Invincible1958 hat geschrieben:Schreibt doch mal auf die Titelseite, dass Daniel Craig in einem Interview gesagt habe, er wolle nicht länger James Bond sein, wenn Amy Winehouse den Titelsong singen darf.
Hehe!!

Das würde ich ihm sogar bis zu einem bestimmten Teil nachempfinden können.
Bei Amy Winehouse finde ich interessant, dass sie gar nicht mal so schlecht ist, ich mir aber beim Anhören ihrer Lieder immer wieder überlege, dass mich dabei etwas stört
Manchmal kommt es mir dann verbildlicht vor, als würde man typisch-unentschlossenen dasitzen und kommentieren: "Sie kann den Bondtitel singen, sie kann den Bondtitel nicht singen..."
Stellenweise habe ich sogar den Eindruck, dass sie in mir etwas von den älteren Bondfilmen weckt. Die teilweise volle und tiefere Ansätze ihrer Stimme lassen mich durchaus an ältere Bondtitel anknüpfen, was auch die Melodie durch ihren stimmlichen Ansatz reifer erscheinen ließe. Scheinbar fehlt ihr vielleicht noch ein wenig stimmliche Reife, die sie möglicherweise noch erlangen könnte. Derzeit hört es sich hingegen eher so an, als sei ihr Potential bereits erreicht.
Andererseits hat sie durch die souligen und jazzigen Einflüsse einen höheren Anspruch gewählt, der auch nicht so alltäglich ist (manche Passagen ihrer Lieder sind gut gelungen und sie zeigt auch in ihren Videos kunstvolle Einlagen). Man muss sich also ohnehin in den Musikstil etwas hineinhören.
Verglichen mit den anfänglichen Mentalitäten, zwischen Amy und Daniel, gäbe es sogar ein paar Ähnlichkeiten. Beide wirken durch ihr Auftreten eher unhöflich, unnahbar (Amy durch ihren Drogenkonsum und der Art zu scherzen, und Daniel ebenfalls durch sein kühles Auftreten, sowie seinem Witz, die rauhere Art. Beide wirken auf ihre Art eher unzugänglich, dennoch scheinen sie stärkere Persönlichkeiten zu sein. Ob es beiden gelingt ist fraglich, denn Schwächen hat jeder Mensch und, wenigstens in den Büchern, entsteht auch sichtlich ein innerer Konflikt, der auch einen Menschen wie DC sehr sympathisch erscheinen lässt (sie werden wieder greifbarer und man kann besser mitleiden). Bei Amy wäre das ähnlich. Bei aller unzugänglichen Ausstrahlung und Art, bringt sie in ihre Songs auch wieder eine gefühlvolle Note, die sie wieder in der gerade besungenen Rolle verletzlich erscheinen lassen (trotz der manchmal gewöhnungsbedürftigen stimmlichen Ausdrucksweise). Amy hat scheinbar etwas gleichgültiges in der Stimme, das DC manchmal in seiner Mimik hat. Daher fände ich es sogar irgendwie passend, was für ihre Art des Titelsongs spräche.
Manchmal stelle ich mir vor, wenn ich Amy höre, wie wohl der Vorspann des neuen Bondfilmes gestaltet sein könnte, und dazu Amys Stimme?
Die sich schemenhaft bewegenden Bondgirls, die dunkle Hintergrundfarbe und spezifische Objekte, des neuen Films, die von verschiedenen Seiten in das Bild der ZuschauerInnen bewegen.
Ich meine, Amy hätte schon gute Chance, besonders wenn man sich diesen einen Song anhören würde. Mehrere Songs von Amy würde ich eher weniger gut finden, aber diesen einen, vielleicht etwas gefühlvoller ("Ein Minimum an Trost"

) und an den entscheidenden Stellen die oftmals schneidende etwas atonale Stimme in den höheren Lagen von Amy, die die gefährlichen, unschöneren Szenen gegenüber Bond besonders gut melodiös vertonen würden.
Bestimmt nicht unbedingt die beste Besetzung, aber eine wesentlich bessere, als es vielleicht andere aktuelle Künstlerinnen vermögen würden.
"Sie sollte in singen, sie sollte ihn nicht singen..."
Ciao,
GoldenEagle