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Invincible1958 hat geschrieben:
danielcc hat geschrieben:ehrlich, so etwas gibt es nicht! das erstaunliche am Phänomen Bond ist ja, dass sich die Filme, die Stories, der Stil und eigentlich fast alles immer der Zeit angepasst hat.
Das und alles andere, was du geschrieben hast, unterschreibe ich so.
danielcc hat geschrieben:Das Einzige was mich (allerdings negativ) bei der QOS Vorschau an die alten Filmen erinnert ist, dass es eine Bootjagd, ein Flugzeugkampf und eine Autoverfolgung gibt. Schon wieder! Ob das nun so positiv ist, sei dahin gestellt.
Da muss man aber überlegen: was gab es denn bislang noch nicht?
Ich denke, es wird trotzdem einen Unterschied zu vorigen Bootsjagden und Flugezeugkämpfen geben. Forster wird mehr über die Charaktere gehen, und dadurch werden auch die Action-Szenen eine ganz andere Dramatik bekommen als bisher, denke ich. Ich glaube nicht, dass wir bei einer der Action-Szenen sagen werden: oh, das ist genau wie in LALD etc.
Hervorragender Beitrag von danielcc, genau so sehe ich das auch. Neu an der Bondserie wird, wie schon erwähnt, eine gewisse Tiefgründigkeit der Charaktere sein. Auf viele liebgewonnene und über Jahrzehnte etablierte Elemente der Bond-Formel will man und kann man ebenfalls nicht verzichten.

Was ich besonders interessant finde, ist, dass eine neue Superorganisation namens Quantum aufgebaut wird - allerdings wird das wohl intelligenter, vielschichtiger und etwas relitätsnäher als in den Sechzigerjahren mit SPECTRE/Das Phantom gemacht. Möglicherweise wird sich der Kampf gegen diese Organisation durch die ganze "Regentschaft " von Daniel Craig ziehen. Das wäre ein Retro-Element, dass ich ausdrücklich begrüßen würde.

Ich hoffe allerdings, dass nicht irgendwann auch noch (zu sehr) auf Kindheit, Jugend oder Eltern von James Bond eingegangen würde. James Bond ist für mich ein Mythos, ein Monolith, eine Art Übermensch, der nicht zu sehr entzaubert werden sollte. Ich möchte ab und zu Einblicke in seinen Charakter und seinen Werdegang bekommen, aber die Serie sollte auch nicht zu sehr psychologisiert werden...
"Schnickschnack! Tabasco!"

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zum thema "kindheit...":

ich war erstaunt oder solle ich sagen erschrocken als ich die detaillierten "Aken" auf der neuen jamesbond.com seite über bond charakter.. gelesen habe. da hat sich jemand richtig mühe gemacht, vom lebenslaug bonds, über den der eltern bis hinzu psycholigischer beurteilung inkl. einzelner vorfälle in der laufbahn.

ich weiß nicht ob es sowas schon immer gab, da ich ehrlich gesagt eigentlich auf sowas gar kein wert lege. bond ist ein phänomen und es zählt praktisch immer nur die gegenwart was ihn angeht. trotzdem fand ich das beeindruckend. dumm nur, dass solche fiktiven lebensläufe sowieso immer angepasst werden müssen.

a propos action in QoS: ich hoffe - und man sieht das im trailer auch - dass die action in QoS entweder innovativ ist oder aber härter/realistischer wird. sieht soweit sehr gut aus. mich freut besonders, dass die neuen bondfilme allgemein wieder als das non-plus-ultra in sachen "echte stunts ohne tricks" angesehen werden. schön, dass ausgerechnet bond hier wieder den maßstab setzt und den längst überfälligen weg raus aus dem CGI-Holzweg geht (mit filmen, bei denen man vor lauter computer effekten kein bisshen mehr mitfiebern kann)

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zum Thema Actionszene und es gab ja praktisch schon alles:

ich weiß, im ersten Moment denkt man, was kann es außer Auto, Schiff und FLugzeug noch geben.
Aber GoldenEye hatte die Panzer Scene als was völlig neues, CR hatte die Parkours Szene als was völlig neues.

letzlich geht es aber auch nicht darum ein neues gefährt für bond zu fnden. es geht wirklich darum, die szene selbst neu zu konzipieren! und ich finde es ehrlich gesagt fast frech, in EINEM bond film eine autojagd, eine flugzeug-stuntszene, eine motorradfahrt, eine bootszene und was weiß ich noch zu zeigen. wie bei MR, da gab es verrückterweise zwei Motorboot Verfolgungen...

