Welcher Film von Christopher Nolan ist der Beste?

Following (1998) (Keine Stimmen)
Memento (2000)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 6 (24%)
Insomnia (2002) (Keine Stimmen)
Batman Begins (2005)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (4%)
Prestige (2006)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (12%)
The Dark Knight (2008)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 4 (16%)
Inception (2010)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (8%)
The Dark Knight Rises (2012)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (4%)
Interstellar (2014)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (8%)
Dunkirk (2017)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (4%)
Tenet (2020)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (8%)
Oppenheimer (2023)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (12%)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 25

Re: Die Filme des Christopher Nolan

1351
dernamenlose hat geschrieben: 1. September 2020 11:58 Ich bin kein Geologe, aber immerhin Geograph
Och, warum sollte es nicht? :) Persönlich ist mir das wie gesagt relativ lachs, denn für den Laien klingt die Erklärung sinnvoll genug, dass man es genau so meines Erachtens in einem Blockbuster-Film machen kann. Da sind wir dann wieder beim Astronauten, der sich an "Interstellar" stört. Mir ist das nicht negativ aufgefallen und es klingt nach wie vor nicht unlogisch für mich, also passt das. Aber sehr interessant, wenn wir hier jemanden vom Fach haben, daher die (ehrliche) Frage: Eine Explosion in einem tiefgelegenen Schach würde es nicht erreichen, einen Behälter mit einem kostbaren Gut für mehrere Jahrzehnte/Jahrhunderte unter so viel Schutt zu begraben, dass er vorläufig nicht mehr zu bergen wäre?
dernamenlose hat geschrieben: 1. September 2020 11:58 deine Erklärung ist an sich schon schlüssig, aber es wird im Film nicht klar ausgesprochen
Nein, es wird nicht genau so Wort für Wort erklärt, aber das ist der logische Schluss aus allen Erklärungen, die der Film gibt und dem, was dann im Showdown passiert. Witzigerweise habe ich das beim ersten Mal schauen auch intuitiv so verstanden, mich dann aber hier im Forum bei der Erklärung selbst verwirrt und den Timer an der Bombe vergessen (und deshalb behauptet, der Totmannschalter aktiviere die Explosion, was Kokolores ist).

Ich bin nach wie vor erstaunt und begeistert, was Nolan da alles in 150 Minuten Film packt. Das ist im allerbesten Sinne High-Concept-Sci-Fi-Kino, und eines der in sich schlüssigsten Sci-Fi-Konzepte, welches ich je in einem Film gesehen habe. Natürlich kann man das (wie jeden Film, bis hin zum Einpersonen-Drama) bis ins Unendliche zerdenken, aber was Nolan hier aus Script-Perspektive leistet ist erstaunlich. Zumal das ganze High-Concept-Gedöns, über das wir hier lange diskutiert haben, nicht mal sein essentielles Augenmerk im Film ist, denn darüber hinaus erzählt er eine bemerkenswerte philosophische Geschichte, und verhandelt ganz nebenbei noch den Klimawandel, wissenschaftliche Hybris und - am aller wichtigsten - die Mechanismen des postmodernen Kinos im 21. Jahrhundert. Das war schon bei "Prestige" oder "Inception" so, dass seine Filme sich als Meta-Filme übers Geschichtenerzählen und über die Funktionsweise von Genre-Filmen entpuppen, wird hier aber exzellent auf die Spitze getrieben. Wohl auch deshalb sehe ich den Film zweifellos nach der zweiten Sichtung mehr als zuvor als den Höhepunkt in Nolans Filmografie.

