Re: Sherlock

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danielcc hat geschrieben:also haben wir schon mindestens zwei hier denen das Special gefallen hat.
Es sei euch gegönnt. Ich bin mir sicher, du wirst auch noch an die 100 - 500 weitere finden, denen es so geht. Warum auch nicht?
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Re: Sherlock

198
Kann da euch beiden zustimmen. Mir hat das Special gefallen, ich kann aber auch sehr gut verstehen, wenn das bei anderen nicht so ist.
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Re: Sherlock

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The Six Thatchers ist raus und nun ja. Sie ist auf jeden Fall besser als das ärgerliche letzte Staffelfinale His Last Vow und viel viel besser als das scheußliche Special The Abominable Bride, aber wirklich begeisternd fällt das Resultat nicht aus. Die erste halbe Stunde ist in der Tat sehr witzig und unterhaltsam, hat sogar ein paar clevere Ideen und weiß mal wieder (eine Stärke von Sherlock!) mit den Doyleschen Originalen zu spielen und die Erwartungen der Kenner zu unterlaufen. Aber sobald es dann zu einer Flemingesquen Spionagestory mutiert, fällt das Script völlig in sich zusammen und die Regie weiß dies mit all ihren aufgesetzten Stilmitteln kaum zu kompensieren. Da müssen dann eine minutenlange Reisemontage, ein uninspirierter und verschenkter Fight mit offensichtlichem Stuntman-Einsatz und eine äußerst verstrickte, aber völlig konstruierte Wendung her, um den arg dünnen und ohnehin nicht schlüssigen Plot auf Spielfilmlänge zu kriegen. Der emotionale Höhepunkt wird total verschenkt, weil er so offensichtlich nur darauf zurückzuführen ist, dass sich sämtliche handelnden Personen wie die letzten Dilettanten aufführen, freilich der Tatsache geschuldet, dass man keinen anderen Weg sah, den erhofften Wow-Moment zu bekommen. Sherlock verhält sich zudem wieder einmal nicht wie ein Mastermind, sondern wie ein selbstverliebter Volltrottel, dessen brillante Kombinationsgabe wieder einmal in den sinnlos langen Deduktionen behauptet wird, aber immer dann auf Amateurniveau zurückfällt, wenn das Script gerade nicht weiß, wie es Spannung geben soll mit einem allwissenden, stets alles überblickenden Detektiv. Hier stößt man auf das alte Problem, dass es nicht hochbegabten Autoren eben schwerfällt, einen hochbegabten Charakter mit Leben zu füllen. Da hilft auch Cumberbatchs Overacting nicht, dass in den Komikszenen zwar immer noch Spaß macht, in dramatischen Momenten aber längst abgenutzt ist: Serienbruder Mark Gatiss alias Mycroft stiehlt ihm darstellerisch längst die Show! Watson spielt derweil eh wieder nur die dritte Geige und trägt zum eigentlichen Kriminalfall gar nichts bei, wird sogar charakterlich höchst fragwürdig gedreht und gewendet, wie es Gatiss und Moffat gerade passt. Immerhin: Die letzten paar Minuten nach der Tränendrückerei sind dann wieder stark und wissen mehr Emotionen zu wecken, als der ganze Plot davor... Mal abwarten, wie es weiter geht, ein wirklich optimistischer Start war das nun aber nicht. Und dabei hätte die Serie nach der wirklich miesen dritten Staffel allen Grund, einen Zahn zuzulegen und zu beweisen, dass sie ihren großen medialen Trubel auch nur ansatzweise wert ist.
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Re: Sherlock

207
Die Folgen aus der Feder von Gatiss empfand ich bislang immer schon als eher mässig, insofern eher wenig überraschend. Moffat hingegen schrieb meine Lieblingsfolgen (1x01 und 2x01), insofern hoffe ich dass die nächsten beiden Folgen besser werden.

Re: Sherlock

208
Gatiss hat allerdings mit 2x02 eine hervorragende Folge geschrieben. Und die Probleme von Sherlock sind seit Staffel 3 so extrem, dass es sicher nicht nur an ihm auszumachen ist.
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Re: Sherlock

209
2x02 finde ich auch Gattis' beste Folge, das liegt aber vor allem an der tollen Atmosphäre.

Ja, seit der dritten Staffel scheint es verschiedene Probleme zu geben.
Weniger Drama und wieder mehr interessante Fälle wäre wünschenswert.
Ausserdem wirken die neueren Folgen inszenatorisch zu inkonsistent. 3x01 hatte beispielsweise zu viele unpassende optische Regie-Spielereien.
Die optische Brillanz der McGuigan-Folgen bleibt bislang unerreicht.