Ich wohl auch.
Re: Regie für BOND26+
752Und im Countdown to the BAFTA's-Podcast lässt Nolan verlauten: „Ich denke der Erfolg von ,Oppenheimer’ weist den Weg zu einer Post-Franchise-, Post-IP-Filmlandschaft – das ist ziemlich ermutigend.”
Es klingt demanch nicht so, als plane Nolan, sich in absehbarer Zukunft für irgendein Franchise zu verpflichten, was bei seinem gegenwärtigen Status als "Blockbuster-Auteur" mit unbegrenztem Kredit auch eine ziemliche Dummheit seinerseits wäre. Hille hatte seit Beginn der Gerüchte um Nolan auf diesen Sachverhalt aufmerksam gemacht.
Nun zur Sache mit den 50ern:
Das wäre unter allen mir in den Sinn kommenden Gesichtspunkten ein fataler Fehler, in erster Linie jedoch weil der Leinwand-Bond seit jeher immer direkt oder indirekt auf die Gegenwart reagiert, was einen nicht unerheblichen Teil des Genusses und somit auch des Anspruchs an diese Filme ausmacht. Ein weitere wesentlicher Aspekt ist das Identifikationspotential mit der Hauptfigur. Bond ist in den meisten Fällen eine grob umrissene Projektionsfläche, eine westliche aber vor allem zeitgeistige Lesart der Welt, in der wir uns befinden. Transponiert man nun den Filmhelden in die fünfziger Jahre zurück (wozu eigentlich? Um Bonds Umgang mit Frauen zu legitimieren? Um die Russen und den Kommunismus zum Ursprung allen Übels zu machen?), geht genau dieser reizvolle Identifikationsfaktor verloren. Statt progressiv nach vorne zu blicken und sich neue Möglichkeiten offenzuhalten, würde man sich von vorne herein auf eine ganz bestimmte und bereits toddokumentierte Zeit, zu der jede*r Bilder im Kopf und eine Meinung hat, einschließen und somit zwangsläufig eine konservative Position einnehmen. Welch Armutszeugnis für ein Franchise, wenn der Hauptprotagonist nur in der Vergangenheit funktioniert.
So besaßen Cubby und Saltzman entgegen anderer großer Produktionen der sechziger Jahre zum Beispiel den Weitblick, die Russen niemals als erkennbare Nation zu antagonisieren, weil die Filme nach einer Entspannung zwischen Ost und West dadurch auf einen Schlag aus der Zeit fallen würden. So wird mit hundertprozentiger Sicherheit auch weiterhin verfahren, das ist bei EON ein unumstoßbares Gesetz.
Gut - jetzt könnte man folgendermaßen argumentieren: Indem man Filme in der Vergangenheit spielen lässt, eröffnen sich neue Wege, Haltungen zur Gegenwart nach außen zu tragen. Nur sollte Bond eben niemals Statement-Kino werden - NTTD bog bedauerlicherweise schon viel zu sehr in diese Richtung ab - sondern eine größtmögliche Schnittmenge an Menschen auf handwerklich einwandfreiem Niveau unterhalten. Ob ein "Kostümfilm" oder ein "Pastiche" dafür das richtige Vehikel ist? Ich halte es eher für einen feuchten Fan-Traum, den ich für meinen Teil jedoch nie geteilt habe, da Bond für mich immer mit der Zeit ging und nie die Zeit mit Bond.
Es klingt demanch nicht so, als plane Nolan, sich in absehbarer Zukunft für irgendein Franchise zu verpflichten, was bei seinem gegenwärtigen Status als "Blockbuster-Auteur" mit unbegrenztem Kredit auch eine ziemliche Dummheit seinerseits wäre. Hille hatte seit Beginn der Gerüchte um Nolan auf diesen Sachverhalt aufmerksam gemacht.
