Wie bewertet ihr den Roman LALD?

1/10 (Keine Stimmen)
2/10 (Keine Stimmen)
3/10 (Keine Stimmen)
4/10
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (25%)
5/10 (Keine Stimmen)
6/10
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (25%)
7/10 (Keine Stimmen)
8/10
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (25%)
9/10
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (25%)
10/10 (Keine Stimmen)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 8

Romanbesprechung: Live And Let Die - LALD (Fleming)

1
Ian Fleming's "Live And Let Die" (1954)

Habe ihn gestern gerade zu Ende gelesen und fand ihn, wie im anderen Thread schon erwähnt, einiges besser als CR. Die drei verschiedenen Schauplätze in der Story bringen eine tolle Atmosphäre in die Geschichte. Besonders gefallen hat mir irgendwie auch die Beziehung zwischen Bond und Solitaire. Für mich war der Roman-Bond im Bezug auf Frauen, bisher sowieso um einiges anders als der Film-Bond. Er zeigte mehr Gefühle.

Allgemein empfand ich, man hätte im Film LALD mehr Kleinigkeiten einfliessen lassen dürfen aus dem Roman.

Was meint ihr zum zweiten Roman von Fleming?
"Was machen wir mit dem Geld, Patron?" - "Waschen."

Franz Sanchez in LTK (1989)

Re: Romanbesprechung: Live And Let Die

2
Ich kann auf jeden Fall schonmal sagen, dass mir der Roman zu "Leben und sterben lassen" wesentlich besser gefallen hat als der dazugehörige Film. Ich war am Anfang erst ein wenig skeptisch, weil ich dachte, wenn das Buch genauso ist wie der Film, dann wird das wohl nicht zu meinen Lieblingsbüchern zählen. Zum Glück war dass dann aber nicht so, und es hat mir dann sogar richtig Spaß gemacht das Buch zu lesen. Ich wäre auch sehr dafür wenn das Buch noch ein 2. mal verfilmt würde, diesesmal aber soll der Film sich dann wesentlich enger an die Buchvorlage halten, als das 1973 mit Roger Moore der Fall war.
Bild
-Meine Filmsammlung
Bild

Re: Romanbesprechung: Live And Let Die

3
Der Roman zu LALD war damals für mich ein recht "intensives" Leseerlebnis. Man merkt bei dem Roman am deutlichsten, dass das in einer anderen Zeit entstanden ist, denn so dermaßen dich an Rassismus kann man wohl heute nicht mehr schreiben. Die Art und Weise wie Fleming durch Bonds Augen die Afroamerikaner beschreibt ist mehr als grenzwertig - zumindest in meiner englischen Ausgabe von damals.

Daneben erinnere ich mich aber auch noch an positive Dinge. Gibt es da nicht eine Szene, in der Bond - ein wenig außer Form - sich im Wasser wieder in Form bringt und täglich schwimmt und taucht um dann einen eine lange Distanz durchs Meer zum Bösewicht zurückzulegen? Das hat mir damals gut gefallen - und ist ein mal mehr ein Beweis dafür, wie eng die entsprechende Trainings-Sequenz in SF typisch Fleming ist
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Romanbesprechung: Live And Let Die

4
danielcc hat geschrieben:
Daneben erinnere ich mich aber auch noch an positive Dinge. Gibt es da nicht eine Szene, in der Bond - ein wenig außer Form - sich im Wasser wieder in Form bringt und täglich schwimmt und taucht um dann einen eine lange Distanz durchs Meer zum Bösewicht zurückzulegen? Das hat mir damals gut gefallen - und ist ein mal mehr ein Beweis dafür, wie eng die entsprechende Trainings-Sequenz in SF typisch Fleming ist
Das finde ich überhaupt nicht. Der Fleming Bond muß immer bis an den Rand seiner physischen Grenzen gehen, das Leiden gehört fast immer dazu, während der Film Bond schon bei Connery sich selten wirklich anstrengen muß, meist durch seine große Überlegenheit alle Gefahren relativ lässig überwindet.

Da ist Craig tatsächlich anders, nur in SF hatte ich nicht eine Sekunde das Gefühl daß er wirklich außer Form ist. Deswegen waren diese Szenen bei der Erstsichtung auch relativ langweilig.

Ansonsten war LALD ein Roman der für mich nur so dahin plätscherte. Ich habe mich nie für die Charaktere interessiert, und die Handlung gab auch nicht viel her. Da finde ich den Film, der allerdings wirklich ganz anders ist, erzählerisch besser.

Re: Romanbesprechung: Live And Let Die

5
Jetzt wollen wir hier nicht zu viel über die Filme sprechen aber es wurde halt außer bei Craig überhaupt nie thematisiert, dass er mal nicht in Top-Form ist seine Physis in Frage gestellt wird. Also ist das schon mal näher an ähnlichen Motiven bei Fleming als alle anderen Filmbonds.

Dass du das in SF nicht so wahrgenommen hast - mit dieser Ansicht stehst du bisher alleine da. Es wird ja auch sehr lange im Film immer wieder drauf angespielt. Als Bond vor Erschöpfung zusammenklappt, grade noch solange die Fassade aufrecht erhält bis Tanner und der Arzt den Raum verlassen haben, das fand ich richtig emotional.

