Re: Coronakrise 2020: Diskussionsthread zu Covid-19

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Invincible1958 hat geschrieben: 5. August 2021 22:28 "Könnte" kann nicht die Grundlage für Maßnahmen sein.
Ist es aber im Prinzip fast immer. Denn in Bezug auf die Zukunft ist alles "Könnte", auch der Klimawandel.

Auch da kann es theoretisch sein, dass er uns in Deutschland nicht (mehr) so trifft, aber die sichere Variante ist dann doch, proaktiv etwas dagegen zu tun.
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Re: Coronakrise 2020: Diskussionsthread zu Covid-19

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Ja, aber, indem man erneuerbare Energien anwendet und in den Fortschritt investiert etc, nicht indem man nur verbietet.

Käme die Politik auf die Idee von heute auf morgen den Betrieb aller Autos, Schiffe und Flugzeuge zu verbieten, würde das zwar dem Klimawandel entgegenwirken, aber keine Akzeptanz in der Gesellschaft finden.

Aber genau das machen sie in der Corona-Politik.

Wie gesagt: mir geht's um pro-aktive Lösungsansätze und nicht ums "Abwarten".
Und bei Corona kann sehr wohl die Öffnung eine Lösung sein, solange das Gesundheitssystem nicht zusammenbricht.

Re: Coronakrise 2020: Diskussionsthread zu Covid-19

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Irgendwann muss die Regierung eine unpopuläre Entscheidung zugunsten der einen Seite und zu Ungunsten der anderen Seite treffen, die durchaus einige Kompromisslösungen beinhalten wird. Und dort wird es bei der Vielzahl an unterschiedlichen Gruppen Seiten geben, denen es man am Ende nicht Recht machen kann. Ein Leben, in dem wir uns von Lockdown zu Lockdown hangeln und zwischendrin immer mal wieder die Zügel lockern können wir uns auf Dauer gesellschaftlich und wirtschaftlich nicht leisten.
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Re: Coronakrise 2020: Diskussionsthread zu Covid-19

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HCN007 hat geschrieben: 6. August 2021 10:14 Irgendwann muss die Regierung eine unpopuläre Entscheidung zugunsten der einen Seite und zu Ungunsten der anderen Seite treffen, die durchaus einige Kompromisslösungen beinhalten wird. Und dort wird es bei der Vielzahl an unterschiedlichen Gruppen Seiten geben, denen es man am Ende nicht Recht machen kann. Ein Leben, in dem wir uns von Lockdown zu Lockdown hangeln und zwischendrin immer mal wieder die Zügel lockern können wir uns auf Dauer gesellschaftlich und wirtschaftlich nicht leisten.
Die Frage ist:

Für WEN wäre eine Entscheidung zur Beendung der Maßnahmen tatsächlich eine "unpopuläre Entscheidung"?
Wer würde sich dann benachteiligt fühlen?

(Immer unter der Bedingung, dass das Gesundheitssystem nicht kollabiert. Dass man rechtzeitig handeln muss, bevor niemand mehr stationär aufgenommen werden kann, ist klar. Aber dass das eintreten wird, wenn man alle Maßnahmen beendet, ist nicht klar. Daher darf man nicht mit "Befürchtungen" arbeiten, sondern muss mutiger werden.)

Re: Coronakrise 2020: Diskussionsthread zu Covid-19

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was das Gesundheitssystem angeht, da bin ich inzwischen SEHR skeptisch ob das jemals in Deutschland in Gefahr war. Wenn man mal überlegt.
- Erste Welle März 2020: Bis zu 6000 Neuinfektionen --> "Achtung unser System ist am Anschlag"
- Zweite Welle Winter 2020: Bis zu 30,000 Neuinfektionen --> "Achtung unser System ist am Anschlag"
- Gleichzeitig gab und gibt es zig Länder mit klar schlechterem Gesundheitssystem und x-fach höherer Inzidenz, und die sind auch "Am Anschlag".

Finde das wirklich etwas merkwürdig.
Was aber Fakti ist: Aktuell ist nur ein Bruchteil der Patienten auf den Notstationen im Vergleich zur zweiten Welle und es sieht auch nicht so aus als würde sich das auf kritische Weise ändern. Sieht man übrigens auch in UK wo die Inzident ja nach der EM wieder durch die Decke ging aber die Hospitalisierung immer noch wahnsinnig niedrig ist.

Also: Das Ding ist durch! Man soll jetzt durch alle möglichen Maßnahmen versuchen Richtung 75% Impfquote zu kommen (mehr ist völlig illusorisch) und dann kann man im ÖPNV noch Masken tragen. Thats it. Rest bitte wieder auf normal
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Re: Coronakrise 2020: Diskussionsthread zu Covid-19

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Invincible1958 hat geschrieben: 6. August 2021 09:40 Käme die Politik auf die Idee von heute auf morgen den Betrieb aller Autos, Schiffe und Flugzeuge zu verbieten, würde das zwar dem Klimawandel entgegenwirken, aber keine Akzeptanz in der Gesellschaft finden.
Wenn es dir um die Akzeptanz in der Bevökerung geht, die will beim Thema Corona aktuell ja (laut Umfragen) sogar noch härtere Maßnahmen als die Regierung.
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Re: Coronakrise 2020: Diskussionsthread zu Covid-19

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Samedi hat geschrieben: 6. August 2021 21:29
Invincible1958 hat geschrieben: 6. August 2021 09:40 Käme die Politik auf die Idee von heute auf morgen den Betrieb aller Autos, Schiffe und Flugzeuge zu verbieten, würde das zwar dem Klimawandel entgegenwirken, aber keine Akzeptanz in der Gesellschaft finden.
Wenn es dir um die Akzeptanz in der Bevökerung geht, die will beim Thema Corona aktuell ja (laut Umfragen) sogar noch härtere Maßnahmen als die Regierung.
Nur der Teil der Bevölkerung, dessen Arbeitsplatz nicht davon abhängt, und der Teil der Bevölkerung, der gerne Panik hat.
Und diese Panik kommt durch rausgepickte Horrormeldungen und -szenarien zustande, die einige Medien gerne verbreiten.

Man nehme nur mal die heutige RKI-Meldung, die weit verbreitet wurde. Da wurde die Kurve der Inzidenz aus dem Sommer '20 über die aktuelle Kurve aus dem Sommer '21 gelegt. Und wie wir alle schon seit Wochen wissen, ist die Inzidenz diesen Sommer höher.
Daraus werden dann Meldungen gemacht wie "Oh, es ist schlimmer als letztes Jahr!".

Stattdessen hätte man aber auch z.B. die Kurze der Krankenhauseinweisungen aus dem letzten Sommer mit den aktuellen Zahlen vergleichen können. Dann wäre die aktuelle Kurve niedriger.

Niemand verbreitet falsche Zahlen. Nur die Frage ist: "Welche Geschichte wollen Politik und Medien erzählen?"

Für die "Es ist alles nicht mehr so schlimm wie noch vor ein paar Monaten und letztes Jahr"-Geschichte gibt es genauso viele Zahlen. Aber diese Geschichte will man anscheinend nicht. Man nimmt lieber die "Wir müssen ganz vorsichtig sein, sonst bricht alles zusammen"-Geschichte.

Wie gesagt: man kann sich die Zahlen und Fakten so sortieren (und andere weglassen) wie man es grad braucht.

Wirkliche Klarheit will man anscheinend auch gar nicht massenwirksam verbreiten.

Ich würde mir wünschen, dass in jedem Kreis (oder in jedem Bundesland) täglich auf den Titelseiten und im Netz die Zahl der am Vortag neu eingewiesenen Corona-Patienten veröffentlicht wird. Und das eine Inzidenz und ein Schwellenwert dafür entwickelt wird, nach dem man sich dann richten kann.
Das Problem ist: dieser Wert wäre (egal wie man ihn dreht) so niedrig, dass die Poltik keine Begründung für irgendeine Einschränkung mehr hätte. Daher schieben sie sowas solange hinaus, wie es geht.