Nun zur Sache mit den 50ern:
Das wäre unter allen mir in den Sinn kommenden Gesichtspunkten ein fataler Fehler, in erster Linie jedoch weil der Leinwand-Bond seit jeher immer direkt oder indirekt auf die Gegenwart reagiert, was einen nicht unerheblichen Teil des Genusses und somit auch des Anspruchs an diese Filme ausmacht. Ein weitere wesentlicher Aspekt ist das Identifikationspotential mit der Hauptfigur. Bond ist in den meisten Fällen eine grob umrissene Projektionsfläche, eine westliche aber vor allem zeitgeistige Lesart der Welt, in der wir uns befinden. Transponiert man nun den Filmhelden in die fünfziger Jahre zurück (wozu eigentlich? Um Bonds Umgang mit Frauen zu legitimieren? Um die Russen und den Kommunismus zum Ursprung allen Übels zu machen?), geht genau dieser reizvolle Identifikationsfaktor verloren. Statt progressiv nach vorne zu blicken und sich neue Möglichkeiten offenzuhalten, würde man sich von vorne herein auf eine ganz bestimmte und bereits toddokumentierte Zeit, zu der jede*r Bilder im Kopf und eine Meinung hat, einschließen und somit zwangsläufig eine konservative Position einnehmen. Welch Armutszeugnis für ein Franchise, wenn der Hauptprotagonist nur in der Vergangenheit funktioniert.
So besaßen Cubby und Saltzman entgegen anderer großer Produktionen der sechziger Jahre zum Beispiel den Weitblick, die Russen niemals als erkennbare Nation zu antagonisieren, weil die Filme nach einer Entspannung zwischen Ost und West dadurch auf einen Schlag aus der Zeit fallen würden. So wird mit hundertprozentiger Sicherheit auch weiterhin verfahren, das ist bei EON ein unumstoßbares Gesetz.
Gut - jetzt könnte man folgendermaßen argumentieren: Indem man Filme in der Vergangenheit spielen lässt, eröffnen sich neue Wege, Haltungen zur Gegenwart nach außen zu tragen. Nur sollte Bond eben niemals Statement-Kino werden - NTTD bog bedauerlicherweise schon viel zu sehr in diese Richtung ab - sondern eine größtmögliche Schnittmenge an Menschen auf handwerklich einwandfreiem Niveau unterhalten. Ob ein "Kostümfilm" oder ein "Pastiche" dafür das richtige Vehikel ist? Ich halte es eher für einen feuchten Fan-Traum, den ich für meinen Teil jedoch nie geteilt habe, da Bond für mich immer mit der Zeit ging und nie die Zeit mit Bond.
Re: Regie für BOND26+
753Genau. Die 50er bringen der Reihe gar nichts. Böse Russen haben wir 2024 genug. Schwache und "sexistische" Frauenfiguren hatten die letzten paar Bondfilme auch. Hüte kommen ebenfalls wieder in Mode ...
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/
Let the sheep out, kid.
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Re: Regie für BOND26+
754Schon allein Product Placement wird eine Rückkehr von Bond in die 50er und 60er Jahre zu verhindern wissen.
#London2025
"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."
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Re: Regie für BOND26+
755Ich finde das als Gedankenexperiment interessant. Alles ist möglich, gibt zig Beispiele wo total absurd klingende Ideen am Ende funktioniert haben. Die Frage ist, ob sowas als Bond Hauptserie funktioniert oder vielleicht eher als "Specials" in irgendeiner Form zB auf Amazon. Wenn man jedoch sieht, wie schon die Craig Ära sehr sehr eigenständig war, warum sollten dann 2-3 FIlme mit einem Darsteller als eigene 50er Serie nicht funktionieren.
Übrigens muss das gar nicht mal am Product Placement scheitern. Nahezu alle typischen Bond Marken rühmen sich mit Qualität und langer Tradition. Einer Omega, Aston Martin, Moet (oder Bollinger or whatever), Smirnoff, Coke, chuhe, Anzüge,... würden doch Werbekampagnen in denen die lange Tradition mit Hinweis auf den neuen (50er) Bond gar nicht schlecht zu Gesichte stehen.
Übrigens muss das gar nicht mal am Product Placement scheitern. Nahezu alle typischen Bond Marken rühmen sich mit Qualität und langer Tradition. Einer Omega, Aston Martin, Moet (oder Bollinger or whatever), Smirnoff, Coke, chuhe, Anzüge,... würden doch Werbekampagnen in denen die lange Tradition mit Hinweis auf den neuen (50er) Bond gar nicht schlecht zu Gesichte stehen.
