Re: Dominik Graf - Wider die Diktatur der Moderne

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AnatolGogol hat geschrieben: 22. Juli 2019 14:17 ich finde ihn jetzt aber diesbezüglich auch nicht stärker behaftet als zB den kurz danach entstandenen GE.
Stimmt, GE, da hatte ich ja noch was vor.

Redhorse, die Frage bleibt dieselbe. Wer sollte im Krimi im Mittelpunkt stehen anstatt der Polizei(lichen Ermittlungen)? Oder meinst du die Polizisten als Privatperson?

Bezüglich Knaup und Flint hat Anatol recht, spätestens vor der Zimmertüre, aber ein bisschen schon beim ersten Dialog, hat Flint das sagen. Da ist wenig vom verführerischen Macho zu sehen.

Und bewertet endlich die Filmografie. :wink:
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Re: Dominik Graf - Wider die Diktatur der Moderne

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LALD ist ein gutes Beispiel. Auch der ist m.E. sehr schlecht gealtert. Bei der letzten Sichtung fand ich den gar nicht mehr sooo stark. Da kommt OHMSS im Vergleich viel besser weg.

Schimanski habe ich schon lange keinen mehr gesehen. Früher fand ich die alle toll. Ob sie mir heute noch gefallen würden, keine Ahnung.

Vielleicht ist Sexismus übertrieben, sagen wir besser, der Film ist sehr sexualisiert. Natalia Wörner nackt in der Badewanne fand ich übrigens ein Highlight. :wink:

Schwierig, ich bin halt nicht richtig in den Film reingekommen und versuche das jetzt mit meinen bescheidenen Worten zu erklären oder zu ergründen, warum das so war.
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Re: Dominik Graf - Wider die Diktatur der Moderne

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GoldenProjectile hat geschrieben: 22. Juli 2019 14:25 Redhorse, die Frage bleibt dieselbe. Wer sollte im Krimi im Mittelpunkt stehen anstatt der Polizei(lichen Ermittlungen)? Oder meinst du die Polizisten als Privatperson?
Wenn der Krimi sich auf die Polizisten konzentriert und die Polizei in den Mittelpunkt stellt und nicht den Täter (der hier auch noch ein Ex-Polizist bzw. verdeckter Ermittler ist), dann ist das für mich ein "Polizeifilm".
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Re: Dominik Graf - Wider die Diktatur der Moderne

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Der Polizeifilm ist eigentlich schon ein eigenes Genre, nur noch oberflächlich dem Detetktivfilm verwandt, weil die Detektivarbeit nicht mehr im Mittelpunkt steht, weil es immer auch sehr stark um die Zeichnung der Polizisten selber geht, um deren angegriffenes Selbstverständnis, um die Problematisierung des Jobs.

Graf sehe ich da, schon seit seinen Beiträgen zu TV Serie Der Fahnder, als einen Meister dieses Subgenres. Ach ja, eine Fahnder Folge hatte bereits einige Motive von Die Sieger vorweggenommen.

Re: Dominik Graf - Wider die Diktatur der Moderne

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DonRedhorse hat geschrieben: 18. September 2019 15:29 Heute Abend läuft in der ARD um 20.15 Uhr das Drama "Hanne" mit Iris Berben, Petra Kleinert und Herbert Knaup.
Check, danke. Hat Spass gemacht. Sehr schöner Film und toll gespielt, und zwar von allen.

Nur gut, dass die nette Empfangsdame so gut wusste, wie man ein Huhn ausnimmt.

War das die Premiere? Hat sonst noch wer den neuen Graf gesehen?
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Re: Dominik Graf - Wider die Diktatur der Moderne

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Maibaum hat geschrieben: 18. September 2019 22:41 Lief schon vor 2 oder 3 Monaten auf Arte.
Wiki und IMDB nennen als Erscheinungsjahr sogar 2018, ich habe gefragt, weil mir Google gleich haufenweise brandneue Artikel zur heutigen Ausstrahlung ausgespuckt hat, was wirkt als wäre es ein exklusiver Release.
DonRedhorse hat geschrieben: 18. September 2019 22:14 Mir hat's auch gut gefallen, toll gespielt. Sehr unterhaltsam, lustig und traurig. Wie hast Du das Ende interpretiert?

Der typische Graf-Stil war auch erkennbar.
Grafisch war's auf jeden Fall und gewohnt gut inszeniert. Das Ende
Spoiler
ist ein Happy End, oder? Der kurze Split Screen zeigt beim zensiert des Arztes kurz beide Möglichkeiten, aber am Ende "siegt" das Lächeln.
Übrigens, Berben ist fast 70?! Glaub ich nicht, die geht für 40 durch und sieht toll aus.
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Re: Dominik Graf - Wider die Diktatur der Moderne

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Graf Goes Nouvelle Vague. Ein existenzialistisches Drama, bei dem sich Graf und seine Autorin Beate Langmaack einer konventionellen Dramaturgie verweigern und wie so viele Filme über tödliche Krankheiten eher vom Leben als vom (nahenden) Tod erzählen. Parallelen zu "Cléo de 5 à 7" sind offensichtlich und werden bewusst evoziert, doch Graf und Langmaack sind klug genug das erzählerische Klischee zu vermeiden, eine solche Selbstsuche müsse mit einer tieferen Erkenntnis enden. Stattdessen feiern sie das Erleben im Hier und Jetzt, und was dem Film an einem eleganten Rhythmus fehlt, macht Iris Berben mit einer großen Schauspielleistung wett. Ein schöner unaufgeregter Film, der gut tut.
https://filmduelle.de/

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Re: Dominik Graf - Wider die Diktatur der Moderne

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GoldenProjectile hat geschrieben: 19. September 2019 21:09 Ihr solltet doch eure Wertungen posten. :(
Drei gegen Drei kann ich wie schon mal geschrieben nicht mehr wirklich einordnen. Auch den Morlock habe ich nur noch sehr grau in Erinnerung. Fahnder mit Wennemann hab ich damals rauf und runtergeschaut, aber keine Ahnung was da von Graf war. Der Rest meiner in den letzten Jahrzehnten angesammelten Graf-Kenntnisse rekonstruiert sich wie folgt:

1984: Treffer 7 / 10
1985: Drei gegen Drei ? / 10
1985–1993: Der Fahnder (Fernsehserie, mehrere Folgen) ? / 10
1986: Tatort – Schwarzes Wochenende 8,5 / 10
1988: Die Katze 9 / 10
1993: Morlock – Die Verflechtung 7,5 / 10
1994: Die Sieger 10 / 10
2004: Polizeiruf 110 – Der scharlachrote Engel 7,5 / 10
2006: Polizeiruf 110 – Er sollte tot 6,5 / 10
2010: Im Angesicht des Verbrechens 10 / 10
2011: Polizeiruf 110 – Cassandras Warnung 5 / 10
2011: Das unsichtbare Mädchen 8 / 10
2016: Zielfahnder – Flucht in die Karpaten 7,5 / 10
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