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von HCN007
Agent
iHaveCNit: Scream (2022) – Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett – Paramount
Deutscher Kinostart: 13.01.2022
gesehen am 15.01.2022 Dolby Atmos
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 9 – Reihe 9, Platz 15 – 20:00 Uhr
Natürlich gehört es sich auch für mich, dass ich einen filmischen Abstecher nach Woodsboro unternehme – gerade wenn der neue Film der Scream-Reihe in die Kinos gekommen ist. Dessen Regisseurenduo Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett hat vorher bereits den sehr brutalen und unterhaltsamen „Ready Or Not“ abgeliefert und da war ich gespannt, ob Sie das auch beim 5. Teil von Scream schaffen. Spoiler – definitiv ja. Gerade aktuell habe ich zur Vorbereitung auch alle vorige Teile der Reihe noch einmal gesehen und habe dabei festgestellt, dass die Filme in Ihrer Konzeption durchaus sehr interessant und faszinierend sind. Es geht nicht nur ums pure Schnetzeln eines Killers – es geht ums Filmemachen, um Filme, die Regeln des Horrors, das Spiel mit der Erwartungshaltung und Überraschungen, sehr brutal, teils sogar sadistisch und auf jeden Fall sehr unterhaltsam. Darüber hinaus bekam ich bei der Sichtung auch ein paar Vibes in Richtung „Peaky Blinders“ und „Operation: Broken Arrow“, gerade da auch hier der Song „Red Right Hand“ von „Nick Cave & The Bad Seeds“ als auch das musikalische Hauptthema von Hans Zimmer verwendet wird. Auch wenn die Reihe selbst in Teil 3 und 4 das Level der ersten beiden Teile nicht ganz mitgehen konnte ist Teil 5 ein Schritt in die richtige Richtung und hebt sich qualitativ auch ein wenig von anderen neu aufgelegten und neu auf dem Markt erschienen Slasher-Reihen ab.
„...On a gathering storm comes comes a tall handsome man in a dusty black coat with a red right hand...“
Sam Carpenter hat Woodsboro eigentlich den Rücken zugekehrt, doch ein Ereignis zwingt sie wieder in ihren Heimatort zurückzukehren. Ihre kleine Schwester Tara liegt schwer verwundet im Krankenhaus, da ein Killer mit einer Ghostface-Maske 10 Jahre seit der letzten Mordserie in Woodsboro wieder auf der Bildfläche erschienen ist. So tut sich Sam mit ihrem Freund Richie und dem Freundeskreis ihrer Schwester zusammen um die Serie des Killers und den Killer selbst zu stoppen. Hilfe suchen sie auch bei Personen, die selbst eine bewegte Vergangenheit mit dem Killer hatten.
Machen wir uns nichts vor, „Scream“ bzw. „Scream 5“ an dieser Stelle bietet eigentlich nur alten Wein in neuen Schläuchen, er erzählt etwas neues, ohne etwas neues zu erzählen. Aber sich in gewisser Art und Weise an dem Grundkonzept vom ersten Teil zu bedienen und damit eine weitere Geschichte zu erzählen und auch sich innerhalb des Films selbstreferenziell quasi auf der Meta-Ebene damit auseinanderzusetzen funktioniert perfekt und dieses Spiel mit der Erwartungshaltung, die schnellen Wendungen und Überraschungen wussten eben zu überraschen und waren nicht so schnell und einfach zu durchschauen. Das hat „Scream 5“ schon zu einem mitreißenden und spannenden Film gemacht, der darüber hinaus auch noch super unterhaltsam ist und in seiner Gewaltdarstellung sehr blutig, brutal und konsequent daherkommt. Nicht zu vergessen eine gewisse emotionale Note, die der Film auch auf seiner Klaviatur schlägt. Und natürlich wie soll es für Filme dieser Zeit anders sein, die eine bekannte Filmreihe fortsetzen und auch neu auflegen – die Originalcharaktere aus den vorigen Teilen kehren zurück und so bekommen wir schöne Auftritte von Neve Campbells „Sidney Prescott“, Courteney Cox´ „Gale Weathers“ und auch David Arquettes „Dwight Riley“ spendiert. Auch wenn ich persönlich zu genau der Zielgruppe des Horrorfilmpubilkums gehöre wie Tara, die sich eher für gehobenere Horrorkost wie unter anderem „Hereditary“ und „It Follows“ begeistern kann, war ich von Teil 5 sehr begeistert, der im jungen Kinojahr 2022 schon eine positive Überraschung darstellt.
„Scream“ – My First Look – 9/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "