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von HCN007
Agent
iHaveCNit: Rambo: Last Blood (2019)
22.09.2019
Wenn es einen Actionstar gibt, der die Jahrzehnte überdauert und trotz seines stolzen Alters von 73 Jahren nicht müde ist, immer weiter zu machen und auch mich immer wieder zu begeistern, so ist es der gute Sylvester Stallone, der viele kleine ikonische Filmfiguren verkörpert hat, aber wie kein Zweiter ganzen 2 Figuren ein Gesicht gegeben hat, die beide zurecht einen Platz in der Filmgeschichte haben. Die eine ist Rocky Balboa – die andere John Rambo. Um den Bogen zu schließen, hat man sich passenderweise zum ersten Teil, der im Original „First Blood“ heißt, dem nun vermutlich letzten Teil den Namen „Last Blood“ gegeben. Und ich kann sagen, dass mir der Film für das was er geworden ist, einigermaßen gut gefallen hat.
John Rambo lebt nun eine geraume Zeit nach seiner Rückkehr aus Birma auf der Ranch seines Vaters in Arizona und verbringt dort die Zeit mit seiner Haushälterin Maria und der Ziehtochter Gabrielle, die er beide wie eine Familie ins Herz geschlossen hat. Eines Tages hat jedoch die junge Gabrielle vor, nach Mexiko zu fahren um ihren biologischen Vater aufzusuchen. Als sie nicht zurückkehrt, macht sich Rambo auf den Weg nach Mexiko und muss feststellen, dass Gabrielle in die Fänge von Mädchen- und Drogenhändlern geraten ist.
In so manch anderen Kritiken lese ich, dass der Film in seinem Verlauf eine Mischung aus z.B. „Taken“ und „Skyfall“ bzw. auch „Home Alone“ ist. Das mag in gewisser Art und Weise stimmen und die Mischung geht für mich hier relativ gut auf. Der Ansatz, der hier gewählt wird, finde ich relativ interessant und auch sehr gut gewählt. Für den gebrochenen Veteranen, für den man immer wieder auch nur Spott und Verrat übrig hatte ist der Einsatz seiner Fähigkeiten in einer kriegsähnlichen Situation immer das notgedrungene letzte, aber auch notwendige Mittel seiner Wahl. Was in den ersten Teilen noch durch Cops, russische Soldaten und thailändische oder vietnamesische Militärjuntas verkörpert wurde, wird hier durch mexikanische Drogenhändler übernommen – und die Motivation des Überlebens oder auch die Rettung von Gefangenen bekommt hier einen für Rambo sehr persönlichen Anstrich. Die Handlung verläuft in gewisser Art und Weise auch dem klassischen Schema, indem erst das Setting aufgebaut wird, bis es nach ein paar kleineren Entwicklungen und Gewaltspitzen auf das extreme Finale hinausläuft. Die klassischen Stereotypen hierbei werden auf das Notwendigste minimalistisch heruntergebrochen. Der Film ist durchaus in seiner Konsequenz sehr erwachsen und unter der minimalistisch anmutenden Oberfläche sehr vielschichtig geworden. Und im sehr extremen und gewalttätigen Finale bekommen wir bekommen wir noch dazu schöne, kreative, visuell wahrnehmbare Action geboten, deren Gewaltspitzen fast schon nihilistisch anmuten. Und so schlägt der Film einen schönen Bogen, der komplett sich der Entwicklung der Reihe anpasst. Was im ersten Teil noch eine erwachsene Aufarbeitung des Vietnamkriegs und dem gesellschaftlichen Umgang mit den Veteranen gewesen ist, hat sich ab Teil 2 in eskapistisches Actionmärchen verwandelt, indem der gebrochene Vietnamveteran John Rambo als Superheld super funktioniert hat. Und diese eskapistische Actionmärchen haben nun mit „Rambo: Last Blood“ ein erwachsenes Ende gefunden, indem auch ein Sylvester Stallone in seiner minimalistischen Mimik sehr tolles Schauspiel bietet.
„Rambo: Last Blood“ - My First Look – 7/10 Punkte
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