Re: Corona - Bier und Bazillen

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Gernot hat geschrieben: 13. März 2020 22:32
DonRedhorse hat geschrieben: 13. März 2020 20:58 @Gernot: Die Restaurants haben mittags offen? Macht da der Virus auch Mittagspause und ist nicht ansteckend? Also manche Sachen muss man nicht verstehen.

Das wird in D auch noch kommen. Die meisten Schulen und Kitas machen ab Montag zu...
Ja, das ist in der Tat eine etwas skurrile Lösung, etwas halbherzig. Hintergrund ist, dass jene, die weiterhin arbeiten müssen, auch etwas zu essen bekommen sollen. Man soll entsprechend acht geben, sowohl Mitarbeiter, Kellner & Gäste. Ist eine typisch österreichische Lösung, könnte man sagen ;)
In Dienstag haben dann doch alle Lokale komplett geschlossen.
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Re: Corona - Bier und Bazillen

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Und vor allem ist die Frage, wie hoch der Anteil bei den Todeszahlen ist von den Todesfällen deren Ursache tatsächlich Covid19 ist oder ob die Todesursache eine andere bereits vorliegende Grunderkrankung gewesen ist, die durch Covid19 nur verstärkt/ausgelöst worden ist.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Corona - Bier und Bazillen

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HCN007 hat geschrieben: 15. März 2020 20:34 Und vor allem ist die Frage, wie hoch der Anteil bei den Todeszahlen ist von den Todesfällen deren Ursache tatsächlich Covid19 ist oder ob die Todesursache eine andere bereits vorliegende Grunderkrankung gewesen ist, die durch Covid19 nur verstärkt/ausgelöst worden ist.
Das ist jetzt nichts, worüber wir diskutieren sollten. Die Lage ist schlimm genug und da bestimmte Fälle rausrechnen zu wollen, weil es eine Grunderkrankung gab, ist nicht wirklich zielführend.
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Re: Corona - Bier und Bazillen

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HCN007 hat geschrieben: 15. März 2020 20:34 Und vor allem ist die Frage, wie hoch der Anteil bei den Todeszahlen ist von den Todesfällen deren Ursache tatsächlich Covid19 ist oder ob die Todesursache eine andere bereits vorliegende Grunderkrankung gewesen ist, die durch Covid19 nur verstärkt/ausgelöst worden ist.
vor allem? also diese Frage ist doch völlig sekundär - meist folgt dem Covid19 ja anscheinend eine Lungenentzündung oder multipl. Organversagen etc. weil sie so geschwächt sind. Was dann am Totenschein steht, ist eigentlich egal - ohne Covid19 wäre er/sie akut nicht in diese Lage gekommen. Es ist ja bekannt, dass eben vor allem ältere Menschen bzw. Menschen mit Vorerkrankungen aktuell besonders gefährdet und betroffen sind. Und die sollen ja jetzt beschützt werden - wir alle, auch ich, brauchen statistisch gesehen keine Angst davor zu haben, wenn wir uns anstecken würden (wobei es ja auch jüngere treffen kann, vor allem wenn sie eine Vorerkrankung haben), können es aber weitergeben bzw. gefährdete Menschen anstecken. Meine Eltern sind über 65 und leider auch Raucher - die sollten es besser nicht kriegen...

Und es kommt noch ein Aspekt dazu: Wenn jemand einen kritischen Verlauf wegen Covid19 hat, benötigt er ein Intensivbett + Beatmungsgerät - und von diesen gibt es in allen Ländern nur begrenzt viele. Diese Anzahl ist eben sehr schnell erreicht (in Ö sind das rund 2.000, in D etwa 10x so viele) und es gibt ja auch weiterhin andere Kranke auf den Intensivstationen, die diese Betten ebenso brauchen, unabhängig von Covid19. In Norditalien war/ist die Situation so extrem, dass die Ärzte entscheiden müssen - wie im Krieg - wer von den beiden Patienten nun das letzte verfügbare Intensivbett bekommt. Deswegen wird aktuell alles daran gesetzt, die Ansteckungsrate zu verlangsamen.

