danielcc hat geschrieben: 23. März 2014 16:20
Welchen Klassiker-Status könnt ihr nicht nachvollziehen?
Da hab ich doch gleich nochmal zwei Beichten im Petto, obwohl ich gar nicht weiß, inwiefern man hier von einem "Klassiker-Status" sprechen kann. Aber sei es drum:
"Eternal Sunshine of the Spotless Mind"
- Habe mir erst vor Kurzem das limitierte Steelbook zum Film besorgt, da er so endlich eine deutsche Veröffentlichung fand. Leider sind die Extras, das Booklet und das Steelbook selbst viel schöner als der arg verkopfte Film, der zu keinem Zeitpunkt bei mir Empathie für die Charaktere wecken konnte. Im Gegenteil habe ich den wohl romantisch gemeinten Film als extrem gruselig empfunden – gar nicht mal wegen irgendwelcher Schock-Momente, sondern da alle Figuren sich durchgängig wie Maschinen verhalten. Ein Plottwist à la "Jim Carrey ist ein Roboter" oder "Alle Figuren wurden lobotomiert" hätte mich ehrlich nicht überrascht. Und einige Dialogzeilen, welche die Depressivität des Protagonisten beleuchten sollten, waren so absurd geschrieben, dass mich der Drehbuch-Oscar bloß verwirrt. "Sand is overrated. It's just tiny, little rocks." – Come on! Leider habe ich mich so größtenteils gelangweilt, trotz der ziemlich aufregenden und visuell interessant subliminal umgesetzten Prämisse. Aber mit diesen leblosen Figuren war kein Mitfühlen möglich: Doof für einen Liebesfilm …
"Big"
- So ein bisschen schlägt der Tom-Hanks-Klassiker in ein ähnliches Kerbholz wie beispielsweise "Back to the Future" und viele andere 80s Filme: Im Kern ist das ein total naiver Streifen über einen Jungen, der plötzlich ein Mann ist und (natürlich) Geld mit der Produktion von Spielzeug verdient. Alles ganz charmant, super putzig, und Hanks ist hervorragend darin, einen 13-jährigen Jungen im Körper eines Erwachsenen darzustellen. Aber leider ist der hier trotzdem nicht mein Fall. Die Prämisse ist so offen, so cool, so variabel. Und alles was den Machern einfiel, war eine durchschnittliche Liebeskomödie mit dem üblichen Hin und Her und dem Tränendrücker-Ende? Echt jetzt? Zudem fängt der Film parallel die tolle Idee an, dass die sorgende Mutter denkt, ihr Bursche wäre entführt worden. Aber auch das verläuft total im Nichts. Die Polizei scheint gar nicht zu ermitteln. Vielleicht ist die Mama ja auch insgeheim froh, dass die Blage aus dem Haus ist … Die Piano-Szene ist aber sehr sympathisch. Mein Herz ist nicht aus Stein.