Re: Zuletzt gesehener Film

10021
Casino Hille hat geschrieben: 2. April 2022 13:29 "Rain Man" ist für mich das Paradebeispiel eines am Reißbrett entworfenen Oscar-Dramas. Wann immer negativ über Filme gesprochen wird, die nur für Preise produziert werden, muss ich zuerst an diesen denken. Wäre Dustin Hoffman nicht wirklich grandios, ich könnte mit dieser manipulativen und kitschigen Hollywood-Version von Autismus gar nichts anfangen.
Bei einem Film geht’s ja nicht um die Entstehungsgeschichte, sondern um den Film an sich. Sonst könnte man ja auch bspw. CR vorwerfen ein schlechter Film zu sein (wenn man sich an die negative Presse aus 2005 erinnert). Der Film an sich muss überzeugen. Und das gelingt Rain Man meiner Meinung nach perfekt. Verstehe daher deinen Ansatz nicht wirklich - auch wenn ich weiß, dass Filmgeschmäcker unterschiedlich sind.
Und was soll an dem Film kitschig sein? Ist eben kein Action/Thriller, sondern eine recht intime Familiengeschichte 🤷‍♂️

HCN007 hat geschrieben: 2. April 2022 11:56 "Rain Main" hat sich für alle Zeiten einen Platz in der Top10 meiner Lieblingsfilme gesichert …
Bei mir auch. Könnte evtl. sogar für die Top 5 reichen. Wird sich aber mit der Zeit und einer erneuten Sichtung in paar Monaten zeigen.
"Are you looking for shells?"
"No, I'm just looking."

Re: Zuletzt gesehener Film

10023
iHaveCNit: Das Ereignis (2022) – Audrey Diwan – Studiocanal
Deutscher Kinostart: 31.03.2022
gesehen am 02.04.2022
Arthouse-Kinos Frankfurt – Cinema - Petit – Reihe 1, Platz 6 – 15:30 Uhr


Ein Teil meiner Top-Filme des Jahres 2020 war unter anderem das feine, intime, Abtreibungsdrama „Niemals Selten Manchmal Immer“ von Eliza Hittman. Wem dort ein wenig die Radikalität gefehlt haben mag, für den ist nun Audrey Diwans Verfilmung des autobiographischen Romans von Annie Erneaux „Das Ereignis“ der Film der Stunde. Auch ich habe ihn mir angeschaut und auch dieser ist ein feiner Tipp der aktuellen Kinowoche.

Annie studiert Literatur und ihr stehen scheinbar viele Türen offen. Jedoch wird sie unverhofft und ungewollt schwanger. Da wir uns jedoch im Frankreich der 60er befinden ist die Werbung und alleine die Ausübung von Schwangerschaftsabbrüchen strafbar. Im Laufe der folgenden Wochen wächst Annies Verzweiflung immer weiter, so dass ihre Handlungen, die Schwangerschaft abzubrechen immer radikaler werden.

„Das Ereignis“ ist ein Film, der mir durch sehr viel sehr gut gefallen hat und im Gedächtnis bleiben wird. Das Thema bezüglich Schwangerschaftsabbrüchen/Abtreibungen ist natürlich ein Thema der Stunde wenn es um vor allem die Selbstbestimmung von Frauen geht und immer noch gibt es viele Teile der Welt, in dem sowohl Werbung als auch Ausübung von Abtreibungen kriminalisiert sind. Auch in Deutschland ist der Paragraph 219 a Strafgesetzbuch noch nicht außer Kraft gesetzt, jedoch ein Teil der Agenda der aktuellen Regierung und hoffentlich bald Geschichte. Ich persönlich bin auf der Seite der Befürworter von Abtreibungen, solange es sich nicht bei der Abtreibung um reine Willkür handelt. Da befindet sich „Das Ereignis“ auch in der Charakterisierung seiner Annie in einer vertretbaren Grauzone. Unabhängig davon kann der Film durch sowohl Anamaria Vartolomeis Schauspiel dieser „Tour De Force“ als auch seiner Inszenierung punkten. Das Format des Bildausschnitts erinnert an ein 4:3-Format, dass einen spürbar die Enge fühlen lässt, in der sich Annie befindet. Die Kamera ist auch immer sehr nah an ihr dran und arbeitet mit Fokus und Unschärfe und lässt einen zur Enge durch das Format auch die Nähe zu Annie spüren, womit der Film durchaus als immersives Erlebnis aus der Sicht von Annie wahrnehmbar ist. Ihre Sicht und diese Intimität erzeugt durchaus einen sehr spannenden Sog, indem die Verzweiflung immer weiter zunimmt und die Mittel und Wege gegen Ende immer radikaler werden und sich durchaus auch unangenehme, ungeschönte Bilder einbrennen. Damit ist der Film durch seine Radikalität durchaus sehr unsubtil, aber auch die wichtige, radikale, französische Schwester von Eliza Hittmans „Niemals Selten Manchmal Immer“.