Haben wir hier schon die Darsteller gelobt? Vor allem Elizabeth Debicki ist großartig und beweist, dass sie nach der tollen Miniserie "The Night Manager" und dem "Tenet"-ebenbürtig exzellenten "Widows" jetzt endgültig zu den interessantesten Schauspielerinnen ihrer Generation zählt. John David Washington steht seinem Vater in Charisma & Coolness in nichts nach und ist genau der schwarze James Bond, den sich manche Fans seit Jahren wünschen. Kenneth Branagh ist exzellent in dieser total over the top veranlagten, von toxischer Männlichkeit geprägten Aggressoren-Rolle und für Robert Pattinson leistet Eric im Forum bereits hervorragende Lobby-Arbeit.
https://filmduelle.de/

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Re: Die Filme des Christopher Nolan

1352
Casino Hille hat geschrieben: 1. September 2020 12:27 Vor allem Elizabeth Debicki ist großartig und beweist, dass sie nach der tollen Miniserie "The Night Manager" und dem "Tenet"-ebenbürtig exzellenten "Widows" jetzt endgültig zu den interessantesten Schauspielerinnen ihrer Generation zählt.
Ich persönlich fand ihre Darstellung in "Codename U.N.C.L.E." da deutlich interessanter.

Vielleicht wird sie ja demnächst auch noch Bondgirl oder vielleicht sogar die neue Moneypenny. Da ist noch viel drin.
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Die Filme des Christopher Nolan

1353
Spoiler
Casino Hille hat geschrieben: 1. September 2020 12:27 Aber sehr interessant, wenn wir hier jemanden vom Fach haben, daher die (ehrliche) Frage: Eine Explosion in einem tiefgelegenen Schach würde es nicht erreichen, einen Behälter mit einem kostbaren Gut für mehrere Jahrzehnte/Jahrhunderte unter so viel Schutt zu begraben, dass er vorläufig nicht mehr zu bergen wäre?
Kaum, nicht wenn die Position wie hier in Tenet bekannt wäre. Ich weiß natürlich nicht wie teif der Schacht ist, aber es gibt genügend Bergwerke, die mehrere tausend Meter in die Tiefe gehen. Selbst wenn Sator hier also einen 4000 Meter tiefen Schacht errichtet hätte wäre es problemlos möglich ein paar hundert Meter neben der Explosion ein Bergwerk zu errichten, 4000 Meter in die Tiefe zu graben und durch einen horizonatalen Schacht zum Algorithmus vorzustoßen. Sollte der Schacht noch tiefer sein würde es schwieriger. Ein vergleichbar tiefes Bohrloch zu graben (oder den eingestürzten Schacht wieder aufzubohren) dürfte möglich sein, ob man etwas in, sagen wir 10 000 Metern Tiefe, noch bergen kann weiß ich nicht. Mit dem heutigen Stand der Technik vermutlich nicht, aber Tenet hätte ja einige Generationen Zeit. Und wenn es noch weiter runter geht wird irgendwann die Lagerung schwierig, denn da ist es dann schon so heiß, dass der Algorithmus schmelzen könnte, je nachdem aus welchem Material er besteht.
Casino Hille hat geschrieben: 1. September 2020 12:27 Ich bin nach wie vor erstaunt und begeistert, was Nolan da alles in 150 Minuten Film packt. Das ist im allerbesten Sinne High-Concept-Sci-Fi-Kino, und eines der in sich schlüssigsten Sci-Fi-Konzepte, welches ich je in einem Film gesehen habe. Natürlich kann man das (wie jeden Film, bis hin zum Einpersonen-Drama) bis ins Unendliche zerdenken, aber was Nolan hier aus Script-Perspektive leistet ist erstaunlich.
Das stimmt definitiv. Wie gesagt, ich habe mit zwei drei Punkten meine Probleme, aber das gesamte Konzept der Inversion ist von vorne bis hinten schlüssig (zumindest bis man eben an das eine Grundsatzproblem stößt, was sich aber nicht vermeiden lässt). Für mich sind 95% des Filmes ein absolutes Meisterwek, vermutlich sogar 98%. Die restlichen 2%, die mir nicht so gefallen verhindern zwar, dass es ein 10/10er wird, aber nichts desto trotz hat Nolan hier etwas einmaliges geleistet!
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Die Filme des Christopher Nolan

1355
Casino Hille hat geschrieben: 1. September 2020 12:27 für Robert Pattinson leistet Eric im Forum bereits hervorragende Lobby-Arbeit.
Leistet er genug?

