Jaybee hat geschrieben: 16. April 2021 10:32
Aber sonst? Neurotisches Umeinandergeschwänzel. Langweilig. Warum kuckt man sich sowas an?
Weil es eine der 3 oder 4 besten TV-Serien der 2010er Jahren gewesen ist. Und ich habe viele gesehen. "Fleabag" ist für mich in jeder Hinsicht vollkommen herausragend erzählt. Die Drehbücher sind intelligent, hintersinnig, zum totlachen, gleichzeitig tragisch, authentisch, ehrlich. Schauspielerisch ist das großes Kino (selbst Hampelmann Andrew Scott war hier vollkommen überzeugend), selbst die Inszenierung ist in dem kleinen Rahmen ambitioniert, durchdacht. Bei "Fleabag" fällt mir ehrlich gesagt nicht einmal ein, was man daran nicht mögen könnte. In ein paar Jahrzehnten dürfte das ähnlichen Kultstatus genießen wie "Monty Python's Flying Circus" – völlig zurecht, sei hinzugefügt.
Phoebe Waller-Bridge, die sicherlich zurzeit eine der besten Autorinnen im Geschäft ist, hat auch die erste Staffel der Serie "Killing Eve" zu verantworten und "Killing Eve" war in dieser Auftaktstaffel auf ähnlich hohem Niveau (aber jetzt im Agentenfilmgenre). Ein weiblicher John le Carré Roman in Folgenstruktur, gewissermaßen. Ohne sie ist es dann aber schnell flacher und uninteressanter geworden.