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Re: Die Filme des Christopher Nolan

Verfasst: 19. August 2020 14:06
von Maibaum
AnatolGogol hat geschrieben: 19. August 2020 13:53 Ich denke es ist doch offensichtlich, dass Hille hier bewusst etwas überspitzt formuliert hat. Natürlich finden sich immer konträre Meinungen, aber generell ist die kritische Rezeption eines neuen Nolan-Films doch weitgehend positiv, ähnlich wie z.B. auch bei Scorsese. Viele Kritker und Medienschaffende springen auf die Filme der beiden Herren halt besonders positiv an, vielleicht auch, weil sie im Sujet des hochbudgetierten Films tatsächlich in Bezug auf künstlerische und intellektuelle Ambition eine Ausnahmestellung einnehmen. Das bedeutet aber nicht im Umkehrschluß, dass jeder neue Film gleich ein Meisterwerk sein muss. Und ja, ich finde schon, dass gerade in der kritischen Rezeption bei Nolan (wie auch Scorsese) der Begriff "Meisterwerk" etwas allzu inflationär gebraucht wird.
Wird er das bei Scorsese? Bei seinen neueren Filmen sehe ich das z.b. kaum. Seine alten Filme sind halt längst Klassiker, aber nur einige wenige gelten wirklich als Meisterwerke.

Und wie gesagt, es spricht nichts gegen eine überwiegend positive Reaktion auf Nolan Filme, er tut ja auch was dafür, und das auch noch ohne sich dauernd zu wiederholen, aber das ist kein Selbstläufer nur weil da Nolan drauf steht. TDKR wurde ja glaube ich von der Kritik genau wie hier im Forum auch mehr kritisiert als gelobt.

Ich sehe ja bei mir auch wie sich das jetzt 2x verändert hat, von dem anfangs großen Interesse nach Memento und Following hin zu einer Phase der Ernüchterung bzw zunehmenden Enttäuschung, und dann jetzt wieder mit Interstellar und Dünkirchen eine erneute Begeisterung, die ich wieder sehr auf Tenet hoffen lässt. Während nach TDK und Inception mein Interesse doch so ziemlich erlahmt war.

Re: Die Filme des Christopher Nolan

Verfasst: 19. August 2020 14:13
von vodkamartini
Bei mir war es eher umgekehrt, Interstellar und v.a. Dunkirk sorgten für eine gewisse Ernüchterung, aber der Trailer von Tenet hat mich sehr neugierig gemacht.

Ansonsten habe ich ebenfalls den Eindruck, dass Nolan eine Art Kritikerliebling ist (bei den Hobbykritikern auf diversen Online-Portalen u.a. auch der von mir immer noch viel genutzten ofdb scheint es ebenfalls so zu sein), sich das aber auch erarbeitet und wenn man so will verdient hat. Natürlich muss er den Level einigermaßen halten, aber da sehe ich bisher keine Probleme. Es muss auch nicht immer ein "Meisterwerk" werden, ein interessanter, auch mal das Gehirn ansprechender Film ist da völlig ausreichend.

Re: Die Filme des Christopher Nolan

Verfasst: 19. August 2020 14:19
von AnatolGogol
Maibaum hat geschrieben: 19. August 2020 14:06 Wird er das bei Scorsese?
Oh ja. Bei Irishman sogar besonders, weil hier zwangsläufig die Parallelen zu Good Fellas & Co. bemüht wurden.

Re: Die Filme des Christopher Nolan

Verfasst: 19. August 2020 20:11
von Maibaum
Na ja, ich habe auch viel schlechtes über The Irishman gelesen, bzw auch viel was auf Enttäuschung hinaus läuft.

Re: Die Filme des Christopher Nolan

Verfasst: 19. August 2020 20:43
von AnatolGogol
Maibaum hat geschrieben: 19. August 2020 20:11 Na ja, ich habe auch viel schlechtes über The Irishman gelesen, bzw auch viel was auf Enttäuschung hinaus läuft.
Sicher, aber du solltest meine hier im Forum geäusserte Kritik am Iren nicht als allgemeingültige Wahrheit ansehen (obwohl das natürlich naheliegend ist...) :mrgreen:

Re: Die Filme des Christopher Nolan

Verfasst: 19. August 2020 21:21
von Maibaum
Casino Hille hat geschrieben: 19. August 2020 13:56
Ehrlich gesagt stört es mich auch gar nicht so sehr. Der inflationäre Gebrauch der "Meisterwerk" & "Meilenstein" - Floskel nervt natürlich schon, aber da Nolans Filme grundsätzlich immer ambitioniert sind und auch wirklich etwas zu bieten haben, dürfen sie gerne auch sehr positiv besprochen werden. Ich wollte eigentlich nur sagen: Von einer insgesamt überschwänglichen Rezeption zu "Tenet" ist ziemlich sicher auszugehen – und das liegt in Teilen an den Kritikern, und zu größeren Teilen an Nolan.
Möglich, aber so wie du das vorher formuliert hast klingt das eben nach dem üblichen Kritikerbashing. So als ob es egal ist wie der Film wird, und auch wenn er schlecht wird, sie werden ihn auf jeden Fall loben. Und das klingt auch in der differenzierteren Form noch durch, denn gesehen haben sie ihn ja noch nicht.

