Wie findet ihr No Time To Die?

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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

677
Während ich nach meiner Erstsichtung NTTD für einen guten Beitrag hielt, der es aber nicht in meine Top 10 hineinschaffen würde, bin ich nach der Zweitsichtung nochmal deutlich euphorischer gestimmt. Was für ein Film!

Ob jetzt "Spectre" zu schnell ausgelöscht wird oder Blofeld in Unwürde abtritt - ist mir komplett egal. Schneidet Bond seiner Tochter einen Apfel? Ja, warum denn nicht! Bondfilme funktionieren auch ohne Q, Moneypenny und Gunbarrel, q.e.d., da kann er doch auch mal eine Tochter haben. Diese Handlungsentwicklung wird mit der Ära Craig untergehen, etwas Neues wird entstehen, den einmaligen "Ausrutscher" kann ich mitgehen. Dass Bond die nächsten 20 Jahre sein Balg mit sich herumschleppt, wird nicht passieren.

Ist letztlich vermutlich eine persönliche Entscheidung, ob man sich von Bond's Tod einen insgesamt glaube ich objektiv sehr guten Film kaputt machen lässt oder nicht. Ich hätte mir vielleicht auch ein anderes Ende gewünscht, aber als ich gestern im Kino saß, da hat es einfach funktioniert.

Ich kann das durchaus respektieren, wenn dieser Tabubruch vielen zu weit geht. Andererseits: Sind nicht gerade die Filme, die Tabus brechen, besonders angesehen? Um nur einmal CR zu nennen? Oder den von vielen so verehrten OHMSS? Der steckt doch erst recht voller "No-go's".

Anderes Thema: Was mir gestern etwas missfiel, war dass - bedingt durch die Abfolge Norwegen / Safins Insel - der Film in der zweiten Hälfte ein wenig grau wird, etwas trist-farblos.

Auch wenn ich überhaupt kein Freund von SP war, halte ich doch die anderen vier Craig-Filme für herausragende Meilensteine des Franchise, und man kann Daniel Craig nicht dankbar genug sein für das, was er der Reihe seit 2006 gegeben hat. Und uns. Davor kann man sich schon mal verneigen, und vielleicht bedurfte es tatsächlich dieses Knalleffekts, um diese Ära abzuschließen. Mich hat das Ende diesmal jedenfalls emotional berührt. Dieses Bild, wie die Raketen näherkommen, Hans Zimmers Musik, dann M's kleine Ansprache - das ist ganz großes Kino. Und hier geht etwas zu Ende, definitiv. Etwas, das nach TND, TWINE und DAD eigentlich mausetot war. Von meiner Seite jedenfalls: stehende Ovationen!

168 kurzweilige Minuten, ein Höhepunkt nach dem anderen, keine erkennbaren Schwächen, es sei denn, man will endlose Debatten auf irgendwelchen Meta-Ebenen über Spectre und Quantum führen oder Logiklöcher mit der Lupe suchen. Und vergessen wir nicht Craigs herausragendes Spiel! So gut fand ich ihn zuletzt in CR, diesmal allerdings auch noch wirklich sympathisch. Und am Ende hat er vielleicht einfach genug gekämpft, zuviel verloren, zu oft verraten, zu oft enttäuscht, dann Madeleine zurückbekommen und eine Tochter dazu - und dann doch wieder verloren. Das Rennen gegen die Zeit ohnehin verloren, wie soll er sich denn binnen Minuten noch vor den Raketen retten - und dann gibt er zum ersten Mal in seinem Leben einfach auf. Resignation. Wer will es ihm verübeln. Ahoi, Mister Bond!
Zuletzt geändert von ollistone am 14. Oktober 2021 12:41, insgesamt 1-mal geändert.
"Wenn man sämtliche Schöpfungen des weißen Mannes von diesem Planeten entfernte, besäßen seine Ankläger weder Zeit noch Mittel, ja nicht einmal Begriffe, um ihn mit Vorwürfen zu überhäufen."

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

679
MARVEL hat geschrieben: 14. Oktober 2021 10:47 Zimmer hat den Score nicht kaputt bekommen... seine größte Leistung seit Jahren...
Sein Score zu Bond ist ordentlich, zum Ende ist es mir aber zu viel typischer Zimmer. "Final Ascent", "Poison Garden", "The Factory" ist alles stark seine übliche Ware, wie er sie für dutzende andere Filme auch ko(m)p(on)iert. Hast du "Widows" von Steve McQueen und "Dune" von Denis Villeneuve gesehen? Das sind für mich die besten Zimmer-Scores seit 2011, als er mit seiner Arbeit für den wunderbaren "Sherlock Holmes: A Game of Shadows" vielleicht sein Meisterstück abgeliefert hat.
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

680
@ ollistone:

Schöne Zusammenfassung. Die erste Hälfte fand ich schon bei der Erstsichtung einfach nur grandios.
Das Ende... die Tochter und er Tod... hmmm...
Ich denke aber, dass ich davon beim ersten Mal einfach überrumpelt wurde und ich das beim zweiten Mal sehr viel besser werde hinnehmen können.
Freue mich auf den zweiten Durchlauf.

