Re: Zuletzt gesehener Film

9796
Der Duft von wildem Thymian
Hab mir gestern am Trödel für 50 ct (!!) eine DVD gekauft und gerade angesehen.
In den 1980igern gab es mal eine französische Miniserie im TV (Titel vergessen), wo sich ein französischer Rugby-Spieler in ein irisches Mannequin verliebt und, nachdem er von ihren Brüdern verprügelt wurde, erfuhr, dass er von ihr einen unehelichen Sohn in Irland hat, und sich folglich nach ihm auf die Suche macht. Diese Handlung war zwar etwas altbacken und voller Billig-Klischees (u.v.a. ein in Irland mit senem Boot gestrandeter griechischer Theaterregisseur, der jahrelang im Dorf dafür kämpft Tschechows "Drei Schwestern" aufzuführen) , dennoch war sie kurzweilig unterhaltend.
Daher dachte ich mir, dieser Film sei ein US Remake dieser Miniserie. Doch weit gefehlt. Es ist zwar eine Lovestory zwischen zwei Farmerskindern in Irland, aber trotz des hervorragenden Casts (Walken, Dornan, Blunt..) sind alle Figuren derartig widersprüchlich ideenlos ohne irgendwie weder Sympathie noch Antipathie für irgendjemanden empfinden zu können.
Dornan als der tumbe Farmerssohn Anthony, der glaubt eine Biene zu sein und offenbar (angedeutet) Ersatz-Sex mit Eseln hat.
Blunt als seine auch etwas verschrobene Antithese, also die Farmerstochter Rosemary gegenüber, dessen Familien wegen eines Grenzverlaufs in Streit sind ( "Romeo und Julia" trifft Rosamund Pilcher??), die der Schwan im Ballett Schwanensee sein will.
Walken als Anthonies Vater mit ihm in Ödipus Konflikt, dann aber geläuterter Off-Sprecher??
Und am Schluss gestehen sich die zwei Königskinder - äh Farmerskinder ihre Neurosen und Psychosen in einem wirren Stakkato und verloben sich.
Am Ende fragt man sich: Wer hat sich so einen Mist ausgedacht? Wie kam trotzdem so ein guter Cast zu Stande, und wer hat deren Gagen bezahlt?
Wegen der Landschaftsbilder, Kamera und Casts 3/10 Punkte
DVD schon entsorgt!
Seine Zeit kam, immer wenn er Pillen nahm

Re: Zuletzt gesehener Film

9797
iHaveCNit: Ich bin dein Mensch (2021) – Maria Schrader – Paramount
Deutscher Kinostart: 01.07.2021
gesehen am 12.07.2021
Arthouse Kinos Frankfurt – Cinema Studio – Reihe 3, Sitz 1 – 20:15 Uhr


Der Einfluss von künstlicher Intelligenz zum Zweck von unter anderem Liebe wurde filmisch bereits in einigen Filmen dargestellt, darunter unter anderem Ridley Scotts „Blade Runner“, Spike Jonze „Her“ und Alex Garlands „Ex_Machina“. Ganz interessant passt hier auch der neue Film von Maria Schrader mit dem Titel „Ich bin dein Mensch“, der eine ähnliche Idee wie zum Beispiel „Her“ liefert und mit Maren Eggert und Dan Stevens ein großartiges Duo in den Hauptrollen bietet.

Alma arbeitet als Wissenschaftlerin in Berlin. Sie erklärt sich im Rahmen eines Forschungsexperiments bereit einen nach psychologischen Analysen perfekt auf sie abgestimmten humanoiden Roboter für 3 Wochen zu testen. Der „Tom“ genannte Roboter soll der perfekte Partner für Alma sein, doch der Aufbau von Gefühlen und Anziehung ist eben nicht durch Algorithmen verhandel- und programmierbar, so dass sich die Annäherung erst holpriger und trotziger gestaltet.

Mit „Ich bin dein Mensch“ hatte ich einen sehr interessanten und witzigen Kinoabend beschert bekommen. Mir gefällt vor allem in dieser screwballartigen Liebeskomödie die Chemie zwischen Maren Eggert und Dan Stevens in den Rollen von Alma und Tom. Gerade in der Zwischenmenschlichkeit ist der Film so unglaublich vielseitig, tiefsinnig und gegensätzlich geworden. Es geht sowohl um Anziehung, als auch Distanz. Rationalität als auch Irrationalität. Perfektion als auch Unvollkommenheit.Vergangenheit als auch Zukunft. Das führt bei dem Film zu teils witzigen, teils absurden, teils tragischen als auch spannenden Momenten, die den Film zu einem interessanten Werk machen, dass durchaus auch nachhallen kann wenn es um den Einfluss von moderner Technik und Perfektion auf Zwischenmenschlichkeiten geht, was in diesem Sinne ja heutzutage durch moderne Matching-Algorithmen in Dating-Apps und Dating-Portalen bereits in gewisser Art und Weise bereits Einzug in den Alltag gehalten haben, aber im Grunde auf instinktiv internalisierten evolutionsbiologischen Dynamiken des menschlichen Überlehens, Geborgenheit und Fortpflanzung beruhen und es grundsätzlich bei der Selektion des Partners immer noch genau darum geht, den für sich bestmöglichen Partner anzuziehen. Wobei die Frage im Raume steht, ob das bestmögliche auch wirklich das Beste ist. Aber das ist eine Frage die sich jeder für sich selbst stellen muss und ein Thema, über das sich wirklich lange diskutieren lässt. Wofür genau ein Film wie der hier von Maren Eggert ein guter Denkansatz ist.

„Ich bin dein Mensch“ - My First Look – 9/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9798
iHaveCNit: The Nest (2021) – Sean Durkin – Ascot Elite
Deutscher Kinostart: 08.07.2021
gesehen am 13.07.2021
Arthouse Kinos Frankfurt – Cinema Petit – Reihe 4, Sitz 1 – 20:45 Uhr


Film Nummer 11 nach der Wiedereröffnung ist Sean Durkins „The Nest“ mit Carrie Coon und Jude Law in den Hauptrollen und damit ein interessantes Familiendrama, bei dem ich es an dieser Stelle auch ein wenig kürzer halten möchte, weil mir der Film gefallen hat, auch wenn er nicht ganz eine Faszination und Sogwirkung erzeugt hat.

Rory O´Hara ist ein ehrgeiziger und übereifriger Geschäftsmann, der mit seiner Frau Allison und den Kindern in New York lebt. Vollkommen unerwartet teilt er seiner Frau mit, dass er ein großes altes Herrenhaus in Surrey nahe London quasi erworben und einen Umzug dorthin organisiert hat – und natürlich stecken berufliche Aufgaben dahinter. Doch nach dem Umzug scheinen sich Ereignisse zu überschlagen und auch die Familie schrittweise voneinander zu entfernen.

Der Film sorgt mit seiner Inszenierung – interessanten Kameraaufnahmen, schummriger Lichtsetzung und seiner Musik – für ein schleichendes unbehagliches, unbequemes Gefühl, dass sich hinter der von vor allem Rory geschaffenen Fassade eine unbequeme Wahrheit befindet. Und da kommt es durchaus auf Details an. Ganz stark werden Rory und Allison hier von Carrie Coon und Jude Law gespielt und das auch teils ohne Worte. Diese Mischung aus Familiendrama und einem gewissen Anteil an Psychothriller und Psychogramm hat mir wie bereits erwähnt gut gefallen, aber nicht ganz eine durchaus mögliche Sogwirkung und Faszination bei mir entwickelt

„The Nest“ - My First Look – 8/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9799
Da ich diesen thread hier nicht mehr verfolge weiß ich nicht ob der Film schon besprochen wurde.
Hat jemand das grauenvolle Amazon Monster "The Tomorrow War" gesehen?
Ich sag das Plakat, las die Zusammenfassung - und alles woran ich gedacht habe war nur: Super! Eine Kopie von Edge of Tomorrow, wird bestimmt Klasse.

Doch der Film spottet dann fast jeder Beschreibung. Alles beginnt noch halbwegs seriös, wird dann aber im Laufe des Films immer absurder. Nicht nur, dass der Film Logiklöcher hat die etwas so groß sind wie ein schwarzes Loch, nein ganz offensichtlich wusste der Regisseur gar nicht, welchen Ton sein Film eigentlich haben soll. Ich glaube, ich habe noch nie eine so unausgegorene Mischung aus Drama, Action, Sci Fi und Komik bis hinzu Klamauk gesehen.
Wenn der Film dann endlich in einem einfallslosen Shootout mündet, merkt man erst, dass wir hier nach über 20 Jahren tatächlich auf dem intellektuellen Unterhaltungsniveau von Independance Day gelandet sind. Nichts für Ungut: Der Film passte in seine Zeit damals. Aber heute kann man doch etwas mehr von einem so teuren Sci Fi Blockbuster erwarten.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Zuletzt gesehener Film

