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von HCN007
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iHaveCNit: Dune (2021) – Denis Villeneuve – Warner
Deutscher Kinostart: 16.09.2021
gesehen am 15.09.2021 in 3D Dolby Atmos
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kinosaal 1 – Reihe 14 Platz 20 – 17:00 Uhr
Es ist für mich immer ein schönes Erlebnis im Kino endlich die ganz großen Filme sehen zu können, die auf meiner Filmplanung stehen. Wer mich schon länger kennt weiß, dass zu diesen Filmen auch Filme des frankokanadischen Regisseurs Denis Villeneuve gehören, dessen Filme mich in den letzten Jahren immer begeistert und meine Toplisten bereichert haben. Mit „Dune“ erfüllt sich Villeneuve einen Kindheitstraum – eine einigermaßen angemessene und adäquate Verfilmung des Romans von Frank Herbert. Ich habe bisher jedoch weder zu den vorherigen Adaptionen des Buchs noch zum Buch selbst einen Bezug und habe mich komplett unvoreingenommen in den Film begeben. Die Sichtung von „Dune“ gehört schon jetzt zu den Highlights meines Kinojahres 2021.
Auf dem Planeten Arrakis wird der wertvolle Rohstoff Spice abgebaut. Als das Haus Harkonnen von dem Planeten abgezogen und vom verfeindeten Haus Atreides abgelöst wird, kommt es zu stärkeren Spannungen der Häuser. Das Oberhaupt des Hauses Atreides Leto reist mit seinem Gefolge, mit seiner Frau Lady Jessica und dem Sohn Paul nach Arrakis. Den jungen Paul plagen bereits seit einiger Zeit Träume und Visionen, die er nicht eindeutig zuordnen kann und die ihn zu einer Schlüsselfigur im gesamten Konflikt machen könnten.
„Dune“ ist ein Film mit unfassbar vielen Eindrücken von denen man beim Erlebnis des Films erschlagen wird und die man erst einmal verarbeiten muss. In genau diesem Prozess bin ich gerade noch nach der Sichtung möchte aber meine Gedanken an dieser Stelle in Schriftform verarbeiten und den Eindruck nach dem „First Look“ schildern. Natürlich wird es in den nächsten Tagen zu einer weiteren Sichtung kommen. Auch wenn ich wie bereits eingangs erwähnt kaum einen Bezug zu „Dune“ habe, so habe ich selbst verständlich dunkel einmal mitbekommen, dass die Vorlage fast als unverfilmbar gelten soll und sich daran schon Filmemacher wie David Lynch, Ridley Scott und Alejandro Jodorowsky verhoben haben. Es ist ja fast schon so, dass dem Stoff allgemein ein Fluch anhaftet, denn dem Stoff in seiner Komplexität eine einigermaßen angemessene und adäquate Verfilmung zu widmen ist ein verfluchtes Unterfangen, dass vor allem im Fall von Denis Villeneuves Mammutprojekt sehr schade wäre, würde er das nicht fortsetzen dürfen, was er hier begonnen hat – so müsste sich Villeneuves Verfilmung auch in die Liste der verhobenen Projekte einreihen – auch wenn es lediglich an wirtschaftlichen Gründen hängt und der Film nicht genug Zuschauer findet, die eine Fortsetzung rechtfertigen würden. Denis Villeneuves Verfilmung ist ein Erlebnis, dass mich visuell und auditiv komplett überzeugt hat. Die Inszenierung, der Look und das Design durch Sets, Kostüme, visuelle Effekte und auch Lichtsetzung, Farbgebung usw. hat mich komplett umgehauen. Das erzeugt eine absolut stimmige, geheimnisvolle, düstere und unheilvolle Atmosphäre, die mich komplett reingezogen hat. Das Sounddesign weiß auch zu überzeugen und Hans Zimmers Score liefert mal wieder unglaublich ab. Wenn man sich mal ansieht, wer alles in diesem Film mitspielt und ein Teil des Ensembles ist, da muss ich sagen, dass das eines der großartigsten Ensembles des Jahres ist. Jede Rolle, egal wie viel Zeit sie in diesem Film zur Entfaltung bekommen hat, hat mir gefallen und dem Film auch charakterlich einen runden Anstrich verpasst. Natürlich ist hier Luft nach oben und sicherlich könnte man von dem ein oder anderen Charakter noch wesentlich mehr in einer Fortsetzung erfahren. Natürlich kommen auch inszenatorische Kniffe des Regisseurs nicht zu kurz. In einigen Spannungsmomenten weiß Villeneuve genau wann der passende Augenblick zur Entladung dieser Spannung ist und von diesen Spannungsmomenten gibt es Einige, die aber nicht komplett den Film überlagern und sich aneinanderreihen würden, denn Villeneuve hat auch bei „Dune“ ein Händchen für die ruhigen und langsamen Momente. Denn ein Motiv aus Villeneuves Inszenierung und Erzählung auch aus vorigen Filmen findet sich auch bei „Dune“ wieder. Die innere und äußere Reise eines Hauptcharakters, für der in „Enemy“ Jake Gyllenhaal, in „Prisoners“ Hugh Jackman, in „Sicario“ Emily Blunt, in „Arrival“ Amy Adams, in „Blade Runner 2049“ Ryan Gosling und nun in „Dune“ Timothee Chalamet begleitet und uns quasi ein Großteil des Geschehens aus der Sicht von Chalamets „Paul Atreides“ gezeigt wird. Und hier möchte ich aus dem Ensemble vor allem Timothee Chalamet hervorheben, der diese innere und äußere Reise großartig und die Entwicklung seines Charakters glaubhaft verkörpert. Neben ihm glänzt vor allem auch Rebecca Ferguson.
Insgesamt bin ich begeistert und werde ihn noch einmal sichten, denn der Film ist es Wert – nicht nur dass, er ist neben Filmen wie „Der Rausch“ und „The Father“ auch ein extrem starker Eintrag ins Kinojahr 2021 und ein Film, der unabhängig von seinem letztendlichen Erfolg schon jetzt Filmgeschichte schreiben wird. Entweder bestätigt der Film den Fluch seiner Vorlage oder es wird der Beginn von etwas ganz Großem, von dem wir alle profitieren können.
„Dune“ - My First Look – 10/10 Punkte.
Ich glaube etwas anderes war auch bei mir nicht erwartbar !
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "