Filmbesprechung: "Die Another Day (DAD)"

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Wie findet ihr DAD?

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Thesy
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SuperMike007 hat geschrieben:Also solange ich sowas nicht Live erlebe finde ich unsichtbare Autos ebenfalls ziemlich unrealistisch.

Die Gen - Behandlung ist eigentlich noch am Realistischsten im Film rübergekommen.

Michael Jackson ist ja auch nicht mehr Schwarz*g

Gruß Mike007
Er traut also nur seinen Augen?!

;D Michael's Gene sind aber bestimmt nicht manipuliert... Das funktioniert anders... Glaube ich. Falls ich die Gelegenheit bekomme mich zu informieren, werde ich das natürlich tun. :D Wäre doch mal eine lustige Idee etwas ähnliches wie ein Solarium zu entwickeln, das eben bleicht, anstatt zu bräunen.
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007James Bond
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Das unsichtbare Auto kann einfach nicht funktionieren. Da können in den Zeitungen auch noch soviele Artikel erscheinen, in denen über amerikanischen Entwicklern geschrieben wird, die ja dies und das können. Genauso wenig wird das beamen jemals funktionieren, obwohl da irgendetwas auch mal ansatzweise geklappt hat.
Die gleichen Experten behaupteten vor Jahrzehnten schon, das wir heute mit fliegenden Autos den Luftraum unsicher machen würden. Die können alle viel erzählen.

Mit das schlimmste an DAD ist für mich die Inzenierung von CGI Veteran Lee Tamahori. Leblos, lieblos, flach und kein bisschen spannend.
Von den Figuren die da herumlungern brauch ich erst garnicht anfangen. Diese total überzeichneten Gestalten, angeführt von dieser Diamantenvisage, erinnern mich an moderne amerikanische Comicfiguren.
Das Fechtduell ist jedoch innovativ und entfacht den einzigen funken Spannung, aber diese unsinnige Verfolgungsjagd auf dem Eis, wirkt nicht, sondern ist aufgezwungen und völlig übertrieben. Die Dialoge und Namen á la Mr. Kill sind peinlich und mich wundert es, das man von P&W's Schwäche im nachfolgenden Film nichts zu sehen bekam.
Da sie am engültigen QOS Drehbuch garnicht mehr beteiligt waren, hab ich die Hoffnung auf den Rauswurf des Duos. Eine andere Entscheidung wäre äußerst fragwürdig.
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Thesy
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007James Bond hat geschrieben:Das unsichtbare Auto kann einfach nicht funktionieren. Da können in den Zeitungen auch noch soviele Artikel erscheinen, in denen über amerikanischen Entwicklern geschrieben wird, die ja dies und das können. Genauso wenig wird das beamen jemals funktionieren, obwohl da irgendetwas auch mal ansatzweise geklappt hat.
Die gleichen Experten behaupteten vor Jahrzehnten schon, das wir heute mit fliegenden Autos den Luftraum unsicher machen würden. Die können alle viel erzählen..
Wie gesagt, dass alles funktioniert mit Kameras, dessen Bild auf dem "unsichtbaren" Gegenstand projektiert werden --> optische Täuschung. Also so unmöglich ist das nicht.
Beim Beamen und fliegenden Autos stimme ich dir zu.
Zurück zum Film.
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007James Bond
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Thesy hat geschrieben: Wie gesagt, dass alles funktioniert mit Kameras, dessen Bild auf dem "unsichtbaren" Gegenstand projektiert werden --> optische Täuschung. Also so unmöglich ist das nicht.
Wenn das Auto ein weißer Klotz ohne Reifen und Türgriffen wäre, könnte es theoretisch (theoretisch ist dieses beamen wohl auch möglich) funktionieren, aber so ist es nicht, es hat Reifen, Türklinken und ist einfach kein LCD Fernseher.
Dieses Auto ist aus der "Fantasie" der Drehbuchautoren entsprungen, beflügelt von irgendwelchen Aussagen der gleichen Wissenschaftlern, die gerade währscheinlich einem Schwein Flügel annähen... .
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Thesy
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007James Bond hat geschrieben:
Thesy hat geschrieben: Wie gesagt, dass alles funktioniert mit Kameras, dessen Bild auf dem "unsichtbaren" Gegenstand projektiert werden --> optische Täuschung. Also so unmöglich ist das nicht.
Wenn das Auto ein weißer Klotz ohne Reifen und Türgriffen wäre, könnte es theoretisch (theoretisch ist dieses beamen wohl auch möglich) funktionieren, aber so ist es nicht, es hat Reifen, Türklinken und ist einfach kein LCD Fernseher.
Dieses Auto ist aus der "Fantasie" der Drehbuchautoren entsprungen, beflügelt von irgendwelchen Aussagen der gleichen Wissenschaftlern, die gerade währscheinlich einem Schwein Flügel annähen... .
Ich denke schon, dass das möglich ist, aber naja... Jedem das seine.
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SuperMike007
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Ne tut mir leid aber 007 James Bond recht geben. Sowas ist nicht möglich.

