds nicht entmystifiziert oder gar lächerlich macht, das ist ein großer Verdient der Drehbuchautoren, des Regisseurs und allen voran Craigs. Fleming selbst dürfte seine Freude an dieser Interpretation haben, denn es ist genau der Bond, den er geschrieben hat. Bond braucht die Herausforderung, den Thrill, die besonderen Aufgaben, nur dann wächst er über sich hinaus und Schmerz, Angst, Fehlbarkeit ist vergessen.
100%ige Zustimmung. Man kann sehen wie es will, aber für mich wird Bond auf Grund dieser Eigenschaften zu einem noch größeren Helden in Skyfall, eben WEIL er all diese Schwächen hat und dennoch mithält.
Schön auch, dass die Autoren ihre Charaktere mit vielen Details abrunden, so erfährt man nebenbei, dass Q Angst vorm Fliegen hat.
Ja diese in Halbsätzen nebenbei geäußerten Details sind grandios und lassen die Charaktere wirklich dreidimensional wirken. So erfahren wir ja noch, dass Q scheinbar Karriere beim MI6 machen wollte. Dazu spielt auch noch das Production Design rein mit ebenso vielen liebevollen Details, gerade bei Q sei hier seine Kaffetasse erwähnt. :wink:

Und jetzt fällt mir in Bezug auf die letzte Szenen auf, fass man Skyfall auch "The Property of a Lady" hätte nennen können :wink:
Bond gewinnt letztlich, da er dafür sorgt, dass M nicht zum Opfer von Silva wird. Sie überlebt ihn und so bekommt er seine Rache nicht und die Veröffentlichung der Agenten war für ihn ja ohnehin nur ein Mittel zum Zweck. Das ist raffiniert und spannend strukturiert.
Ja Bond erringt einen Pyrussieg. Ich wundere mich aber wie viel Zeit zwischen Skyfall und der Szene auf dem Dach verging... bestimmt ein paar Wochen oder?


und... dein Statement zum DB5? :wink:
"In a Bond film you aren't involved in cinema verite or avant-garde. One is involved in colossal fun."

Terence Young