Wie findet ihr SPECTRE?

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Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

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Das ist vermutlich ebenfalls nachbearbeitet und es handelt sich keineswegs um das Original, deshalb kann es sein, dass ich eventuell etwas zu kritisch bin. In manchen Einstellungen wirkt das Bild mir etwas zu blass, so im direkten Vergleich, etwa bei 1:02. Steril, langweilig. Zur Day of the Death-Atmosphäre passt der Filter das meiner Meinung nach.

Etwa ab 3:20 wirkt das nachbearbeitete Bild auf mich tatsächlich etwas farbenfroher. So merkwürdig es auch klingen mag, ich finde, dass das mit dem Filter alles passt, bis Bond sich vom Hotelzimmer auf den Weg zu Scirarra macht. Da gefällt mir dann das untere Bild besser. Das könnte daran liegen, dass die Day of the Death-Parade nicht mehr im Vordergrund steht.

Ob man das nun durch den ganzen Film ziehen musste, ist eine andere Frage. Was mir später jedenfalls gut gefällt, sind die Gelbfilter in den Nachtszenen (Rom, London).
Zuletzt geändert von Henrik am 28. April 2021 20:12, insgesamt 2-mal geändert.

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

3588
Casino Hille hat geschrieben: 28. April 2021 19:00
Gernot hat geschrieben: 27. April 2021 14:37 die farb-korrigierte Version sieht doch irgendwie besser aus, findet ihr nicht?
Aber wie soll denn der Zuschauer ohne das gelb eingefärbte Bild wissen, dass die Szene in Mexiko spielt?
Und ich kann durch viele Mexiko-Reisen bezeugen: Mexiko ist so komisch gelblich. Glen hat das in LTK rausgefiltert, damit es wie Panama aussehen sollte.
❤️☮️🧘🏻‍♂️

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

3589
Revoked hat geschrieben: 28. April 2021 19:44 Und ich kann durch viele Mexiko-Reisen bezeugen: Mexiko ist so komisch gelblich.
Alles andere hätte mich sowieso gewundert. In "Breaking Bad" sehen ja auch alle Szenen in Mexiko so aus, als habe der Regisseur auf die Kamera gepinkelt. Und das ist ja nur TV, warum sollten die sich den Aufwand machen … ?
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Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

3591
Hab ihn mir gestern nach langer Zeit wieder angeschaut, und festgestellt, dass ich ihn gar nicht mal so übel finde, wie ich ihn hier immer wieder gerne mache. Der Film hat bis zur Verfolgungsjagd in Rom ein paar wirklich schöne Momente, und fühlt sich trotz einer weiteren 007 goes rogue-Story nach klassischem Bondabenteuer der alten Schule an, was dem Rhythmus und der bondformelhaften Szenenreihenfolge verschuldet ist.
Spoiler
An dieser Stelle wird sich NTTD mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr viel „befremdlicher” anfühlen.
Trotzdem:

- Unverzeihlich ist der Soundtrack mit seinen ständigen Skyfall-Zitaten, für mich der eindeutige Beweis der völlig austauschbaren Arbeit, die Newman für Bond geleistet hat. Fast alle seine Kompositionen variieren lediglich das Bondtheme, das ist meines musikalischen Empfindens nach viel zu dünn. Für mich macht die Musik bei Bond einen sehr großen Bestandteil des Spaßes aus, schade, dass SP bereits hier aus offensichtlichen Gründen (denn es ist nunmal eindeutig - doch doch) bereits unterpunktet.

- Das aufdringliche Colorgrading, das dem Film genau das nimmt, was Bondfilme mitunter ausmacht: Eine vielfältige Farbpalette, analog zum Ritt um den Globus. Dieser „Artistic Choice“ ist ein gewaltiger Griff ins Klo, der an sich toll, wenn auch meines Erachtens etwas klaustrophobisch und überladen fotografierte Film büßt dadurch massiv an atmosphärischen Nuancen ein. Gerade hier, hätte ein charaktervoller Soundtrack mit Sicherheit geholfen. Bei Newman ertönt in Marokko dasselbe Instrumentarium wie in Macau, London, Schottland oder Österreich.

- Die Locations: Hier zeigen sich die gleichen Schwächen wie im unmittelbaren Vorgänger - SF und SP sind unverkennbare „Studiofilme”, zumindest wirken sie so. Natürlich wurde an ominösen Locations gedreht, das mag auch alles sehr teuer gewesen sein. Aber was bringt mir das als Zuschauer*in, wenn nichts davon länger als ein paar Sekunden auf der Leinwand zu sehen ist. Mexico sticht hier - bis auf die fürchterlichen Farben - positiv heraus. Wobei - die gigantischen und unnatürlich wirkenden Menschenmassen erzeugen ebenfalls ein klaustrophobisches Gefühl. Nirgends „atmet“ SP wirklich. Gerade Österreich hätte so viel liebevoller und ruhiger in Szene gesetzt werden können. Bonds Überquerung des Altaussees und langsame Annäherung an Whites Haus hätte meines Erachtens in aller Stille stattfinden müssen - das wäre sehr viel atmosphärischer gewesen als dieses großkotzige und gewollt epische Brimborium im Hintergrund.
Wie auch SF spielt mir SP zu oft in geschlossenen Räumen. Das muss man Marc Forster wirklich zu Gute halten - er hat es verstanden, Orten einen Puls zu verleihen, bzw. in sehr wenigen Filmminuten/Sekunden die Lebendigkeit und atmosphärische Dichte der Locations einzufangen. Hingegen wirkt SP geradezu „tot“.

Auf narrativer Ebene könnte ich jetzt den dritten Akt, die Bond/Madeleine-Beziehung und den Stiefbruder-Twist, oder die Süffisanz im finden von praktischen Zufällen/Scriptlösungen angreifen. All diese Dinge, und das habe ich gestern wieder einmal festgestellt, stören mich bei weitem nicht so, wie die eben genannten Punkte, bzw. würden sie unter anderen Umständen für mich nicht so ins Gewicht fallen.

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

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craigistheman hat geschrieben: 8. August 2021 12:10 Hab ihn mir gestern nach langer Zeit wieder angeschaut, und festgestellt, dass ich ihn gar nicht mal so übel finde, wie ich ihn hier immer wieder gerne mache.
Da erstaunst du mich aber :shock: :)

In den nächsten Tagen schaue ich mir mal wieder Quantum an. Vielleicht kann mich der Film ja auch positiv überraschen.


Zum Thema Color Grading habe ich gerade etwas recherchiert.

https://www.mi6community.com/discussion ... spectre/p2

Ohne mir jetzt jeden Beitrag im Detail angeguckt zu haben, SF scheint das selbe "Problem" zu haben, nur wird das offenbar auch hier im Forum deutlich seltener thematisiert. Oder ich habe es einfach nur schon wieder vergessen. :)

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

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SP und SF sind mir beide viel zu gewollt „atmosphärisch“. Bei interessanten und spektakulären Schauplätzen ergibt sich das von selbst, da muss man in der Post nicht alles verschlimmbessern. Dieser unsägliche pseudo Vintage-Look erschließt sich mir nicht, allen voran waren die frühen Technicolor-Bonds alles andere als dunkel und trübe... Mendes schafft es sogar menschenüberfüllte Areale leblos wirken zu lassen...
Zuletzt geändert von craigistheman am 10. August 2021 21:57, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