Ich habe alleine letzte Woche drei Filme mit Pattinson gesehen. Im Henry V Schinken The King ist er absolut phänomenal als Bösewicht, der Dauphin Louis. Er hat nur etwa zehn Minuten Screentime, die er aber komplett an sich reisst. Schon in seinem ersten Monolog trieft ihm das diabolisch-gehässige und doch einvernehmend-charmante Charisma aus allen Poren, angereichert durch einen Hauch von Wahnsinn in den kleinen Gesten und Manierismen, die zeigen dass Pattinson statt der Fledermaus auch genauso gut den Joker spielen könnte.
Spoiler
In Cronenbergs Cosmopolis ist er schlicht herausragend, das ist grosses Schauspielkino in einer Charakterrolle die genauso sehr weltmännischen Bondcharme versprüht wie irrationale Selbstzerstörung. Der gesamte letzte Akt ist ausserdem ein furioses Psychoduell zwischen Pattinson und Paul Giamatti, da treffen wahrlich zwei schauspielerische Urgewalten aufeinander.

Und dann in Tenet ist er natürlich der King of Cool. Da hätte ich gerne sogar noch mehr gesehen, weil er einfach als Charismabolzen auftreten darf. Nur schon die ersten paar kleinen Briefings- und Planungsszene mit JD Washington haben mich grinsen lassen, einfach weil Pattinson aussieht und auftritt wie der Boss, in allem was er tut oder sagt.
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Re: Die Filme des Christopher Nolan

1356
GoldenProjectile hat geschrieben: 1. September 2020 12:59 Ich habe alleine letzte Woche drei Filme mit Pattinson gesehen. Im Henry V Schinken The King ist er absolut phänomenal als Bösewicht, der Dauphin Louis. Er hat nur etwa zehn Minuten Screentime, die er aber komplett an sich reisst. Schon in seinem ersten Monolog trieft ihm das diabolisch-gehässige und doch einvernehmend-charmante Charisma aus allen Poren, angereichert durch einen Hauch von Wahnsinn in den kleinen Gesten und Manierismen, die zeigen dass Pattinson statt der Fledermaus auch genauso gut den Joker spielen könnte.
Oder eben den Riddler. Da wäre er meiner Meinung nach viel besser besetzt gewesen.
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Re: Die Filme des Christopher Nolan

1357
Richtig gut fand ich persönlich Pattinson (neben "Tenet") vor allem in "The Lighthouse" und "Good Time".

Auch sehr interessant in Bezug auf den Film:
Spoiler
Die Einbettung des SATOR-Quadrats, das invertiert die 5 Begriffe SATOR, ROTAS, AREPO, OPERA und TENET enthält und jeder Begriff im Film vorkommt - TENET (Filmtitel, Organisation, Codewort), SATOR (Antagonist), ROTAS (Sicherheitsfirma am Freeport Oslo), AREPO (Kunstfälscher), OPERA (erklärt sich von selbst)
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Die Filme des Christopher Nolan

1359
Casino Hille hat geschrieben: 1. September 2020 13:24 Und dann wird im Film auch noch Pompeji erwähnt, wo man die Ursprünge des Sator-Quadrats vermutet.
Das hat mich auch gefreut, dass ich letztes Jahr noch in der Gegend (Neapel, Amalfiküste, etc.) war. Ist bekannt, wo und wie viel da für den Film gedreht wurde? Bzw. ob man auch mit dem Hauptcast dort war?
#London2024

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Re: Die Filme des Christopher Nolan

1361
dernamenlose hat geschrieben: 1. September 2020 12:51 Sollte der Schacht noch tiefer sein würde es schwieriger. Ein vergleichbar tiefes Bohrloch zu graben (oder den eingestürzten Schacht wieder aufzubohren) dürfte möglich sein, ob man etwas in, sagen wir 10 000 Metern Tiefe, noch bergen kann weiß ich nicht. Mit dem heutigen Stand der Technik vermutlich nicht, aber Tenet hätte ja einige Generationen Zeit.
Wie viele Generationen wissen wir fairerweise allerdings nicht. Aber okay, sehr interessante Erläuterung, danke!
https://filmduelle.de/

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Re: Die Filme des Christopher Nolan

1362
Nachdem heute Abend noch die Sichtung in der Originalversion ansteht, kommt es am kommenden Wochenende zu 2 Tests:

Test Nummer 1 ist zum ersten Mal die D-BOX-Technik mit den Rüttelsitzen um einfach mal ein Feeling für die Technik zu bekommen und gegebenenfalls durchaus für spätere Filme einfach mal zu nutzen ! Leider war der für mich größte Kinosaal 1 in der Umgebung mit knapp 700 Sitzen und einer Leinwandmaße von 23,00 x 9,80 m wenige Wochen nicht verfügbar und auf der größten Leinwand konnte ich TENET noch nicht sehen. Warum nicht verfügbar, dazu komme ich beim 2. Test.

