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Re: (Spoiler!) User-Reviews zu SKYFALL!

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Die nächsten 50 Jahre können kommen – meine Gedanken zu „Skyfall“

James Bond ist zurück! Vier Jahre nach „Quantum of Solace“, der für mich längsten Pause zwischen zwei Bondfilmen (CR war mein erster Bond im Kino), war es nun endlich soweit! Im Vorfeld und vergangenen Jahr hatte ich jeden noch so kleinen Schnipsel gierig aufgesaugt (auch wenn ich nicht mehr so regelmäßig im Forum gepostet habe wie zu QOS-Zeiten) und konnte den 9. November kaum erwarten. Richtig bitter war die Tatsache, dass meine Familie, meine Freunde und die Leute hier im Forum den Film eine Woche eher sehen konnten. Da ich nicht meine komplette Bondsammlung in den USA zur Hand habe, kam es dieses Mal nur zu eine kleinem CR+QOS Abend, beide Filme gefallen mir nach wie vor außerordentlich gut, war es am Freitag um 00.07 Uhr endlich soweit. Mit ein paar Freunden, denen ich die letzten Tage wohl ziemlich auf die Nerven gegangen bin, hatten wir unsere Tickets für die Mitternachtspremiere im Vorfeld gebucht, was sich als Glücksfall herausstellte: Die Vorführung war komplett ausgebucht! Anders als bei Casino Royale oder Quantum of Solace waren mein erster Gedanke zu Skyfall nicht „Bester Bond aller Zeiten“. Ich hatte mich im Vorfeld so umfangreich wie noch nie informiert, habe die Struktur des Filmes mehr oder weniger gekannt und die Überraschungen waren zumindest für mich keine Überraschungen. Durch die vielen extrem positiven Kritiken war meine Erwartungshaltung sehr hoch, vielleicht etwas zu hoch!

Das Skyfall nicht mit der Gunbarrel beginnen würde wusste ich. Die Gunbarrel am Ende macht Sinn, der Bogen zu den Anfängen ist gespannt und auch das 50th anniversary Logo gefällt mir. In Skyfall wird das ganze mit der ersten Aufnahme sehr elegant gelöst, auch wenn ich mir für den nächsten Bond eine normale Gunbarrel wünsche..zu Beginn des Films!

Die PTS ist eine hervorragend inszenierte Actionszene, es gibt alles was das Actionherz begehrt. Das Problem ist meines Erachtens jedoch, dass dies die größte und beste Actionszene des Films ist und somit sehr viel Pulver direkt verschossen wird. Wenn Bond vom Himmel fällt und M in den Regen stockt einem schon der Atem. Wie auch in der realen Welt wurde Bond für tot erklärt (Finanzkrise), ehe er dann mit einigen Schwierigkeiten überlebt und mit Skyfall eine grandiose Auferstehung hat. Der Übergang zur Main Title Sequenz ist genial und Kleinmann hat einen phänomenalen Job gemacht. Ich finde es toll, dass die Titles seit GoldenEye regelmäßig kleine Meisterwerke sind! Adeles Song wirkt mit den Bildern noch besser!

Danach nimmt Mendes dem Film erstmal Tempo raus, ohne jedoch Langeweile zu erzeugen. Mallory wird als unsympathischer Bürokrat eingeführt, M, Tanner und der MI6 stecken in großen Schwierigkeit und es kommt zur Explosion! Bond „genießt“ seinen Tod mit Alkohol und Pillen, in diesen Szenen sieht Craig richtig abgefuckt aus! Sein Training und das gleichzeitige Briefing durch Tanner hat mir gut gefallen und hatten wir so auch noch nicht; toll, dass M Bond nun endlich (nach CR und QOS) voll vertraut und ihn nach Asien entsendet. Die Einführung des neuen Quartiermeisters ist ebenfalls sehr gut gelungen.

