Re: Zuletzt gesehener Film

9856
iHaveCNit: Escape Room 2: No Way Out (2021) – Adam Robitel – Sony Pictures
Deutscher Kinostart: 19.08.2021
gesehen am 23.08.2021
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kinosaal 7 – Reihe 13, Platz 15 – 20:10 Uhr


Im Jahre 2019 hat mich der kompakte Thriller „Escape Room“ als ich ihn im Heimkino nachgeholt habe doch sehr positiv überrascht und zu diesem Zeitpunkt wurde schon eine Fortsetzung angekündigt, die eigentlich bereits Mitte 2020 hätte veröffentlicht werden sollen. Nun mit knapp über einem Jahr Verspätung kommt der Film in die Kinos und auch ich habe nun den Escape Room vom heimischen Wohnzimmer ins Kino verlegt.

Die beiden Überlebenden Zoey und Ben beschließen gemeinsam eine Fahrt nach New York, um die Verantwortlichen von Minos Escape Rooms zu finden. In New York finden sich beide nach einem Zwischenfall in einer U-Bahn wieder und mit ihnen weitere Personen, die allesamt scheinbar auch Überlebende der Escape Rooms von Minos sind. Nachdem ihr Zugabteil abgekoppelt und umgeleitet wird, finden sie sich erneut in einem Escape Room von Minos wieder, deren rasante und tödliche Rätsel überwunden werden müssen.

Auch wenn der Film grundsätzlich als Horrorthriller gelesen wird und sich auch so lesen lassen möchte – für mich hat dieser Film weniger mit Horror zu tun, und ist für mich ein rasanter und kompakter Actionthriller. Gerade die Vielfältigkeit und Kreativität von Escape Rooms und auch der Drang diese zu lösen sorgt natürlich dafür, dass einem bei der Sichtung Filme wie „Saw“ und „Cube“ sowie „Final Destination“ in den Sinn kommen, auch wenn der Film nicht ganz in der selben Liga spielen kann und wird. Und genau diese Vielfältigkeit und Kreativität sorgt natürlich in diesem Film hier für viele, abwechslungsreiche und toll gestaltete Escape Rooms. In seiner Rasanz bleibt für den Zuschauer weniger die Zeit zum Mitraten, sondern eher nur Staunen und mitgerissen werden. Eventuelle Schnitzer in der Logik und auch die zum Teil nur als Mittel zum Zweck etablierten, oberflächlichen Charakterzeichnungen sorgen hier jedoch für leichte Abzüge. Auch spielt der Film sein im Beititel in der Originalsprache genanntes „Tournament of Champions“ nicht wirklich aus. Natürlich bleibt es auch nicht aus – und das war mir zum Beispiel von vornherein klar – dass der Film für sich genommen eine Zwischenstation für einen sicherlich kommenden dritten Teil darstellt.

„Escape Room 2: No Way Out“ - My First Look – 6/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9857
iHaveCNit: Snake Eyes: GI Joe Origins (2021) – Robert Schwentke – Paramount
Deutscher Kinostart: 19.08.2021
gesehen am 24.08.2021 in Samsung ONYX LED
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kinosaal 6 – Reihe 13, Platz 21 – 20:40 Uhr


Auch wenn ich keinen Bezug zu den Spielzeugfiguren als auch der Zeichentrickserie habe und die beiden GI-Joe-Filme mich nicht wirklich überzeugt haben, habe ich mir „Snake Eyes: GI Joe Origins“ mal auf die Liste gesetzt, weil zumindest im Trailer der Look und die Action relativ gut ausgesehen hat.

Ein kleiner Junge beobachtet, wie sein Vater ermordet wird. Von Rache getrieben zieht der selbsternannte „Snake Eyes“ durchs Leben, bis er von den Yakuza angeheuert wird, um sowohl den Arashikage-Clan zu unterwandern als auch diesem Clan ein wichtiges Artefakt zu entwenden. Während er langsam das Vertrauen des Clans gewinnt, wachsen in ihm Spannungen und auch die ein oder andere Entwicklung lassen ihn an dieser Mission zweifeln.

