Der beste Film von David Lynch?

Eraserhead (Keine Stimmen)
The Elephant Man
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (17%)
Dune
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (8%)
Blue Velvet
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (17%)
Wild at Heart (Keine Stimmen)
Twin Peaks
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (8%)
Fire Walk with me (Keine Stimmen)
Lost Highway
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (8%)
The Straight Story (Keine Stimmen)
Mulholland Drive
Insgesamt abgegebene Stimmen: 4 (33%)
Inland Empire (Keine Stimmen)
Twin Peaks: The Return
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (8%)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 12

Re: Die Filme des David Lynch

166
Habe Twin Peaks endlich angefangen (Bluray Box) und war nach dem Piloten etwas hin und her gerissen. Manches wirkte auf mich etwas stark Überzeichnet (Charaktere), dann war da noch die Synchronisation und dieses 90er Feeling. An diese Dinge musste ich mich erst gewöhnen bzw. mal richtig dahinter steigen und mit zunehmender Folgenanzahl die ich mir eingeflößt habe, muss ich sagen: I love it.

Coop ist der tollste Kerl aller Zeiten. Hervorragend gespielt, absolut sympathisch und die Chemie mit Truman ist fantastisch. Damn good Coffee. Hach.. es gibt verdammt viele gute Szenen. Coop ist einfach großartig. Auch die anderen Figuren sind toll gespielt und teilweise auch sehr sympathisch.

Favs:

Coop vor allen anderen, Truman, Ed u.a

Ich bin jetzt auf dem Weg zum Ende der zweiten Staffel und finde die Serie noch richtig klasse, vermisse aber etwas das düstere der ersten großen Storyline. (Bob, Laura usw) Das war atmosphärisch schon sehr stark. Hätte aber auch ruhig noch düsterer sein dürfen. Wobei Bob schon öfter mal unheimlich war. Das mit Leeland war sehr traurig. Joar..

Highlights sind u.A auch Ferrer, Lynch und Duchovny sind absolute Showstealer. Da könnte ich noch ewig zuschauen. Das ist fantastisch. Vor allem Ferrer und Ontkean, ganz großes Kino.

Die Serie pendelt oft zwischen Wow, beautiful, krass und WTF. (Nadine xD) Da steckt so viel drin, hätte ich nie gedacht. (Großer Dank geht raus an Eric, der mich da angefixt hat)

Achja: Shelly, Donna, Norma <3

Aber Audrey - hallelujah.. :shock:

Re: Die Filme des David Lynch

167
Agent 009 hat geschrieben: 19. August 2018 15:37 Die Serie pendelt oft zwischen Wow, beautiful, krass und WTF. (Nadine xD) Da steckt so viel drin, hätte ich nie gedacht. (Großer Dank geht raus an Eric, der mich da angefixt hat)
Du bist auf dem richtigen Weg, junger Mann. Mein Sichtungsvorschlag:

Twin Peaks (komplett)

Blue Velvet
Wild at Heart

Fire Walk With Me

Mulholland Drive
Lost Highway

Debriefing mit mir und Maibaum in Marburg

Twin Peaks: The Return :shock:

Wobei Don auch noch einiges nachzuholen hat...
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Re: Die Filme des David Lynch

171
Goahead hat geschrieben: 19. August 2018 20:30
Agent 009 hat geschrieben: 19. August 2018 17:01 Werde Peaks mit dem Kinofilm beenden. Anderes von Lynch habe ich noch nicht da. :/ Peaks Return wäre wohl das nächste.
Mach das !!!
Dann spiele ich jetzt aber des Teufels Advokat: The Return ist schon ziemlich harter Tobak, der alle möglichen Erwartungen und Gewohnheiten die man an eine Fortsetzung hat auf den Kopf stellt. Ich denke dass Zuschauer die in erster Linie Twin Peaks mit seiner Story und seinem Charme kennen eher enttäuscht und verwirrt sein könnten, während diejenigen die Lynch eher als grosses Ganzes kennen und die Miniserie unter diesem Gesichtspunkt schauen mehr davon haben.
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Re: Die Filme des David Lynch