Aber wie gesagt ich lasse mich gerne irgendwann mal vom Gegenteil überzeugen.


Was Michael Jackson allerdings angeht gut das war vielleicht ein blödes Beispiel aber das kann ich mir dann doch noch eher vorstellen als ein unsichtbares Auto oder so ein Riesensatellit was die Sonne ersetzen könnte.


Gruß Mike007
Bond: Erwarten Sie das ich Rede?

Goldfinger: Nein Mr. Bond ich erwarte von Ihnen, dass Sie sterben!!!
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007James Bond
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Einen Menschen durch plastische Chirurgie zu dem genauen "Gegenteil" umzuoperieren, ist möglich. Schon seit Jahrzehnten. Man denke nur an die unzähligen Saddam Hussein Kopien, die die Amerikaner nacheinander "abgeschossen" haben. Die sahen wohl original so aus.
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SuperMike007
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[quote="007James Bond"]Einen Menschen durch plastische Chirurgie zu dem genauen "Gegenteil" umzuoperieren, ist möglich. Schon seit Jahrzehnten. Man denke nur an die unzähligen Saddam Hussein Kopien, die die Amerikaner nacheinander "abgeschossen" haben. Die sahen wohl original so aus.[/quote

Stimmt! Dieses Beispiel ist mir garnicht eingefallen. ]
Bond: Erwarten Sie das ich Rede?

Goldfinger: Nein Mr. Bond ich erwarte von Ihnen, dass Sie sterben!!!
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BondAutor
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Franz Sanchez hat geschrieben:Stirb an einem anderen Tag ist woll einer der besten Bondfilme aller Zeiten er ist wie ein Jubiläum von James Bond. Was sagt ihr dazu?
Sorry aber der Meinung bin ich nicht ganz!
Für mich fehlt bei DAD aber noch einige um `der wohl bester Bondfilm aller Zeiten zu sein`. Dass der Film soetwas wie ein Jubiläums James Bond Film ist finde ich auch total, es kommen viele Anspielungen und Gegenstände aus den vorrigen 40 Jahren James Bond Filmgeschichte vor.^^

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Die Another Day ist Pierce Brosnans vierter James Bond Film und meiner Meinung nach ein perfekter Abschluss für seinen schauspielerischen Leistungen als Doppelnull Agent. Brosnan hat in dem Film nochmal richtig gezeigt, dass er doch nocht nicht zu alt für die Bond Rolle ist und dass er es immer noch so gut drauf hat wie in GoldenEye.Er beweist, dass ´sein´ Bond auch nocht sexeppiel hat und zeigt wie Bond mit langen Haaren und einem Bart aussieht.