„Das Ereignis“ - My First Look – 9/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Zuletzt gesehener Film

10024
Sondervorstellung
iHaveCNit: Warum ich euch nicht in die Augen schauen kann (2022) – Jerry Rothwell – DCM
Deutscher Kinostart: 31.03.2022
gesehen am 03.04.2022 in OmU
Arthouse-Kinos Frankfurt – Cinema – Studio – Reihe 3, Platz 1 – 18:15 Uhr

Basierend auf dem Buch „Warum ich euch nicht in die Augen schauen kann – Ein autistischer Junge erklärt seine Welt“ des damals 13 jährigen Autisten Naoki Higashida lässt uns Regisseur Jerry Rothwell behutsam durch seine visuelle Erzählung als auch den Einblick in die Gedankenwelt von Higashida sowie 5 weiteren Autisten aus Indien, Großbritannien, USA und Sierra Leone erleben, wie diese ihre Welt wahrnehmen und welche Spektren den nonverbalen Autismus in ihrem Fall beschreibt und welche Herausforderungen diese in ihrem Alltag sowie der gesellschaftlichen Wahrnehmung haben. Für mich aus persönlichen Gründen eine großartige Dokumentation, die mir auch ein wenig weiterhilft, meinen eigenen autistischen Bruder besser zu verstehen.
„Warum ich euch nicht in die Augen schauen kann“ - My First Look – Ohne Wertung
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Zuletzt gesehener Film

10025
Sondervorstellung
iHaveCNit: Grüne Tomaten (Best of Cinema) (1991) – Jon Avnet – Studiocanal
Deutscher Kinostart: 05.04.2022
gesehen am 05.04.2022 in SAMSUNG ONYX LED 4 K
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 6 – Reihe 13, Platz 21 – 20:00 Uhr

Im Rahmen der „Best of Cinema“- Reihe kam es auch zu einer Sondervorstellung der von Jon Avnet inszenierten Romanverfilmung des gleichnamigen Romans „Fried Green Tomatoes“ von Fannie Flaggs, der eine entstehende Freundschaft zwischen einer frustrierten Hausfrau und einer pflegebedürftigen, lebenslustigen Frau, die ihr die besondere Geschichte einer besonderen Frauenfreundschaft aus der Vergangenheit erzählt. Das damit verbundene Südstaatendrama behandelt viele verschiedene, heute noch wichtige und aktuelle Themen wie häusliche Gewalt, Rassismus und weibliche Selbstbestimmung. Eine sehr berührende und auch warmherzige Geschichte.
„Grüne Tomaten“ – My First Look – 9/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Zuletzt gesehener Film

10026
iHaveCNit: Wo in Paris die Sonne aufgeht (2022) – Jacques Audiard – Neue Visionen Filmverleih
Deutscher Kinostart: 07.04.2022
gesehen am 07.04.2022
Arthouse-Kinos Frankfurt – Cinema - Lumiere – Reihe 5, Platz 12 – 20:00 Uhr


Trailer im Kino entdecken und dann auf die Liste setzen. So geht es mir häufig und auch im Fall von „Wo in Paris die Sonne aufgeht“ war es nicht anders. In diesem Film hat Regisseur Jacques Audiard sich an 3 Graphic Novels von Adrian Tomime bedient und gemeinsam mit Léa Mysisus und Céline Sciamma die Geschichte in die grauen 70er-Jahre-Plattenbausiedlungen des 13. Pariser Arrondisements verlegt um ein bestimmtes Milieu abzuzeichnen – das Leben und Lieben der dort lebenden Millenials in Zeiten von bedeutungslosen Beziehungen und Dating-Apps. An dieser Stelle könnte man durchaus Vergleiche ziehen zu einer deutschen Kömodie aus dem letzten Jahr, dass sich mit der „Generation: Beziehungsunfähig“ auseinandersetzt, aber das wäre im Fall von „Les Olympiades“ - so der Originaltitel von „Wo in Paris die Sonne aufgeht zu kurz gegriffen. Beide Filme eint aber etwas, weil mir beide durchaus zu gefallen wissen.

