Bondfilm-Rezensionen - user: 00T

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So, ich gebe dann auch meinen Senf dazu. Unten stehen nun meine gesamten Rezensionen zu den regilären Bondfilme, NSNA lasse ich erstmal außen vor. Viel Spaß beim Durchlesen :D .

James Bond jagt Dr. No(1962)

Der Beginn der Reihe. Sean Connery gibt den Star-Agenten wirklich klasse, nehme ihm Bond jederzeit ab. Ursula Andress ist ein gutes erstes Bondgirl, ebenso wie Joseph Wiseman ein klasse Bösewicht ist. Auch die Verbündeten Bonds gefallen mir, so Jack Lord als Felix Leiter oder John Kitzmiller als Quarrel und ebenso Anthony Dawson als Pr. Dent.

Die Anfangsszene regt schon die Spannung an, man fragt sich, was es mit Strangways und dessen Sekretärins Ermordung auf sich hat.
Bond wird klasse vorgestellt, besser konnte man es nicht machen, mit dem Bondthema und dem Baccarat-Spiel – perfekt.
Dazu gibt es einen netten Dialog mit Sylvia Trench.
Die Neckereien zwischen Bond und Moneypenny sind jetzt schon große Klasse, auch die Unterredung mit M und der damit verbundene Waffenwechsel. Schade, dass Desmond Llewelyn noch nicht dabei war, aber das ist nicht so schlimm.
Bond kommt in Jamaica an und muss sich sofort in Acht nehmen. Wie er Jones im Auto überrumpelt und dieser die Zyankali-Zigarette nimmt, ist toll inszeniert.
Ebenso ist einfach super anzusehen, wie Bond sich absichert und im Fall ermittelt wie in der Sache mit dem Haar an der Tür oder in Strangways Haus gefällt mir richtig gut.
Auch die Szene, in der Bond Leiter und Quarrel trifft und im Club die Fotografin ertappt, mag ich sehr gerne.
Bond fängt an, Pr. Dent zu verdächtigen, der mithilfe von Lautsprechern mit Dr. No spricht, der so geheimnisvoll eingeführt wird und man sich fragt, wer dieser geheimnisvolle Doktor ist.
Die Autoverfolgungsjagd auf dem Weg zu Mrs. Taros Haus ist ein erster Kritikpunkt, ich finde sie irgendwie nicht so toll inszeniert.
Dafür kommt nun eine der besten Szenen des Films, nämlich, wie Bond Dent tötet. Einfach, eiskalt und professionell, so ist Bond, der Berufskiller.
Die Szenen auf der Insel sind ebenfalls schön anzusehen, leider kommt Honey Rider deutlich zu spät vor, was schade ist.
Durch Bonds Gefangennahme geht leider die Atmosphäre der Außenaufnahmen gänzlich verloren, wenn die Sets auch klasse gemacht sind, aber im Gegensatz zu den vorherigen Außenaufnahmen fällt es doch deutlich ab.
Der Dialog mit Dr. No ist einer der besten Bond-Bösewicht-Dialoge des gesamten Franchise, Dr. No wirkt bedrohlich und gleichzeitig auch wieder nicht, die für viele spätere Bondgegner typischen Missgestaltungen eines Körperteils hat er auch schon und auch ansonsten überzeugt die Szene durchaus, was natürlich ebenfalls an der grandiosen Darstellung von Connery liegt. Kindlers Stimme finde ich nicht schlecht, nur wirkt sie etwas seltsam, wenn Connery sonst immer von Hoffmann gesprochen wurde. Was mir leider missfällt, ist auch Dr. Nos kurze Screentime. So hat Wiseman keine so große Chance, seine Darstellung zu entfalten, andererseits wirkt Dr. No so viel unheilvoller, ist nur die Frage, was man besser findet.
Der Endkampf gefällt mir sehr gut, Dr. Nos Abgang ist herrlich einzigartig, auch heute noch.