Die Szenen in Asien sind für mich das Highlight des Films! Der Kampf mit Patrice ist visuell vom allerfeinsten und an alle, die sich über mangelndes Bond-Feeling in den Craig-Filmen beklagen: was ist Bond-Feeling, wenn nicht die gesamte Sequenz in Macao! Was ich an dieser Szene liebe ist die Tatsache, dass ich mir einen Sean Connery, Roger Moore oder Pierce Brosnan vorstellen kann, die exakt das gleiche machen würden. Jeder Darsteller hat natürlich seine eigene Darstellung und ein Moore kann ich mir z.B. nicht in einem Film wie CR oder SF vorstellen, aber diese Szene…das ist James Bond und sie könnte aus jedem vorherigen Film stammen, klasse!

Das erste Aufeinandertreffen von Silva und Bond ist hervorragend, selten wurde ein Villain so toll eingeführt, doch in meinen Augen beginnen hier die Probleme von Skyfall. Silva wurde durch den Angriff auf das MI6, das Hochladen der Agenten und durch Severines Beschreibung so toll aufgebaut, um schlussendlich ein Ex-Agent zu sein, der sich an M rächen will? Das hatten wir schon in ähnlichem Umfang in GoldenEye, es hätte mir besser gefallen, wenn er eine Art diabolischer Julian Assange geblieben wäre. Der Film hätte auch so schon genug Tiefe gehabt und es hätte trotzdem Wege gegeben, ihn M töten lassen zu wollen und den Weg nach Schottland einzuschlagen. Silvas Plan sich gefangenlassen zu nehmen, nur um dann wieder auszubrechen und M zu töten ist mir zu kompliziert.

Die Actionszene in London ist die schwächste im ganzen Film und in meinen Augen langweilig. Einzig die Parallelmontage Anhörung/Gedicht/Bond in den Straßen Londons ist super! Und wenn Bond und M zum Aston Martin gelangen, schlägt das Herz eines jeden Bonfans höher!

Die inverse finale Schlacht in Bonds Anwesen in Schottland ist dann aber wieder top, sehr schön gefilmt, schade, dass der Aston Martin draufgehen muss. Der Showdown zwischen Silva und M, sowie deren Tod sind sehr intensiv gespielt, auch wenn in meinen Augen M’s Todesursache (der Streifschuss) etwas schwach ist. Egal, die Weichen sind gestellt für die nächsten Filme und Fiennes, Harris, Wishaw, Kinnear und selbstverständlich Daniel Craig haben enormes Potenzial und eine sehr tolle Chemie, ich freue mich schon jetzt auf die nächsten Filme.. James Bond will return, with pleasure!

Auch wenn ich nicht alles in Skyfall hundertprozentig gelungen finde, meckere ich auf einem sehr hohen Niveau! Der Film ist toll wie er ist und wird trotz seiner 143 Minuten nie langweilig. Mendes hat gute Arbeit geleistet und so schöne Aufnahmen wie hier habe ich noch nie in einem Bond-Film und nur sehr selten in anderen Filmen gesehen. Wenn es nach mir geht, darf das gesamte Team für Bond 24 wieder zurückkommen. Einzig Newmann darf wieder von Arnold ersetzt werden. Der Score ist zwar nicht schlecht, aber selten gelingt es ihm, einprägsame Themen zu entwickeln, das hört sich für mich im Moment noch zu einem Großteil zu sehr nach 0815-Score an.

Die Darsteller überzeugen durch die Bank, jeder einzelne Charakter (vlt. mit Ausnahme von Silva) ist sehr liebevoll geschrieben, Daniel Craig IST James Bond, saucool, verletzlich und trotzdem eiskalt! Judi Dench hat sich ihren großen Abschied verdient und mit Ralph Fiennes hat man einen würdigen Nachfolger, der zudem klasse eingebaut wurde und eine tolle Entwicklung durchgemacht hat. Die Flirts zwischen Craig und Harris sind herrlich, das darf so gerne weitergehen. Marlohe war die positive Überraschung, sie hat ihre Rolle super gespielt, Severine ist ein klassisches Bondgirl. Auf die nächsten Dialoge zwischen Craig und Wishaw freue ich mich schon jetzt und auch Rory Kinnear darf gerne wieder eine größere Rolle spielen. Finney war ok, ich hätte jedoch sehr gerne Connery als Kincade gesehen. Auch wenn ich meine Probleme mit Silva habe, wird dieser von Bardem dennoch hervorragend gespielt und wird als einer der besten Schurken in die Bond-Geschichte eingehen.