Emilie lebt in der Wohnung ihrer Großmutter und hangelt sich von Aushilfsjob zu Aushilfsjob, so dass sie auch Zimmer in der Wohnung für WGs anbietet. Einer der Interessenten, Camille ist angehender Lehrer. Bereits sehr schnell zieht er bei ihr ein und es geht bei den Beiden zur Sache, ohne zu ahnen, dass es schneller vorbei ist als es angefangen hat. Die knapp 33 jährige Nora zieht ebenfalls nach Paris, damit sie ihr abgebrochenes Jura-Studium wieder aufnimmt, ohne zu ahnen, dass eine verhängnisvolle Verwechslung auf einer Party auch ihre Pläne ordentlich auf den Kopf stellen wird.

An dieser Stelle möchte ich mich ein wenig kurz halten. Der Film hat mir durch seine audiovisuelle Umsetzung mit sowohl den Kamerafahrten und Einstellungen als auch seinem Soundtrack richtig gut gefallen, auch wenn sich natürlich über die Auswahl einer Schwarz/Weiß-Farbpalette streiten lassen könnte, aber das gibt dem Film das gewisse Extra. Eine gewisse Kühle und Distanz, die auch zum Thema des Films und der Gräue und Tristesse der Plattenbausiedlung passen könnte. Das Trio, das den Film anführt mit Lucie Zhang, Noémie Merlant und Makita Samba hat mir sehr gut gefallen und auch die Art und Weise, wie sich ihre Geschichten entwickeln ist spannend und unvorhersehbar. Insgesamt muss ich dann aber doch sagen, dass einige Elemente dann doch durchaus zu viel des Guten gewesen sind und da auch gerade wenn man daran denkt, dass 3 Graphic Novels miteinander verwoben werden ein paar Elemente dann eher weniger zusammengepasst haben.

„Wo in Paris die Sonne aufgeht“ - My First Look – 8/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Zuletzt gesehener Film

10027
Nebenbei sei gesagt daß Adrien Tomine ein brillanter Comic Autor ist. Der Comic ist ja immer noch ein wahnsinnig unterschätztes Medium. Wenn Künstler wie Tomine, Alan Moore, Daniel Clowes, Dave Sim, Frank Miller, Charles Burns oder die Hernandez Brüder, um nur einige englischsprachige zu nennen, Filme machen würden, dann wären sie so bekannt wie Kubrick, Lynch oder Anderson.

Re: Zuletzt gesehener Film

10028
Gestern Citizen X gesehen. (Danke Anatol)

Spannender, bedrückender Film mit tollen Darstellern. Ackland kann herrlich widerliche Rollen. :D

Der Film ist mir 8/10 wert. Mochte vor allem die Beziehung zwischen Sutherlands Figur und der von Rea. Das hat super funktioniert. Aber kein einfacher Stoff. :(

Re: Zuletzt gesehener Film

10029
Phantastische Tierwesen - Dumbledores Geheimnis

Der erste Teil beeindruckte mich nicht sonderlich, daher sparte ich mir den zweiten, musste den Sohnemann nun aber in den dritten (und vielleicht letzten) Teil dieser Harry-Potter-Vorgeschichte begleiten. Solides Filmvergnügen mit einigen visuell sehr ansprechenden Highlights, ist mir insgesamt aber zu grau und trist inszeniert, theoretisch spricht nichts dagegen, auch mal blauen Himmel und Sonnenschein zu zeigen. Schön, Oliver Masucci mal in einer großen internationalen Produktion zu sehen. Was mich allerdings so richtig nervt, ist dem guten Dumbledore plötzlich eine völlig aus der Luft gegriffene Homosexualität (in Form einer Liebesaffäre mit Grindelwald) anzudichten, und dass gerade die Rowling das mitmacht, verwundert mich doch sehr. Nach sieben Harry-Potter-Romanen, acht Verfilmungen und zwei "Tierwesen"-Filmen wird in einem schrecklichen Kniefall vor dem Zeitgeist plötzlich sein Schwulsein thematisiert, das irgendwie noch blöder rausgehauen wird als bei Q. Da bin ich raus.