Der Film hat mir einigermaßen gut gefallen und ich habe in gewissen Rahmen auch hier einen besseren Zugang bekommen als es das der Fall war bei den vorherigen GI Joe-Filmen gewesen ist. Der Aufbau des Films ist etwas holprig, kann sich aber dann etwas fangen. Der Plot lebt von einer Mischung aus mehreren Elementen, Rache, mehrbödiger Thriller, Origin-Story. Das sorgt natürlich zu einem dafür, dass der Film etwas überladen wirkt, aber dafür bleibt hier bis auf die Spannungen und Dynamiken innerhalb von „Snake Eyes“ relativ oberflächlich, so dass dies nicht stark ins Gewicht fällt. Der Film wirkt hier wie ein Studioprodukt, dass sich einem gewissen Filmmarkt und einer Zielgruppe anbiedern möchte. Die Action selbst mag zwar schön und gut sein, aber leider ist die Inszenierung der Action weit hinter ihren Möglichkeiten – vor allem, wenn man kampfsporterfahrene Leute wie zum Beispiel Iko Uwais und auch den Footballer und Wrestler Mojo Rawley vor der Kamera hat. Etwas, was diesem Film auch hätte besser zu Gesicht gestanden wäre, wenn er sich nicht so verdammt ernst genommen hätte und einfach vom Selbstverständnis mehr in die Richtung selbstironischer Quatsch gegangen wäre. So bewegt sich „Snake Eyes“ eher qualitativ in die Richtung eines „The Wolverine“ als in die Richtung eines „Batman Begins“.

„Snake Eyes: GI Joe Origins“ - My First Look – 6/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9858
Sondervorstellung
iHaveCNit: Spotlight – Die Arthouse-Sneak (25.08.2021) – Überraschungsfilm
Deutscher Kinostart: ???
gesehen am 25.08.2021 in OmU
Arthouse Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Balkon - Reihe 11, Sitz 13 – 21:00 Uhr


Da ich bei der letzten Spotlight-Sneak entsprechend Blut geleckt habe und mir diese Veranstaltungsreihe sehr gut gefällt, dachte ich mir, das einfach fortzusetzen. Wie immer gibt es hier einen Überraschungsfilm zu sehen, den man am Ende benoten kann und das Kino ein eigenes Ranking aufstellt für die Filme, die hier gespielt werden. Das aktuelle Ranking sieht wie folgt aus:

Das Ranking sieht nun nach 3 Filmen wie folgt aus:

1. Promising Young Woman (1,9)
2. Minari (2,3)
1. Falling (2,5)

Für den Film gibt es im Vorfeld 2 Hinweise auf den sozialen Netzwerken. Diese Hinweise waren wie folgt:

+++ Spotlight Hinweis 1/2 +++
Ob Vampirjäger, Politiker, Psychopath, Papst, Menschenfresser, Irrenhaussimulant oder Rentner mit Fernweh. In all diesen Rollen glänzt der Mensch hinter den Rollen. In seiner morgigen Figur findet man all das in einer Person wieder. Huch, was soll das denn? Findet es raus. Morgen Abend um 21.00 Uhr in der Harmonie.

+++ Spotlight-Hinweis 2/2 +++
Fußball-Coach Rudi Assauer hat es. Ex-US-Präsident Ronald Reagan hatte es. Columbo-Star Peter Falk machte darauf aufmerksam, dass es jeden treffen kann. Fantasy Autor Terry Pratchett hat es auch getroffen. Auch der vor kurzem gestorbene Fußballstar Gerd Müller war betroffen. Was gemeint ist und was das mit dem heutigen Film zu tun hat?

Der hier gezeigte Überraschungsfilm wird auch später von mir in der deutschen Fassung gesichtet und ausführlich besprochen. Nur soviel dazu – der Film ist ein absolutes Meisterwerk, den meiner Meinung nach jeder gesehen haben sollte. Bei der Anmoderation im Kino wurde auch angemerkt, dass man hier einen Notendurchschnitt von allem ab 1,5 in Richtung 1,0 erwartet und alles über 1,5 nicht akzeptabel sei.

+++ Spotlight-Auflösung vom 25.08.2021 +++
In der gestrigen Spotlight-Sneak gab es den zweifachen Oscargewinner „The Father“ mit Anthony Hopkins und Olivia Colman in den Hauptrollen zu sehen. Das bewegende Familiendrama dreht sich um eine Alzheimer-Erkrankung und lässt Anthony Hopkins in einer unfassbaren Leinwandpräsenz erstrahlen. Für seine Schauspielleistung wurde er mit dem Oscar als "Bester Hauptdarsteller" ausgezeichnet, außerdem gewann der Film den Award "Bestes adaptiertes Drehbuch".
Wir starten THE FATHER ab heute täglich in Cinéma & Eldorado.
Und so habt ihr abgestimmt ...
Note = 1,4
Note 1 =25x
Note 2 =18x
Note 3 = 1x
Note 4-6=0x

