Euer Favorit von Fincher?

1992: Alien 3 (Alien³)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (5%)
1995: Sieben (Se7en)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 6 (27%)
1997: The Game
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (5%)
1999: Fight Club
Insgesamt abgegebene Stimmen: 8 (36%)
2002: Panic Room (Keine Stimmen)
2007: Zodiac – Die Spur des Killers (Zodiac) (Keine Stimmen)
2008: Der seltsame Fall des Benjamin Button
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (5%)
2010: The Social Network
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (5%)
2011: Verblendung (The Girl With The Dragon Tattoo)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (5%)
2014: Gone Girl – Das perfekte Opfer (Gone Girl)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (14%)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 22

Re: Die Filme des David Fincher

76
iHaveCNit: Gone Girl (2014)

David Fincher ist der perfekte Thriller-Regisseur. Egal ob „Sieben“ ; „Fight Club“ ; „Social Network“ ; „Verblendung“ ; „Zodiac“ ; meinen Lieblingsfincher „The Game“ und noch ein paar andere Filme. Finchers Filme gefallen mir immer wieder. Im Jahre 2014 hat er sich einer Verfilmung von Gillian Flynns Roman „Gone Girl“ angenommen und mit Ben Affleck und Rosamund Pike in den Hauptrollen besetzt. Nun, da ein thematisch und visuell ähnlich gelagerter Film namens „Girl on the Train“ im Kino von mir demnächst gesichtet wird, wollte ich mir „Gone Girl“ nochmals ansehen.

Es geht hier um das Ehepaar Amy und Nick Dunne. Am fünften Hochzeitstag verschwindet Amy spurlos. Während den Ermittlungen werden einige Unstimmigkeiten laut, die den Ehemann Nick Dunne als Hauptverdächtigen ins Visier geraten lassen. Doch was ist tatsächlich passiert ? Wer das wissen will, sollte sich „Gone Girl“ ansehen.

Ich habe den Roman wie bei so vielen Romanverfilmungen nicht gelesen, so das ich den Film unvoreingenommen beurteilen kann. Ich habe dem Film damals im First-Look 9/10 Punkte gegeben und möchte hier Teile meiner damaligen Review integrieren. Damals wie auch heute bin ich der Meinung: „Gone Girl ist wohl mit der beste Thriller aus 2014 - und auch in meiner Top10 der besten Filme des Jahres 2014. Ich mag David Fincher für seine Filme. Ich liebe diese Art einer Handlung mehrere Böden zu verleihen und immer wieder dazu zu sorgen, dass der Zuschauer überrascht wird. So auch hier bei Gone Girl, auch wenn anfangs die Spannung etwas Zeit braucht, sich zu entwickeln, aber mit der Zeit diverse Twists kommen, mit denen ich nicht gerechnet habe und mit offener Klappe dasaß. Ich sehe Rosamund Pike sehr gerne und finde es toll, wie sich Ihre Schauspielkarriere seit dem 2002er-Bond entwickelt hat. Sie macht Amy Dunne wirklich zu der Rolle Ihres Lebens und hierfür ist sie auch zurecht Oscarnominiert. Von Ben Affleck kann man halten was man will - Ich finde ihn allgemein etwas zu unrecht als schlechten Darsteller bezeichnet, weil er in seiner J-Lo-Phase nunmal in diversen J-Lo-Schrottfilmen mitgespielt hat. An Daredevil scheiden sich auch die Geister, aber hier hat er mir gefallen. Richtig gut fande ich ihn in Good Will Hunting, The Town, Argo und nun auch hier in Gone Girl - Als Nick Dunne trumpft eben Ben Affleck mit dem auf, was er am besten kann - etwas arrogant, selbstverliebt und leicht emotionslos zu spielen. Der Soundtrack ist mal wieder richtig gut von Trent Reznor und Atticus Ross auch wenn er sich bewusst dezent entwickelt.

Der Stil des Films ist extrem hochwertig, unterkühlt, distanziert und absolut perfekt für einen Thriller – Der extrem feine Einsatz von Special Effects ist auch nennenswert. Die Narration des Films ist nonlinear gehalten und lässt uns in der ersten Hälfte abwechselnd an den laufenden Ermittlungen und den wichtigsten Stationen des Kennenlernens und der Ehe von Amy und Nick Stück für Stück teilhaben, bis im weiteren Verlauf noch ein weiterer Handlungsstrang hinzukommt. Es wird auch mit Montagen und Voice-Over-Narrationen gearbeitet. Das der Film ist auch thematisch vielschichtig – Thriller, Psychogram einer Ehe, Mediensatire, der sich an den richtigen Stellen ernst oder auch nicht ernst nimmt. Die Darstellung in manchen Momenten ist extrem derb und absolut „Over-The-Top“. Ich bin immer noch am Überlegen, ob der Film bei seinen 9/10 Punkten bleibt oder ob ich ihn mit einer 10/10 bewerte. Auf hohem Niveau sind die leicht aufkommenden Längen ein kleiner Kritikpunkt. Und bei all den guten Filmen auf Finchers Kerbholz bleibt „Gone Girl“ gehobene Durchschnittsware.

