Re: B-Action und DTV-Kloppereien

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Auf Bluray: The perfect Weapon (1991)

Der zu spät Berufene - Kampfkunst mit Jeff

Die Martial-Arts-Ass wird zur Killer-Maschine Genre-Nische war Anfang der 1990erJahre nicht nur prominent besetzt, sondern im Prinzip auch bereits auserzählt. Jean Claude Van Damme und Steven Seagal hatten hier ganze Arbeit geleistet und weder Feinde noch Variationen übrig gelassen. Schade für Jeff Speakman, der 1991 als „perfect weapon" den berühmten Tick zu spät kam. Als mehrfacher Kenpo-Karate Champion hatte er einen ähnlichen Hintergrund wie die Kollegen Van Damme und Seagal und auch mimisch musste er sich hinter den beiden keinesfalls verstecken ...


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Re: B-Action und DTV-Kloppereien

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In Indien ein Blockbuster, hier DTV:

Auf Bluray: Lethal Strike (2019)

India First

Das indische Kino wird im Ausland hauptsächlich mit Bollywood assoziiert. Dass es auch anders kann, zeigt der Anti-Terror-Actionfilm „Lethal Strike". Der hat weder die vermeintlich typischen Tanz- und Gesangseinlagen, noch den knallbunten Pop-Look. Dafür erinnert er an thematisch ähnlich gelagerte Streifen aus den USA, Russland und der Türkei, soll heißen der hier zelebrierte Patriotismus schrammt hart an der Grenze zum Nationalismus entlang, betont eindimensionale Sichtweise realer Ereignisse inklusive. Konkret geht es um den seit gut 30 Jahren schwelenden Kaschmir-Konflikt zwischen Indien und Pakistan. Beide Länder beanspruchen die Region für sich und haben darum mehrere Krieg geführt.

„Lethal Strike" greift eine berühmte Episode dieser Auseinandersetzung auf, als 2016 eine Gruppe schwer bewaffneter Rebellen einen indischen Militärstützpunkt in Pakistan stürmte und dabei 17 Soldaten tötete ...

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Re: B-Action und DTV-Kloppereien

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The Outpost (2020)

Ich packs mal hier rein, weil es auf den ersten Blick genau danach aussieht, auf den ersten Blick. Und der doofe deutsche Untertitel "Überleben ist alles" führt genau in diese Irre.

Auf verlorenem Posten? Oder umzingelt von Genreklischees?

Der Krieg ist ein schmutziges Geschäft, er ist grausam, er ist dreckig und er dient oft rein machtpolitischen Interessen einiger weniger. Der einzelne Soldat ist in diesem Szenario lediglich ein Mittel zum Zweck, ein winziges Rädchen, das die Vernichtungsmaschinerie am Laufen hält. Der Kriegsfilm - und dabei spielt es keine Rolle, ob man ihm das Etikett „Antikriegsfilm“ aufklebt, oder nicht - kann mit dieser Sichtweise nur selten etwas anfangen. Er setzt deshalb bevorzugt auf Personalisierung und vor allem Heroisierung des Kriegserlebnisses. Das ist auch gar nicht mal unverständlich oder per se verurteilenswert, denn als Zuschauer verliert man ohne konkrete Identifikationsangebote sehr schnell das Interesse und vor allem den Bezug zum Gezeigten. Fiebert man mit, hat man Angst, fühlt man sich hinein, dann ist man involviert und nimmt Teil. Damit einher geht allerdings auch der problematische Eindruck einer Sinnhaftigkeit und vor allem der Möglichkeit des Einzelnen Einfluss zu nehmen. Dem Wesen, der DNA des Krieges, kommt man damit allerdings kaum näher, eher entfernt man sich von ihr ...

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Re: B-Action und DTV-Kloppereien

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Jason Staham schein sich aus dem B-Teich frei geschwommen zu haben. Die Nachfolge ist damit offen. Wie wärs mit Scott? Hin und Wieder haut er ja mal ein Berwerbungsvideo raus:

Auf BluRay: Legacy of Lies (2020)

Boyka goes Bond - Agent Adkins räumt auf

Scott Adkins ist kein großer Mime, er steht vor allem für versierte Handarbeit, besser gesagt Handkantenarbeit. In seinem zumindest quantitativ inzwischen recht ansehnlichen Filmschaffen hat der kernige Brite vor allem ausgeteilt, eingesteckt und dann wieder ordentlich ausgeteilt. Verbale, emotionale und mentale Fähigkeiten waren da eher weniger gefragt, was nicht weiter schlimm ist, schließlich haben die Kollegen Chuck Norris, Jean-Claude VanDamme und Steven Seagal ganz nette Karrieren mit exakt denselben Mankos aufgebaut. Natürlich tut man den Herren damit ein wenig Unrecht, denn würden sie nur wie tumbe Baumstämme durch ihre Filme stapfen, dann könnten sie sich inkognito unter die ganzen Ex-Wrestler mischen, die regelmäßig die C-Portfolios diverser DTV-Firmen befüllen ...

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Re: B-Action und DTV-Kloppereien

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Ich kann leider absolut nichts substanzielles zum Film beitragen, aber muss dir ein Lob aussprechen: Wirklich ein hoch unterhaltsamer Text, der bei mir Lust auf ein Sujet weckt, auf welches ich sonst eigentlich gar keine Lust habe. Chapeau dafür!

Ist Jason Statham wirklich out of business? Er hat doch gerade mit Guy Ritchie einen neuen Film gedreht, der im Trailer schon sehr nach B-Movie-Ware aussieht. Kann mich da aber auch täuschen, verfolge seine Karriere nicht so genau.
https://filmduelle.de/

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Re: B-Action und DTV-Kloppereien

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Vielen Dank, das freut mich.
Tatsächlich versuche ich bei diesen Filmen die Besprechungen unterhaltsam zu gestalten, wenn es schon die Filme für viele Leser vermutlich nicht wären. :wink: Ich selbst habe einfach ein Faible für diese billigeren, simpleren Action-Streifen, wobei ich nicht alles kritiklos abnicke. Ich will schon im Rahmen der oft begrenzteren Möglichkeiten vor und hinter der Kamera - was auch seinen Charme hat - zumindest Herzblut sehen, dann verzeihe ich so einiges an Plattheiten, Albernheiten und Ungereimtheiten. Klischees dagegen sind unbedingt gewollt und erhöhen den Spaß nur noch.

Zu Jason, den ich als Bannerträger der "echten" B-Action (heute gibt es sehr viel, was alte B-Hasen wie VanDamme, Norris und selbst Arnold hat so begonnen, nie abgeliefert hätten) seit Jahren hoch schätze, fällt schon auf, dass er sich mehr und mehr im Mainstream tummelt und sich ein wenig an Hobbs & Shaw-Kumpel Dwayne Johnson zu orientieren scheint. Hoffe zumindest, dass er nicht auch noch zu Disney wechselt, aber da fehlt ihm das Showtalent von Johnson.

Guy Ritchie is ein alter Statham-Kumpan (wird ihr vierter gemeinsamer Film) und inzwischen selbst voll umfänglich im Mainstream angekommen (Aladin ist da sicherlich der "Höhepunkt"). Umso mehr freute es mich, dass er mit dem imo superben "The Gentlemen" wieder an alte, deutlich schrägere Gangster-Zeiten angeknüpft hat und erwarte mir so einiges von "Wrath of Man", glaube aber gar nicht so sehr an klassischen B-Stoff.
Zuletzt geändert von vodkamartini am 4. April 2021 10:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: B-Action und DTV-Kloppereien

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Vor ein paar Jahren hätte ich über die Ankündigung einer neuen Ritchie-Statham-Kollaboration noch Luftsprünge gemacht, aber der Trailer sah sehr seltsam aus, als könne sich das Ding nicht entscheiden ob es ein Ritchie-Komödienpuzzle oder ein Statham-Haut-allen-auf-die-Fresse-Klopper sein will. Mal sehen. Die beiden Spezialisten wollen ja gleich noch einen weiteren Film nachschieben, der gerade gedreht wird.
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Re: B-Action und DTV-Kloppereien

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vodkamartini hat geschrieben: 4. April 2021 10:28 Dass sie noch einen machen wollen wusste ich gar nicht, aber das klingt wie Musik in meinen Ohren.
The film stars Statham as an MI6 agent who is recruited by a global intelligence alliance known as Five Eyes to stop the sale of a deadly new weapons technology that threatens to disrupt the world order. Reluctantly paired with CIA tech expert (Aubrey Plaza), he sets off on a globe-trotting mission to find the billionaire arms broker who holds the fate of the world in his hands.

Das klingt wiederum für mich nach Musik, Five Eyes heisst das Ding (besser als Nine Eyes :mrgreen: ). Das Drehbuchteam ist gleich dasselbe wie bei Wrath of Man und Cary Elwes, Josh Hartnett und Hugh Grant hat er auch noch aufgegabelt. Gedreht wird offenbar derzeit in der Türkei.
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Re: B-Action und DTV-Kloppereien

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vodkamartini hat geschrieben: 4. April 2021 11:09 Klingt super, der Nach-RomCom-Grant ist eine Schau, war auch in The Gentlemen ein Highlight.
Ich fand den sogar in seinen RomComs (sogar weil nicht unbedingt mein bevorzugtes Genre) immer darstellerisch sehr überzeugend. Vermutlich - jetzt haue ich auch mal in diese Kerbe :) - einer der am unterschätztesten Schauspieler seiner Generation und ja, ich bedauere bis heute, dass er nie ernsthaft als James Bond in Betracht gezogen wurde.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"