Das alles ist aber eh nichts Neues und sehr gut dokumentiert mittlerweile, sollte man schon irgendwo gehört haben...
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Re: Corona - Bier und Bazillen

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interessant wird sein, ob die Corona-Strategie von Johnson in UK funktionieren wird. außerhalb von UK wird das ernsthaft bezweifelt. aber ein bisschen einlenken dürften sie ja zumindest nächste Woche, wenn sie dann auch gewisse Veranstaltungen absagen. bleibt zu hoffen, dass es dann nicht zu spät ist.
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Re: Corona - Bier und Bazillen

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Gernot hat geschrieben: 15. März 2020 22:46 interessant wird sein, ob die Corona-Strategie von Johnson in UK funktionieren wird. außerhalb von UK wird das ernsthaft bezweifelt. aber ein bisschen einlenken dürften sie ja zumindest nächste Woche, wenn sie dann auch gewisse Veranstaltungen absagen. bleibt zu hoffen, dass es dann nicht zu spät ist.
In Großbritannien scheinen sie ja eine komplett andere Strategie zu verfolgen. Es gibt einen Professor, der glaubt, dass der Plan der britischen Regierung ist, so viele Leute wie möglich so schnell es geht mit dem Virus zu infizieren (außer die Vorbelasteten und Alten), so dass das ganze Land so schnell wie möglich immun ist. Festland-Europa will ja alles verlangsamen. Die Frage ist dann nur: wenn in ein paar Wochen alles wieder geöffnet wird, und die meisten Leute das Virus noch nicht hatten, werden sich bei uns ja wieder Tausende anstecken und alles geht von vorne los. In England wäre alles schneller vorbei, wenn sie das tatsächlich so durchziehen.

Natürlich bestätigt die britische Regierung dies nicht. Aber bis auf die Premier League läuft ja alles weiter wie gehabt.

Was meint ihr?

Re: Corona - Bier und Bazillen

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Von meiner Seite nochmal Entschuldigung für den letzten Beitrag - da habe ich etwas irrational und respektlos überreagiert, was mir nicht entspricht.

Nächste Woche wird ganz interessant wie sich die Schließung von Kitas, Kindergärten, Schulen in Hessen und Rheinland-Pfalz auch bei mir im Büro auswirken wird, weil mein Team von 14 Leuten insgesamt 4 Eltern von betreuungsbedürftigen Kinder beinhaltet und auch auf der Seite der Vorgesetzten komplett aus Personen mit betreuungsbedürftigen Kindern besteht. In unserer Firma wurde ein ca. 10-köpfiger Corona-Krisenstab ins Leben gerufen, dessen Köpfe bereits rauchen in dieser unsicheren Zeit.

Auch ich ohne Führerschein und Auto muss für den Weg zur Arbeit von Frankfurt nach Wiesbaden die öffentlichen Verkehrsmittel in Kauf nehmen. Gerade weil die Abschnitte von mir zum Bahnhof in Frankfurt-Höchst als auch vom Bahnhof Wiesbaden zum Büro fußläufig innerhalb relativ kurzer Zeitspannen absolviert werden können, weiche ich vom regulären Busverkehr auf den Fußbus aus. Den Zug muss ich trotzdem noch in Kauf nehmen. Aber hier kann ich auch komplett auf die Berührung von Haltestangen verzichten. Und die Öffnung der Türen überlasse ich sofern möglich anderen - wenn nicht, nehme ich ein Taschentuch zwischen Finger und Taster. Anschließende Entsorgung inklusive.

In der betrieblichen Kantine sind auch extreme Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden. Die Selbstbedienung bei Tagessuppe, Salatbar und die Zapfanlage von Getränken ist nicht mehr. Tagessuppe wird direkt vom Personal ausgegeben, genau wie Salat und bei den Getränken ist auf Flaschen umgestiegen worden. Servietten und Besteck werden einem auf das Tablett gereicht und dürfen nicht mehr selbst entnommen werden - und so wie es aussieht wird der Aufenthalt in der Kantine in Zukunft nur noch auf die Abholung beschränkt um die Nahrungsaufnahme direkt im Büro vorzunehmen.

Ich muss direkt morgen mal abklären wie die Lage unter unterschiedlichen Voraussetzungen auch innerhalb der Firma / Abteilung aussehen wird, und ob hierfür auch die Möglichkeiten/Mittel von "Home Office" oder "Mobile Working Space" zur Verfügung gestellt werden. Zur Einschränkung des Kundenverkehrs / Kundenkontakts werden bei uns nun die Kundencenter geschlossen. Für den Bereich der Kundencenter ist bei uns der Vertrieb zuständig, der uns als Abteilung der Abrechnung/Lieferantenwechsel natürlich für Rückfragen als direkten Ansprechpartner benötigt, so dass in diesem Sinne eigentlich beide Abteilungen mit einer entsprechenden Besetzung auch in Wiesbaden vor Ort sein müssen.

Auf mich muss ich die nächste Zeit natürlich auch sehr aufpassen. Vor einigen Jahren (September 2012) habe ich bereits eine Lungenentzündung gehabt und bedingt durch mein lange andauerndes Übergewicht, an dem ich nun seit Juli 2019 konstant arbeite und mittlerweile ausgehend von 150 kg über 22 Kg abgenommen habe, ist trotz hin und wieder unterstützendem Sport trotzdem noch eine gewichtsbedingte leichte Kurzatmigkeit vorhanden. Vorerkrankungen wie Diabetes und auch Krebs habe ich nicht (und wenn wüsste ich zum aktuellen Zeitpunkt nichts davon). Aber am ehesten habe ich in dieser Zeit Angst vor dem Verlust meiner mittlerweile 82-jährigen Oma, die mir direkt gegenüber wohnt. Auch wenn sie noch einigermaßen Fit ist, mache ich mir da natürlich große Sorgen sollte es soweit kommen, wenn sie an Covid19 erkranken sollte.

Ich hoffe, dass es Deutschland gelingt, die exponentiell ansteigende Kurve so zu drücken, dass uns der Virus nicht erdrückt von seiner Last. Und dass nach dem Erreichen dem Abflachen der Kurve dann auch wieder einigermaßen normal weitergehen kann.
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Re: Corona - Bier und Bazillen

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Invincible1958 hat geschrieben:
Gernot hat geschrieben: 15. März 2020 22:46 interessant wird sein, ob die Corona-Strategie von Johnson in UK funktionieren wird. außerhalb von UK wird das ernsthaft bezweifelt. aber ein bisschen einlenken dürften sie ja zumindest nächste Woche, wenn sie dann auch gewisse Veranstaltungen absagen. bleibt zu hoffen, dass es dann nicht zu spät ist.
In Großbritannien scheinen sie ja eine komplett andere Strategie zu verfolgen. Es gibt einen Professor, der glaubt, dass der Plan der britischen Regierung ist, so viele Leute wie möglich so schnell es geht mit dem Virus zu infizieren (außer die Vorbelasteten und Alten), so dass das ganze Land so schnell wie möglich immun ist. Festland-Europa will ja alles verlangsamen. Die Frage ist dann nur: wenn in ein paar Wochen alles wieder geöffnet wird, und die meisten Leute das Virus noch nicht hatten, werden sich bei uns ja wieder Tausende anstecken und alles geht von vorne los. In England wäre alles schneller vorbei, wenn sie das tatsächlich so durchziehen.

Natürlich bestätigt die britische Regierung dies nicht. Aber bis auf die Premier League läuft ja alles weiter wie gehabt.

Was meint ihr?
In Italien hat es nicht funktioniert - bevor die Durchseuchung stattfindet, sind einfach schon zu viele gestorben bzw. die Spitäler überlastet, das wäre auch in UK so. Alle alten und gefährdeten Personen für 4 Monate in Quarantäne zu stecken scheint auch nicht so einfach zu sein. Und mit Händewaschen alleine dürfte es auch nicht gehen - jedenfalls hätte man dann jetzt schon alle in "Sicherheit" bringen sollen, was noch nicht geschehen ist, soweit ich weiß. Es gab heute einen Brief von 200 Wissenschaftlern und Medizinern die von Johnson härtere Massnahmen verlangen und seine aktuelle Strategie kritisieren. Ich denke auch er wird seinen Kurs noch ändern...

Überhaupt: auch in Österreich hat man es zuerst ja mit Bitten und Empfehlungen versucht. Aber die Leute nehmen das nicht ernst. In Wien gab es auch heute noch Zusammenkünfte in Parks und Feiern, die Bars gesteckt voll gestern Abend - sie selbst seien ja nicht gefährdet, und der Rest ist ihnen egal bzw. begreifen sie es nicht. Ein Hoch auf die Menschheit!
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Re: Corona - Bier und Bazillen

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Gernot hat geschrieben: 16. März 2020 00:13 ...Ein Hoch auf die Menschheit!
Da kommt einem unweigerlich Einsteins Vergleich mit der menschlichen Dummheit und dem Universum in den Sinn.

