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von HCN007
Agent
Peter Berg – Retrospektive HCN007
Station 1
iHaveCNit: Hancock (2008)
„Hancock“ ist ein Superheldenfilm, der mal so gar nicht auf Vorlagen von DC oder Marvel basiert und vollkommen gegen den Strich gebürstet scheint. Hancock hat nichts besseres zu tun, als absolut ungepflegt und ständig betrunken auf irgendwelchen Parkbänken zu pennen. Wenn er immer wieder auf seinen Streifzügen gegen das Böse und für das Gute ist, schert er sich absolut nicht um irgendwelche Konventionen, bepöbelt Schaulustige und hinterlässt eine Spur der Verwüstung, was in der Öffentlichkeit wenig gut ankommt. Auf einer „Rettungsaktion“ kreuzen sich Hancocks Wege mit einem Werbefachmann, der sein Image ein wenig aufpolieren möchte, und dessen Familie.
„Hancock“ ist eine interessante, vollkommen gegen den Strich gebürstete Superheldenstory. Unterhaltsam, Actionreich – aber auch ein wenig vorhersehbar. Aus heutiger Sicht sind die Spezialeffekte schon ein wenig betagt und klar erkennbar. Will Smith hat perfekt in die Rolle gepasst, Jason Bateman funktioniert als „Sidekick“ gut, genau wie Charlize Theron als anfangs abweisende, und geheimnisvolle Ehefrau. Leider ändert sich in der Mitte des Films ein wenig der Ton und die Story wird ein wenig zu konventionell.
Aber ansonsten habe ich meinen kurzfristigen Spaß mit Hancock !
„Hancock“ - My Third Look – 7/10 Punkte.
Station 2
iHaveCNit: Welcome To The Jungle (2003)
Der Football-Liebhaber und Feinschmecker Beck arbeitet als Schuldeneintreiber für einen gewissen Mr. Walker. Dieser bittet Beck um einen letzten Job – seinen Sohn Travis aus dem brasilianischen Dschungel zurückbringen. Doch das gestaltet sich schwierig, denn Travis weiß als Einziger von einem Goldschatz, an dem der amerikanische Geschäftsmann und Ausbeuter bei einer Goldmine, Hatcher interessiert ist.
„Viel Spaß“ - wünscht Arnold Schwarzenegger in seinem Cameo zu Beginn des Films einem Dwayne „The Rock“ „Beck“ Johnson. Diesen Spaß habe ich immer wieder. Das Buddy-Duo aus Dwayne Johnson und Seann William Scott funktioniert prima, genau wie die humorvollen Situationen und die Hetz- und Schnitzeljagd durch die Wüste, die ein wenig was von Indiana Jones hat und das ganze mit klassischer „The Rock“-Action kombiniert. Und Christopher Walken macht als Bad Guy auch eine tolle Figur.
„Viel Spaß“ - das wünsche ich auch jedem mit „Welcome To The Jungle“
„Welcome To The Jungle“ - Multiple Look – 7/10 Punkte
Station 3
iHaveCNit: Operation: Kingdom (2007)
In Riad, Saudi-Arabien werden bei einem heimtückischen Bombenattentat in einer amerikanischen Wohnsiedlung mehrere Personen getötet und schwer verletzt. Ein kleines, amerikanisches Ermittlerteam bestehend aus dem FBI-Agenten Fleury, der Forensikerin Mayes, dem Sprengstoffexperten Sykes und dem Analysten Leavitt hat in einer inoffiziellen Ermittlungsaktion nur 5 Tage Zeit, die Hintergründe und die Hintermänner ausfindig zu machen.
Ausgehend von meiner bisherigen Sichtung von Bergs Filmen ist dies sein bisher bester Film. Der Film ist weitaus mehr als nur ein Actionthriller, die politische Thematik mit der brisanten Beziehung zwischen Amerika und Saudi-Arabien macht daraus einen zeitpolitisch wichtigen Politthriller. Der Film geht sehr respektvoll und differenziert mit seinem Thema um. In Saudi-Arabien wird nicht jeder potentiell als Terrorist betrachtet und die Situation, wer nun gut oder böse ist, ist für für den Zuschauer genauso undurchsichtig wie für das Ermittlerteam oder auch den saudi-arabischen Behörden. Bei der Aufarbeitung des Konflikts bleibt dem Film aber auch sehr viel Zeit für zwischenmenschliche Momente. Der Vorspann ist perfekt und sorgt auch dafür, die wichtigsten Stationen in der amerikanisch-saudi-arabischen Beziehung klar zu machen. Schauspielerisch ist der Film durch routinierte Leistungen von Jamie Foxx, Jennifer Garner, Chris Cooper, Jason Bateman und einigen anderen durchaus sehenswert. Nur die Actionszenen sind durch die Wackelkamera hin und wieder zu hektisch und unübersichtlich und es kommen bei dem Film auch einige Längen auf.