Die Anspielungen auf andere James Bond Filme in Q´s Keller finde ich sehr gelungen, obwohl man Q sowie die Simmulationsbrille auch hätte weglassen können. Meiner Meinung nach ist John Cleese als Q zwar eine gute Besetzung und auch sehr lustig, allerdings reicht er bei weitem nicht an Desmond Llewelyn. Ganz im Gegenteil, mit seiner zu lustigen Art zieht John Cleese die Rolle als Q Nachfolger ziehmlich ins lächerliche!
Mit Llewelyn´s Ausscheiden (Q geht in den wohlverdienten Ruhestand) aus der Bondserie nach The World Is Not Enoght hätte man die Rolle des Q (sei sie auch noch so Kult) ruhig weglassen können, denn wenn man sich Casino Royale ansieht, dann funktioniert so ein Film auch ohne Q.

Die Verfolgungsjagt mit dem Jaguar XKR ist einfach atemberaubend, es gibt einfach einige richtig gute Szenen wie die Autos über das Eis schlittern.
Ich denke über die Gadjets von Bonds Aston Martin V12 Vanqish lässt sich streiten, dennoch finde ich ein Auto, dass sich unsichtbar machen kann einfach nur unlogisch und es ist auch für ein Bond Car zu übertrieben.

Sogut ich den Film insgesamt auch finde, gibt es noch eine Sache, die ich leider Gotten kritisieren muss:
Die Gunbarrel Sequenz, nach dem Bond sich umdreht und schießt saußt dem Zuschauer eine Kugel entgegen, dann läuft das Blut von ober herunter... Ich denke die Bondmacher wollten einfach mal experiementieren und mal sehen wie solch eine Gunbarrel Sequenz aussieht, das ging für meinen Geschmack einfach mal kräftig in die Hose, allerdings sehe ich es mal als ausrutscher an. :wink:

euer
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The danger, the fear and BOND out now!
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007.Mirco
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Stirb an einem anderen Tag könnte ein wirklich guter Bondfilm sein, aber leider hat Lee Tamahori ihn zu einem CGI-Gewitter verkommen lassen. Die erste Hälfte des Films ist einfach klasse und bietet sehr viel Potenzial. Die Pre-Title Sequenz ist meiner Meinung nach sehr gut und auch die darauf folgende Main-Title Sequenz. Die Folterszenen wurden dort gut eingebaut. Dieses Potenzial, welches die Pre-Title Sequenz und auch die erste Hälfte des Films bietet, wurde leider nicht weiter ausgebaut. Die Produzenten hielten es wohl für wichtiger, DAD mit Action zu überfüllen. Halle Berry liefert eine gute schauspielerische Leistung ab und gefällt mir in ihrer Rolle sehr. John Cleese gefällt mir als Q nicht ganz so gut, weil er die Rolle einfach mit zu viel Witz spielt und er dadurch zum Teil lächerlich wirkt. Des Weiteren spürt man die Freundschaft zwischen ihm und 007 nicht mehr so deutlich wie noch zu Zeiten Llewelyns. Die Gadgets hingegen gefallen mir überwiegend gut. Besonders das Bondcar, der Aston Martin V12 Vanquish. Leider hat man es auch hier mit dem Unsichtbarkeitsmodus übertrieben, aber ansonsten kommt der Vanquish in typischer Bondcarmanier daher. Die Verfolgungsjagd mit dem XKR auf dem Eis ist super, da sie spannend und actionreich ist. Über Ikarus braucht man nicht viele Worte zu verlieren, ich kann dazu nur sagen, dass Ikarus völlig übertrieben und überflüssig ist und dem Film sehr schadet. Auch die Rüstung von Graves ist übertrieben und gefällt mir nicht. Die Schauplätze in DAD sind sehr interessant, aber auch hier hätte man wesentlich mehr daraus machen können. Leider versauen die vielen CGI-Effekte und die ab der zweiten Hälfte des Films immer schlechter werdende Story den Film sehr. DAD könnte ein wesentlich besserer Film sein, aber leider hat man einfach viel zu viel Potenzial verschenkt.
BondAutor hat geschrieben:Die Gunbarrel Sequenz, nach dem Bond sich umdreht und schießt saußt dem Zuschauer eine Kugel entgegen, dann läuft das Blut von ober herunter... Ich denke die Bondmacher wollten einfach mal experiementieren und mal sehen wie solch eine Gunbarrel Sequenz aussieht, das ging für meinen Geschmack einfach mal kräftig in die Hose, allerdings sehe ich es mal als ausrutscher an. :wink:
Mir gefällt die Gunbarrel Sequenz eigentlich ganz gut. Sie ist auf jeden Fall besser als die, die man uns in CR präsentiert.
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danielcc
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so denn, der "höhepunkt" meines bond-marathons, DIe Another Day, es war nicht leicht für mich, daran erinnert zu werden aber "ein mann mus tun was...."