Wie schon in QOS begonnen, sind jetzt hier endlich die Oneliner zurück, der Humor in Skyfall ist super! Auch die charakterliche Tiefe der Figuren und die Dialoge sind gelungen. Die RÜckkehr zu Bonds Wurzeln entmystifiziert den Charakter auf keinen Fall, das Ausmaß ist gerade perfekt getroffen. Ich bin froh, dass sich Gerüchte wie Flashback mit Bonds Eltern, Fiennes=Bonds Bruder oder M=Bonds Mutter nicht bewahrheitet haben!

Ich gehe davon aus, dass mir Skyfall im Laufe der Zeit immer besser gefallen wird. Wie auch die beiden vorherigen Craig-Bonds ordnet sich Skyfall in meinen Top10 ein, besser als QOS und in etwa gleichwertig mit Casino Royale. Im Moment tendiere ich zu 9 Punkten!
"The name's Bond. James Bond."

Re: (Spoiler!) User-Reviews zu SKYFALL!

362
Blofeld71 hat geschrieben:
Bystrow hat geschrieben:Bin immer noch verblüfft von dem ganzen Lob und den guten Bewertungen zu SF.

Gestern lief ja mal wieder Leben und sterben lassen im TV.
Hatte ihn schon eine Weile nicht mehr gesehen.
Er gehört mit Sicherheit zu den witzigsten Bonds aller Zeiten ! Kein anderer hat soviel Gags und Sprüche.
Aber nicht nur das der Soundtrack sucht halt auch seines gleichen.
Kaum ein anderer Soundtrack hat soviel von der Titelmusik im Soundtrack enthalten.

Das wichtigste jedoch er ist keine einzige Sekunden langweilig.
Aber das war eben die Moore Ära und jede Ära hat eben ihren eigenen Touch

Craig Ära ist wohl die gewöhnungsbedürftiges. Wobei das nicht an Craig selbst liegt.

Aber da hat man nun schon soviel Laufzeit aber die wirklich herausragendsten Momente aus SF kann man an einer Hand abzählen. Es wird einfach viel zu viel Wert auf andere Dinge gelegt. Mag sein das dies wohl der schönste und Bild gewaltigste Bond aller Zeiten ist.
sowie auch der Bond mit dem meisten Psychologischem Gedöns in der Story und den Charaktern aber wenn dann auch noch die Musik nicht zündet hhhm.

SF ist ein Bond ohne Zweifel aber eben ein anderer.

Die frage ist da nur noch ob einem das nun liegt oder nicht.
Mir jedenfalls nicht.
Ich will unterhalten werden und keine Bildalbum durchblättern oder mir über die Psychologischen Sachen im Film Gedanken machen müssen.

Dennoch habe ich Hoffnung weiterhin das der nächste endlich mehr Wert auf die alten Wurzeln legt.

also bei deinen ansprüchen aus deinem letzten absatz solltest du dich schleunigst als bond fan verabschieden. es wird kein bond ala 70er mehr geben. sorry, tut mir leid. selbst wenn mal wieder blofeld auftauchen sollte, wird er mit sicherheit kein gebrechlicher alter opa mehr sein sondern sich dem neuen stil der bondfilme anschliessen

Ich meinte damit: etwas mehr Fun und Gags , Henchmen wie in alter Manier ( sehr wichtig sollte daher auch bis zum Ende mind. aushalten ) , Vernünftige Geheimbasis des Bösen und Bond gerät öfters in Gefahr ( und ich meine damit wie auf einer Insel zurückgelassen um von Korkidole gefressen werden oder durch das Feuer unter einer Rakete zu verbrennen.......usw. können nebenbei aber auch nur ganz kleine Versuche sein meine einfach nur tödliche Situationen. Hauptsache Spannung und Lebensgefahr und nicht soviel Leerlauf wie bei SF ) und nicht nur durch Kämpfe.

