Inglorious Basterds
Es gibt Filme, zu denen muss man einfach erst einen Zugang finden, bevor man sie wirklich zu schätzen lernt. So ein Fall war bei mir „Inglorious Basterds“ von Quentin Tarantino. Sein sechster Film belegte bei mir lange Zeit gemeinsam mit Death Proof den letzten Platz in seiner Filmographie. Die gesamte Erzählweise sagte mir nur bedingt zu und vor allem hatte ich mit der Geschichtsverdehung im letzten Kapitel gehörig meine Schwierigkeiten. Nachdem ich mich in den vergangenen Jahren mehr mit Tarantino, seinen Filme und speziell auch mit dem letzten Akt von Inglorious Basterds auseinandergesetzt habe bekam ich immer mehr Lust diesen Film erneut zu sichten. Und siehe da, ich konnte mich auf sein im Stile eines Western erzähltes Weltkriegsdrama einlassen. Zwar habe ich nach wie vor ein paar Probleme (Die Szenen mit Daniel Brühl funktionieren bei mir nur bedingt und Brad Pitts Mimik im Kino ist mir zu stumpf und extrem...) doch das Positive überwiegt nun bei weitem. Ich kann nun jedem Kapitel etwas abgewinnen, kann das Ende genießen in der ersten Szene mitfiebern und spüre die Spannung in vielen Szenen deutlich mehr als bei der ersten Sichtung. Die Musikauswahl war mir ebenfalls nicht so positiv in Erinnerung, wie ich sie dieses Mal erlebt habe und was Kamera und Regie angeht sind Tarantinos Filme eigentlich immer über jeden Zweifel erhaben. Zwar fehlt die Dichte und die (wenn auch langsame) Geradliniegkeit eines „The Hateful Eight“ oder die Coolness eines „Django Unchained“ um den Film an die Spitze meines Tarantino-Rankings zu stellen, und ich vermute dass sich das auch nie ändern wird, denneoch kann ich mir vorstellen dass „Inglorious Basterds“ in Zukunft noch ein Stückchen weiter in meiner Gunst steigen könnte. Denn auch wenn er seine Schächen hat, enthält der Film genug Genialität um ihn zu etwas ganz besonderm zu machen.
9/10
Re: Die Filme des Quentin Tarantino
856"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."