Ich würde hier sagen, dass die Zielvorgabe für diesen Film erreicht worden ist. Das Ranking sieht nun nach 4 Filmen wie folgt aus:

1. The Father (1,4)
2. Promising Young Woman (1,9)
3. Minari (2,3)
4. Falling (2,5)

Wie habe ich gewertet ? Ich gehöre zu den 25 Personen, die den Film mit einer 1 benotet haben. Und wenn ich später den Film nochmal im Detail bespreche, ist es klar, dass hiermit für mich nach „Der Rausch“ der 2. 10er in 2021 gefunden worden ist.

„Überraschungsfilm“ - My First Look – 10/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9859
iHaveCNit: The Father (2021) – Florian Zeller - Tobis
Deutscher Kinostart: 26.08.2021
gesehen am 25.08.2021 in OmU im Rahmen der Spotlight – Arthouse-Sneak der Arthouse Kinos Frankfurt
Arthouse Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Balkon - Reihe 11, Sitz 13 – 21:00 Uhr
gesehen am 26.08.2021
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kinosaal 2 – Reihe 16, Platz 20 – 18:45 Uhr


Irgendwann als es an die Jahresabschlüsse des letzten Jahres diverser Youtuber gegangen ist, habe ich mir auch die Topliste des amerikanischen Youtubers Chris Stuckmann angesehen, der in etwa eine ähnliche Meinung zu Filmen wie ich pflegt. In einem verrückten von Corona geprägten Jahr gab es in den USA schon diverse Festivalfilme und Filme, die auch bei den Oscars eine Rolle gespielt haben, zu sehen. So war unter anderem „The Father“ von Florian Zeller bei ihm auf der Top-Position von 2021 und seitdem ist der Film ein wenig auf meinem Radar aufgetaucht. Der nächste Moment, als dieser Film noch ein wenig mehr mein Interesse geweckt hatte war als ich bei die Ergebnisse der aktuellsten Oscarverleihung gesehen habe. Bei 6 Nominierungen gab es den Goldjungen in den Kategorien „Bestes adaptiertes Drehbuch“ und für viele, die mit Chadewick Bosemans Sieg gerechnet haben auch überraschend in der Kategorie „Beste männliche Hauptrolle“ an Anthony Hopkins in einem der wohl denkwürdig antiklimatischsten Momente der Oscargeschichte. Seitdem ist mein „Hype“, wenn man ihn so nennen mag ganz unterbewusst angewachsen und ich habe mich auf die Sichtung des Films gefreut. Das Thema des Films mit Alzheimer und Demenz hat mich ja in der letzten Zeit mit unter anderem Sally Potters „Wege des Lebens – The Roads Not Taken“ mit Javier Bardem und auch Viggo Mortensens „Falling“ mit Lance Henriksen begeistert. Und wenn ich ein paar Jahre zurück denke auch Richard Glatzers und Wash Westmorelands „Still Alice“ mit Julianne Moore, der in meinen Augen großartig gewesen ist, sich aber dann in Deutschland gefühlt hinter dem thematisch ähnlich gelagerten Kassenschlager „Honig im Kopf“ von Til Schweiger anstellen musste. Gestern Abend hatte ich noch das Vergnügen den Film im Rahmen der Arthouse-Sneak meiner örtlichen Arthouse-Kinos in der Originalfassung mit Untertiteln zu sehen – heute gab es den Film dann in der deutschen Fassung zu sehen. Und das waren nicht die einzigen Male, dass ich diesen Film sehen werde, da ich diesen Film noch mit Personen aus meinem persönlichen Umfeld schauen möchte, die hier konkretere Erfahrungen mit dem Thema haben – damit ich den Film auch aus diesem Blickwinkel betrachten kann. An dieser Stelle ist die Einleitung hier schon lang, aber notwendig. Denn der Film ist es Wert !

Anthony lebt in seiner geräumigen Wohnung in London. Der ältere Mann wird regelmäßig von seiner Tochter Anne besucht, die sich neben wechselnden Pflegekräften um ihn kümmert. Doch eine wichtige Entscheidung steht für Anne an. Sie zieht mit ihrem Partner nach Paris – doch die Pflege von Anthony muss sichergestellt sein. Für Anthony jedoch stimmt etwas nicht. Wo liegt seine Uhr ? Wer ist ein unbekannter Mann, der in seiner Wohnung sitzt und wer ist die Frau, die auf einmal in seiner Wohnung steht ?