Außerdem wie kommst du auf Blofeld als gebrechlichen Opa ? Würde ich nie wollen.
Wichtiger wäre das man z.b. sieht wie er einen Mitarbeiter der versagt hat auf ausgefallene Weise zu Tode kommen lässt , auch das man den Bösewicht schon recht früh einbaut in den Film und nicht so spät wie Silva.

Re: (Spoiler!) User-Reviews zu SKYFALL!

363
Irgendwie kommt es mir so vor als ob diejenigen, die Skyfall so hart kritisieren einen Film nach Schema-F wollen, immer wieder das gleiche nur mit anderen Namen. Den Bösewicht gleich am Anfang sofort offenlegen ist in 80% der Fälle etwas, was die Spannung in die Knie treibt.
Wäre DN besser geworden wenn wir den ganzen Plan von Dr No schon bei Bonds Ankunft in Jamaika gekannt hätten, weil er das schon am Anfang des Films erklärt?

Nein, viele der Bondfilme leiden immens darunter, dass die Bösewichte viel zu früh offengelegt werden, dies schließt auch deren Auftauchen ein. Bestes Beispiel: TND leidet sehr darunter, dass wir 90% von Carvers Plan nach 20 Min kennen. Hätte man das ganze diffuser gehalten und länger in der Story vieles offen gelassen (bis es Bond GEMEINSAM mit dem Zuschauer herausfindet), dann wäre der Film um vieles besser geworden.
Das ist einer der Punkte in denen SF vielen Bondfilmen dramaturgisch überlegen ist.

Filme die vorrausschaubar sind, sind langweilig. Wozu sollte man bei Bond 150 Mio Dollar oder mehr ausgeben, wenn man dem Millionenpublikum das gleiche wie vorher in der Reihe zu zeigen?

Es ist traurig zu sehen, dass manche nicht realisieren, dass sie immer nur das gleiche sehen wollen. Ich selber bin froh, dass man das Thema Dramaturgie, Charaktere und Überraschung seit CR wesentlich ernster nimmt. Bei Brosnan hatte man es öfter zaghaft versucht, aber wirklich überzeugend war in der Hinsicht nur GE.

Diese Ewiggestrigen (sorry aber anders kann ich die Verblendung nicht nennen) meinen die Moore-Filme wären die hohe Kunst der Bondfilme gewesen. Moore hatte nach FYEO seine besten Zeiten als Bond hinter sich. OP und AVATAK gehören wohl zu den am stärksten gealterten Filmen der Reihe und sind von den ganzen 23 Filmen sicherlich diejenigen die sich am muffigsten anfühlen. Einfallslosigkeit ist dort Programm und glücklicherweise erkannte man es damals. Timothy Dalton hat mit TLD und LTK sicherlich keine zwei perfekten Bonds abgeliefert, aber dennoch starke Filme, die die Reihe aus der Abwärtspirale befreiten.
Bevor das jetzt als Moore-Bashing verstanden wird: In der gesamten Reihe gibt es aus meiner Sicht keinen richtig schlechten Film, aber OP, AVTAK und DAF gehören zu den Filmen der Reihe, die auf einem ganz anderen Level als FRWL GF, TB, OHMSS, TLD, GE, CR und SF spielen. Im negativen Sinne gemeint.

Man kann heute keine Phantasiemärchen (wie DAF z.B.) als Agentenfilm verkaufen. Die Entwicklung der Reihe seit CR war das beste was passieren konnte. Noch einen kreativen Murks wie DAD (in der zweiten Filmhälfte) hätte die Reihe qualitättechnisch nicht verkraftet. Spätestens dann wäre man auch vom Publikum abgestraft worden.

Wer unbedingt sehen will wie Blofeld eine Katze streichelt und in einem Vulkan wohnt, wie ein größenwahnsinniger Onasis-Verschnitt U-Boote mit seinem Tanker entführt oder ein anderer eine Herrenrasse auf einer Raumstation züchtet: Holt euch die DVDs, da sind "die guten alten Zeiten" die viele sich so zurücksehnen.