@ Casino Hille:

Die besagten Filme habe ich noch nicht gesehen. Was Du über den Score zum Ende hin sagst passt aber. Mir viel der auch eher in der ersten Hälfte positiv auf.
"Dune" soll laut eines Freundes einfach nur laut sein... zu laut. Bin da sehr gespannt drauf.
Generell ist Zimmer aber ein Handwerker der seine Leute die Arbeit machen lässt... ich halte nicht viel vom ihm. Ein paar gute Scores hat er in jungen Jahren sicher gemacht. Aber selbst sein bestes Thema kommt eigentlich von Klaus Badelt.
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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MARVEL hat geschrieben: 14. Oktober 2021 12:51 "Dune" soll laut eines Freundes einfach nur laut sein... zu laut.
In meiner Vorstellung hat Villeneuve zu ihm gesagt: "Hans, schreib eine Musik, die das Publikum 155 Minuten lang cholerisch anbrüllt." :mrgreen: Laut passt, zu laut ist Geschmackssache. Mich hat die Musik mehr fasziniert als der Film, weil sie über weite Strecken ganz unwirklich klingt, weil sie einen ganz eigenen Ton hat, den ich nicht einschätzen konnte. Hat mir gut gefallen. Bei der PV von "Dune" haben die Kinolautsprecher ohne Witz mehrfach übersteuert, aufgrund der Filmmusik. Ist mir vorher auch noch nicht passiert. :D

Seine Meisterstücke sind für mich vor allem "The Rock", "Sherlock Holmes: A Game of Shadows", "Widows", "Hannibal" und "Black Rain". Habe ich alle hier im Regal stehen und drehe ich bei Bedarf ganz laut auf. :wink:
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Ich ändere Deine Vorstellung mal ein Bisschen: "Hans, drück einfach Deinen Zimmerbutton und stell die Lautstärke auf 11." ;)

The Rock mag ich auch als Score. Ich sag ja, der hat früher mal ein paar gute gemacht. König der Löwen ist ja nun auch nicht schlecht.
Black Rain müsste ich mal wieder schauen... ewig nicht gesehen.
Leider war in den letzten Jahren nur Ambient bei ihm angesagt. Ideen in seine Ideenschmiede schmeißen und seine Mitarbeiter machen lassen.
Nein, an einen Williams, Goldsmith oder Elfman (der auch nachgelassen hat) kommt der (für mich) niemals ran.
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Goldsmith, Elfman, Williams, Morricone, klar, alles eine Liga für sich. Ich würde auch John Barry zu den ganz großen zählen, alle seine Arbeiten für Bond haben etwas geradezu magisches. Aber Zimmer kann wenn er will auf höchstem Niveau arbeiten. Ich empfehle dir wirklich "Widows", nicht nur der Musik wegen, auch weil der Film für mich eines der (wenigen) Meisterwerke der letzten Jahre ist.
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Ich werde Widows mal im Auge behalten... der Cast liest sich ja auch ordentlich.
Wieso ist der Film so an mir vorbei gegangen?

Morricone... natürlich!
Barrys Bond-Scores mag ich auch. Überhaupt mag ich einfach Filmmusik die MUSIK ist. Die auch allein funktioniert. Mir braucht niemand erzählen er würde Zimmers Joker-Theme mit Genuss beim Autofahren hören.
Das ist Ambient, das funktioniert mit den Filmbildern... unterstützt diese unter Umständen auch ganz fantastisch. Ohne ist es aber nur noch Krach.

Das ist wie Bullet Time oder Wackelkamera. Bei Matrix oder Jason Borne wars der heiße Scheiß... wenns dann jeder kopiert ists nichts besonderes mehr.

Oh... Bill Conti fällt mir noch ein. Das Rocky-Theme und ein grandioser Score für einen allenfalls durchschnittlichen He-Man-Film. ;)
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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craigistheman hat geschrieben: 13. Oktober 2021 21:29
Revoked hat geschrieben: 13. Oktober 2021 19:50 PS: eher habe ich mich gefragt warum Bond beim sprengen von Primos Auge nicht auch sein eigenes Funkgerät geröstet hat.
Jetzt musste ich kurz lachen :D. Oder schon als er das Terminal im Hangar mit der Uhr bearbeitet. Ich denke Q wird die Ausrüstung, auch diesen Q-dar entsprechend abgeschirmt haben, wenn er ihm schon eine EMP-Uhr mitgibt. Ich hätte schwören können, er setzt sie bei der Gegenüberstellung mit Safin ein.
Mit einem abgeschirmten Funkgerät ist die Kommunikation nur so schwer 🤓.
❤️☮️🧘🏻‍♂️

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Casino Hille hat geschrieben: 14. Oktober 2021 13:11 John Barry zu den ganz großen zählen, alle seine Arbeiten für Bond haben etwas geradezu magisches.
ich fand neben den Bonds auch seinen King Kong Score immer so wunderbar magisch. Und auch wenn der Film recht "seltsam" ist finde ich den von Howard the Duck auch wunderbar, weils klingt wie eine Mischung aus Bond und Indianer Jones :mrgreen:

Did you ever expect me to die? No Mr. Bond, but some assholes must have thought it was a good idea..