ich kann mir bis heute nicht erklären, was bei diesem film passiert ist. Ausgerechnet zum 40jährigen jubiläum, beim 20sten film waren wohl die erwartungen besonders hoch. vielleicht war das der größte fehler von allen.

Ich möchte behaupten, dass DAD wohl die beste erste stunde hat, die es jemals in einem bondfilm gab! ich habe dieses mal sogar genau auf die uhr geachtet, da ich wissen wollte ob mich meine erinnerung getäuscht hat aber es ist exakt eine stunde, bis der unsichtbare aston auftaucht und mit ihm die umso offensichtlicheren mängel des films.

bis dahin, kann sich brosnan zum ersten mal in der art von story und erzählung austoben, die er wohl immer wollte als bond (und auch danach): eine dreckige, derbe, erdige und härtere handlung. um es direkt zu sagen; brosnan spielt den ganzen film sehr gut in einem denkbar undanbaren szenario. nach einer PTS die im grunde versucht den action-overkill der TND PTS zu toppen, gerät bond in gefangenschaft und wird 14 monate gefoltert. auch zeigen sich hier die gelungenen künstlerischen ansprüche des films, wie etwa die folter übergeht in den vorspann und den song von madonna. david arnold leistet im film ganze arbeit mit teilweise unglaublich modernen arrangements, die den unortodoxen schnitt und kamerastil von tamahori in nichts nachsteht. ich möchte betonen, dass ich madonnas song nicht mag, aber zu dieser szenerie und dem vorspann passt er besser als etwa YKMN zu dem retro vorspann von CR.

auch nach dem vorspann - der erstmals die handlung weiter erzählt - folgen brillante szenen, wie die wirklich spannende austausch szene auf der nebeligen brücke, bonds auseinandersetzung mit M und seiner anschließenden flucht aus der "zweiten gefangenschaft". auch der dialog zwischen bond und M gehört zu dem besseren was für bond bisher geschrieben wurde. erstmals bekommt man ein gefühl dafür, dass bonds job ein harter und dreckiger ist, für den es wenig lob gibt, wenn er erfolg hat, und wenn er keinen hat, wird er vergessen. das ist sein leben und nie haben wir das in den filmen deutlicher gezeigt bekommen.
bonds anschließender "einzug im pyjama" ins luxus hotel spielt brosnan mit dem bis dato erworbenen selbsverständlichen sebstbewusstsein wie es connery nicht besser getan hätte. besonders schön, die unterhaltung mit dem hotelmanager (und chinesischen agenten): "just surviving!". bond hat überlebt, wie er es immer tut, und nach einer rasur ist er auch wieder ganz der alte und zum flirt mit der hübschn masseuse aufgelegt.

es folgt der ausflug nach havanna (gedreht in spanien). bond im freizeit hemd, das bond-thema im kubanisches stil, und jede menge exotischer atmospähre, da kommen erinnerungen an Dr. No auf. dass bond mal nicht auf leiter trifft sondern einen zur umgebung passenden agenten aufsucht, macht es noch realer.
die szenen auf havanna machen einfach nur spaß! bond im echten straßenkreuzer mit stilechter musik, bond beim zigarre rauchen und mojito trinken, der jetzt schon legendäre auftritt von halle berry und der folgende unglaublich freche und versaute dialog der beiden... und danach landen sie sofort im bett. was will der bondfan mehr???

und wer noch nicht genug hat vom echten alten bond, erlebt brosnan noch beim dreisten - aber stilvollen - eindringen auf die verbotene insel los organos. herrlich!

die thematisierte DNA umwandlung ist natürlich absurd und dass ausgerechnet darauf ein wesentliches story-elemt beruht, ist traurig und lässt schon erahnen was später noch kommen soll. dennoch ist die szene mit bond und zao spannend und ich gebe zu, wenn es jemals etwas bei bond gab, was bei mir ein gewisses unbehagen ausgelöst hat, so diese szene im sterilen raum mit dem befremdlichen zao. leider ist der kurze kampf der beiden eine der vielen verschenkten potenziale des films. und warum tötet jinx so mir nichts dir nichts den arzt? hätte sie nicht viel erfahren können? hat er einen solch kaltblütigen tod verdient? merkwürdig...
die flucht zaos ist gut inszeniert aber jjinxs flucht ist ein erster unnötiges CGI element. wäre es doch dabei geblieben.

doch es geht im grunde sehr schön weiter: der kurze einblick in bonds anreise nach london weckt bei mir fleming erinnerung und ist dank des modernen musikeinsatzes echt gelungen. wunderbar auch der übergang zur "anreise" von graves. nicht von ungfähr, ist die szene eine bewusste reminiszenz an typische bond-stunts. graves versucht der bessere bond zu sein!
allerdings taucht graves erstmals nach 50min auf, das ist zu spät für einen bösewicht, zumindest wenn der film nicht durch eine story getragen wird. ich komme später zu dem übel.

nächster höhepunkt dieser besten bond-halbzeit spielt (endlich mal) im blades club in london. mehr oder weniger aus dem nichts entwickelt sich zwischen den kontrahenten ein gefecht, welches für mich im grunde der höhepunkt des films ist. leider ist die motivation für die intensität der szene nicht gut erklärt. bond wurde das einzige genommen was ihm etwas bedeutet: sein berufsehre und das vertrauen in seine unerschütterliche loyalität, wofür er graves mitverantwortlich wähnt. im grunde ist ja der film lange zeit eine sehr persönliche mission für bond! dies hätte besser herausgearbeitet werden können - die suche nach den hintermännern hätte vielleicht für eine wirklich spannende agentenstory herhalten können. noch spannender wäre es gewesen, wenn die fechtszene durch mehr dialog zwischen den kontrahenten unterbrochen worden wäre aber nun gut. zweifellos ist die inszenierung genial, die permanente temposteigerung und gleichzeitge intensitätssteigerung, das hat was. genauso wie die schöne, humorvolle auflockerung zum abschluss der sequenz.

mit dem treffen von bond und M im untergrund - und einem weiteren guten dialog - endet die erste hälfte und damit auch jede qualität die der film hat.was folgt spottet jeder beschreibung.
und was nun auch erstmals auffällt, ist dass der film in der ersten stunde von tollen szenen lebt, aber in keinster weise eine story entwickelt wird. graves diamanten background ist dumm und unnötig (warum um alles in der welt fällt keinem experten auf, was bond und raoul nach 10sekunden auffällt, was die herkunft der diamanten angeht?)

einige der no-gos der zweiten hälfte:
- die virtual reality szene (mein gott, wie spannend könnte ein echtes eindringen von terroristen ins HQ sein!?)
- der unsichtbare aston martin (besonders tragisch weil vollkommen unnötig für den film)
- der gesamte eispalast und die damit verbundenen tricks
- der icarus laserstrahl
- der peinlich schlecht inszenierte raketenangriff auf icarus
- graves raketenschlitten
- bonds flucht mit raketenschlitten
- die berüchtigte surf-szene (autsch! traurig, wie brosnan im audiokommentar versucht die szenen zu rechtfertigen)
- die epische musik bei icarus
- graves rüstung
- das transport flugzeug auf dem eis

das sind alles einzelne peinlichkeiten, wichtiger ist aber das vollkommene fehlen einer story und vor allem die traurige dramaturgie. mein persönliches "highlight der schwachsinnigkeit" ist wie bond aus dem eispalast flieht, um wieder dorthin zurückzukehren, um dann in einer unglaublich schlechten autoverfolgung wieder von dort weg gejagt zu werden, um anschließend wieder zum eispalast hinzufahren um jinx zu retten. muss man mehr sagen? DAS ist mieses storytelling. eine actionszene hat für mich nur eine berechtigung, wenn der ausgang einen charakter (bond) weiterbringt als er zuvor war. wenn die action aber die ganze schreit: "ich mache eigentlich keinen sinn aber es ist doch spektakulär, oder?" dann läuft was schief. mich erinnern die eispalast szenen in ihrem stumpfsinnigen aufwand an die seelenlose action von batman und robin. zaos tod ist dann gleichsam schwach.

alles nach dem eispalast ist sowieso indiskutabel. erst nach 110 min wird mal kurz erwähnt, was graves vorhat. dafür wird aber dann alles in die luft gejagt, was sich in bits und bytes darstellen ließ.
madsen ist mies in einer miesen rollen, halle berry ist unfreiwillig komisch in einer rolle, die zugegebenermaßen furchtbar geschrieben ist und der bösewicht im ego-shooter-fantasie-anzug ist einfach nur peinlich. erschreckend, dass der gesamte showdown praktisch nur noch ein CGI fest ist, wohlgemerkt mit schlechten effekten!

fazit:
DAD ist eine traurige mischung aus einer vielversprechenden ersten stunde, im echten, alten bond-stil, und einer zweiten häfte in der die fehlende story durch eine vielzahl von uninspirierten actionszenen und schlechten CGI effekten nicht kompensiert wird. der film wirkt, als habe man drehbuchautor und regisseur nach der hälfte ausgetauscht. DAD ist so in summe vermutlich der schlechteste bondfilm. traurig
Zuletzt geändert von danielcc am 17. Januar 2009 17:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Zuletzt geändert von Powers am 18. Januar 2009 01:23, insgesamt 1-mal geändert.
Timothy Dalton ist der beste 007 !
chief

Ich hab den Thread dann auch mal zu den Filmbesprechungen verschoben...

@danielcc
Tolle Rezension, ich brauche im Grunde nichts zu ergänzen, denn das spiegelt schon ziemlich gut meine eigenen Eindrücke wider. Schön, mal eine Kritik zu lesen, die mehr aussagt, als "DAD war scheisse, weil der Wagen unsichtbar war..."
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Jo auch ich muss danielcc (wie eigentlich immer) vollkommen recht geben. Ich finde die erste Stunde des Films jedoch so gelungen, das ich ihn einfach nicht den Schlechtesten heißen mag :cry: Das man nur den Moonraker Fehler noch mal wiederholen kann? Wie blöd die Bondleute doch teilweise sind! Die Surfszene ist villeicht die Peinlichste Szene die ich jemals mit ansehen musste!!

Mensch war Brosnan in der ersten hälfte gut! Ich könnt heulen wenn ich dran denke was der gute Pierce für einen tollen ernsteren, nachdenklicheren James Bond hätte spielen können, wenn sie ihn nur gelassen hätten.. Pierce Brosnan in einem Film der Marke LTK hätte alle anderen Bonddarsteller auf ihre Plätze verwiesen, da bin ich mir sicher!
Did you ever expect me to die? No Mr. Bond, but some assholes must have thought it was a good idea..
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