Shape of Water

Nach "Nightmare Alley" endlich mal diesen del-Toro-Klassiker nachgeholt. Klassischer Märchenstoff, spannender als ich dachte, gleichzeitig ruhig und geschmackvoll inszeniert. Noch so ein phantastisches Tierwesen, das sich am Ende sogar mit der Hauptdarstellerin körperlich vereinigt - sowas kann ja ziemlich leicht in die Hose gehen, tut es aber nicht, was wohl für del Toros Geschick spricht, auch Fantasy-Elemente seriös verkaufen zu können. Ist für mich allerdings kein Oscar-Gewinner. Richard Jenkins sieht man ja immer gerne, Michael Shannon als bad guy kannte ich bisher nur aus "Nine Perfect Strangers".


Nocturnal Animals

Michael Shannon führte mich wiederum zu dem auch nicht ganz neuen "Nocturnal Animals" von Modedesigner Tom Ford. Amy Adams, in einer nicht mehr ganz glücklichen Ehe gefangen, erhält von ihrem Ex-Mann Jake Gyllenhaall dessen neuestes Roman-Manuskript, das sie während einer Geschäftsreise ihres Mannes liest und dessen schockierend-tragischer Inhalt die eigentliche Handlung des Films darstellt. Ich fand "Nocturnal Animals" großartig, bin mir aber nicht ganz sicher, ob die Rahmenhandlung nötig war bzw. welchen erzählerischen Zweck sie erfüllt. Primär scheint sie mir die teilweise unerträgliche Handlung des Romans "aufzulockern" oder dem Zuschauer kurz Gelegenheit zum Durchatmen zu geben. Dramaturgisch hat sie dagegen nicht viel beizutragen, und so hängt dann auch das Ende ziemlich in der Luft.


Frau im Dunkeln

Apropos Gyllenhaall, mit dieser neueren Produktion gibt Jakes Schwester Maggie Gyllenhaall ihr sehr überzeugendes Regiedebüt. Olivia Colman als einsame Urlauberin Leda Caruso auf einer griechischen Insel, die Begegnung mit einer lauten, frechen US-griechischen Großfamilie, die die perfekte Ruhe zerstört, insbesondere mit der jungen Mutter Nina (Dakota Johnson), konfrontiert Leda mit ihrem eigenen Mutter-Sein und einer schweren, unverzeihlichen Entscheidung, die in langen Rückblenden ausführlich und eindrucksvoll erzählt wird. Colman überzeugt wie immer, noch interessanter fand ich allerdings die junge Leda (Jessie Buckley), beide erhielten zurecht eine Oscar-Nominierung für ihre Leistungen. Ed Harris beherrscht ohnehin jede Szene, und sei es nur die als "Hausmeister" von Ledas Ferienwohnung. Ernster, intensiver Film mit reichlich Platz für eigene Interpretationen.
Zuletzt geändert von ollistone am 11. April 2022 14:06, insgesamt 1-mal geändert.
"Wenn man sämtliche Schöpfungen des weißen Mannes von diesem Planeten entfernte, besäßen seine Ankläger weder Zeit noch Mittel, ja nicht einmal Begriffe, um ihn mit Vorwürfen zu überhäufen."

Re: Zuletzt gesehener Film

10030
ollistone hat geschrieben: 11. April 2022 10:48 Was mich allerdings so richtig nervt, ist dem guten Dumbledore plötzlich eine völlig aus der Luft gegriffene Homosexualität (in Form einer Liebesaffäre mit Grindelwald) anzudichten, und dass gerade die Rowling das mitmacht, verwundert mich doch sehr. Nach sieben Harry-Potter-Romanen, acht Verfilmungen und zwei "Tierwesen"-Filmen wird in einem schrecklichen Kniefall vor dem Zeitgeist plötzlich sein Schwulsein thematisiert, das irgendwie noch blöder rausgehauen wird als bei Q. Da bin ich raus.
Das wurde nicht für den Film erfunden und Rowling hat mitgemacht, sondern das hat Rowling selber schon vor Jahren, irgendwann nicht allzu lange nach Abschluss der Buchreihe, so verkündet dass Dumby schwul und in Grindelwald verknallt war. Ist natürlich genauso aus der Luft gegriffen und im Prinzip ein Kniefall, hat aber bisher eigentlich keinen grossen Unterschied gemacht (das Prequel-Gedöns spar ich mir). Aber ich dachte, ich korrigiere das mal.