Die Bondserie erhält einen famosen Einstand und trotz seines Alters unterhält der Film noch sehr gut. Es gibt natürlich doch einige Sachen zu bemängeln, aber das gibt es ja bei fast jedem Film. Auf jeden Fall ein würdiger Beginn einer Serie, deren großen Erfolg man damals noch gar nicht ahnen konnte.
"East, West, just points of the compass, each as stupid as the other."
(Joseph Wiseman in Dr. No)

Re: Bondfilm-Rezensionen - user: 00T

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Liebesgrüße aus Moskau(1963)

Bond geht in die zweite Runde. Die Schauspielerleistungen sind positiv zu bewerten,vor allem die von Sean Connery und Pedro Armendariz. Auch Robert Shaw gibt einen guten Bösewicht ab, Lotte Lenya finde ich auch gut, aber etwas weniger überzeugend. Daniela Bianchis Darstellung des anhänglichen und etwas dümmlichen Bond-Girl missfällt mir allerdings etwas. Die Musik und die Locations gefallen mir wie immer gut.

Die PTS ist eine gute Einleitung und lässt die Zuschauer kurz um ihren Helden bangen, was ich toll inszeniert finde. Das Musikstück bzw. der Song von Matt Monroe gefällt mir.
Die Bösewichter werden vorgestellt und der Plan offenbart, die Schachszene gefällt mir ziemlich gut, ebenso wie die Unterredung mit Nr. 1 hinterher.
Der erste Auftritt von Desmond Llewelyn ist hier schon sehr schön anzusehen und auch M und Moneypenny geben hier wieder gute Leistungen ab.
Auch weiterhin sind die Szenen sehenswert, schon die Ankunft in Istanbul und der Dialog mit dem Fahrer sind erstklassig. Auch die späteren Dialoge mit Karim Bey sowie das Ermitteln wissen zu gefallen. Auch gut ist die Szene, in der Bond und Tatiana gefilmt werden.
Es geht ins Zigeunerlager, wo erst mal zwei Frauen um einen Mann kämpfen, dieser Kampf ist nett anzusehen. Mit dem Überfall auf das Zigeunerlager und Bonds Rundgang über das Schlachtfeld kann ich irgendwie nicht so viel anfangen und er gefällt mir auch nicht so gut. Das folgende Attentat hingegen sehe ich mir gern an.
Warum Grant sich die Lektor nicht aus eigener Kraft geholt hat, ist ein wenig unklar, da er dem Bulgaren doch die Dose mit dem Plan einfach hätte nehmen und dann selbst die Lektor hätte stehlen können. Dazu hätte es nicht Bond gebraucht. Aber das schadet dem Film nicht wirklich.
Ebenso merkwürdig finde ich, warum Bond und Bey bei den Russen einbrechen mussten um die Lektor zu stehlen, das ist nur der Action wegen, denn Tatiana hätte die Lektor einfach mitnehmen können, wie sie es im Roman ja auch tut.
Die Szenen im Orient-Express finde ich klasse, von der Ankunft über den Tod Karim Beys bis zum Kampf mit Grant und dem darauf folgenden Ausstieg. Der Hubschrauberangriff danach ist gut inszeniert und ich mag ihn sehr gerne. Die Bootsverfolgungsjagd allerdings war mehr als unnötig, die hätte man schlicht und ergreifend weglassen können.
Klebbs letzen Versuch, die Lektor in die Hände zu bekommen und vor Nr. 1 nicht als Versagerin darzustehen, finde ich auch gelungen.

Insgesamt ist der Film ein gelungener Agententhriller, der die Reihe nach dem tollen Erstling grandios weiterführt, obwohl der Film im Grunde als genau das Gegenteil des lockeren und frischen ersten Abenteuers ist. Trotzdem ist das zweite Bondabenteuer ein äußerst gelungener Film, der immer wieder überzeugt.
Zuletzt geändert von 00T am 1. August 2015 20:51, insgesamt 1-mal geändert.
"East, West, just points of the compass, each as stupid as the other."
(Joseph Wiseman in Dr. No)

Re: Bondfilm-Rezensionen - user: 00T

3
Goldfinger(1964)

Ein absoluter Klassiker der Reihe. Ein brillantes Schauspiel von Sean Connery und Gert Fröbe. Auch an den anderen Schauspielern habe ich nicht wirklich etwas auszusetzen.