2014 war ein großartiges Filmjahr: „Gone Girl“ ist nach „Edge of Tomorrow“ und „Guardians of the Galaxy“ in den Top3 meines Jahres und gefolgt von Interstellar, Planet der Affen: Revolution, Nightcrawler, Exodus, The Drop/Locke (Tom-Hardy-Sektion), Her und The Raid 2 in meiner Top10 des Jahres 2014 gelandet.

„Gone Girl“ - My Second Look - 9/10 Punkte
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Die Filme des David Fincher

78
Casino Hille hat geschrieben:Du magst Fight Club und Se7en? Trotz der vielen Logikfehler? :lol:
Die da wären?

Fight Club ist bisher mein absoluter Lieblingsfilm von Fincher, da stimmt einfach alles für mich, deshalb bekommt er meine Stimme.
Dicht gefolgt von Se7en und The Game, welches auch Spitzenfilme sind.
Aber am meißten geflasht war ich allerdings bei Fight Club.
Es gibt wenige Filme, die ich zweimal hintereinander anschaue, weil sie so genial sind. Und irgendwie gefällt mir dieser Film immer besser, je öfter ich ihn sehe. :D
"Lasst mich mit Eurer Meinung in Ruhe. Ich diskutiere nur Fakten, die ich selber als solche definiere."

Re: Die Filme des David Fincher

79
Casino Hille hat geschrieben:Muss ich eigentlich noch sehen, hab aber nach der wirklich doofen Romanvorlage so gar keine Lust darauf. Und Fincher hat ja leider in den letzten Jahren auch eher nachgelassen.
Wegen der Romanvorlage muss ich dir irgendwie recht geben. Hab das Buch zwar verschlungen, aber es war auch etwas eigenartig. Auf der einen Seite bekommt man extrem viel Einblick in Amys Plan und ihre Psyche, wie ich auch in den geheimnisvollen Nick, aber gleichzeitig ist die Story auch so unglaubwürdig genau deshalb. Irgendwie krank halt. Wusste im Nachhinein nicht genau was ich davon halten sollte, gerade das Ende war irgendwie schockierend. Sehr gestört, die zwei Turteltauben.
Der Film hat mir da doch tatsächlich besser gefallen, eben weil man die Geschichte eher distanziert betrachtet hat und nicht sämtliche Gedankengänge der verrückten Amy lesen musste. Neil Patrick Harris fand ich allerdings nicht so gut besetzt, war nicht gerade seine Paraderolle.

Der Film hat mir ingesamt wirklich sehr gut gefallen und ich hab ihn mir auch gleich auf DVD geholt dann. Würde es sogar empfehlen ausnahmsweise das Buch weder vorher noch nachher zu lesen, einfach weil der Film für sich stehen sollte.
The name's Bond, James Bond.

Re: Die Filme des David Fincher

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Ich weiß nicht wieso aber ich interessiere mich aktuell sehr für alte und teilweise ungelöste Kriminalfälle. Auch welche die nicht zu 100% aufgeklärt wurden. Ted Bundy, Manson usw.. Alles unendlich grausame Menschen mit noch grausameren Geschichten und Taten.

Wenn ich sehe wie Fincher Filme macht, würde mich eine gut umgesetzte, düstere, brutale und stark gespielte filmische Umsetzung von Bundy oder so total interessieren. Zodiac war schon sehr großartig. Wenn Fincher noch weiter gehen würde, könnte er da so viel raus holen. Vernünftige Verfilmungen von echten, bekannten Kriminalfällen gibt es ja nicht viele. Falls mir jemand was empfehlen kann, dann bitte PN ;)

Re: Die Filme des David Fincher

85
Zodiac muss ich mir demnächst nochmal ansehen. Bei meiner Erstsichtung, ich kann nicht beurteilen ob ich damals vom Tag einfach nur müde oder von der Gangart des Films überrascht war, hatte ich Probleme, meine Augen offen zu halten. Mal schauen, wie das im Second Look wird.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Die Filme des David Fincher

88
Und Fight Club liegt wieder vorne! Richtig so. Finchers bester Streifen bis jetzt, obwohl Se7en und Benjamin Button auch durchaus Potential haben. Mit Panic Room konnte ich nichts anfangen, genauso wenig wie mit Gone Girl leider. Fincher scheint in letzter Zeit etwas glatter zu werden. Vermisse seine alten Tage manchmal sehr.