Nocturnal Animals fand ich grossartig und die Rahmenhandlung genau richtig. Brillant. Der steht aber seit Jahren für eine geplante Neusichtung an, gemeinsam mit den Freunden, denen wir auch schon Tree of Life aufgezwungen haben.
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: Zuletzt gesehener Film

10031
GoldenProjectile hat geschrieben: 11. April 2022 11:11 Das wurde nicht für den Film erfunden und Rowling hat mitgemacht, sondern das hat Rowling selber schon vor Jahren, irgendwann nicht allzu lange nach Abschluss der Buchreihe, so verkündet dass Dumby schwul und in Grindelwald verknallt war. Ist natürlich genauso aus der Luft gegriffen und im Prinzip ein Kniefall, hat aber bisher eigentlich keinen grossen Unterschied gemacht (das Prequel-Gedöns spar ich mir). Aber ich dachte, ich korrigiere das mal.
Du hast Recht, das ging seinerzeit (2007?) offenbar an mir vorbei. Es ist nur so, dass solche Behauptungen ("Dumbledore is gay") eben theoretische Behauptungen bleiben, solange sie nicht literarisch oder filmisch manifestiert sind. Auch im Vorgänger "Grindelwalds Verbrechen" fehlt ja offenbar ein klares Bekenntnis dazu, hätte jetzt aber auch wenig geändert an der ärgerlichen Überflüssigkeit solcher Entscheidungen, wann auch immer sie gefallen sind.
"Wenn man sämtliche Schöpfungen des weißen Mannes von diesem Planeten entfernte, besäßen seine Ankläger weder Zeit noch Mittel, ja nicht einmal Begriffe, um ihn mit Vorwürfen zu überhäufen."

Re: Zuletzt gesehener Film

10032
Was genau ist am Schwulsein Dumbledores das Problem? War die Figur vorher denn hetero? Der Typ ist in den Potter-Sachen doch 5.000 Jahre alt, klar, da ist nicht mehr viel Action erkennbar. Aber warum soll er früher nicht Beziehungen zu Männern gehabt haben?
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Zuletzt gesehener Film

10033
Casino Hille hat geschrieben: 11. April 2022 11:48 Was genau ist am Schwulsein Dumbledores das Problem?
Ich glaube der Regisseur von Platoon (wobei er das vermutlich gar nicht wirklich ist... Hier wird man echt nur angeschwindelt, andere geben sich als Henry Fonda aus, dabei hat Charlie Bronson dem doch den Garaus gemacht!) bezieht sich auf die Funktion von Albus P. W. B. D.'s sexueller Orientierung als reines "Gimmick", das nach seiner ursprünglichen Annahme einfach mal so dem Zeitgeist entsprechend in den neuen Film geworfen wurde. Ob es generell einen Unterschied macht, ob es einen Unterschied macht wenn Rowling diesen "Retcon" schon länger so beschlossen hat und ob es einen Unterschied macht wenn es nun filmisch implementiert wird ist wohl jedem selbst überlassen. Mir ist es absolut egal auf wen oder was Dumbledore steht, weil mir die Prequel-Reihe gestohlen bleiben kann. Hurra! Ist das Leben nicht schön?
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: Zuletzt gesehener Film

10034
Naja, deshalb frag ich ja. Habe das nicht als Gimmick erfunden, sondern als Versuch, einer bekannten Dynamik (die zwei ehemaligen Freunde, die zu Feinden wurden) neue Aspekte (durch die nun hinzugekommene sexuelle Dimension) abzugewinnen.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Zuletzt gesehener Film

10035
Teil 2 war so grottig, dass ich nach ner halben Stunde abbrechen musste. Dumbo kann daher nachsteigen, wem er will - ich bin aus der Viecher-Nummer aufgrund unterirdischer Qualität raus (obwohl Teil 1 noch ganz ok war). Wenn schon Empörung meinerseits, dann eher wie schnell Warner bei Johnny Depp eingeknickt ist. Ich will mir da kein Urteil anmaßen, wer da nun wen gekloppt hat. Aber der von Depp verlorene Medienprozess ist in meinen Augen keine Rechtfertigung ihn vor die Tür zu setzen. Warner beugt sich hier nicht nur einer Hexenjagd, sie tragen sogar noch in nicht geringem Maße dazu bei ("wenn Warner ihn schon rausschmeisst, dann mus da ja was dran sein!"). Vielleicht bin ich da ein klein wenig altmodisch, aber war da nicht irgendwann mal was von wegen Unschuldsvermutung solange bis das Gegenteil bewiesen ist?
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"