Die PTS gefällt mir sehr gut, mit Musik, Sprüchen und allem drum und dran. Danach ein super Song von Shirley Bassey und sofort danach die Einführung des Bösewichts und Bonds Vereitelung seines Betrugs. Wir bekommen Jill Masterson zu sehen, aber leider nur kurz, bis sie mit Gold überzogen wird.
Eine typische Szene mit M und Moneypenny und auch ein schönes Gespräch zwischen Colonel Smithers, Bond und M. Qs zweiter Auftritt, diesmal in seinem Labor, ist auch sehr gelungen und begeistert mit den Sticheleien zwischen Bond und Q.
Dann erfolgt die Golf-Szene zwischen Bond und Goldfinger, welche mir sehr zusagt, ebenso finde ich Caddie Hawker gut, er ist eine nette Nebenrolle.
In der Schweiz geht es weiter, die Gespräche zwischen Bond und Tilly, die Locations und auch die Musik gefallen mir gut. Bond wird fast von einer Kugel getroffen, die Tilly auf Goldfinger abgesehen hatte, irgendwie finde ich das witzig. Bond spioniert Auric Enterprises aus und findet heraus, wie Goldfinger sein Gold ins Ausland schmuggelt. Bond entdeckt Tilly, und dann kommt die Autoverfolgungsjagd, die mir im Grunde sehr gut gefällt, allerdings finde ich schade, dass alle tollen Extras von Bonds Auto überhaupt nichts nützen und er trotzdem gefangen genommen wird.
Es folgt die Laserszene, einfach klasse("Erwarten sie, dass ich rede?"-"Nein, ich erwarte von ihnen, dass sie sterben!"). Warum M beim Gespräch mit Leiter glaubt, dass Bond erfolgreich ist, als er hört, dass Bond mit Goldfingers Flugzeug nach Amerika gereist ist und weder er noch Leiter auf die Idee kommen, dass Bond möglicherweise auch in Gefahr sein könnte, verstehe ich nicht ganz. Übrigens gefällt mir Leiter in DN besser als hier.
Goldfingers Farm gefällt mir, allerdings missfällt mir hier etwas Bonds Passivität, die bis Fort Knox anhält. Bond versucht zwar ständig alles mögliche, um herauszukommen, aber trotzdem hätte er etwas mehr zu tun haben können.
Dafür begeistert hier auch die Unterredung mit den Gangstern und die Entsorgung von Mr. Soto, die zwar völlig irrsinnig ist, aber auch durch Barrys Soundtrack irgendwie nicht stört.
Den Kampf zwischen Oddjob und Bond mag ich, obwohl mir solche Gegner wie Oddjob selbst nicht wirklich gefallen, die selbst dann noch lächeln, wenn man ihnen eine Eisenstange ins Gesicht haut.
Das Ende von Goldfinger gefällt mir nicht wirklich, da hätte man sich auch etwas raffinierteres einfallen lassen können.

Im Großen und Ganzen ein guter Bondfilm mit super Dialogen, zwei klasse Schauspielern und fabelhafter Musik und Locations, der so gut wie alles hat, was ein Bondfilm benötigt. Zwar hat der Film ebenfalls seine Schwächen, aber viele überwiegende Stärken, so dass auch Bonds drittes Abenteuer auf der Kinoleinwand ein Genuss ist.
"East, West, just points of the compass, each as stupid as the other."
(Joseph Wiseman in Dr. No)

Re: Bondfilm-Rezensionen - user: 00T

4
Feuerball(1965)

Sean Connerys vierter Auftritt. Connerys Leistung ist wie immer fabelhaft, Adolfo Celi ist ein sehr guter Bösewicht und Claudine Auger als "gutes" Bondgirl und vor allem Luciana Paluzzi als "böses" Bondgirl sind sehr schön anzusehen. Aber auch hier gefällt mir der DN-Leiter wesentlich besser.

