Samedi hat geschrieben: 15. August 2020 13:27
An Personen. In Amerika wählt man im Prinzip sowieso keine Parteien.
Der größte Teil der Wählerschaft tut genau das.
Und darin liegt auch die Erklärung für Team Biden Harris.
In der ganzen Diskussion um Biden wird vergessen, daß er lange Zeit keine Unterstützung mehr vom sogenannten politischen Establishment und deren verlängerten Arm, der "liberalen" Medien, hatte. Den hatte zu allererst - Überraschung - kamala Harris. Biden ging sogar das Geld aus. So wie Harris. Aber Biden hatte immer zusammen mit Sanders die größte Unterstützung in der demokratischen Wählerschaft.
Es gab 2-3 Tage im Wahlkampf, in den die ersten Moderatoren der großen Kabelsender sich etwas mit einer Sanders Nominierung anzufreunden schienen, nachdem er in den ersten 3 Staaten gesiegt hatte. Doch dann kam diese effektive Blitzkonsolidierung innerhalb von 2 Tagen, in denen die Führung der Partei den verbleibenden Biden Alternativen den Stecker gezogen hat. Was der Preis dafür war, wird sich noch im Falle eine Wahlsiegs bei den Positionen für Buttigieg und Klobuchar zeigen.
Sanders hat den einen massiven Fehler gemacht, nicht das kurze Momentum des Nevada Sieges zu nutzen und einigen etablierten Parteimitgliedern in wichtigen Positionen die Hand zu reichen und soetwas wie das Clyburn Endorsement von Biden zu konterkarieren oder gar zu verhindern. Jesse Jackson kam zu spät und ist aus dem eigenen politischen Lager. Der Partei Apparat war zuletzt leider der bessere Stratege. Die Demokratische Partei ist aber auch einfach noch nicht so knietief in einem internen Krieg wie es die Republikaner nach Obamas Wahl waren.
Das andere Problem ist die Wählerschaft, die auch wirklich zur Wahl geht. Und selbst diese elektrisierten Vorwahlen haben gezeigt, das junge Leute (unter 45) einfach keine zuverlässigen Wähler sind.
Und ich glaube, das wird sich im November kaum ändern, weswegen Biden die besten Chancen hat.
Es wird sich in den nächsten Umfragen zwar erst noch herausstellen, aber ich glaube Harris hat keinerlei Mehrwert für Biden, denn sie ist nicht als progressiv zu verkaufen. Ganz im Gegenteil: man muss ihre horrende Vergangenheit als Oberstaatsanwaeltin in Kalifornien noch medial weisswaschen müssen. Absurd mit solch einer Kandidatin während den Protesten gegen Polizeigewalt um die Ecke zu kommen. Das zeigt aber einmal mehr die Tatsache, daß die Politelite in DC in ihrer eigenen Welt lebt.
Im Grunde genommen haben die Wählerschaft und Parteiführung beide bekommen, was sie wollten. Biden für den großeren Teil der Wählerschaft und Harris für die Partei und ihre Geldgeber an der Wallstreet in Hollywood und im Silicon Valley, zur allmählichen Positionierung als nächste Kandidatin.