Ich wüsste aber jetzt auch gar nicht so genau, um was es in dem Roman LALD ging. Ich erinnere mich wirklich fast nur an drastische Beschreibungen von schwitzenden, stinkenden Afroamerikanern, die sich alle die Haare glätten...
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Romanbesprechung: Live And Let Die

8
Die Beschreibung der Bevölkerung in Harlem etc. ist in der Tat heute so nicht mehr vorstellbar, was ja auch gut ist. Es war zu dieser Zeit einfach anders.

Zum Thema Training im Meer im Roman. Bond trainiert dort seine Ausdauer und ging die verschiedenen Gefahren durch, welche ihn erwarten könnten wenn er auf die Insel des Bösewichten schwimmt. Das er ausser Form wäre habe ich so nicht wahrgenommen.
"Was machen wir mit dem Geld, Patron?" - "Waschen."

Franz Sanchez in LTK (1989)

Re: Romanbesprechung: Live And Let Die

10
danielcc hat geschrieben:kann sein dass das an anderen Stellen bei Fleming erwähnt wird aber ich meine, es würde auch bei Tauchen noch kurz gesagt, dass er seinen Zigarettenkonsum stark einschränkt weil er nicht mehr genug Ausdauer habe
In LALD wird definitiv geschrieben das er seinen Zigarettenkonsum stark einschränkt (glaube halbiert).
"Was machen wir mit dem Geld, Patron?" - "Waschen."

Franz Sanchez in LTK (1989)

Re: Romanbesprechung: Live And Let Die

11
LALD hat mir ziemlich gut gefallen, vor allem im Vergleich zum doch eher langatmigen Vorgänger. Die verschiedenen Schauplätze gefallen mir, die Story ist schön ausgedacht und auch Spannung wird reingebracht. Flemings rassistische Beschreibung der Bewohner in Harlem ist mir zwar ein Dorn im Auge, aber das kann man einfach mit der damaligen Zeit entschuldigen. Insgesamt gefällt mir der Roman recht gut und meine Punktevergabe fällt so aus:

Punkte: (8/10)
"East, West, just points of the compass, each as stupid as the other."
(Joseph Wiseman in Dr. No)

Re: Romanbesprechung: Live And Let Die

12
Zuerst muss ich zugeben, dass es schon etwas zurück liegt, als ich diesen Roman gelesen habe. In der alten Übersetzung habe ich ihn - ich glaube - so zwei oder dreimal gelesen, und hatte ihn nie in guter Erinnerung behalten. Für mich gilt dieser Roman (neben TMWTGG) als der Schwächste von Ian Fleming. Allerdings habe ich mir noch nicht die neue Übersetzung gegönnt - werde das aber mal nachholen, da Ihr alle so von dem Roman schwärmt ;-)

Mich hatte unter anderem auch die stark rassistische Beschreibung der Afro-Amerikaner gestört. Aber das war eine andere Zeit, wie Du trefflich formulierst, danielcc. Heute könnte man sowas zwar auch schreiben, aber es würde einen immensen Aufschrei in der Bevölkerung geben. Obwohl das ja bekanntlich nicht die schlechteste Werbung ist, wenn man an die verschiedenen Skandal-Bücher denkt ...

Vielleicht würde mir der Roman heute wesentlich besser gefallen, wenn ich ihn lese. Ich werds mal wagen, wenn ich Zeit habe ...
Wo waren Sie, als ich Sie nicht brauchte?
Lieber etwas misstrauisch, als etwas tot.
Ich habe Sie ganz nass gemacht. - Aber mein Martini ist trocken geblieben.
Ich liebe es, früh auszureiten. - Ich bin ebenfalls Frühaufsteher!
Ein Eispalast – Sie fühlen sich hier sicher wie zuhause!
Einen Wodka Martini bitte. Mit viel Eis, wenn sie haben!

Re: Romanbesprechung: Live And Let Die

13
Es ist zwar schon lange her, dass ich das Buch gelesen habe, aber ich erinnere mich an keine besonders rassistischen Elemente. Zumindest nicht so extrem, wie es hier dargestellt wird. Kann aber auch sein, dass ich eine in dieser Hinsicht stark verstümmelte und zensierte Übersetzung besitze. Auf jeden Fall gefiel mir LALD immer um Einiges besser als die wie ich finde überbewerteten Vorgänger und Nachfolger Casino Royale und Moonraker und ist mein Lieblingsbuch unter den früheren Fleming-Werken. Das liegt hauptsächlich an der enorm unterhaltsamen Verbindung von Dynamik und Exotik die es so später eigentlich nur noch bei DN gab. 8 / 10
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: Romanbesprechung: Live And Let Die

14
GoldenProjectile hat geschrieben:Kann aber auch sein, dass ich eine in dieser Hinsicht stark verstümmelte und zensierte Übersetzung besitze.
Wenn du nicht die Auflage vom Cross Cult Verlag besitzt, kann es nur die verstümmelte und zensierte Übersetzung gewesen sein. Weil der Cross Cult Verlag bisher der einzige Verlag ist bei dem alle James Bond Bücher von Ian Fleming ungekürzt und vollkommen naturgetreu übersetzt worden sind.
Bild
-Meine Filmsammlung
Bild