Re: Filmdiskussion "Streaming": Netflix, Amazon Prime etc.
46Sony, Warner & Co. werden sich freuen, dass du schon so weit im Voraus für sie mitdenkst.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"
das sehe ich zu 100% genau so.vodkamartini hat geschrieben:Ich will (Bond)Filme genießen und sie nicht unterwegs wie ein Pausenbrot reinmampfen, das brauch ich nun wirklich nicht. Es muss nicht immer alles zu jeder Zeit und überall verfügbar sein, das entwertet die Sache nur.
Das stimmt selbstverständlich. Ich erinnere mich, wie in den 80er Jahren im Kino eine Werbung für das Kino und gegen Videoverleih lief. Der Slogan war etwa : "auf Video kann man sich Filme reinziehen, im Kino kann mam sie geniesen". Alles kein Vergleich zu heute....Samedi hat geschrieben:Zu dem Thema muss ich auch sagen, dass vor allem die Erstsichtung zählt und da sollte man (wenn möglich) auf jeden Fall ins Kino gehen.
Was gibt es da abzuwarten? Cannes ist der Prototyp eines Kinofilm-Festivals, die Nichtzulassung von Nicht-Kinofilmen ist daher nur konsequent und logisch. Wenn Netflix & Co. ein wirkliches Interesse daran hätten müssten sie halt ein non-exklusives Vertriebsformat (in diesem Fall Kino) wählen.Ob der Schritt bei dem enormen Wachstum von Netflix und Konkurrenz der richtige ist, bleibt abzuwarten.
Ich bin da prinzipiell ganz bei dir und dem Märchenonkel, gebe aber gleichzeitig zu bedenken, dass sich tatsächlich mittlerweile eine wahrnehmbare Qualitätsverlagerung ergeben hat in der Form, dass gehaltvollere Filme immer weniger den Weg ins Kino finden bzw. mit größerem Aufwand deutlich häufiger für Streamingplattformen produziert werden denn für eine Kinoauswertung. Das Kino entwickelt sich mehr und mehr hin zu einem Auswertungskanal für oberflächliche, sich wiederholende Mainstreamfilme, auch weil man bewusst ein Publikum beliefert, das wenig Verwendung für „erwachsenere“ Filme hat. Setzt sich diese Entwicklung fort, dann muss man sich tatsächlich die Frage stellen, wie aussagekräftig ein Filmpreis wie der Oscar überhaupt noch ist, wenn am Ende nur „der beste Film unter den schlechten“ ausgezeichnet wird, während die echte Qualität nicht berücksichtigt wird, da eben nicht fürs Kino produziert. Womit ich natürlich nicht behaupten möchte, dass der Oscar überhaupt eine Aussagekraft besitzt – der gedankliche Ansatz ist hier rein relativ. Was ich eigentlich sagen will ist, dass mir die Qualitätsverlagerung ernste Sorge bereitet, denn möglicherweise in einer nicht allzu fernen Zukunft gibt es dann filmische Qualität tatsächlich nur noch, wenn man es sich leisten will. An sich kein verkehrter Ansatz, aber ich befürchte man macht sich als Filmfan damit dann auch abhängig von all den schönen Dingen, mit denen die Filmindustrie ihre Kundschaft gängeln möchte: Online-Zwang, gläsernes Kundenkonto, eingeschränkte Nutzungsrechte, Abo-Zwang, datenreduzierte Qualität. Vogel friss oder stirb – wahrhaftig eine brave new world.Casino Hille hat geschrieben:Kino-Filmpreis = Es werden Kinofilme ausgezeichnet. Wenn Netflix-Filme nicht im Kino liefen, haben sie da auch nichts zu suchen. Spielberg und die Cannes-Veranstalter haben recht.
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