173
Casino Hille hat geschrieben: 20. August 2018 18:09 War von Return insgesamt auch etwas enttäuscht. Würde da eher Mulholland Drive oder Blue Velvet empfehlen.
Ich hatte ja nie was abschliessendes zu Return geschrieben. Enttäuscht war ich nicht, ich habe mich schon in den ersten Stunden wenn nicht sogar Minuten von der falschen Hoffnung getrennt, eine Art nostalgische Retro-Fortsetzung zu bekommen, die beim Versuch, den klassischen Charme einzufangen und die Erzählung nach all der Zeit irgendwie weiterzuspinnen, kläglich scheitert. Vielmehr bin ich schnell zu der Überzeugung gelangt, dass das nie geklappt hätte. Stattdessen habe ich die Serie vielmehr als eine Art 18-stündiges, kompromissloses Experimentierfeld für Lynch verstanden, in dem einiges funktioniert, anderes nicht. Aber insgesamt sind diese 18 Stunden voll mit lynchesker Atmosphäre, absurd-witzig-skurril-zum-brüllen-komischen-Momenten (Kyle MacLachlan! Michael Cera!), kultig-coolen Szenen, komplett unerwarteten Gastauftritten (The English Language In 24 Accents) und viel, wirklich sehr viel mysteriösen, rätselhaften, verstörenden Dingen, die in bester Manier von Lost Highway und Mulholland Drive festgefahrenes Denken und starre Vorstellungen von Realität und Kausalität ausloten, Dinge die nur Lynch in dieser Form hinkriegt und dabei immer noch faszinierend bleibt statt prätentiös. Im Grossen und Ganzen halte ich die Serie nicht für ein Meisterwerk, aber ich habe schon viele tolle Erinnerungen daran wie ich mich - losgelöst von allen Erwartungen - von diesem Wahnsinn habe mitnehmen lassen bis zu dem (selbst nach über sechzehn labyrinthischen und in Sackgassen endenden Stunden) völlig unerwarteten, irrealen, dunklen und bemerkenswert anderen Ende, nach dem ich erst einmal in einer Mischung aus fasziniert und geschockt eine Weile lang sitzen geblieben und mir ganz klein vorgekommen bin. Für mich eine sehr interessante und eigenartige Erfahrung, die für mich auch die Originalserie kaum tangiert, so dass ich mich beispielsweise nicht beschwere wie teils mit Figuren umgegangen wird oder gar versuche, die Mythologie des Originals mit Lynchs gefühlt sechsdimensionalem Denken in der Fortsetzung abzugleichen. Ich freue mich schon sehr auf die nächste Sichtung und bin begeistert, dass die Anhängerschaft bis in die Ecken unseres Bondforums reicht. ich versuche nur - selbst als gnadenloser Lynch-Fan - einen insofern neutralen Blickwinkel zu behalten als dass ich es vielleicht vermeiden kann dass Zuschauer wie Connor mit falschen Hoffnungen oder Erwartungen in diese gewaltige und kompromisslose Welt eintreten.
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Re: Die Filme des David Lynch

174
Connor, wenn dir Twin Peaks gefällt, solltest du auf jeden Fall auch Mulholland Drive schauen, fraglos der beste Lynch-Film. Inland Empire ist auch ganz stark, aber vermutlich noch ausgeflippter als alles andere aus seinem Schaffen und daher mit Vorsicht zu genießen. :D
https://filmduelle.de/

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Re: Die Filme des David Lynch

176
Endlich, endlich habe ich es geschafft, nach langer Zeit wieder Mulholland Drive zu schauen. Ein faszinierender Film, der mich in seinen Bann gezogen hat. Spannend, berührend, gruselig, erotisch, lustig... Lynch in Bestform. Naomi Watts schauspielerische Leistung kann man nicht genug hervorheben. Dazu die gewohnt gute Filmmusik von Badalamenti. Die Handlung im ersten Teil ist erstaunlich straight, das hatte ich so gar nicht mehr in Erinnerung. Der zweite und viel kürzere Teil ist dafür umso abgedrehter. Auch wenn ich Lost Highway aufgrund der Story, der Musik und Ms. Arquette noch ein bißchen mehr mag: 10 Punkte.
#Marburg2024

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Re: Die Filme des David Lynch

177
Dass ich den Tag noch erleben darf. Ich bin gerührt und stimme jedem deiner Worte zu, mit der Ausnahme, dass ich Mulholland Drive aufgrund der Story, der Musik und Ms. Watts noch ein bisschen mehr mag als Lost Highway. :) Badalamenti steht förmlich in Flammen, allein wie sich die Limousine zu seinem rätselhaften, hypnotisierenden Main Theme die Serpentinen der Hollywood Hills hoch schlängelt sind 10 Punkte - aber der furiose, faszinierende, tief berührende zweieinhalbstündige Sinnestrip folgt ja erst noch. Das ultimative Meisterwerk, in den letzten knapp vier Jahren bestimmt an die acht Mal gesehen und ich werde ihn auch bestimmt bald wieder einwerfen.