Florian Zellers Film, der auf seinem Theaterstück basiert, ist eine unfassbar starke Meisterleistung geworden. Der Film ist in seinem Kern eine wunderbar ausbalancierte Mischung aus berührendem Drama, psychologischem Thriller und stellenweise auftretender Situationskomik, ohne das Thema einer gewissen Lächerlichkeit preis zu geben. Der Film berührt, verwirrt, lässt uns an unserer eigenen Wahrnehmung und unserem Zeitgefühl zweifeln, bringt uns zum Lachen und wird somit zu einem intensiven und auch sehr immersiven Erlebnis, dass vor allem weil der Film aus der Sicht des demenzkranken Anthony erzählt wird uns einen Einblick in die Wahrnehmung eines Demenzkranken gibt. Die Rolle des Anthony scheint von Florian Zeller direkt auf den Leib von Anthony Hopkins geschrieben worden zu sein – und da spürt man auch eine unfassbare Symbiose, denn das passt zu 100 %. In der großartigen und über Jahrzehnte andauernden Karriere des Briten ist dies für mich die beste Performance seiner Karriere und absolut verdient ausgezeichnet worden. Die überraschende Bandbreite seines Charakters ist ein absolutes Erlebnis. Als schauspielerisches Gegengewicht haben wir hier die für „The Favourite“ mit einem Oscar ausgezeichnete Olivia Colman, die Anthonys Tochter Anne spielt, damit auch eine unfassbare Tour de Force abliefert und mit einem Spiel auf Augenhöhe von Anthony Hopkins zeigt, was für eine großartige Schauspielerin sie ist. Ergänzt wird das Ensemble in tollen Nebenrollen von Mark Gatiss, Rufus Sewell, Imogen Poots und Olivia Williams. Auch wenn sich der Film größtenteils nur in der Wohnung von Anthony abspielt, so ist der Film sowohl visuell als auch audiell eine Wucht. Das Setdesign ist in seinem unfassbaren Detailreichtum großartig, die gewählten Kameraeinstellungen und minimalistischen Kamerafahrten sowie auch der Schnitt geben dem Film eine großartige Dynamik und auch der gefühlvolle, klassische Soundtrack runden das Erlebnis von „The Father“ ab, der sich direkt auch unter meine Topfilme für 2021 gespielt hat.

„The Father“ - My Second Look – 10/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9860
iHaveCNit: Tides (2021) – Tim Fehlbaum – Constantin Film
Deutscher Kinostart: 26.08.2021
gesehen am 27.08.2021
Arthouse Kinos Frankfurt – Kleine Harmonie – Reihe 1, Sitz 9 – 17:30 Uhr


Mal wieder ein Fall von einem Film, bei dem durch Zufall durch den Trailer mein Interesse geweckt worden ist, ist der neue Film „Tides“ von Regisseur Tim Fehlbaum. Aktuell ist der Film bereits für 6 Lolas bei der Verleihung des deutschen Filmpreises nominiert, durchgehend in den technischen und handwerklichen Kategorien – nach der Sichtung durchaus berechtigt. Ein schöne, ambitionierte deutsche Co-Produktion ist „Tides“ geworden.

Die Erde ist durch den Klimawandel, Pandemien und Kriege unbewohnbar geworden, doch ein Teil der elitären Bevölkerung ist die Flucht auf den Planeten Kepler 209 gelungen. Die Atmosphäre dieses Planeten lässt die Bevölkerung jedoch unfruchtbar werden. So wurden bemannte Kundschaftermissionen zurück zur Erde gestartet, damit die Lebens- und Reproduktionsbedingungen auf der Erde geprüft werden. Vom 2. Team überlebt nur die Astronautin Blake, die auf der Erde auf einen Konflikt zwischen Nomadenvölkern und einer Kolonie, die von Gibson, einem Überlebenden des 1. Teams angeführt wird.

Von technischer und handwerklicher Seite ist der Film unfassbar großartig geworden – damit wird eine düstere, dystopische und dichte Atmosphäre geschaffen, sowohl bei der Kamera als auch dem gesamten Design des Films. Auch das Thema des Films und der Aufbau dieser Welt ist natürlich aus aktueller Sicht auch durchaus ein plausibles Szenario mit Problemen, die uns aktuell und auch in Zukunft beschäftigen werden. Gerade das macht für mich ein wenig die Faszination des Films aus. Die Handlung selbst ist natürlich auch interessant, wirkt aber stellenweise etwas vorhersehbar und durch den Fokus auf die Hauptprotagonistin Blake werden interessante Nebenschauplätze nicht mit einer gewissen Tiefe und damit etwas oberflächlich behandelt. Auch manche Wendung und Charakterentwicklung hat bei mir nicht ganz gezündet. Das schmälert meinen positiven Eindruck von „Tides“ aber nur bedingt und der Film erinnert mich daran, irgendwann einmal Tim Fehlbaums Erstling „Hell“ zu sehen.

