Casino Hille hat geschrieben:KaiTheSpy hat geschrieben:Knightfall ist nach Death and Return anzusiedeln, ebenso LL: Man of Steel.
Warum denn das?
Genau genommen sind Death and Return und Knightfall relativ nah beieinander erschienen. Tatsächlich liefen sie zeitweise parallel. Dennoch startete Death and Return bereits im Oktober 1992, Knightfall erst im April 1993. Es ist außerdem anzunehmen, dass Knightfall eine direkte Reaktion auf den Erfolg von Death of Superman war, welche die Auflage der Superman-Titel mehr als verdoppelte und eine Menge neuer Leser brachte. Dies wollte man für Batman mit Knightfall wohl wiederholen.
Für dich persönlich kannst du die Reihenfolge allerdings tatsächlich selbst bestimmen, sorry, wenn ich da einen falschen Eindruck erweckt habe. Außer einem Kurzauftritt von Batman bei Supermans Beerdigung gibt es keinerlei Überschneidungen.
Bei LL: Man of Steel liegt es an der Version von Lex Luthor. Vor Death and Return war Lex Luthor der ältere und beleibtere Geschäftsmann (siehe: World's Finest). Ich erwähnte bereits Lex Luthors amputierte Hand, die Kryptonitvergiftung. Diese stellte sich als nicht mit der Amputation abgetan heraus, und Luthors Körper wurde immer schwächer. Schließlich täuschte Luthor seinen eigenen Tod bei einem Flugzeugabsturz vor, tatsächlich ließ er sein Bewusstsein von einem Wissenschaftler in einen geklonten Körper transferieren, welcher nicht nur gesund war, sondern auch jünger, mit einer roten Mähne und vollem Bart. Er gab sich öffentlich als Lex Luthor, jr. aus, Erbe des Luthor-Vermögens und LexCorps. Diese Version ist es, die in Death and Return zu sehen ist. Nach Death and Return gab es mit dem geklonten Körper einige Probleme, er alterte und verlor sein Haar, und als der Prozess aufgehalten werden konnte, war er dann der adrette, körperlich fitte Kahlkopf, als den man ihn seitdem kennt und der er in LL: Man of Steel ist.
KaiTheSpy hat geschrieben:All-Star Superman und TDKR sind außerhalb jeder Chronologie, da sie sich auch inhaltlich mit vielen der anderen Comics nicht vertragen.
Bei TDKR leuchtet das ein (obwohl man den problemlos ans Ende jeder Chronologie stellen kann), aber All-Star? Den fand ich problemlos lesbar.
Nun, zum Einen wäre da die völlig andere Darstellung von Lex Luthor, eher der Bronze-Age-Version entsprechend. Ebenso ist die Beziehung zwischen Superman und Lois Lane in dieser Version anders, als in den Comics aus den laufenden Serien. Es gibt andere Versionen von Bizarro und Doomsday, etc..
KaiTheSpy hat geschrieben:Superman: The Man of Steel, Vol.1 ist die Post-Crisis-Herkunftsgeschichte von Superman (sowie seine erste Begegnung mit Batman und Lex Luthor) und als solche essenziell. Alternativ empfehle ich "Superman: Birthright", mMn der bessere Comic, aber für eine solche Chronologie weniger geeignet.
Das leuchtet nicht unbedingt ein. Zumal deiner Logik nach Superman Vol. 1 nach Year One von Miller spielen müsste. Und warum ist Birthright ungeeignet für so eine Chronologie?
The Man of Steel ist keine einheitliche Geschichte, sondern eher sechs Episoden, die sich über Jahre erstrecken. Die ersten beiden Kapitel erzählen die eigentliche Herkunftsgeschichte und die Etablierung des Status quo (Begegnung mit Lois Lane, Perry White, Clark Kent wird Reporter beim Daily Planet, etc.). Die Darstellung Kryptons und Kal-Els Geburt sind einzigartig unter den verschiedenen Versionen des Superman-Mythos, und auch u.a. für Death and Return relevant.
Die erste Begegnung mit Batman ist kurz nach Y1 anzusiedeln, die ersten beiden Kapitel allerdings vorher. U.a. gibt es in Y1 vom zeitungslesenden Alfred einen direkten Verweis auf Supermans Existenz. Das Problem mit Y1 und The Man of Steel ist an sich, dass beide Comics einen längeren Zeitraum abhandeln. Die absolut richtige Leseweise wäre an sich:
The Man of Steel, Kapitel 1 und 2
Y1
Rest von Man of Steel.
Das Problem gibt es häufiger mit Superhelden-Comics, da verschiedene Charaktere unterschiedliche Geschichten erzählen, die aber an sich zeitlich parallel laufen.
Birthright erhält von mir eine unbedingte Leseempfehlung, allerdings sind die Darstellungen von Krypton und Lex Luthor in diesem Comic unvereinbar mit den Versionen aus früheren Comics, etwa Death and Return. An sich sollte Birthright ein Reboot sein, nur war DC damals nicht konsequent genug und wollte nicht alle bis dahin erschienen Comics als irrelevant erklären. Daher wurde aus Birthright eher ein softes Reboot, ein Großteil der Geschehnisse aus früheren Comics (eben Death and Return, oder auch die Heirat von Lois und Clark) blieben jedoch erhalten.
Letzten Endes sollte man akzeptieren, dass es bei DC einfach nicht
eine Chronologie geben kann.