Aber zum Abschluss des Beitrags ein Zitat von Peter Ustinov:

"Heute sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in Zukunft zurücksehnen werden."
"In a Bond film you aren't involved in cinema verite or avant-garde. One is involved in colossal fun."

Terence Young

Re: (Spoiler!) User-Reviews zu SKYFALL!

364
Ein sehr schöner Beitrag!
Ich finde, die Nostalgie Verblendung ist aber auch noch viel schlimmer! Nicht nur, dass die Leute immer wieder das Alte zurückhaben wollen, sie merken nicht mals, dass die Filme früher auch sehr unterschiedlich waren. Wie man hier ernsthaft ausgerechnet LALD als Musterbeispiel für die guten alten Zeiten zitieren kann, geht mir nicht in den Kopf. Habe den Film auch gestern gesehen, und der Film hat mit den Connery Bonds so viel gemeinsam wie Fast and Furious mit Bullit. Einfach unbassbar: Der ganze Moore hat NICHTS mit dem Connery Bond gemein.

und dann kommt ein Film wie Skyfall, der von vorne bis hinten nur nach Connery und Fleming schreit, und die Leute vermissen immer noch den "guten alten Bond". Sprachlos
Zuletzt geändert von danielcc am 11. November 2012 22:47, insgesamt 1-mal geändert.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: (Spoiler!) User-Reviews zu SKYFALL!

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MX87 hat geschrieben: Wer unbedingt sehen will wie Blofeld eine Katze streichelt und in einem Vulkan wohnt, wie ein größenwahnsinniger Onasis-Verschnitt U-Boote mit seinem Tanker entführt oder ein anderer eine Herrenrasse auf einer Raumstation züchtet: Holt euch die DVDs, da sind "die guten alten Zeiten" die viele sich so zurücksehnen.
Das wirkt jetzt doch etwas respektlos gegenüber den älteren Bondfilmen. Kommt mir zumindest so vor.

Ich kann mich nur wiederholen: SF ist ein guter Film (und das sage ich als Moore/Brosnan-Fan), man könnte den nächsten Film aber nun wieder etwas klassischer gestalten (mit 2, 3 interessanten, aber natürlich nicht übertriebenen Gadgets etc.), selbstverständlich ohne gleich in DAD-Niederungen zu fallen (wird denke ich auch kaum passieren). Aber das ist Geschmackssache, ich finde es nur nicht fair, gleich die Moore-Filme etc. zu bashen, nur weil sich einige ein paar Elemente der früheren Filme zurückwünschen. AVTAK oder DAD sind aber tatsächlich nicht das gelbe vom Ei und an die denke ich ganz bestimmt nicht als erstes, wenn ich an die alten Filme zurückdenke. ;)

Bei SF habe ich mich übrigens bei den Macau-Szenen an die Atmosphäre früherer Filme erinnert, das war sehr schön.

Re: (Spoiler!) User-Reviews zu SKYFALL!

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Jetzt sagt mir doch bitte mal, was bei SF denn noch an klassischen Elementen fehlt? Erst war es der Humor, dann Q, dann Moneypenny, ein männlicher M, eine Frauenstimme à la Bassey, mehr Sex und Flirten, exotische Locations, Action im Anzug, das Casino, und und und.

Und was zum Teufel fehlt jetzt noch? Wollt ihr denn nur noch eine Ansammlung von Einzelelementen die wie auf einer Checkliste abgehakt werden??? und in welchen alten Film gibt es denn ALL DIESE elemente???
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: (Spoiler!) User-Reviews zu SKYFALL!

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danielcc hat geschrieben:Jetzt sagt mir doch bitte mal, was bei SF denn noch an klassischen Elementen fehlt? Erst war es der Humor, dann Q, dann Moneypenny, ein männlicher M, eine Frauenstimme à la Bassey, mehr Sex und Flirten, exotische Locations, Action im Anzug, das Casino, und und und.