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Re: Die Filme des David Lynch

178
Twin Peaks – The Return

„Ist es Zukunft, oder ist es Vergangenheit?“

„Return“ lässt mich etwas ratlos und enttäuscht zurück. Gute Ansätze sind vorhanden, aber insgesamt gibt es zu viel Leerlauf in den 18 Folgen. Nein, ich habe keine Fortsetzung der damaligen zwei Staffeln erwartet, kein Problem damit, das neben Twin Peaks weitere Handlungsorte etabliert werden (vor allem Las Vegas und South Dakota), die Grundidee ist gut, nur die Umsetzung ist teilweise sehr langweilig, vor allem Las Vegas mit dem Handlungsstrang Dougie. Das ist am Anfang noch witzig, wird aber schnell öde. Der andere Strang mit dem bösen Cooper ist interessanter, aber leider wirkt Bad Coop wie eine Klischeefigur, ohne Tiefe und auch nicht sonderlich gut gespielt von MacLachlan.

Gut sind die Szenen mit dem FBI-Staff (Gordon, Albert, Tammy und „Fi** Dich, Albert!“ Diane). Schön war das Wiedersehen einiger Figuren in Twin Peaks, besonders rund um das Sheriff-Department. Wobei man sich fragen kann, was der ganze Horne-Strang für einen Sinn hat. Besonders eine hysterische Audrey Horne, die nur genervt hat. Über Folge 8 sage ich besser nichts, leider habe ich die nüchtern ertragen. Der Schluss ist dann wieder typisch für Lynch und gut gelungen.

Inszenatorische ist man von Lynch besseres gewohnt. Bedrohlich oder spannend ist bei „Return“ gar nichts. Auch musikalisch hat mich die neue Serie nicht überzeugt. Am Schluss einer Folge immer eine Band oder Sänger im Roadhouse auftreten zu lassen, kann man machen. Was aber die teilweise dämlichen Dialoge der Jugendlichen dort sollen …

Also insgesamt war das für mich zu wenig. Ich glaube nicht, dass ich Lust dazu habe „Return“ später noch einmal anzuschauen, im Gegensatz zu den anderen Sachen von Lynch. Mehr als 6 Punkte kann ich da nicht geben.
#Marburg2024

Früher war mehr Atombombe

Re: Die Filme des David Lynch

179
DonRedhorse hat geschrieben: 28. Januar 2020 13:44 „Ist es Zukunft, oder ist es Vergangenheit?“
Is this just fantasy? :wink:

Stimme dir insgesamt zu, bin aber etwas positiver gestimmt, denn wie kompromisslos Lynch hier jede Erwartungen, die man an ihn selbst stellen kann oder an eine Twin Peaks Fortsetzung haben könnte unterläuft, das hat schon Größte. Bad Coop ist in der Tat gar nicht gut gespielt und Leerlauf schleicht sich immer mal wieder ein, wobei es oft eher ganze Füllerepisoden sind, die den Eindruck bei mir runterziehen. Vielleicht wäre eine reduziertere Episodenanzahl des Rätsels Lösung gewesen - aber auf eine solche wartet man bei Lynch ja bekanntlich oft vergebens.
https://filmduelle.de/

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Re: Die Filme des David Lynch

180
Ja, denke auch, ein paar Folgen weniger hätten "Return" nicht geschadet. Ich habe gar nichts dagegen, wenn Lynch Erwartungen unterläuft, aber er sollte dabei nicht langweilen und das hat er für mich zu oft getan, um eine bessere Bewertung abzugeben. Wenn ich da an die Autofahrt in der letzten Folge denke, die gefühlt 30 Minuten andauert …
#Marburg2024

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