AnatolGogol hat geschrieben:Das ist aber genau die gleiche Argumentation wie bei den Leuten, die bei Synchros am liebsten eine wortwörtliche Übersetzung hätten – und wenn sie noch so radebrechend klingt. Bei der Wahl eines eingedeutschten Titels geht es auch darum einen gut klingenden und prägnanten Titel zu wählen und bei aller Liebe, aber „Der Gute, der Böse, der Hässliche“ klingt einfach nur unrund, nicht elegant und wenig prägnant – ungeachtet des Originaltitels. Es lässt sich nun mal ein Titel nicht immer 1:1 von einer Sprache in eine andere übertragen, was wie hier im italienischen gut und cool klingt (geh ich einfach mal von aus, bin ja kein italienischer Muttersprachler) klingt auf deutsch in der direkten Übersetzung dann merkwürdig.Maibaum hat geschrieben: Nö, die ersten beiden sind korrekt übersetzt, und entsprechen perfekt den Filmen (und wurden auch in den meisten Ländern fast korrekt übersetzt).
Nein, die klingen großartig. Der Gute, der Böse, der Hässliche ist doch ein wunderschöner Titel, während der Halunkentitel so dämlich ist daß ich es vermeide ihn zu schreiben. Über die deutschen Titel dieser 3 Filme lacht die ganze Filmwelt, oder rollt mit den Augen. Und über Es war einmal im Westen/der Westen würde sich niemand beschweren wenn es schon immer der Titel gewesen wäre. Wenn die Amis das schon korrekt übersetzen ...
Der Arbeitstitel, und vielleicht klang er im Italienischen ja nicht so albern wie im Deutschen, aber für mich einer der übelsten überhaupt, und trifft zudem den Kern des Films überhaupt nicht.Nein, die klingen nicht gruselig, da gibt es GANZ andere Titelverbrechen, dagegen sind die Leones ok. Zwei glorreiche Halunken ist nun mal sogar der usrsprüngliche Titel des FilmsMaibaum hat geschrieben: Die deutschen Titel sind gruselig. Wobei Spiel mir das Lied vom Tod an sich geht, wenn er nicht so meilenweit von Leones Intentionen entfernt wäre.
Nee, passt überhaupt nicht. Nichtssagend.Todesmeldie geht ebenfalls ok, da „Kopf runter“ oder „Nimm den Kopf runter“ als deutscher Titel viel zu unspektakulär wäre, selbst das sinnige „Bleib in Deckung“ wäre einfach nicht griffig genug. Die internationalen Titel „Duck you Sucker“ und „Fistful of Dynamit“ finde ich zB auch noch deutlich unpassender, auch wenn der erste zugegebenermaßen einen gewissen Kultcharakter hat. Aber Todesmelodie passt eigentlich auch ganz gut zum Ton und zum Inhalt des Films, geht daher also auch ok.
In Frankreich heißt er ja Es war einmal in der Revolution, bin mir aber nicht sicher ob ich den mag, aber immer noch der Beste von den verwendeten.
Und warum muß ein Titel spektakulär sein? Man sollte den Willen des Künstlers versuchen so gut es geht zu entsprechen. und wenn amn abweicht, dann nicht so lust- und einfallslos wie hier
Nein, der Kern liegt nicht in der Klamotte, nicht einmal in der deutschen Fassung die ja zur Hälfte sehr passend, und sehr gut synchronisiert ist, aber in der anderen Hälfte viel rumblödelt. Der pure Klamauk, also die Teile die nur Klamauk um des Klamauks Willen sind sehe ich als relativ gering an. Der Rest ist zum Teil witzig, und funktioniert als Genreparodie.Die Meinung hast du aber auch ziemlich exklusiv, jedenfalls gemessen am Erfolg in D. Natürlich hat Nobody auch ernstere Momente und Passagen, aber der Kern liegt doch ganz eindeutig auf der Klamotte. Deshalb ist der Film in D auch so populär, weil Hill da rumalbert und die Synchro auf den Putz haut, als gäbe es kein Morgen mehr. Das mag ich nicht und das verdirbt mir die zugegebenermaßen guten ernsteren Momente.Maibaum hat geschrieben: Bitte?
Da liegen doch Welten zwischen. Schon deswegen weil MNIN zur Hälfte ein ernster und sehr melancholischer Spätwestern ist, der auch sehr intelligent mit seinen vielfältigen Motiven spielt. Da sollte man einfach mal ca 3 min an überflüssigen Slapstick herauskürzen, und schon hat man eine sehr gelungene Mischung aus Parodie und Ernsthaftigkeit.
Nobody war auch in Frankreich und sonstwo in Europa sehr erfolgreich, auch ohne Juxsyncro.
Vielleicht solltest du ihn nochmals schauen. Und zumindest die Hill Szenen auf englisch.Für mich ist er fast durchweg albern und wären das nur ein paar Szenen, dann könnte ich vielleicht eher mit leben. Aber dieser dauernde Klamauk finde ich furchtbar.Maibaum hat geschrieben:Und dann ist er fast durchweg dermaßen exzellent inszeniert, daß das Anschauen für mich jedesmal der reinste Genuß ist. Von daher sind 9/10 auf dem Entertainometer, trotz einiger offensichtlicher Schwächen, locker vertretbar. Denn über diese paar Szenen sehe ich dann locker hinweg.
Die Inszenierung ist zwar das Wichtigste, aber sie steht nicht über allem. Und gerade in MNIN findet sich noch sehr viel mehr was so richtig gut ist.Sicher, aber dann verwundert mich noch viel mehr, dass du den Film in so hohen Ehren hältst, da du ihn ja auf deutsch anschaust. Du sagst doch selbst, dass Alfons & Co. Dir den ersten Dollar verderben und dann ist die ungleich viel schlimmer Nobody-Synchro kein Grund dem Film nicht trotzdem 9 Punkte zu geben? Klar, ich weiss für dich steht die Inszenierung über allem, aber dass du das gesprochen Wort so komplett ignorieren kannst, dass finde ich schon beeindruckend. Könnte ich nicht, genaugenommen ist die Synchro schwer mitverantwortlich, dass ich den Film nicht mag (wobei man ihr zu Gute halten muss, dass sie auch den Hauptanteil hat, dass der Film in D nach vielen Jahrzehnten immer noch so populär ist).Maibaum hat geschrieben: Außerdem gehört MnIN natürlich klar in die liste der größten deutschen Synchronverbrechen. Der namentlich bekannte Oberschurke hat ja nicht einmal seine Spuren verwischt, sondern lässt sich in den deutschen Credits sogar als Co-Drehbuchautor feiern.
Und auch die Alfons Syncro konnte mir Für eine Handvoll Dollar nicht verderben, aber ich bin froh daß es die Erstsyncro wieder gibt. Und wen ich weiß daß etwas falsch ist in der deutschen Fassung, dann kann ich da tatsächlich drüber hinweg schauen. Außerdem habe ich ja momentan immer Englisch als Alternative. Leider ist bei Leone ja ital. mit UTs (also die eigentliche Originalversion) auf meinen Discs nicht drauf.
Da sollte man doch mehr manns sein ...Gleiches Spiel wie Nobody, ich will mir Leones Oevre nicht mit solchem Mittelmaß verderben. Die Heiligenverehrung funktiniert so einfach besser.Maibaum hat geschrieben:Warum zählen die frühen nicht? Nur weil sie konventionell sind? Es sind Leone Filme, er hat sie inszeniert, und zumindest der Koloß ist auch voll offiziell ein Leone Film.
Ich finde MNIN subtiler als Giu la testa. Das sind sicher alles starke Szenen, aber in MNIN gibt es noch stärkeres. Jedoch die Höhepunkte (das Massaker an der Brücke und vor allem der Zugüberfall und überhaupt viel vom Ende) sind schwach inszeniert.
Sehe ich komplett anders, Nobody hat sicher seine inszenatorischen Momente, aber den Holzhammerfilm über den subtilen Todesmelodie zu stellen kann ich nicht nachvollziehen. Auch darstellerisch liegen da Welten dazwischen, die „Knallcharge“ Hill (sorry, aber er war halt darstellerisch limitiert) und ein Fonda im Automodus gegen den damals führenden Charakterdarsteller und einen der coolsten Haudegen aller Zeiten: ein ungleiches Duell. Zudem hat Todesmelodie so viel magische Momente, etwa gleich die erste Einstellung mit den Ameisen, der Moment als die Kutsche übernommen wird und die Gewehre hinter Juan durch die Fenster kommen, Coburns Einführung als er aus dem Rauch gefahren kommt, der Moment als Juan die Idee kommt mit John die Bank zu knacken, wenn Juan mit seinem Fuss den Hebel von Johns Auslöser runterdrückt und im Hintergrund die Kirche explodiert und und und (das war jetzt alles nur aus der ersten Dreiviertelstunde). Der Film wird immer besser mit zunehmender Laufzeit und arbeitet die Schrecken der Revolution und die Auswirkungen auf die Menschen immer besser heraus. Für mich wirklich nur ganz knapp am Meisterwerk vorbei.
und gerade als Charakterdrama vermag er mich nur bedingt zu überzeugen. Das war keine von Leones Stärken, das geniale Spiel mit stereotypen Charakteren lag ihm viel besser.
Und das Hill kein großer Schauspieler war schadet hier kaum. Während Steiger es mal wieder etwas übertreibt, und zu sehr im Schatten von Wallach bleibt.
Trotzdem hätte auch Steiger den Tuco sehr gut spielen können, und wäre damit wahrscheinlich stärker gewesen als hier.
Ich mag auch vieles an Giu la testa sehr, aber nicht alles. Gegenüber den beiden Vorgängerwesten fällt er sehr ab.