"It's been a long time - and finally, here we are"
Re: Regie für BOND26+
757It's happening! 
Die Fotos sind von Mitte Februar, von dem BFI Event.
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Bond... JamesBond.de
Re: Regie für BOND26+
758Also aus EONs Sicht und das galt schon vor den Oscars, aber jetzt noch mehr: sollte Nolan tatsächlich noch Interesse haben einen Bond zu machen, dann muss man ihn das einfach machen lassen, egal was er machen will. EON wäre wirklich blöd, wenn sie diese Gelegenheit nicht nutzen würden - von der wir natürlich nicht wissen, ob sie tatsächlich existiert 
Sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus künstlerischer Sicht. Ein Nolan Bond wäre mit Sicherheit ein finanzieller Erfolg (jedenfalls der erste), es gäbe durchgehend Publicity von allen Seiten, noch mehr als sonst, zusätzlich ein neuer Darsteller usw. Und künstlerisch (was den gesamten Film, Drehbuch usw. betrifft) wäre Nolan, egal wie man zu ihm und seinen bisherigen Filmen steht, sicher nicht schlimmer oder schlechter als z.B. die letzten 2 Bondfilme (ohne die jetzt verteufeln zu wollen. Nur ein bisschen).
Nachdem man im Hause EON in der Craig Ära schon so viele Prinzipien gebrochen hat, sehe ich nichts, wovor EON Angst oder Bedenken haben sollte.
Sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus künstlerischer Sicht. Ein Nolan Bond wäre mit Sicherheit ein finanzieller Erfolg (jedenfalls der erste), es gäbe durchgehend Publicity von allen Seiten, noch mehr als sonst, zusätzlich ein neuer Darsteller usw. Und künstlerisch (was den gesamten Film, Drehbuch usw. betrifft) wäre Nolan, egal wie man zu ihm und seinen bisherigen Filmen steht, sicher nicht schlimmer oder schlechter als z.B. die letzten 2 Bondfilme (ohne die jetzt verteufeln zu wollen. Nur ein bisschen).
Nachdem man im Hause EON in der Craig Ära schon so viele Prinzipien gebrochen hat, sehe ich nichts, wovor EON Angst oder Bedenken haben sollte.
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Re: Regie für BOND26+
759Für EON ist das idiotensicher. Die können mit Nolan nur gewinnen. Aber Nolan kann mit Bond nur verlieren.
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Re: Regie für BOND26+
760Es wird Nolan... ich sage das gerne jeden Monat ein mal 
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Re: Regie für BOND26+
761Perfekt zusammengefasst, und auch das Studio wo Nolan jetzt arbeitet (Universal) und für Bond 26 (Universal) verantwortlich ist werden wohl auch alles dran setzen dass er übernimmt.Gernot hat geschrieben: 13. März 2024 22:15 Also aus EONs Sicht und das galt schon vor den Oscars, aber jetzt noch mehr: sollte Nolan tatsächlich noch Interesse haben einen Bond zu machen, dann muss man ihn das einfach machen lassen, egal was er machen will. EON wäre wirklich blöd, wenn sie diese Gelegenheit nicht nutzen würden - von der wir natürlich nicht wissen, ob sie tatsächlich existiert
Sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus künstlerischer Sicht. Ein Nolan Bond wäre mit Sicherheit ein finanzieller Erfolg (jedenfalls der erste), es gäbe durchgehend Publicity von allen Seiten, noch mehr als sonst, zusätzlich ein neuer Darsteller usw. Und künstlerisch (was den gesamten Film, Drehbuch usw. betrifft) wäre Nolan, egal wie man zu ihm und seinen bisherigen Filmen steht, sicher nicht schlimmer oder schlechter als z.B. die letzten 2 Bondfilme (ohne die jetzt verteufeln zu wollen. Nur ein bisschen).
Nachdem man im Hause EON in der Craig Ära schon so viele Prinzipien gebrochen hat, sehe ich nichts, wovor EON Angst oder Bedenken haben sollte.
Jetzt ist die Chance dass Nolan einen Bond macht, wenn jetzt nicht, dann NIE
Re: Regie für BOND26+
762Ja, da ist was dran.Casino Hille hat geschrieben: 13. März 2024 23:34 Für EON ist das idiotensicher. Die können mit Nolan nur gewinnen. Aber Nolan kann mit Bond nur verlieren.
Andererseits, zmd. was Anerkennung und Auszeichnungen etc. betrifft, wird auch Nolan seinen Oppenheimer nicht mehr schlagen können. Obwohl ich ihm auch noch einen "besseren" Film zutraue. Sein größter finanzieller Erfolg wäre ihm mit Bond sicher.
Ja, das denke ich auch. Er hat das ja auch gesagt, für ihn wäre es nur interessant, wenn er die Figur selbst neu "erfinden" kann. Genau jetzt wäre dieser Zeitpunkt. Und vor allem nach diesem NTTD.Jetzt ist die Chance dass Nolan einen Bond macht, wenn jetzt nicht, dann NIE
Aber er soll schon an einem neuen Projekt arbeiten. Und das soll nicht B26 sein.
Kann auch alles Ablenkung sein...
Bond... JamesBond.de
Re: Regie für BOND26+
763Ich hab auch immer gesagt, Nolan mach den neuen Bond nie, da kann er nur verlieren. Eingezwängt, von Babs an die Leine genommen, den sakralen Craig beerben müssen etc. Vielleicht reizt es ihn aber auch, Bond zu noch größeren Höhen zu führen, seine erklärte Liebe zu dem Franchise nehme ich ihm zu 100% ab. Unmöglich ist es nicht, dass er zumindest einen macht. Den Oscar hat er jetzt, da kann er noch mehr als schon zuvor eigene Vorstellungen durchsetzten. Und ein Neuanfang nach NTTD, noch dazu mit einem neuen Darsteller, ist der perfekte Zeitpunkt.
Um es kurz zu machen, ich wäre in beiden Fällen nicht überrascht, also wenn er den nächsten macht, oder auch wenn er ganz etwas anderes macht.
Zu seinem größten finanziellen Erfolg, der ihm dann angeblich sicher wäre kann ich nur sagen:
Inception: $839 Mio
Oppenheimer: $953 Mio
The Dark Knight: $1,02 Bi
The Dark Knight Rises: $1,12 Bi
Um es kurz zu machen, ich wäre in beiden Fällen nicht überrascht, also wenn er den nächsten macht, oder auch wenn er ganz etwas anderes macht.
Zu seinem größten finanziellen Erfolg, der ihm dann angeblich sicher wäre kann ich nur sagen:
Inception: $839 Mio
Oppenheimer: $953 Mio
The Dark Knight: $1,02 Bi
The Dark Knight Rises: $1,12 Bi
http://www.vodkasreviews.de
https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
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Re: Regie für BOND26+
764Ja, wie gesagt, ein Nolan Bond mit neuem Darsteller wäre dann sein größter finanzieller Erfolg (da der sicherlich die 1 Milliarde schaffen würde). Jedenfalls nicht Inflationbereinigt 
Und wie oben geschrieben: jemanden wie Nolan (das gilt auch für andere Regisseure) dürfte EON eben nicht "an die Leine nehmen". Was auch immer er macht, es kann nicht kontroversieller/schlechter oder was auch immer als zuletzt werden, solange man solche Profis machen lässt. Jedenfalls fehlt mir dazu die Vorstellung, vor allem weil Nolan ja schon jemand ist, der weiß, was er tut.
Und wie oben geschrieben: jemanden wie Nolan (das gilt auch für andere Regisseure) dürfte EON eben nicht "an die Leine nehmen". Was auch immer er macht, es kann nicht kontroversieller/schlechter oder was auch immer als zuletzt werden, solange man solche Profis machen lässt. Jedenfalls fehlt mir dazu die Vorstellung, vor allem weil Nolan ja schon jemand ist, der weiß, was er tut.
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Re: Regie für BOND26+
765Ich sehe es auch gar nicht so dass Nolan hier nur verlieren könnte. Im Gegenteil. Zum Einen würde er das machen was er schon immer wollte. Zum Anderen hat er eh alles erreicht was man kann im Bereich der künstlerischen Anerkennung. Wenn er es sogar schaffen würde einen Bondfilm zu den Oscars zu bringen wäre das das Größte
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