Es geht los mit einer schönen PTS mit Jetrucksack, die mir sehr gefällt und auch der Song von Tom Jones passt und gefällt mir.
Danach eine PHANTOM-Sitzung und die Exekution eines Agenten, der Geld unterschlagen hat, mit einem Stuhl, der unter Strom gesetzt wird, alles sehr schön inszeniert. Dann geht es sehr gut weiter mit Bonds Ermittlungen Shrublands, gefällt mir alles sehr gut. Aber dann kommt die Szene mit der Flugzeugentführung und dem Stehlen der Atombomben, das war zu langatmig, hätte man kürzer fassen sollen.
Die Sitzung der 00-Agenten gefällt mir gut, das einzige Mal in der Reihe, wo so eine Sitzung stattfindet. Danach wieder ein amüsantes Gespräch mit M und Moneypenny, besonders gefällt mir hier Moneypennys Satz: "Das können sie dem Alten erklären, aber nicht mir!" und Ms zeitgleiches Eintreten.
Bond trifft Domino und es gibt einen ersten Dialog zwischen den beiden. Die Casino-Szene
gefällt mir gut, wie in DN und auch danach immer wieder.
Bond taucht zur Disco Volante, wird aber wieder vertrieben. Danach trifft Bond zum ersten Mal Fiona Volpe, die Begegnung gefällt mir gut, auch die späteren Szenen(Ausspähen von Palmyra und Gespräch mit Largo) sind nett anzusehen.
Dann infiltriert Bond Palmyra, die Szene im Haifischbecken gefällt mir sehr gut.
Später dann wird er von Fiona gestellt und flieht, wird sogar angeschossen, schafft es aber doch. Die gesamte Szene von der Flucht aus dem Auto bis zu Fionas Tod und Bonds Spruch sind fabelhaft. Auch die Szenen, als Bond Domino von ihrem Bruder berichtet und Vargas harpuniert, gefallen mir gut.
Dann kommt der Unterwasserkampf. Der gefällt mir, um es direkt zu sagen, nicht wirklich. Erstens ist er zu lang und zweitens gefällt es mir einfach nicht, wie Bond seine Runde über das Schlachtfeld macht. Ohnehin finde ich, dass der Film zu viele Unterwasserszenen hat. Der Kampf mit Largo gefällt mir dann wieder gut.
Musik und Locations sind wie immer sehr schön.

Der Film ist sehr unterhaltsam und hat beinahe alles, was ein guter Bondfilm braucht. Jedoch sind vor allem die Szenen unter Wasser zu langatmig und gerade die große Unterwasserschlacht gegen Ende kann nicht überzeugen. Aber nicht desto trotz hat man hier einen unterhaltsamen Bondfilm, der die Reihe sehr schön weiterführt.
"East, West, just points of the compass, each as stupid as the other."
(Joseph Wiseman in Dr. No)

Re: Bondfilm-Rezensionen - user: 00T

5
Man lebt nur zweimal(1967)

Der erste Bondfilm, der sich in Richtung Weltraum wendet. Sean Connery gefällt mir hier ebenso wie in seinen anderen Filmen, auch wenn er vielleicht nicht mehr so fit wirkt wie in TB. Die ihm ständig vorgeworfene Lustlosigkeit kann ich nicht nachvollziehen, wenn, dann war es bestimmt gewollt und stört (mich) jedenfalls nicht. Donald Pleasance als Blofeld ist eine echter Gewinn für den Film, aber man hätte ihm noch mehr Screentime geben sollen. Tiger Tanaka gefällt mir ebenfalls gut und auch Aki, Kissy und Miss Brandt sind nicht zu verachten.

Die PTS zeigt schon, dass sich der Film von der Bodenständigkeit der anderen vier Filme deutlich ablöst. Den "Tod" von Bond finde ich gelungen und gut inszeniert. Der Titelsong und die Titelsequenz passen und haben mir dieses Mal besser gefallen als vorher.
M und Moneypenney diesmal im Unterseeboot, die Besprechung wie immer amüsant und nicht langweilig.
In Tokyo treffen wir den späteren Blofeld Charles Gray als Henderson, der gleich darauf erstochen wird. Bonds "Besuch" beim Osato-Gebäude gefällt mir gut. Danach trifft er Tiger Tanaka. Bis hierhin alles gut.
Doch dann besucht Bond das Osato-Gebäude nochmal als Mr. Fisher und es bringt ihm überhaupt nichts, außer dass er sich enttarnt. Eine Verfolgungsjagd mit einem riesigen Magnet, der das Auto anhebt...Na ja, das ist dann doch zu viel des Guten.
Die Szene am Hafen in Kobe gefällt mir, aber am Ende wird Bond durch Unvorsichtigkeit doch erwischt.
Dass Helga Brandt später von Blofelds Piranhas gefressen wird, hat sie sich selbst zuzuschreiben. Hätte sie Bond schon früher und einfacher versucht zu töten, wäre es vielleicht gelungen.
Die Szene mit Q finde ich wie immer gut, die Standbilder beim Aufbau von Little Nelly stören mich eigentlich nicht. Die Szene mit Little Nelly ist unterhaltsam, aber nutzlos für das Weiterkommen der Ermittlungen. Wie bei GF werden alle Gadgets benutzt, die eingebaut sind, aber am Ende weiß Bond immer noch nicht, was Sache ist. Die Ninjas sind ganz nett, es gibt (schon wieder) ein neues Gadget: Raketenzigaretten.
Bond wird zum Japaner gemacht und verheiratet. Die Hochzeit ist ein wenig langgezogen, Connerys oder vielmehr Bonds Unlunst hier zeugt ja nur davon, was Bond auch vorher schon klar gemacht hat, nämlich, dass er davon nichts hält.
Dann folgt das Entdecken der Basis, die Gefangennahme Bonds und das Eindringen der Ninjas.
Hier ist die Zigarettenrakete das Gadget, das Bond etwas weiterbringt. Der Showdown ist gut inszeniert und ist auch nicht schlecht, aber nichts Großes.
Bond und Mädchen retten sich ins Schlauchboot erinnert an TB, aber diesmal kommt das U-Boot zur Rettung.

YOLT bleibt klar hinter seinen grandiosen Vorgängern zurück, der Versuch, das Ermittlungsfeld Bonds auszuweiten und noch mehr zu zeigen, ist leider als nicht so effektiv zu betrachten, wie die Produzenten sich das gewünscht haben mögen, woran eben vor allem die Story und der übermäßige Einsatz an Gadgets Schuld tragen. Aber auch dieser Film sorgt mit guter Action und einem tollen Haupt- sowie Bösewichtsdarsteller für unterhaltsame 112 Minuten.
Zuletzt geändert von 00T am 1. August 2015 20:57, insgesamt 1-mal geändert.
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(Joseph Wiseman in Dr. No)

Re: Bondfilm-Rezensionen - user: 00T

6
Im Geheimdienst ihrer Majestät(1969)

Lazenbys Auftritt. Bei George Lazenby denke ich mir, man hätte jedenfalls bessere, aber auch schlechtere auswählen können. Diana Rigg und Gabriele Ferzetti gefallen mir gut, aber vor allem mag ich Telly Savalas als Blofeld. Allerdings ist bei mir die Synchronisation einzelner Charaktere verschieden. Sowohl bei Bond wie auch bei Tracy und Blofeld ändert sich die Synchronstimme plötzlich. Da gefällt mir Hoffmanns Stimme für Lazenby doch besser als die von Erich Räuker. Aber kommen wir zum Film...

Eine schöne PTS, wobei mir nicht ganz klar ist, wieso der MI6 seinen Agenten nicht findet, aber egal. Lazenby wird hier vorsichtig eingeführt mit erst nicht gezeigtem Gesicht und rettet dann Tracy vor dem Ertrinken. Der hieraus erfolgende Kampf gefällt mir gut, ebenso wie der Satz am Ende: "Das wäre dem anderen nie passiert."
Die Titelsequenz ist schön mit Rückblenden aus den vorangegangenen Bond-Filmen versehen, um die Zuschauer auf Lazenby vorzubereiten.
Eine Casino-Szene und ein Kampf in Tracys Zimmer gefallen mir gut, bis auf Bond im Rüschenhemd.
Ein nettes Gespräch mit Draco und anschließender Moneypenny-Szene, wie immer schön anzusehen. Dann noch ein kurzes Gespräch mit M, dennoch nicht schlecht.
Zum ersten Mal sehen wir Bonds Büro und auch das einzige Mal bis DAD. Hier kramt Bond Stücke aus vergangenen Abenteuern hervor, das erzeugt Nostalgie.
Tracys Verhaltensumschwung von nicht interessiert zu verliebt ist komisch, das gefällt mir nicht.
Dafür gefällt mir Bonds Infiltrierung der Anwaltskanzlei und das Besuchen des Wohnsitzes von M, ebenfalls neu.
Bond besucht als Sir Hillary Bray den Piz Gloria, wo Blofeld einen Sportclub gekauft hat. Warum Blofeld Bond nicht erkennt, ist mir nicht wirkllich klar, aber im Endeffekt stört mich das nicht übermäßig. Nun ermittelt Bond hier bei lauter gackernden Mädchen. Diese haben mich immer genervt, und zwar so richtig. Es war für mich immer kaum zu ertragen und das hat sich auch diesmal nicht geändert.
Bond ist im Schottenrock...na ja. Dass Bonds Schwäche für Frauen ihn diesmal in die Schlinge bringt, passt.
Nun ist Bond gefangen und Blofeld präsentiert einen Plan, welcher absolut albern ist und der Bezug zur Realität fehlt hier.
Ebenso verstehe ich nicht, warum Blofeld Bond ausgerechnet ins Seilbahnwerk sperrt. Er müsste doch wissen, dass es eine Möglichkeit gibt, zu entkommen.
Die darauf folgenden Skiszenen sagen mir absolut zu, ebenso wie die Autoverfolgungsjagd. Tracy taucht nun wieder auf und nachdem diese vorher die ganze Zeit vergessen wurde, geht es nun mit der Liebesgeschichte weiter, Bond macht Tracy einen Heiratsantrag und danach geht es weiter auf Skiern vor Blofeld zu fliehen. Das geht schief mit einer Lawine und der Verschleppung von Tracy.
Nun greifen Bond und Draco die Forschungsstation Blofelds an, der gesamte Angriff gefällt mir sehr gut, ebenso wie Bonds und Blofelds Kampf in der Bobbahn.
Die Hochzeit kommt mit einigen interessanten Gesprächen, wie: "Ah, November 64, die Goldfinger-Affäre!" Das Ende ist wohl das emotionalste eines Bondfilms überhaupt.

Ein Bondfilm, der im Grunde gut ist, aber doch einige schwache Momente hat und vor allem eine schwache Story. So ist der Film an sich immer noch ein unterhaltsamer Weihnachts-Action-Film, der zeigt, dass man durchaus keinen Sean Connery braucht, um einen unterhaltsamen Bondfilm zu produzieren. George Lazenby als Bond kann man zwar nicht als den großen Wurf bezeichnen, aber in diesem Film komme ich doch mit ihm klar. Und das Ende des Films wirft die Tränendrüsen wie sonst keines an.
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(Joseph Wiseman in Dr. No)

Re: Bondfilm-Rezensionen - user: 00T

7
Diamantenfieber(1971)

Ein letzter guter Auftritt von Sean Connery, der hier vielleicht nicht mehr so fit wirkt, aber das finde ich nicht wirklich störend. Charles Gray finde ich am schwächsten von den drei Blofelds, aber auch er hat gute Momente. Auch die anderen Schauspieler fallen nicht wirklich zurück.