„Tides“ - My First Look – 8/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9861
iHaveCNit: Reminiscence (2021) – Lisa Joy – Warner
Deutscher Kinostart: 26.08.2021
gesehen am 28.08.2021 in Dolby Atmos
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kinosaal 10 – Reihe 9, Platz 15 – 19:50 Uhr


Ein Film, dessen Trailer mich direkt in seinen Bann gezogen hat und ich mich auf dessen Kinostart gefreut habe ist Lisa Joys „Reminiscence“ mit Hugh Jackman und Rebecca Ferguson in den Hauptrollen. Der Gesamteindruck, das Setting, das hier präsentierte Konzept und auch die Story selbst waren viele der Hauptgründe, den Film zu sehen. Und ich wurde nicht enttäuscht.

In einigen Jahrzehnten sind große Teile der Welt überflutet, Mit großen Staudämmen versucht ein Teil der Bevölkerung den Wassermassen Herr zu werden. Im Miami dieser Zeit haben sich Nick Bannister und seine Assistentin Watts auf Reminiszenzen spezialisiert. Mithilfe einer Apparatur helfen sie ihren Kunden in nostalgischen Erinnerungen zu schwelgen, verlorene Dinge wiederzufinden und auch in polizeilichen Ermittlungen werden sie zur Hilfe gerufen. Bis eines Tages eine geheimnisvolle Sängerin namens Mae Bannister aufsucht. Bannister und Mae beginnen daraufhin eine kurze und intensive Affäre bis sie spurlos verschwindet. Je mehr sich Bannister daraufhin in den Erinnerungen an die gemeinsame Zeit verliert und nach Mae sucht, je tiefer kommt er ihren Geheimnissen und einer größeren Verschwörung auf die Spur.

Der Film bietet mit seinen großartigen Aufnahmen eines in großen Teilen überfluteten Miamis einen unfassbar großen Schauwert und der Film sieht da einfach großartig aus. Der Sci-Fi-Thriller bietet einige Anleihen an den Film Noir und erinnert in seiner Konzeption an Filme wie Christopher Nolans „Inception“ und Kathryn Bigelows „Strange Days“. Inmitten des Konzepts haben mir vor allem die darstellerischen Leistungen von Hugh Jackman, Thandie Newton und vor allem Rebecca Ferguson als zwielichtige, geheimnisvolle Frau gefallen – eine Rolle, die sie ja bereits schon in ähnlicher Weise großartig in den Mission Impossible Filmen „Rogue Nation“ und „Fallout“ gespielt hat. Auch wenn das filmische Konzept der Reminiszenzen und der hier integrierten Apparatur ein kleines Kernelement des Films ist, verlässt und verliert sich der Film nicht komplett in seinem Konzept. Der Plot und die Handlung, die letzten Endes hier strukturiert und konstruiert wird, wirkte auf mich ein wenig verworren, so dass es sicherlich noch eine weitere Sichtung benötigt, alles etwas strukturierter erfassen zu können. Denn eine Vielzahl an kleinen oberflächlichen Nebenschauplätzen macht das ganz große Bild am Ende etwas unübersichtlich. Auch ein wenig mehr Tiefgang und Ausspielen des Settings hätten dem Film hier gut getan. Trotz allem ein großartiger und spannender Film, der mir sehr gut gefallen hat.