Aber ansonsten bleibt ein wichtiger Film, wenn nicht sogar der wichtigste Film aus der Filmografie von Peter Berg zurück.
„Operation: Kingdom“ - My Third Look – 8/10 Punkte.
Station 4
iHaveCNit: Very Bad Things (1998)
Kyle wird Laura heiraten. Doch vorher wollen er und seine 4 besten Freunde, Robert, Michael, Adam und Charles in Las Vegas die Sau raus lassen. Der Junggesellenabschied mit Drogen und Alkohol ufert vollkommen aus, als Michael versehentlich beim Sex mit einer Stripperin diese auf einem Haken im Badezimmer aufspießt, ein Security-Mann zufälligerweise in das Hotelzimmer kommt, davon Wind bekommt und dafür sterben muss. Robert kommt der Einfall, beide in Häppchen zu schneiden und in der Wüste zu begraben.
Ganze 11 Jahre, bevor „Hangover“ durch seinen Humor quasi die Blaupause für Kömodien mit einem Junggesellenabschied dargestellt hat, hat Peter Berg bereits eine extrem schwarze und derbe Komödie geschaffen, die auch noch mit Leuten wie Jon Favreau, Christian Slater, Jeremy Piven, Leland Orser, Daniel Stern, Jeanne Triplehorn und Cameron Diaz sehr gut besetzt worden ist. Die Darstellung ist stellenweise sehr derb und blutig.Kurz, kompakt, kompromisslos, konsequent – das ist „Very Bad Things“ - der auch einige skurrile und abgedrehte Szenen bietet, genau wie den paranoiden Umgang des Quintetts mit ihrer Schandtat, der jedoch in vielen Situationen sehr übertrieben an Overacting leidet.
Trotz allem ist der Film ein sehr spaßiges Vergnügen.
„Very Bad Things“ - Multiple Look – 7/10 Punkte.
Station 5
iHaveCNit: Battleship (2012)
Die Menschheit sendet ein Signal ins All – eine Alienrasse versteht dieses Signal falsch und greift die Erde an – während einem internationalen Flottenmanöver, bei dem die Gebrüder Hopper beteiligt sind. Stone ist diszipliniert und erfolgreich, wohingegen sein junger Bruder Alex mehr der undiszipliniertere der beiden ist und zufälligerweise die Tochter des Admirals datet. Beim Flottenmanöver sehen sich die Soldaten einem aussichtslosen Kampf gegen die Aliens entgegen.
Normalerweise müsste ich hier eine „Guilty-Pleasure-Review“ schreiben, denn der Film entstand definitiv im Fahrwasser von Michael Bays Transformers-Filmen. Ein „Schiffe versenken“ als Realverfilmung – wie einfallsreich ! Manch Dialog ist extrem dämlich, besetzungstechnisch sind vor allem Taylor Kitsch, Alexander Skarsgard, Jesse Plemons Rihanna und Brooklyn Decker nicht die größten Glücksgriffe, die Spezialeffekte in Bezug auf die Darstellung der Aliens hätten defnitiv auch besser werden können. Darüberhinaus trieft der Film vor allem von patriotischer und militärischer Darstellung.
Aber ansonsten ist der Film ein wahres Fest für Actionfans. Die Action selbst ist sehr hochwertig inszeniert und bietet enorme Schauwerte – die Beteiligung von Liam Neeson ist cool, genau wie der Soundtrack von Steve Jablonsky. Das Schiff des Films hält sich damit auf Kurs, sich an anderen Genrevertretern wie „Independence Day“ und Konsorten zu orientieren. Ich habe jedenfalls immer meinen kurzfristigen Spaß, wenn ich mir den Film ansehe.
„Battleship“ - Multiple Look – 6/10 Punkte.
Somit sieht das wertungstechnisch wie folgt aus:
1998 – Very Bad Things – 7/10
2003 – Welcome To The Jungle – 7/10
2007 – Operation: Kingdom – 8/10
2008 – Hancock – 7/10
2012 – Battleship – 6/10
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "