Mr.Chrismas Jones hat geschrieben:Andererseits gibt es auch genug "Kutfilme", die meiner Meinung nach einfach ein schlechtes Drehbuch haben, aber aus irgendeinem Grund sehr beliebt sind. Wie z. B. "Pulp Fiction" oder "Drive".
Also "Pulp Fiction" hat meiner Meinung nach eines der besten Drehbücher aller Zeiten.
Wie Tarantino hier die Charaktere einführt, ihre Geschichten episodenhaft erzählt, und wie er alles auflöst - das ist nicht erst durch seine Regie so entstanden, sondern stand so im Script. Bei einem Autorenfilm (wo der Autor seinen Stoff selbst verfilmt) ist Buch/Regie natürlich enger miteinander verbunden als sonst.
Ich wette, das "Pulp Fiction"-Script wird an Filmhochschulen durchgenommen, so komplex und intelligent wie es ist.
Und es ist auch kein Zufall, dass dieses Drehbuch mit dem Oscar ausgezeichnet wurde.
Versuche mal einen Dialog von zwei Menschen zu schreiben, der nicht wie geschrieben, sondern wie gesprochen klingt. Und versuche dabei, diese Charaktere etwas über sich erzählen zu lassen, ohne dies direkt anzusprechen.
Allein das ist schon eine große Kunst, an der viele Möchtegern-Autoren scheitern.
Einen guten Dialog zu schreiben ist ja aber nur ein klitzekleiner Teil vom Schreiben.
danielcc hat geschrieben:Für mich ist das Kino aber auch kein rein visuelles Medium, dann müsste es ja keinen Ton geben.
Ganz genau.
Film ist für mich die Kombination aus allen anderen Künsten.
Da braucht man Autoren, Fotografen, Architekten, Musiker, Schauspieler, Regisseure, bildene Künstler und so weiter. Film vereint alle anderen Kunstformen zu einer Einheit.
Wo können all diese Künstler sonst an einem Projekt gemeinsam arbeiten, außer beim Film?