Für den 2. Test werde ich neue "PREMIUM-Sessel" ausprobieren, die im Kino in den Sälen 1,2,11 und 12 installiert worden sind. Da diese in den letzten beiden Reihen nun stehen werde ich einen kleineren Saal wie 12 auswählen. Danach ist dann aber TENET erstmal bis zum Heimkinorelease für mich erledigt, bei dem ich definitiv eine der höherwertigeren Veröffentlichungen (Steel- oder Mediabook, sofern es dass dann geben wird) besorgen werde.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Die Filme des Christopher Nolan

1363
Ein echt gut gemeinter Tipp. Ich vermute du bist kein Millionär, der viel in ein teures Hobby investiert - dann wäre es mir egal.

In 5 bis 10 Jahren wirst du all die gesammelten DVD wegschmeißen (müssen), und bis dahin vermutlich die allermeisten davon nie wieder eingelegt haben.

Ich habe einen Freund der ähnlich ist wie du, hat 20 jahre alles gesammelt, erst auf VHS ("Die werde ich immer behalten egal was kommt"), dann auf DVD (teilweise die gleichen Filme "die sind so gut, die kann man ruhig 2 mal haben"), und jetzt gerade schmeißt er alles weg und behält nur noch seine absoluten Lieblingsfilme ("mal ehrlich, die meisten werde ich ja eh nicht mehr gucken...")

Für das Geld könntest du dir ein Lebenlang netflix und Prime leisten, hättest die meisten Filme davon kostenlos, könntest alle anderen kaufen, und immer noch die absoluten Sammlereditionen der allerbesten Filme als Hardware kaufen.

Echt, es schmerzt das zu lesen. Wirklich nur ein nett gemeinter Tipp
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Die Filme des Christopher Nolan

1364
Ehrlich gesagt schmerzt es eher deinen Beitrag zu lesen. Es soll auch Leute geben, die behalten ihre Sammlung. Nur weil ein Freund von dir gerade einen großteil seiner Filme wegwirft muss das doch nicht jeder so machen. Es gibt genügend Leute mit einer Filmsammlung die mehrere tausend DVDs/Bluerays umfasst. Warum sollte man die wegwerfen müssen. Es wird noch , viele, viele Jahre DVD-Laufwerke geben. Es werden heute ja sogar noch Kasstettenlaufwerke hergestellt, obwohl das Medium längst veraltet ist (trotzdem habe ich eine ganze Reihe Kassetten, die noch ein gutes Stück älter sind als ich und immer noch funktionieren.)

Kauft man sich auch mal eine DVD, die man später nie wieder anschaut? Sicher. Trifft das auf die Mehrzahl der gekauften Filme zu? Bei mir zumindest nicht. Und ich schaue im Moment nicht besonders häufig Filme.

Es gibt nun mal Leute, die kein Netflix oder Prime haben wollen, oder schlichtweg FReude davon haben ein physisches Medium im regal stehen zu haben. Daran ist nichts verwerflich oder dumm.
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Re: Die Filme des Christopher Nolan

1365
Zudem gibt es auch genügend Filme, die entweder nur auf DVD erhältlich sind oder aber auf DVD günstiger sind als bei einem Streamingdienst.

Und selbst wenn ein Film bei einem Streamingdienst verfügbar ist, besteht dort immer die Gefahr, dass der Film mal vom Netz genommen wird aus welchen Gründen auch immer.

Man kann also immer von Film zu Film abwägen, was dafür die bessere Option ist und bei den Streamingdiensten ist das auch eine sehr persönliche Frage, denn jeder hat ja seine persönlichen Favoriten und dann ist eben entweder Netflix, Amazon Prime oder was auch immer am passendsten.
#London2024

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