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craigistheman hat geschrieben: 10. August 2021 22:00 Das Newmansche Klimbim erledigt dann den Rest, da ist es völlig austauschbar, ob der Film in London, Mexiko oder Shanghai spielt
Schlimmer als die Musik selbst ist ihr unfreiwillig komischer Einsatz. Ich muss schon bei dem Gedanken an die Szene schmunzeln, in der Bond im Helikopter in Mexiko gegen Herrn Sciarra kämpft und die Musik plötzlich dramatisch einsetzt, weil Bond ihm den Ring vom Finger abzieht. :mrgreen: Und da meckern einige über den Looping-Ton in TMWTGG, wo uns längst SP ein viel tieferes Lowlight angeboten hat :lol: Die Szene besitzt eine gewisse Austin Powers Qualität, und ist damit intelligentes Foreshadowing für den später kommenden Twist rund um den Kuckucks-Mann.
craigistheman hat geschrieben: 8. August 2021 12:10 Hab ihn mir gestern nach langer Zeit wieder angeschaut, und festgestellt, dass ich ihn gar nicht mal so übel finde, wie ich ihn hier immer wieder gerne mache
Ich habe neulich so etwa den halben Film geschaut, und festgestellt, dass er sogar sehr viel übler ist, als er hier immer wieder gerne gemacht wird. Der Film hat einige ganz schreckliche Stellen, die ich ehrlich gesagt nur in belustigter Stimmung anschauen kann, weil ich sie sonst zum Heulen finde. Die Kinematografie ist zudem teilweise richtig übel. Manche Szenen sehen so hässlich aus, dass ich mir sicher bin, die Schauspieler wurden vor einem Greenscreen gefilmt, obwohl das laut BTS-Videos definitiv nicht sein kann. Aber zum Beispiel die ganze Szene im Krater in Oberhausers "Kontrollraum" mit den Computerhirnis, die wie auf Knopfdruck aufstehen, sieht wie eine große Greenscreen-Kulisse aus (und ich habe zudem absolut keine Ahnung, worum es in der Szene eigentlich geht). Die CGI-Effekte sind allesamt ultrakünstlich, besonders extrem das einstürzende Haus in der PTS. Das Schauspiel ist durchgängig steif, teilweise wirkt es auf mich, als hätten Waltz, Craig und Seydoux ihre jeweiligen Dialogszenen jeweils einzeln aufgenommen. Der Plot ist eine Frechheit, das Drehbuch ist an allen Ecken und Enden mega faul, die meisten Dialoge empfinde ich als unglaublich schlecht geschrieben. Die ganze Beziehung zwischen Swann und Bond ergibt für mich nullkommanull Sinn, weil Swann während der Zugfahrt und dann später in London gleich zweimal eine 180-Grad-Drehung macht ... SP ist einer dieser Filme, bei denen ich in quasi jeder Szene absolut keine Ahnung mehr habe, was man sich bei dem Film gedacht hat, sobald ich anfange, ein Element zu hinterfragen. Ich bin überzeugt, ich kann in nahezu jedem Dialog in SP einen Satz finden, der überhaupt keinen Sinn ergibt, wenn ich länger als 2 Sekunden über ihn nachdenke.

Falls jemand fragen sollte: Ist SP der schlechteste Bondfilm? Vermutlich ja. Er gibt sich jedenfalls alle Mühe dafür.

Aber weil man ja immer was Positives sagen soll: Ich mag die Szene zwischen Bond und der Ratte in dem Hotelzimmer in Tangier. Ich weiß gar nicht mal so wirklich wieso, aber sie amüsiert mich und dürfte meine Lieblingsszene im Film sein.
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Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

3599
Ich muss hier zur Ehrenrettung wirklich mal eine Lanze für SP brechen:
Ich schau mir den Streifen im Rahmen einer Bondsichtung immer mal wieder gerne an. Klar, das Colorgrading stört (mich allerdings erst so richtig, seit es eine derart ausgiebige Diskussion ausgelöst hat, zuvor war es mir gar nicht mal so sehr aufgefallen bzw. hatte ich es weitesgehend verdrängt), manche Dialogzeile lässt einen unfreiwillig schmunzeln (da kann ich aber genügend weitere Filmbeispiele auch außerhalb der Bondreihe nennen ("Du bist so wunderschön." "Das liegt nur daran, dass ich dich so liebe." "Nein, das liegt daran, dass ich dich so liebe." "Also bist du blind vor Liebe?") - und das in einem der erfolgreichsten Filmfranchises aller Zeiten!), Waltz bleibt weit hinter seinen Möglichkeiten zurück, Newmanns Score...

Oft wird die dürftige Handlung kritisert. Sorry, aber wo sehen denn andere z.B. im vielfach hochgelobten GE mehr Handlung? Und dennoch steht er bei vielem im Kurs hoch oben (bei mir persönlich nicht, war zusammen mit allen anderen schon damals bei der Kinosichtung eher enttäuscht und kann die vielfache Begeisterung bis heute nicht nachvollziehen). Newmanns Score ist zwar nicht gerade eine Offenbarung, er fällt aber auch nicht weiter auf, weder im positiven als auch im negativen Sinne, wenn man nicht bewusst drauf achtet. Er wirkt im Gegensatz zum wirklich vermurksten Score in NSNA zumindst nicht störend. Man kann ihn akzeptieren und tolerieren und dann passt es auch.
SP wirkt auf mich nicht langatmig, sondern wie aus einem Guss. Damit bestreite ich nicht, dass es nicht hier und da mal die ein oder andere ungeschickte Länge gibt, diese halten sich aber in Grenzen, alles in allem geht der Film flott an einem vorbei. Die Ankunft in Blofelds Hideaway empfinde ich auch heute noch als absolutes Highlight. Die ganze Atmosphäre - endlich schafft es ein Film mal wieder, eine richtig schöne Stimmung wie in den alten Filmen der 60ern zu vermitteln.
Was mich weit mehr stört, ist diese - abgesehen von den Pretitles - ständige Abwesenheit weiterer Menschen. Das erzeugt irgendwie eine eigenartige Stimmung, die vielleicht bewusst so gewollt, aber sehr gewöhnungsbedürftig ist. Das wird vor allem im Hotelzimmer deutlich. Bond randaliert mal mitten in der Nacht und zertrümmert eine Wand, was aber keine weiteren Hotelgäste, Personal oder sonst jemanden zu stören scheint. Äh, klar. Die eigentlichen Wände in diesem Gebäude müssen wirklich sehr sehr dick sein. Oderauch die nahezu leeren Straßen in Rom während der Autoverfolgung.