Re: Coronakrise 2020: Diskussionsthread zu Covid-19

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Absolute Zustimmung. Damals war immer dieser Typ im TV der für die Regierung die Infektionen modelliert hat aufgrund Bewegungsdaten etc. Stelle ich mir unendlich kompliziert vor. Aber was wirklich einfach wäre, wäre ein Zusammenhang zwischen Infektionen, Impfquote und Hospitalisiering. Aber komischerweise scheint das niemandem zu interessieren obwohl immer wieder betont wurde dass nur die Verhinderung einer Überlastung des Systems das Ziel sei
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Re: Coronakrise 2020: Diskussionsthread zu Covid-19

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Invincible1958 hat geschrieben: 6. August 2021 22:59Man nimmt lieber die "Wir müssen ganz vorsichtig sein, sonst bricht alles zusammen"-Geschichte.
Das sagt doch aktuell niemand.

Wenn wir "total vorsichtig" wären, dann wären wir aktuell auch wieder im Lockdown.

Stattdessen wird eben schon jetzt immer mehr gelockert und als nächster Schritt sind eben weitere Lockerungen für Geimpfte im Gespräch.
Invincible1958 hat geschrieben: 6. August 2021 22:59 Ich würde mir wünschen, dass in jedem Kreis (oder in jedem Bundesland) täglich auf den Titelseiten und im Netz die Zahl der am Vortag neu eingewiesenen Corona-Patienten veröffentlicht wird.
Das wird doch sowieso im Netz gepostet. Zumindest in meiner Region.

Auf den Seiten der Tagesschau gibt es auch so ziemlich alle Daten, die man zu Corona haben möchte.
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Re: Coronakrise 2020: Diskussionsthread zu Covid-19

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Also bei mir in Düsseldorf werden Öffnungen jetzt zum Teil wieder rückgängig gemacht weil man an diesen absurden und veralteten Inzidenzstufen festhält.

Das genau ist auch das was immer noch maßgeblich berichtet wird: die Inzidenz.
Die Krankenhausbelegung wird in den Nachrichten wenn überhaupt in einem Nachsatz genannt
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Re: Coronakrise 2020: Diskussionsthread zu Covid-19

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danielcc hat geschrieben: 8. August 2021 07:46 Das genau ist auch das was immer noch maßgeblich berichtet wird: die Inzidenz.
Die Krankenhausbelegung wird in den Nachrichten wenn überhaupt in einem Nachsatz genannt
Wenn es jetzt um eine Medienkritik geht, dann würde ich mir wünschen, dass in den Hauptnachrichten in Radio und Fernsehen gar nicht mehr über irgendwelche Corona-Zahlen berichtet wird.

Jeder, der möchte, kann sich die Zahlen inzwischen selbst raussuchen und ist damit auch besser bedient als wenn er oder sie irgendwelche Brocken hingeworfen bekannt, die man vielleicht gar nicht richtig einordnen kann.
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Re: Coronakrise 2020: Diskussionsthread zu Covid-19

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Kostenlose Schnelltest soll es ab Oktober nicht mehr geben, zumindest für alle, die sich impfen lassen könnten. Das finde ich vernünftig. Wer trotz der Möglichkeit, sich impfen zu lassen, hiervon keinen Gebrauch macht, kann auch ruhig selber die Kosten dafür tragen oder aus dem öffentlichen Leben ausgegrenzt werden.

Abstandsregeln sowie die Maskenpflicht sollen bestehen bleiben. Das finde ich ebenfalls sinnvoll. Es bringt wenig Einschränkungen mit sich und kann viel bewegen.

Re: Coronakrise 2020: Diskussionsthread zu Covid-19

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Henrik hat geschrieben: 10. August 2021 08:51 Abstandsregeln sowie die Maskenpflicht sollen bestehen bleiben. Das finde ich ebenfalls sinnvoll. Es bringt wenig Einschränkungen mit sich und kann viel bewegen.
Für die Veranstaltungsbranche sind das seit März 2020 nicht "wenig Einschränkungen".

Wenn Abstandsregeln, dann auch für Alle. Also auch im Flugzeug, im Zug, in der Schule etc.
Es kann ja nicht sein, dass eine Branche immer für alle anderen den Kopf hinhalten soll.