Die PTS beginnt gut mit drei kleinen Auseinandersetzungen, aber dann schwächt sie ab, den Kampf und Blofelds "Tod" finde ich nicht besonders gut inszeniert.
Shirley Basseys zweiter Song ist ein Highlight des Films wie auch schon "Goldfinger".
Danach eine schöne Unterredung mit M und Sir Donald über das Thema Diamanten und der erste Auftritt von Mr. Wint und Mr. Kidd gefällt mir ebenfalls gut. Die beiden sind mal erfrischend andere Bösewichte.
Moneypenny im Außendienst, die Szene wie immer sehr amüsant. Als Ms. Whistlers Leiche gebrogen wird, frage ich mich auch, warum jedes Glied in der Kette getötet wird? Der Zahnarzt, der Pilot, Ms. Whistler, Shady Tree...
Die Szene mit Tiffany Case gefällt mir gut mit all ihren Sprüchen und Co. Danach erfährt Bond durch ein Telefonat mit Q, dass Franks, dessen Rolle er übernommen hat, entkommen ist. Der darauf folgende Kampf mit diesem im Fahrstuhl ist ebenfalls sehr gut und gehört auch zu den Highlights dieses Films.
Bei Slumber & Co. wird Bond von Mr. Wint und Mr. Kidd in einen Sarg gepackt und soll verbrannt werden, hierbei ist mir ein Synchrofehler aufgefallen: Mr. Kidd nennt Mr. Wint Mr. Kidd, das finde ich witzig. Ebenfalls sehr schön fand ich den Spruch: "Kein Wort mehr:Sie sind Petrus!"
Eine schöne Casinoszene, wie eigentlich in jedem Bondfilm.
Tiffany bekommt nun die Diamanten und entkommt Leiters 30! Leuten. Etwas seltsam. Auch hier muss ich sagen, dass der DAF-Leiter mit dem DN-Leiter nicht mithalten kann.
Dr. Metz mit seinem Dialekt ist irgendwo noch komisch, der Rest der gesamten Szenerie in der Forschungsstation nicht. Die Verfolgungsjagd mit dem Moonbuggy hätte es nicht gebraucht, auch die Verfolgungsjagd mit der Polizei gefällt mir nicht. Hätte man weglassen können.
Die Infiltrierung im White House gefällt mir hingegen gut, auch die Unterredung mit Blofeld, ich meine, den beiden Blofelds. Die Doppelgängergeschichte gefällt mir nicht, sie diente eigentlich nur dazu, zu erklären warum Blofeld doch nicht tot ist.
Tiffany wird zum Dummchen, ich glaube es einfach nicht.
Blofeld als Frau ist bestimmt nicht jedermanns Sache.
Bambi und Klopfer sind mal eine andere Leibgarde, sie werten den Film nicht wirklich ab. Willard Whyte gefällt mir gut, er bringt den Film noch mal etwas hoch. Von Blofelds Plan kann ich das nicht behaupten. Ein tödlicher Lasersatellit aus den Diamanten zusammengesetzt? Er ist zwar nicht so irreal wie der Plan in OHMSS, aber auch nichts neues(Eine Lösegeldforderung für die Zerstörung einer Stadt oder ähnliches? Wo hatten wir das schon mal?)
Nun folgt noch das Finale auf der Plattform, nichts großes, einfach ein Massenshowdown, wie wir ihn schon so oft hatten.
Das Ende auf dem Schiff mit Wints und Kidds Versuch, Bond und Tiffany umzubringen, bringt den Film dann doch einigermaßen anständig zu Ende.

Insgesamt ein nicht überragendes, eher unfreiwillig komisches Filmerlebnis, das sicher kein Meilenstein in der Geschichte der Bondfilme ist. Zwar kann auch dieser Film mit tollen Momenten und Actionszenen punkten, aber hat leider auch unübersehbare Schwächen. Schade, dass Sean Connery seinen Abschied mit so einem Film gefeiert hat, das war mehr als unverdient.
"East, West, just points of the compass, each as stupid as the other."
(Joseph Wiseman in Dr. No)