Überhaupt das ganze "Hopping", das aber schon vor SP Einzug gehalten hat. In früheren Filmen atmete man immer auch das Flair der Locations ein, indem typische Szenen gezeigt wurden, die zu slch einer Reise dazugehörten und mit denen man sich auch als Zuschauen identifizieren konnte: Die Ankunft am Flughafen, Einchecken im Hotel, Korrespondenz mit der Rezeption, Kontaktaufnahme mit Landsleuten. Heute: Kurzer Schwenk über die Stadt, Zack, wir sind jetzt in Shanghai. Kurzer Schwenk, wird sind jetzt in Maccao (das nur aus einem Hotelzimmer und dem Casino zu bestehen scheint). Hier habe ich nach dem bisher Gesehenen doch die leichte Hoffung, dass das in NTTD wieder etwas besser wird.

Aber zurück zu SP: Trotz der Unzulänglichekeiten: Mich unterhält der Film, ich sehe ihn mir gerne an und habe an keiner Stelle im Film das Bedürfnis, vorspulen oder abschalten zu müssen. Zumindest in dieser Hinsicht sehe ich den Film als gelungen an, denn auch das ist eine Kunst. Einen Film so hinzubekommen, dass man als Zuschauer durchgehend am Ball bleibt. Und Craig finde ich im Gegensatz zu einigen anderen gerade in SP wirklich klasse. Das mag selbstverständlich nicht auf alle zutreffen, mir aber geht es bei Sichtung von SP so. Irgendwas hat der Film.
You have this nasty habit of surviving

Re: Filmbesprechung: "SPECTRE (SP)"

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Agent 1770 hat geschrieben: 23. August 2021 13:09 Überhaupt das ganze "Hopping", das aber schon vor SP Einzug gehalten hat. In früheren Filmen atmete man immer auch das Flair der Locations ein, indem typische Szenen gezeigt wurden, die zu slch einer Reise dazugehörten und mit denen man sich auch als Zuschauen identifizieren konnte: Die Ankunft am Flughafen, Einchecken im Hotel, Korrespondenz mit der Rezeption, Kontaktaufnahme mit Landsleuten. Heute: Kurzer Schwenk über die Stadt, Zack, wir sind jetzt in Shanghai. Kurzer Schwenk, wird sind jetzt in Maccao (das nur aus einem Hotelzimmer und dem Casino zu bestehen scheint). Hier habe ich nach dem bisher Gesehenen doch die leichte Hoffung, dass das in NTTD wieder etwas besser wird.
Auch wenn ich die neueren Filme durchaus mag: Das sehe ich auch so. Besonders positiv in Erinnerung geblieben ist mir hier zunächst einmal Dr No. Ich zweifle aber daran, dass Bond auf seiner Mission jemals wieder nur auf einen so kleinen Radius an Locations beschränkt bleibt. Damals waren exotische Locations noch etwas besonderes, heute kann jeder mal eben schnell dort hin reisen.

Oder auch LTK, der größtenteils in Mexiko spielt. Wobei: Stimmt das überhaupt? Bananenrepublik südlich der Grenze trifft es jedenfalls.
Ich meine, dass an Sanchez' Casino eine Flagge weht. Mexiko oder Argentinien müsste es gewesen sein.

Ebenfalls positiv hervorheben möchte ich hier TMWTGG, der viel Südostasien zeigt.
Zuletzt geändert von Henrik am 23. August 2021 14:05, insgesamt 1-mal geändert.