„Reminiscence“ - My First Look – 8/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9862
An meiner Spitze für 2021 hat sich in der aktuellen Situation eine geteilte Führung zwischen den Filmen "Der Rausch" und "The Father" ergeben. Dementsprechend habe ich gerade noch einmal "Der Rausch" gesehen um für mich die Gefühlslage zwischen beiden Filmen innerhalb kurzer Zeit zu testen. Und dieser Test hat dazu geführt, dass ich mehr bei "Der Rausch" gefühlt habe und dieser nun immer noch auf meiner Nummer 1 von 2021 steht - bei erst 2 Filmen, die eine 10 bekommen haben.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9864
HCN007 hat geschrieben: 1. September 2021 00:10 An meiner Spitze für 2021 hat sich in der aktuellen Situation eine geteilte Führung zwischen den Filmen "Der Rausch" und "The Father" ergeben. Dementsprechend habe ich gerade noch einmal "Der Rausch" gesehen um für mich die Gefühlslage zwischen beiden Filmen innerhalb kurzer Zeit zu testen. Und dieser Test hat dazu geführt, dass ich mehr bei "Der Rausch" gefühlt habe und dieser nun immer noch auf meiner Nummer 1 von 2021 steht - bei erst 2 Filmen, die eine 10 bekommen haben.
Beides Filme die ich mir unbedingt noch ansehen muss, aber da warte ich dann noch, bis entsprechende Streaming Dienste diese Filme veröffentlichen.

Re: Zuletzt gesehener Film

9865
iHaveCNit: Killers Bodyguard 2 (2021) – Patrick Hughes – Telepool
Deutscher Kinostart: 26.08.2021
gesehen am 02.09.2021
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kinosaal 5 – Reihe 13, Platz 16 – 17:05 Uhr


Im Jahre 2017 kam mit „Killers Bodyguard“ eine unterhaltsame Buddy-Actionkomödie mit dem Duo aus Ryan Reynolds und Samuel L. Jackson in die Kinos. Da hat es mich nicht wirklich überrascht, dass eine Fortsetzung in der Mache gewesen ist – die ich mir nun auch im Kino angesehen habe.

Michael Bryce befindet sich nach dem Verlust seiner Bodyguard-Lizenz in einer tiefen persönlichen und psychischen Krise, so dass ihm von seiner Psychiaterin ein Erholungsurlaub in Italien empfohlen wird. Doch direkt zu Beginn des Urlaubs wird er von Sonia Kincaid aufgegriffen, die ihn bittet, ihren gekidnappten Mann Darius zu retten. Zeitgleich möchte der Grieche Aristotle Papadopoulus aufgrund von der EU aufgelegten Restriktionen mithilfe eines groß angelegten Cyberangriffs die EU in ein Chaos stürzen und Bryce und die Kincaids werden in diese Verschwörung mit reingezogen.

Der Film hat mich sehr unterhalten, auch wenn der Humor des Films durchaus sehr platt, flach und stellenweise sehr vulgär daherkommt und sehr albern und drüber ist. Wer mit dieser Art des Humors nichts anfangen kann für den ist der Film auf jeden Fall nichts, da ich aber damit keine Probleme hatte, hatte ich auch mit dem Humor kein Problem und meinen Spaß gehabt. Die Handlung des Films ist natürlich auch nur ein übertriebenes, nicht ernst zu nehmendes Beiwerk und Mittel zum Zweck für die Action und den Humor. Die Entwicklungen in der Handlung sind natürlich auch nicht der Rede wert und werden entsprechend flach aufgelöst. Die Action selbst ist routiniert und unterhaltsam, der Grad an gezeigter Gewalt und Brutalität passt natürlich auch zum Ton des Films, der natürlich etwas drüber ist. Effektemäßig gibt es natürlich an der ein oder anderen Stelle des Films das Gefühl von Künstlichkeit, was den Gesamteindruck bedingt schmälert. Insgesamt war der Film aber unterhaltsam.

„Killers Bodyguard 2“ - My First Look – 6/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9866
Sondervorstellung
iHaveCNit: The Godfathers Of Hardcore (2018) – Ian McFarlane
Deutscher Heimkinostart: 15.11.2019
gesehen am 03.09.2021 in OMU im Rahmen der Reihe „Schlachthof Film des Monats“
Murnau Filmtheather Wiesbaden – Reihe D, Sitz 13 – 20:15 Uhr


Im Rahmen der Vorstellungsreihe des Murnau Filmtheaters in Wiesbaden die „Schlachthof Film des Monats“ genannt wird, weil das Filmtheather direkt unmittelbar an das Wiesbadener Kulturzentrum und Veranstaltungsort Schlachthof angrenzt. Bestandteil der Vorstellungsreihe ist immer ein Film mit musikalischem Hintergrund. In diesem Monat war es der Dokumentarfilm „The Godfathers of Hardcore“ von Ian McFarlane.

