Stirb langsam 5 - Ein guter Tag zum Sterben
ich wünschte, ich könnte den vielen Kritiken im Netz widersprechen, aber das ist wohl mit Abstand der enttäuschendste Teil der Reihe - und er ist eigentlich
noch weniger DIE HARD als CASINO ROYALE ein echter Bond für mich, und das will was heißen!
Ich war damals schon skeptisch, als ich hörte, die Story soll in Russland spielen. Und genau das, was ich befürchtete, bestätigte sich jetzt auch: Es gibt im Vergleich zu den Vorgängerfilmen kein greifbares Bedrohungsszenario, Jack McClane ist so unsympathisch, dass man sich gelegentlich fragt, warum John sich für ihn überhaupt den zensiert aufreißt...merkwürdig auch die wenigen Szenen mit Mary E. Winstead, die sich darauf beschränken, dass sie ihren Vater zum Bahnhof bringt, ihn darum bittet, kein Chaos anzurichten und ihren eher missratenen Bruder in die Arme zu schließen...
Und was das DIE HARD-Feeling angeht, hat mir irgendwie völlig gefehlt - im Gegenteil, die Oneliner haben keine Langzeitwirkung und sind genau wie das restliche Szenario extrem schnell vergessen.
Und die Verweise auf die alten Filme sind fast schon aufdringlich und wirken letztlich mehr wie eine herzlose Parodie als wie eine wirkliche Verbeugung vor dem Original, mit dem McTiernan einst Filmgeschichte schrieb (und sind zudem auch zu geballt auf eine Stelle verteilt:
fallender Gangster - Gruber aus Teil 1, abstürzender Heli, die Landung im Wasser und und und...
Hinzu kommt, dass das Finale vor schlechten und überstylten CGI-Szenen - im Gegensatz zum Rest des Filmes - nur so strotzt und dass das der erste DIE HARD ist, bei dem ich mich zwischendurch fast ein wenig gelangweilt habe, weil er sich eigentlich nur, ohne besondere Szenen und wirklich guten Sarkasmus wie aus den alten Filmen bekannt, von einer Krawumm-Szene zur nächsten zu hangeln scheint.
Ich verstehe hier nur nicht, warum viele J. Moore kreuzigen wollen...die Actioninszenierung ist doch ok, die Autojagd rockt recht ordentlich, schade nur, dass alles was danach kommt, nicht mal annähernd mitstinken kann.
Überhaupt, der Film hat eigentlich nur eine handvoll enorm gigantische Actionszenen zu bieten...und genau das ist fast zuviel des Guten...es wird nur noch mit Großkalibern geballert, bis der Arzt kommt...wo sind die Zeiten, wo McClane noch mit einer normalen Waffe gefeuert hat...?!
Lange Rede kurzer Sinn...als Actionfilm ganz passabel, aber definitiv kein würdiger Jubiläumsfilm zu 25 Jahren STIRB LANGSAM. DIE HARD als Politthriller in einem fremden Lande funktioniert einfach nicht...Und was der Drehbuchschreiber genommen hat, möchte ich besser nicht wissen...strahlendes Uran mit ner Substanz besprühen und sie dann ungefährlich machen...wie dämlich sind die Wissenschaftler eigentlich, dass die das nicht schon längst in Wirklichkeit beim Tschernobyl-Reaktor angewandt haben??!
6 von 10 so etwa - hätte nicht gedacht, dass ich mal so schlecht einen DIE HARD bewerte...