Und was zum Teufel fehlt jetzt noch? Wollt ihr denn nur noch eine Ansammlung von Einzelelementen die wie auf einer Checkliste abgehakt werden??? und in welchen alten Film gibt es denn ALL DIESE elemente???
Den männlichen M und Moneypenny würde ich da (noch) nicht dazuzählen, da das erst gegen Ende so steht und exotische Locations gab es (leider) nicht so viele. Und interessante Gadgets natürlich keine, wenigstens gabs den DB5. :)
Aber egal, die Sachen die mir noch fehlen, könnte man im nächsten Film nun locker einbauen, und das ohne es gleich zu übertreiben und sowohl die Craig-Fans als auch die "Meckerer" zufriedenzustellen.

Aber ich habe mich natürlich sehr über die Casino-Szenen, über Q etc. gefreut.

Meine Freunde sehen das allerdings ganz anders. Einige wollen Bond auch in diesem Film absolut nicht erkannt haben (stattdessen könnte man auch Agent XY als Titel nehmen meinte einer). Geht es um den Lieblingsfilm, nennen die praktisch einstimmig GE.
Zuletzt geändert von Martin007 am 11. November 2012 23:23, insgesamt 1-mal geändert.

Re: (Spoiler!) User-Reviews zu SKYFALL!

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Martin007 hat geschrieben: Das wirkt jetzt doch etwas respektlos gegenüber den älteren Bondfilmen. Kommt mir zumindest so vor.

Ich kann mich nur wiederholen: SF ist ein guter Film (und das sage ich als Moore/Brosnan-Fan), man könnte den nächsten Film aber nun wieder etwas klassischer gestalten (mit 2, 3 interessanten, aber natürlich nicht übertriebenen Gadgets etc.), selbstverständlich ohne gleich in DAD-Niederungen zu fallen (wird denke ich auch kaum passieren). Aber das ist Geschmackssache, ich finde es nur nicht fair, gleich die Moore-Filme etc. zu bashen, nur weil sich einige ein paar Elemente der früheren Filme zurückwünschen. AVTAK oder DAD sind aber tatsächlich nicht das gelbe vom Ei und an die denke ich ganz bestimmt nicht als erstes, wenn ich an die alten Filme zurückdenke. ;)

Bei SF habe ich mich übrigens bei den Macau-Szenen an die Atmosphäre früherer Filme erinnert, das war sehr schön.
Ich meinte ja auch mehr die Leute die SF und Daniel Craig als Untergang des Franchises sehen. Dachte diese Meinung wäre mit Kinostart von CR ausgestorben...

Respektlos bin ich gegenüber den alten Filmen nicht, aber man muss es doch so sehen: Diese Ideen funktionieren so in der Form wie sie in YOLT, TSWLM oder MR zu sehen sind heute einfach nicht mehr. Es gibt schon einen Grund wieso Austin Powers und Dr Evil nach ihrem cryogenischen Schlaf in der Gegenwart vollkommen deplaziert sind. :wink:

Die Bondfilme sind Kinder ihrer jeweiligen Zeit. Dabei sind manche Filme zeitloser geblieben als andere. Die ersten 4 Connery-Filme würde ich als Zeitlose einstufen, genauso OHMSS. Dazu kommt noch, dass viele der Fleming Romane sich noch heute gut und spannend lesen. Skyfall hat wie danielcc sagt in jeder Filmminute den Spirit der Connery-Bonds und der Fleming-Romane. Dazu kommt noch eine kräftige Dosis von Craigs eigenem Steve-McQueen Style... was will man als Bondfan mehr?

Wobei In SF wie du auch schon sagst die Macau-Szenen an die Moore-Zeit erinnern, im positiven. Wobei dann allerdings die Szenen mit Severine durch den Dialog ziemlich düster sind und geradewegs aus einem Fleming-Roman stammen könnten. Schöne Anspielung auch an LALD mit dem Komodowaran.

Ich hab lieber einen der zeitlosen Bonds als einen der sehr deutlich den Stempel seiner Entstehungsjahre trägt. Gerade das Schottland-Segment in SF ist für mich so wahnsinnig atmosphärisch, weil es wie aus der Zeit gefallen scheint.

