Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

422
Samedi hat geschrieben: 29. November 2019 00:06
DonRedhorse hat geschrieben: 28. November 2019 23:57 Spannend zu sehen, ob die Familie weitermachen wird oder ob die Rechte verkauft werden.
Wenn die die Rechte verkaufen würden, wären sie schön blöd. Und im Gegensatz zu so großen Konzernen wie Disney macht EON ihre Filme eben nicht nur des Geldes wegen. Sonst würden sie deutlich mehr und schneller produzieren.
Invincible1958 hat geschrieben: 29. November 2019 00:04 Kennt sich jemand rechtlich aus?

2034, also in 15 Jahren, müsste James Bond doch für alle Studios frei sein, und jeder könnte einen Bondfilm drehen, oder?
Meiner Kenntnis nach ist das von Land zu Land unterschiedlich. Große Studios dürften sich auf eine solch unsichere Rechtslage wohl kaum einlassen.
Die Frage ist: was ist für ein Studio an exklusiven Rechten 70 Jahre nach dem Tod des Erfinders/Schriftstellers überhaupt möglich? Es kann ja auch kein Studio kommen und sagen: nur wir dürfen Shakespears-Stücke verfilmen. Der Stoff ist frei für alle. Und das wird Bond auch sein.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

424
Samedi hat geschrieben: 29. November 2019 23:36 In Kanada sind die Rechte bereits jetzt frei verfügbar:

https://consequenceofsound.net/2015/11/ ... t-expires/
Wie der Artikel schon richtig sagt, ist es natürlich schwer, wenn du den Film nur in einem Land zeigen darfst, und wonanders nicht.
Aber in 15 Jahren dürfte einer weltweiten Veröffentlichung und damit Konkurrenz-Bonds zur EON-Reihe nichts mehr im Wege stehen.

Ich bin gespannt, ob sich dann ein großes weltweit operierendes Studio (Disney?) da heranwagen wird.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

426
Also gem. Art. 7 der Berner Übereinkunft zum Schutz von Werken der Literatur und Kunst erlischt der Schutz des Urhebers auf sein Werk fünfzig Jahre nach seinem Tode. Einzelne Länder bzw. deren Zusammenschlüsse können eine davon abweichende, längere Frist vereinbaren. Diese ist in der EU und in den USA 70 Jahre.
Das bedeutet nach Ablauf dieser Frist, darf jederman die bisherigen Bond-Bücher neu veröffentlichen, umschreiben, den Namen Bond frei verwenden oder aber auch die bisherigen Werke neu verfilmen.
Die bisherigen Filme und alles was darin verwendet wurde, also sämtliche Scores einschl. Bond-Theme, Gunbarrel usw. bleiben natürlich weiterhin geschützt und gehören dem jeweiligen Urheber bzw. Rechteinhaber. Dies ist in den o. g. Fällen die Danjac LLC.

Somit darf also dann jederman ab dem Jahre 2035 Bond-Filme, Bücher whatever produzieren und auch publizieren. Das ist unumstöstlich und durch nichts und niemanden zu verhindern.
"Erwarten Sie von mir, dass ich rede?" - "Nein, Mr. Bond - ich erwarte von Ihnen, dass Sie sterben!"

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

427
Was die Bücher angeht (weitestgehend) klar. Der Name James Bond geht auf Fleming zurück. Schwierig wird es bei Blofeld und Spectre - hier war Kevin McGlory ja nicht unbeteiligt und der ist erst 2006 verstorben. Da würde ich es nicht auf einen Rechtsstreit ankommen lassen wollen. Dafür ist die Marke Bond zu groß.

Schwierig wird es bei Filmen. Die haben für gemeinhin verschiedene Urheber. Ich bin kein Jurist, aber da dürfte es schwierig werden zu definieren, wann dort die Urheberrechte auslaufen. Sollte man die Bondromane also verfilmen, dann sollte man nach meiner Meinung penibelst darauf achten, dass nichts vorkommt, was eine Erfindung der Bondfilme ist, auch inhaltlich. Eine Neuverfilmung der Bücher ist nicht unmöglich, aber eine große Herausforderung.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

430
Berni hat geschrieben: 30. November 2019 03:19 Konkurrenz in der Art wie NSNA, oder dürfen dann auch so Sachen wie das Bond-Theme, Aston Martin, Gunbarrel etc. verwendet werden
Also der Aston dürfte so oder so verwendet werden. Ist zwar ein sehr schönes Auto, aber nichts, wo EON jetzt die alleinigen Rechte drauf hätte.
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

431
Man wäre hoffentlich schlau genug, sich vom EON-Bond weitestgehend abzukapseln - sprich, sehr getreue Romanverfilmungen, die dann auch in der Zeit der literarischen Vorgaben spielen würden. Bond mit Bentley, Beretta, Hausdame May ... Wäre auch die Gelegenheit, die Filme/Folgen düsterer anzulegen, also nicht so familienfreundlich - wie es der Fleming-Bond auch noch nie war. Könnte spannend sein.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

432
Also ich finde es immer super interessant zu lesen, welche Darsteller mal für Bond im Gespräch waren, schon bei Castings waren oder gar einen Vertrag in der Tasche hatten. Vor allem da tauchen immer neue Namen auf, von denen selbst ich noch nichts gehört hatte. Von James Brolin habe ich jetzt zm ersten mal gehört. Super interessant, das der Typ den ich jetzt hauptsächlich aus Life in Pieces kennne, fast James Bond gewesen wäre. Immer toll darüber nach zu denken, was hätte sein können...
"Sie haben Ihr Hemd gewechselt Mr. Bond, ich hoffe unser Spielchen bringt Sie nicht zum transpirieren"
"Doch etwas, aber ich bin vollkommen unbesorgt, solange ich kein Blut weine"

Casino Royale

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

434
craigistheman hat geschrieben: 30. November 2019 20:42 Man wäre hoffentlich schlau genug, sich vom EON-Bond weitestgehend abzukapseln - sprich, sehr getreue Romanverfilmungen, die dann auch in der Zeit der literarischen Vorgaben spielen würden.
Ich wünsche mir tatsächlich einen "historischen" Bondfilm, der einige Jahrzehne früher spielt. Wäre sicherlich auch eine gute Möglichkeit von EON, um sich nach dessen Abschied genug von den Craig-Filmen abzugrenzen.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

435
0 0 7 hat geschrieben: 1. Dezember 2019 02:28
craigistheman hat geschrieben: 30. November 2019 20:42 Man wäre hoffentlich schlau genug, sich vom EON-Bond weitestgehend abzukapseln - sprich, sehr getreue Romanverfilmungen, die dann auch in der Zeit der literarischen Vorgaben spielen würden.
Ich wünsche mir tatsächlich einen "historischen" Bondfilm, der einige Jahrzehne früher spielt. Wäre sicherlich auch eine gute Möglichkeit von EON, um sich nach dessen Abschied genug von den Craig-Filmen abzugrenzen.
Unter EONs Fittiche sehe ich einen solchen Film eher nicht. Sie hatten es sich kurz für CR überlegt, sind aber sehr schnell von der Idee weg. Der Filmbond war bis jetzt immer auch ein Barometer für die Zeit, in der wir leben. Das wird sich, solange EON die Zügel in der Hand hält, auch nicht ändern. Wobei, sehe ich mir SF und SP an, könnte ich doch prompt annehmen, sie kämen aus einem anderen Jahrzehnt. :D