In Italien gibt es mittlerweile ca. 25 000 Infizierte und alleine heute - bis jetzt - 370 Tote, wie Gernot schon angemerkt hatte.
Dabei ist keinerlei Ende absehbar. Und was Johnson in GB aufführt, ist an Dummheit kaum noch zu überbieten. Tja, die optische Nähe zu Trump scheint auch auf das Gehirn abzufärben. Bedenkt man dann noch, dass das britische Gesundheitssystem eines der schlechteren im westlichen Europa ist, wird das Ganze noch unverständlicher.

Ein Beispiel: Italien hat bei ca. 60 Mio Einwohnern etwa 4000 Intensivbetten. Österreich bei ca. 8 Mio Einwohnern 2500 und Deutschland bei 83 Mio. ca 28 000 Notfallbetten - wovon ständig ca. 80% belegt sind. A und D sind demnach etwa auf dem selben Level und Italien fällt weit zurück. Deshalb auch die enorme Mortalität bei unseren Nachbarn. Die Menschen können einfach nicht mehr behandelt werden. Und in GB sieht das nicht viel anders aus. In absoluten Zahlen bedeutet das, dass D (und somit auch A) ca. 29 Intensivbetten pro 100 000 Einwohnern zur Verfügung stehen, während es in GB gerade einmal 6 1/2 sind! Das verdeutlicht, wie unverantwortlich Johnson handelt.

Ach ja, Hamburg sperrt schon mal zu.

https://www.hamburg.de/contentblob/1372 ... uegung.pdf

Es wird vielleicht noch etwas dauern, bis es auch im restlichen Deutschland soweit ist, aber es wird passieren.
Lieber in der Kaiserin als Imperator.

Re: Corona - Bier und Bazillen

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Gernot hat geschrieben: 15. März 2020 20:22 Sicher nicht 370 Tote an einem Tag, wie aktuell in Italien.
Macht's das weniger schlimm? Tote gegeneinander aufzuwiegen ist nie sinnvoll. Sagt ja keiner, dass die aktuellen Maßnahmen nicht vermutlich richtig sind, aber deshalb muss man ja nicht so tun, als würden sie nicht auch andere Probleme mit sich bringen. Die sollte man erwähnen dürfen, denn für psychisch Kranke ist das eine Realität, der sie sich stellen müssen und denen es sehr viel schlechter gehen wird als andere, im Zuge von Ausgehverboten und Sozialer Isolation. An andere denken ist derzeit die Devise, und das bedeutet auch in diese Richtung mitzufühlen.
https://filmduelle.de/

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Re: Corona - Bier und Bazillen

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Casino Hille hat geschrieben: 13. März 2020 11:26 Ein weiterer Rechtsruck durch Corona und seine Ausmaße ist eine sichere Sache.
https://www.n-tv.de/der_tag/Der-Tag-am- ... 43387.html
Die wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus eingeführten Kontrollen sollten nach Ansicht der AfD auf alle Grenzen ausgedehnt und langfristig beibehalten werden.

"Die Bundesregierung bestätigt mit ihrer überfälligen Entscheidung, was wir seit der Flüchtlingskrise 2015 immer gesagt haben: Natürlich ist es möglich, die deutschen Grenzen zu kontrollieren, um die illegale Einwanderung von Ausländern zu verhindern", sagte der Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion, Alexander Gauland. Bislang habe aber der politische Wille gefehlt.

Künftig könne keine Bundesregierung mehr eine "unverantwortliche Politik der offenen Grenzen" damit begründen, dass eine Kontrolle unmöglich sei. "Die Grenzkontrollen müssen daher auch nach dem Ende der Corona-Pandemie beibehalten werden, solange es keine wirksame Kontrolle der EU-Außengrenzen gibt", forderte Gauland.
Qed? Solche Reaktionen waren vollkommen erwartbar und werden den Wahlkampf 2021 im Wesentlichen mitbestimmen.
https://filmduelle.de/

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