Bei Gagdets: Gerne aber nicht zu übertrieben (zu spezifisch für einen bestimmten Zweck zu nutzen, der dann natürlich eintritt - ist Q Hellseher?) und nicht zu viel. GE bot da eine gesunde Dosis. Am Ende sollte Bond aber auch durch sein eigenes Köpfchen aus misslichen Situationen kommen und der Gadget eine Nebenrolle spielen. Die Laser Szene in GF ist das perfekte Beispiel, wie etwas auch ohne Gagdet funktionieren kann...

RicoSchulze1 hat geschrieben:Ich freue mich das ihr das auch so seht, habe aktuell wieder eine Diskussion mit nem Kumpel der scheinbar von SF eine Mischung aus Bond 1-22 (20) erwartet hat.
@MX87: Würdest du LALD und besonders TSWLM auch in das hohe Level einordnen ? Denn TSWLM ist doch locker auf Augenhöhe mit TLD und GE.
LALD und TSWLM sind für mich sehr gute Bonds aber auch nicht frei von Fehlern. LALD macht Spaß, aber hat nicht viel mit der vorherigen Linie (Connery) gemeinsam. Das passt zu Moore und der Film funktioniert und unterhaltet gut. Ich sehe den immer wieder gerne, dennoch bleibt er mir bis heute auf eine Art fremd. In meine Top 5 würde er nicht kommen.
TSWLM schafft das Kunststück einer der Exzess-Filme der Reihe zu sein (andere: YOLT, MR, DAD), aber der beste von ihnen. Wieder unterhaltet der Film gut und macht Spaß, aber ist auch gleichzeitig etwas zu abgehoben um zu meinen absoluten Favourites zu gehören. TLD wirkt dann halt viel mehr wie eine Rückbesinnung auf Fleming und lässt einiges vom FRWL-Geist spüren. GE halte ich für allgemein unterschätzt, der Film ist für mich auf Augenhöhe mit den ganz großen der Reihe. Der Plot Bond-Alec verbunden mit der wahnsinnig tollen Atmosphäre der Post-UdSSR-Ära (Gott, sei dank hat man das damals genutzt) macht den Film für mich zu einem Juwel der Reihe.

@vodkamartini: Wo hatte man die Checklistenabarbeitung zugegeben? Noch nie von einem solchen Statement gehört...
"In a Bond film you aren't involved in cinema verite or avant-garde. One is involved in colossal fun."

Terence Young

Re: (Spoiler!) User-Reviews zu SKYFALL!

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vodkamartini hat geschrieben:Da muss ich nochmal in meinen Bond-Büchern stöbern, vielleicht war es auch ein Interview auf einer der DVDs. Aber da bin ich mir sehr sicher. Es stimmt ja auch.
Je häufiger ich den Film sehe, desto mehr fällt mir das auf und desto mittelprächtiger finde ich ihn.
Ich finde aber das gerade GE gar nicht formelhaft wirkt, auch wenn er der Bond Formel voll folgt.

Re: (Spoiler!) User-Reviews zu SKYFALL!

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Das macht richtig Spaß diese Diskussion hier zu verfolgen. :D Nach DAD musste ein Bruch kommen. Viele haben sich beschwert und nun sind wir mit Skyfall wieder in einer guten Mischung aus Klassik-Bond (Connery) und Gadget-Bond (Brosnan). Das ist, finde ich, die beste Mischung die man einem 007 in der Moderne geben kann, ohne Moore und den Anderen auf den Schlips zu treten. Moore hatte seinen eigenen Stil und Dalton eben auch. Wobei man jene auch gut kreuzen könnte. Es käme auch irgendwie die jetzige Craig-Ära heraus. Was konnte der Reihe besseres passieren. Es wird jetzt viel schwerer den geebneten Weg so fortzusetzen, aber man darf gespannt sein.

CR ist ein großartiger Bond wenn mich auch die gänzlich fehlenden Bond-Elemente gestört haben. Aus heutiger Sicht ging es nicht anders.
Skyfall macht Spaß und ergibt global gesehen einfach Sinn!