Hintergrund des Dokumentarfilms sind die Persönlichkeiten Roger Miret und Vinnie Stigma, die die führenden Köpfe hinter der seit knapp 4 Jahrzehnten aktiven Band „Agnostic Front“ sind – die für sich selbst genommen mit eine der wichtigsten und prägendsten Band im Hardcore-Punk sind, nicht nur aus ihrem New York, sondern weltweit. Der Film fokussiert sich größtenteils auf das Leben der Beiden – und in Ansätzen auch mit der Bandgeschichte von Agnostic Front.

Auch wenn ich mir den Dokumentarfilm bereits bei der Heimkinoveröffentlichung gekauft und angesehen habe, habe ich es mir nicht nehmen lassen den Film noch einmal auf der großen Leinwand zu sehen und hier kommt auch der Film mit einem tollen Publikum noch einmal besser zur Geltung. Der Film selbst folgt Roger Miret und Vinnie Stigma, die viel über ihr Leben, das Lebensgefühl, den Einfluss auf die Bandgeschichte und auch über viele persönliche Schicksale und Tragödien. Dabei kommen viele Weggefährten, Bandkollegen und auch Familienangehörige zu Wort. Nicht nur, dass mich der Film und die Nähe zum Schlachthof an mein letztes Konzert vor dem Lockdown erinnert hat, die Art der Inszenierung und auch die Schilderung der Lebensgeschichte vor allem wenn es um charakterliche Züge und gewisse Lebensabschnitte von Roger Miret geht, lässt mich eine gewisse Verbindung zu Roger Miret spüren – und auch emotional mitgehen, wenn es um den Film geht. Dokumentarfilme bleiben bei mir ohne Wertung – gerade wenn es um eine meiner Lieblingsbands im Hardcore-Bereich geht, ist das auch besser so.

„The Godfathers Of Hardcore“ - My Second Look –Ohne Wertung
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Re: Zuletzt gesehener Film

9867
iHaveCNit: Malignant (2021) – James Wan - Warner
Deutscher Kinostart: 02.09.2021
gesehen am 06.09.2021
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kinosaal 2 – Reihe 16, Platz 20 – 21:10 Uhr


Ganz spontan durch seinen Trailer inspiriert habe ich mir James Wans „Malignant“ auf meinen Kalender gesetzt und gestern Abend auch angesehen. Und das, was sich in Wans Film entfaltet, hat mir sehr gut gefallen.

Die schwangere Madison lebt gemeinsam mit ihrem Mann zusammen. Nach einem gewalttätigen Vorfall wird ihre Schädeldecke leicht angerissen. Fortan scheint sie von Visionen echter Morde heimgesucht zu werden, die scheinbar mit einem imaginären Freund ihrer Vergangenheit zusammenhängen.

„Malignant“ ist ein sehr hochwertig inszenierter Thriller, der für sein Genre im Horrorsektor schon sehr gut aussieht. Über „Malignant“ sollte man so wenig wie möglich wissen, nur dass hier viele Einflüsse des Genres aufeinandertreffen und sich eine visuelle und erzählerische Mischung auf der Leinwand entfaltet, die stellenweise nicht bedingt zusammenpasst, aber doch durchaus überrascht und mit der Erwartung des Zuschauers spielt. Aber gerade wenn es hier richtig zur Sache geht, die Spannungsschraube angezogen und die letztendliche Auflösung präsentiert wird hat mich der Film bekommen – natürlich ist daran auch das großartige Schauspiel von Annabelle Wallis beteiligt.

„Malignant“ - My First Look – 8/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9868
iHaveCNit: Stillwater – Gegen Jeden Verdacht (2021) – Tom McCarthy – Universal
Deutscher Kinostart: 09.09.2021
gesehen am 09.09.2021
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kinosaal 11 – Reihe 16, Platz 15 – 17:20 Uhr


Tom McCarthy, der zuletzt unter anderem den großartigen, mit dem Oscar prämierten Film „Spotlight“ inszeniert hat, bringt mit „Stillwater“ einen weiteren großartigen Film an den Start. Mit Matt Damon in der Hauptrolle und nach dem Trailer war für mich klar, dass ich mir diesen Film ansehen möchte.

Bill Baker lebt in Oklahoma. Der arbeitslose Ölbohrarbeiter hangelt sich von Job zu Job und reist regelmäßig nach Marseille, da dort seine Tochter Allison für den Mord an einer Mitstudentin im Knast sitzt. Von ihrer Unschuld überzeugt ist er selbst als es keine rechtlichen Mittel mehr gibt zu allem bereit, Beweise für ihre Unschuld zu suchen. Vor Ort bekommt er unter anderem Hilfe von der Theaterschauspielerin Virginie und deren Tochter Maya.