Und natürlich gibt es am Ende einen Konsens, das ist doch der Sinn der Sache. Das ergibt sich aus Kritiken oder auch aus Bestenlisten, keine Wahrheit aber einen Konsens.

Re: Die Filme des Christopher Nolan

Verfasst: 19. August 2020 22:35
von Revoked
Maibaum hat geschrieben: 19. August 2020 20:11 Na ja, ich habe auch viel schlechtes über The Irishman gelesen, bzw auch viel was auf Enttäuschung hinaus läuft.
Ja, Bedeutungslos, 2,5h Zeitverschwendung. Das ist The Irishman.

Korrektur: 3,5h CGI Freese von De Niro.

Re: Die Filme des Christopher Nolan

Verfasst: 19. August 2020 22:53
von GoldenProjectile
Der Film läuft aber 3,5h... Oder hast du nach 2,5 ausgemacht? :wink:

Re: Die Filme des Christopher Nolan

Verfasst: 20. August 2020 13:41
von DonRedhorse
Tenet reizt mich auch.

Ich habe neulich wieder die Batmänner gesehen und bin nach wie vor von allen drei Teilen begeistert. Vor allem der hier oft gescholtene TDKR gehört zu meinen Lieblingsfilmen. Wenn man ein gutes Beispiel für den Begriff "episch" braucht, kann man getrost auf diesen Film verweisen.

Re: Die Filme des Christopher Nolan

Verfasst: 20. August 2020 14:26
von Invincible1958
Ein befreundeter Journalist, der gestern in einer TENET Pressevorführung war, hat die Erfahrung so zusammengefasst:

"Die PV von TENET heute war sehenswert. Die Story etwas krude, aber die Action-Szenen und andere Visuals spektakulär."

Re: Die Filme des Christopher Nolan

Verfasst: 20. August 2020 16:34
von Casino Hille
Wann fällt offiziell das Embargo? Ich bin nicht zur PV gegangen, da ich Kinos aktuell meide, und habe leider keinen Online-Screener bekommen, bin daher nicht auf dem Laufenden. Btw: Es ist übrigens erstaunlich, wie wenig zum Film bislang durchgesickert ist, und das im Zeitalter von Reddit, in dem Monate vor Kinostart bereits die komplette Handlung zu "Avengers: Endgame", "John Wick 3" oder "Star Wars: The Rise of Skywalker" zu lesen waren. Nicht zu vergessen natürlich der exakte Ablauf der letzten Staffel "Game of Thrones".

Re: Die Filme des Christopher Nolan

Verfasst: 20. August 2020 18:50
von Invincible1958
Freitag fällt das Embargo,
da der Film in Australien (uns 12 Stunden voraus) und Schweden bereits am Samstag die ersten öffentlichen Vorstellungen hat. Da ist die Katze dann so oder so aus dem Sack.

Es gibt allerdings seit gestern einen UK TV Spot, in dem Warner selbst mit den 5-Sterne-Kritiken von Total Film und EMPIRE Magazine wirbt.

Re: Die Filme des Christopher Nolan

Verfasst: 20. August 2020 18:52
von Casino Hille
Gibt es denn andere Kritiken außer die beiden 5-Sterne-Rezensionen von Total Film und EMPIRE? Bei "Interstellar" war es 2014 ja sehr auffallend, dass vor Ablauf des Embargos bereits von Warner mit überschwänglichen Kritiken geworben wurde, aber die negativen Kritiken dann erst beim Ablaufen des Embargos veröffentlicht werden durften. :wink:

Re: Die Filme des Christopher Nolan

Verfasst: 20. August 2020 18:59
von Invincible1958
Casino Hille hat geschrieben: 20. August 2020 18:52 Gibt es denn andere Kritiken außer die beiden 5-Sterne-Rezensionen von Total Film und EMPIRE?
Nein, und auch die beiden Zitate im TV Spot sind ja nur Ausschnitte aus den Reviews, die in voller Länge wohl auch erst Freitag erscheinen.

Re: Die Filme des Christopher Nolan

Verfasst: 20. August 2020 20:43
von dernamenlose
DonRedhorse hat geschrieben: 20. August 2020 13:41 Tenet reizt mich auch.

Ich habe neulich wieder die Batmänner gesehen und bin nach wie vor von allen drei Teilen begeistert. Vor allem der hier oft gescholtene TDKR gehört zu meinen Lieblingsfilmen. Wenn man ein gutes Beispiel für den Begriff "episch" braucht, kann man getrost auf diesen Film verweisen.
Absolut. Ich habe auch noch nicht verstanden, warum The Dark Knight Rises häufig so schlecht wegkommt. Klar ihm fehlt die Tiefe von The Dark Knight, aber er ist immer noch weit von einem flachen Film entfernt und bis auf ein oder zwei Actionszenen, in denen Leute ohne getroffen zu werden umfallen hervorragend inszeniert und wie du schon sagtest das Paradebeispiel für einen epischen Film.