Die Reihe ist jetzt statt bei CrossCult beim ebenfalls sehr guten Verlag Splitter gelandet und wird in gesammelten Hardcovers jeweils in einer regulären Edition zu € 19,80 und einer limitierten Edition mit gut 30 Seiten Bonusmaterial zu € 34,80 erscheinen. Den Anfang macht schon Anfang Juni der erste Band "VARGR". Ob "Eidolon" aber wie versprochen Anfang September erscheinen kann, halte ich für eher unwahrscheinlich.
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James Bond 007 #1-6 "VARGR" (Einzelhefte)
Autor: Warren Ellis
Zeichner: Jason Marsters
Nachdem Bond einen ermordeten 00-Kollegen gerächt hat, erhält er von M gleich die nächste Mission, die jedoch recht einfach erscheint: Eine neue Droge vom europäischen Festland macht sich in Großbritannien breit, und Bond soll die Lieferungen stoppen. Zu diesem Zweck wird vom befreundeten CIA ein Treffen mit einem Informanten, dem serbischen Wissenschaftler und Unternehmer Slaven Kurjak, in Berlin eingefädelt.
Doch bevor es überhaupt zu dem Treffen kommen kann, wird Bond bereits von zwei Killern angegriffen, wovon einer, die verführerische Dharma Reach, mit kybernetischen Armprothesen ausgestattet ist. Zwar kann sich Bond durch einen Trick aus der Situation retten, doch damit ist die scheinbar harmlose Mission noch lange nicht schadlos überstanden.
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Nachdem jetzt alle Hefte erschienen sind, habe ich sie mal in einem Rutsch gelesen, und bin doch etwas ernüchtert. Bond ist der eiskalte Killer aus Flemings frühen Romanen, aber leider versprüht er weder den Charme von Flemings Version, noch der Film-Variante. Im ersten Heft verkündet Moneypenny Bond gegenüber: "I remember when you were charming." Wie wahr.
Die Dialoge sind entweder direkt zur Sache oder völlig inhaltsfern, und so mancher als Bondscher Oneliner gedachte Text zündet leider nicht richtig.
Spannung will irgendwie auch nicht so richtig aufkommen. Zu vorhersehbar und banal wirkt das Ganze. Die Action ist eher brutal als spektakulär, und die Schauplätze sind, bis auf das Finale in einem auf Grund gelaufenen Marinekreuzer, leider auch nicht das, was man sich von Bond erwartet, die Straßen, Büroräume und Lagerhallen von London und Berlin sind eben, fernab von irgendwelchen erkennbaren Sehenswürdigkeiten relativ langweilig.
Und das Traurige ist, in einem Rutsch liest sich das sogar noch besser als einzeln jeden Monat Heft für Heft.
Kommt noch hinzu, dass sich die Story ziemlich schnell runterliest und man sich nach vielleicht einer Stunde Gesamtlesezeit fragt, ob's das denn jetzt wirklich schon war.
Ich will schwer hoffen, dass Ellis' nächste Story "Eidolon" besser wird, und/oder die Folge-Autoren etwas mehr Charme, Eye-Candy und Spektakel (wenn schon keine echten Charaktermomente) präsentieren können. Für sowas hätte sich das Medium Comic doch gerade geeignet.
Fazit: Schwer enttäuscht.
Wertung: 5/10