9800
iHaveCNit: Der Mauretanier (2021) – Kevin MacDonald – BBC Film
Deutscher Kinostart: 10.06.2021
gesehen am 18.07.2021
Astor Filmlounge MyZeil Frankfurt am Main – Club 2 – Reihe A, Platz 8 – 19:45


So ganz spontan habe ich noch einen Film eingeschoben, der bereits im Juni veröffentlicht worden ist. Da auch am 1.7.2021 der Film „Der Spion“ veröffentlicht worden ist, haben sich „Der Spion“ und „Der Mauretanier“ in diesem Monat als Doppel für Fans von Benedict Cumberbatch empfohlen und da mich auch sowohl Trailer als auch Geschichte des Films interessiert haben, war „Der Mauretanier“ noch ein Film, der auf meine Liste gekommen ist – und mich hat dieses brisante Justizdrama auf wahren Begebenheiten begeistert.

Nach den Ereignissen des 11. September 2001 wird der Mauretanier Mohamedou Ould Slaid verhaftet und in Guantanamo gefangen gehalten. Er soll mit den Anschlägen in Verbindung stehen, doch er wird lange Zeit ohne Prozess gefangen gehalten. Die Anwältin Nancy Hollander nimmt sich zusammen mit ihrer Assistentin Teri Duncan dem Fall an, um die Unschuld von Slaid zu beweisen, während Stuart Couch vom US-Militär mit einem Team nach Beweisen für die Schuld von Slaid sucht.

Kevin MacDonald hat mit „Der Mauretanier“ ein interessantes und rasantes Justizdrama auf der Grundlage des Buches „Guantanamo-Tagebuch“ von Mohamedou Ould Slaid inszeniert, bei dem vor allem Tahar Rahim in der Hauptrolle als auch Jodie Foster mit ihrem Schauspiel überzeugen. In weiteren wichtigen Rollen sehen wir hier natürlich auch noch neben Rahim, Foster und Cumberbatch vor allem Shaileene Woodley. Auch wenn der Film erst einmal bedingt durch viele handelnde Seiten in seinem Aufbau etwas holprig wirkt, so entfaltet er ein doch rasantes Tempo und bringt seine Handlung dann doch forciert sehr schnell zum Ende. Interessant ist auch, dass bedingt durch einige Zeitsprünge und Formatwechsel selbst das bedrückende Gefühl und das Gefühl von einem Verlust des Zeitgefühls in Bezug auf Slaid spürbar ist. Der Film hält sich trotz einiger Sequenzen vom klassischen Aktenwälzen zurück und legt seinen Fokus auf die Menschlichkeit und vor allem die Geschichte von Slaid. Und da wir es mit Guantanamo zu tun haben, kommt es natürlich auch zu obligatorischen Sequenzen mit Foltermethoden, die hier etwas bedrückender und mit gewissem künstlerischen Anspruch dargestellt werden – als es in den wesentlich heftigeren Foltersequenzen von Kathryn Bigelows „Zero Dark Thirty“ der Fall war.

„Der Mauretanier“ - My First Look –8/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9801
danielcc hat geschrieben: 15. Juli 2021 17:39 Hat jemand das grauenvolle Amazon Monster "The Tomorrow War" gesehen?
Mir hat bislang der Trailer gereicht, aber – so dumm das jetzt klingen wird – nach deinem Aufreger habe ich irgendwie Lust darauf bekommen. Das ist meine selbsthassende Ader. Werde also mal reingucken. :) :lol:
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Zuletzt gesehener Film

9802
Na denne, gib dir die Peitsche. :D

Hatte es mir gleich am Veröffentlichungstag angetan, solch potentielle Trash-Spekakel sind Pflicht :):

Dystopie in der Konsolenfalle, oder der Zeitgeist auf Zeitreise

Ob alle Regisseure die in Hollywood an die üppigen Fleischtöpfe wollen nur noch in Konsolen-Schemata denken, oder Hollywood genau diese Denke für ihre Mainstream-Popcorn-Produkte einfordert, ist letztlich Godzilla wie Kong. Der Trend ist jedenfalls so klar wie Visions Durchblick und Chris McKay der Letzte, der hier störend durchs Bild flitzen will. Für den bunten Familienspaß mit modernem CGI-Anstrich hat er sich als Macher von „Robot Chicken“ und „The Lego Batman Movie“ ja fast schon aufgedrängt, wer will da noch nein sagen ...

https://ssl.ofdb.de/review/351460,85398 ... morrow-War
http://www.vodkasreviews.de

https://ssl.ofdb.de/view.php?page=poste ... Kat=Review

Re: Zuletzt gesehener Film

9803
Gerade da "The Tomorrow War" für mich jederzeit zur Verfügung steht, verliert der Blick auf den Film irgendwie sehr stark seine Dringlichkeit. So geht es mir bei vielen Veröffentlichungen auf Disney+, Amazon Prime Video und Netflix.

iHaveCNit: Und täglich grüßt die Liebe (2021) – Josh Lawson – Studiocanal
Deutscher Kinostart: 08.07.2021
gesehen am 19.07.2021
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kinosaal 12 – 17:45 – Reihe 16 Platz 10


Auch wenn ich konventionellen Liebeskomödien nach Schema F eher abgeneigt bin und nicht unbedingt der Zielgruppe entspreche, so hat mich dann doch ein Film dieser Sorte nach seinem Trailer und mit seinem Konzept interessiert. Und dieses Konzept mit seiner daraus folgenden Botschaft macht dann doch mit seinen knapp 90 Minuten eine wenn auch oberflächliche, sehr kompakte und runde Sache in Josh Lawsons „Long Story Short“ bzw. „Und täglich grüßt die Liebe“.

Teddy küsst in einer Silvesternacht aus Versehen die falsche Frau und findet mit Leanne die Frau fürs Leben, die er daraufhin auch heiratet. Doch in der Hochzeitsnacht passiert etwas Mysteriöses. Teddy wacht mit komplett anderen Klamotten auf, Leanne ist schwanger und ehe er sich versieht, erlebt er den nächsten Zeitsprung und lernt seine kleine Tochter kennen. Alarmiert von dieser Situation muss Teddy einen Ausweg aus dieser Situation finden.

Der Film schaut sich mit seiner kompakten Laufzeit sehr gut weg. Bei seinem Konzept mit Zeitsprüngen und dem Blick auf kleine Zeitabschnitte im Leben hätte durchaus mit der Dauer sehr redundant und eintönig werden können, aber hier macht der Film nicht diese Fehler und variiert durchaus die Orte der Handlung und die handelnden Personen – so dass viele unterschiedliche Momente und Personen im Fokus sind und viele unterschiedliche Emotionen im Spannungsfeld von Humor und Tragik bedient werden. Gerade die Konzeption und auch die Konklussion, die über seine Botschaft natürlich Kalenderspruchpsychologie abliefert a la „Genieße den Moment“, „Just Do It“ und damit einlädt, keine Zeit verstreichen zu lassen und sein Leben soweit zu optimieren, damit man die bestmöglichen Entscheidungen für sich und sein Umfeld trifft. In der Rolle von Teddy sehen wir hier Rafe Spall, der dem Film schon relativ cool seinen Stempel aufgedrückt hat und als Hauptcharakter super funktioniert.

„Und täglich grüßt die Liebe“ - My First Look –7/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9804
Florence Foster Jenkins
Wer jetzt eine Sängerin a'la DSD Nieten - Casting erwartet hat, wird enttäuscht sein. Trotz der hervorragenden schauspielerischen Leistungen wirken alle Figuren wie aufgezogenes Blechspielzeug.
Zwar gelingt es Frears, Witz zu erzeugen, aber die Selbstüberschätzung der schlechtesten Opernsängerin aller Zeiten a'la zerplatzender DSDS Star Traum kommt nie richtig in Fahrt. Streep, Grant, Helberg e.a. ziehen ihre Rollen ohne Tiefgang durch.
Trotzdem nette kurzweilige Unterhaltung
7/10 Punkte
Seine Zeit kam, immer wenn er Pillen nahm

Re: Zuletzt gesehener Film

9805
Vodka, du bist da echt zu gnädig. Corona hat dich weich gemacht:-)

Ne eigentlich bin ich ja für solche Sci Fi Gedankenexperiment Filme immer zu haben. Aber hier wurde es immer schlimmer je länger der Film lief. Einfach ein einfallsloser Brei ohne Kompass.


Schaue im Moment reihenweise 90er Action/Polit Thriller. Das ist beinahe ein eigenes Genre für das ich große Symphatie habe. Alles mittelgroße Filme mit oft Top Besetzung. Solche Filme vermisse ich seit 10 Jahren völlig im Kino.

Hat da noch jemand Tips für Filme aus der Zeit?
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Re: Zuletzt gesehener Film

9808
iHaveCNit: Im Feuer Zwei Schwestern (2021) – Daphne Charizani – Missing Films
Deutscher Kinostart: 15.07.2021
gesehen am 20.07.2021
Cinestar Frankfurt Mainzer Landstraße – Kino 4 – Reihe 6 Platz 9 – 20:30


Da ich auch gerne Filme abseits der ganz großen Kinostarts interessant finde und mir zuletzt auch „Nur eine Frau“ mit Almila Bagriacik in der Hauptrolle gefallen hat, war ich definitiv schon an „Im Feuer Zwei Schwestern“mit ihr in der Hauptrolle interessiert und die hier gebotene Geschichte, die der Film erzählt, hat mir sehr gut gefallen.

Rojda Xani stammt aus dem kurdischen Teil des Iraks, lebt aktuell in Köln und arbeitet als Bundeswehrsoldatin. Sie sucht ein Flüchtlingslager in Griechenland auf, um dort nach ihrer geflüchteten Mutter zu suchen, die sie auch dort findet und bei sich in Köln aufnimmt. Jedoch ist ihre Schwester Dilan noch in der Gegend um Erbil im Irak als Freiheitskämpferin zurückgeblieben. Sie lässt sich somit nach Erbil versetzen.

Der Film lebt vor allem von Almila Bagriacik und der Dynamik zwischen ihr und ihrer Mutter, die von Maryam Boubani gespielt wird und das Gefühl von Familie und Identität. Das sorgt vor allem bei der von Bagriacik gespielten Rojda für einen entsprechenden inneren Konflikt, der in seinen 90 Minuten dann doch für meinen Geschmack zu wenig Zeit zur Entfaltung bekommen hat. Der Film legt natürlich auch einen interessanten Augenmerk auf den Kampf von kurdischen Freiheitskämpferinnen im Irak und den dort schwelenden Konflikt. Wenn man die Handlung aus einer logischen, vernünftigen Sicht betrachtet sind natürlich Rojdas Handlungen und Motivation etwas unverantwortlich aber im Rahmen des Films drücke ich hier natürlich ein Auge zu. Darüber hinaus gibt es dann auch den ein oder anderen sehr emotionalen und harten Moment, so dass der Film einen schon mitnehmen und emotional berühren kann.

„Im Feuer Zwei Schwestern“ - My First Look – 8/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Zuletzt gesehener Film

9809
danielcc hat geschrieben: 20. Juli 2021 19:59 Ne eigentlich bin ich ja für solche Sci Fi Gedankenexperiment Filme immer zu haben. Aber hier wurde es immer schlimmer je länger der Film lief. Einfach ein einfallsloser Brei ohne Kompass.
Schließe mich dir an. Auf ein richtiges Review habe ich keine Lust, weil ich finde, es macht keinen Spaß, über miese Filme zu schreiben, ich schreibe eigentlich mittlerweile nur noch über gute Filme. Aber der Film hat bei mir ebenfalls nicht funktioniert. Ein Grund ist für mich aber auch Chris Pratt, um den hier mal explizit zu nennen, der als Leading Man einfach nicht überzeugt bei mir. Ich finde ihn uninteressant, ich schau ihm nicht gerne zu, sein Charisma wirkt auf mich nicht. Das macht es vor allem dann schwierig, wenn sein Part so mies geschrieben ist wie hier oder im um Dimensionen nochmal schlechteren "Jurassic World: Fallen Kingdom".
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Zuletzt gesehener Film

9810
Ich persönlich fand "The Tomorrow War" okay. War jetzt nichts weltbewegendes, aber konnte man sich mal angucken, wenn gerade nichts besseres läuft.
Da habe ich schon deutlich schlechtere Filme gesehen. Auch wenn er bei mir wahrscheinlich nicht lange im Gedächtnis bleiben wird.
Mit Chris Pratt ist es aber echt so: Entweder man mag ihn oder nicht. Ein besonders guter Schauspieler ist er meiner Meinung nach aber wirklich nicht.
Er macht wohl eine gute Figur in Actionfilmen, aber als Charakterdarsteller taugt er nicht viel.
"Verstehen Sie mich nicht falsch es ist nichts persönliches, es ist was rein geschäftliches."