„Stillwater“ soll als Film lose auf dem Fall der Amanda Knox aufbauen, da ich mich jedoch mit diesem Fall nicht beschäftigt habe und auch nicht in genau diesem Thema drin bin, kann ich dazu an dieser Stelle keine Aussage treffen. Da ich „Spotlight“ von McCarthy bereits mochte, war mir klar, dass „Stillwater“ kein Film der schnellen Sorte sein wird. Mit 140 Minuten nimmt sich „Stillwater“ bis auf einen etwas sprunghaft erzählten Abschluss die notwendige Zeit für die Erzählung seiner Geschichte. Dabei bleibt der Film sehr ruhig, unaufgeregt und niemals wirklich effekthascherisch und erzeugt damit eine großartige Atmosphäre, die sowohl Dramatik als auch Spannung vermittelt. Inmitten des Films gefällt mir Matt Damon sehr gut als einfacher Mann aus Amerika, der hier alles für die Unschuld seiner Tochter. Auch auf ganz natürliche Art wird uns hier der Kontrast zwischen einfachen Verhältnissen in Amerika und Frankreich dargestellt – und gesellschaftskritische Untertöne sind hier spürbar, ohne unpassend zu sein. Gerade auf der charakterlichen Ebene und den im Film entstehenden Dynamiken wird der Film auch sehr warmherzig und liebenswert. Sowohl Bills Beziehung zu Virginie und deren Tochter Maya als auch Bills Beziehung zu seiner Tochter Allison. Hier haben mir auch Camille Cottin und Abigail Breslin sehr gut gefallen. Ebenfalls fand ich hier Marseille als Handlungsort großartig in Szene gesetzt.

„Stillwater – Gegen Jeden Verdacht“ - My First Look – 8/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9870
Ja, "Stillwater" kann sich auf jeden Fall sehen lassen und ist meiner Meinung nach eine kleine Empfehlung.

Ergänzend dazu habe ich auch Mittwoch Abend in der Spotlight-Sneak einen kommenden deutschen Film gesehen, den ich in der Zweitsichtung noch genauer beleuchten werde. Für die Erstsichtung warte ich noch auf die Auflösung mit Gesamtwertung des Kinos.

iHaveCNit: Beckenrand Sheriff (2021) – Marcus H. Rosenmüller – Leonine Studios
Deutscher Kinostart: 09.09.2021
gesehen am 10.09.2021
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kinosaal 12 – Reihe 16, Platz 14 – 17:20 Uhr


Zwischen ein paar ernsten Filmen ist auch immer wieder Platz für Komödien in meinem Kinokalender. Da passte spontan Marcus H. Rosenmüllers „Beckenrand Sheriff“ ganz gut, den ich nach der ersten Sichtung des Trailers auf meine Liste gesetzt habe. Der Kinobesuch war mal wieder ein sehr spaßiges und unterhaltsames Erlebnis.

Karl Kruse ist seit Jahrzehnten Schwimmmeister in einem Freibad. Mit seinem Kontrollwahn hat er einen Großteil der Kundschaft vergrault, so dass das Bad aufgrund einer unrentablen Situation für ein großes Bauprojekt abgerissen werden soll. So hat Karl Kruse trotz all seiner eigenen Unzulänglichkeiten alle Hände voll zu tun Mittel und Wege zu finden, das Bad zu erhalten. Dabei helfen im das im Bad trainierende Wasserballteam und der nigerianische Flüchtling Sali, der selbst einen eigenen Plan mit seiner Aushilfe im Freibad verfolgt.

Der Film ist ein unfassbar spaßiges Erlebnis im Kino gewesen und hat sehr viel Laune gemacht. Dabei liefert der Film eine große Anzahl an kauzigen Charakteren und auch den ein oder anderen damit verbundenen Nebenschauplatz, der sich am Gerüst des Erhalt des Freibads entlanghangelt. Von typischem Klamauk, Rom-Com, Flüchtlingsdrama, Gesellschaftskritischem Einschlag in Bezug auf Gentrifizierung reißt er sehr viel an. Im Rahmen der notwendigen Unausgewogenheit natürlich relativ oberflächlich und nicht sehr tiefgründig. In seinem Aufbau dreht der Film dann auch mal extrem frei und wirkt damit extrem drüber, wenn alles zusammenkommt. Aber das ganze Ensemble macht sehr viel Spaß – genau wie der Film.

„Beckenrand Sheriff“ - My First Look – 7/10 Punkte.
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