ich warte immer noch auf eine ernsthafte Bond-im-Passagier-Jet Szene. Überlegt mal wie viel spannung man an bord eines passagier fliegers erzeugen kann (dialoge, übergabe von dokumente, action...). oder bonds gadgets versagen im wichtigen moment und er muss ohne auskommen (OK, bisher gibts bei Craig praktisch keine), oder eine Entführung/Action Szene in politisch wichtigen gebäuden (parlament...).

also ehrlich, ich bin vielleicht nicht der kreativste aber ich denke, die produzenten sollten man überlegen leute von pixar oder dreamworks an so einen film zu lassen. jeder deren filme ist kreativer als 10-20 durchschnittliche action realfilme zusammen

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Letzlich geht es aber nur darum altbekannte Elemente neu zu verpacken und den Zuschauern zu zeigen, bzw. schmackhaft zu machen. Das soll nicht abwertend klingen. Aber durch innovative Neukonzipierung bekannter Elemente wird die Bond Serie am Leben erhalten.
Irgendwann wiederholt man sich doch immer wieder...
Denkt euch mal was der Nachflger von Craig als Bond tun soll. Craig fährt jetzt die (tolle) realistische, härtere und rauere Schiene mit einem jungen Bond. Wie soll sich sein Nachfolger von ihm abheben, wie sollen diese Filme anders als die Craig Filme sein?
Eine Rückkehr zum Bond der von Brosnan,etc. dargestellt wurde? Nein!
Aber trotzdem müssen die alten beliebten Elemente dabei sein. Das ist das schwerste an der Produktion eines Bond Films: Wie bekomme ich die Zuschauer (alteingesessene und neue) ins Kino? Wie kann ich sie dazu bringen den nächsten Bond ebenfalls zu sehen?

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danielcc hat geschrieben:zum Thema Actionszene und es gab ja praktisch schon alles:

ich weiß, im ersten Moment denkt man, was kann es außer Auto, Schiff und FLugzeug noch geben.
Aber GoldenEye hatte die Panzer Scene als was völlig neues, CR hatte die Parkours Szene als was völlig neues.

letzlich geht es aber auch nicht darum ein neues gefährt für bond zu fnden. es geht wirklich darum, die szene selbst neu zu konzipieren! und ich finde es ehrlich gesagt fast frech, in EINEM bond film eine autojagd, eine flugzeug-stuntszene, eine motorradfahrt, eine bootszene und was weiß ich noch zu zeigen. wie bei MR, da gab es verrückterweise zwei Motorboot Verfolgungen...

ich warte immer noch auf eine ernsthafte Bond-im-Passagier-Jet Szene. Überlegt mal wie viel spannung man an bord eines passagier fliegers erzeugen kann (dialoge, übergabe von dokumente, action...). oder bonds gadgets versagen im wichtigen moment und er muss ohne auskommen (OK, bisher gibts bei Craig praktisch keine), oder eine Entführung/Action Szene in politisch wichtigen gebäuden (parlament...).

also ehrlich, ich bin vielleicht nicht der kreativste aber ich denke, die produzenten sollten man überlegen leute von pixar oder dreamworks an so einen film zu lassen. jeder deren filme ist kreativer als 10-20 durchschnittliche action realfilme zusammen
Ich verstehe deine Gedanken.
Aber wenn man Bond in einen Passagier-Jet, der in Gefahr gerät, setzt, dann wäre das für viele Leute wirklich "zu weit weg vom Mythos Bond". Eine unsichtbare Regel bei Bond scheint zu sein: nur Bond selbst ist in Gefahr. Die Zivilbevölkerung ist nur theoretisch in Gefahr, wenn der Bösewicht mit seinem Plan durchkäme. Von daher gab es noch nie Katastrophenszenarios in einem Bondfilm. Soweit ich mich erinnern kann, sterben nie Zivilpersonen in einem Bondfilm, die überhaupt keinen Bezug zur Handlung haben. Es wäre ja auch kein geheimer Einsatz mehr. Bond wäre kein Geheimagent, wenn er öffentlich an einer von Medien begleiteten Aktion (wie einer Flugzeugentführung etc.) beteiligt wäre.

Was über all die Filme gleichgeblieben ist: Bond arbeitet in der Welt der Upper-Class. Mit dem "normalen Mann von der Straße" hat er nichts zu tun, auch wenn er das selber im Privatleben ist.

Ich stimme dir zu, dass vor allem Pixar mit jedem neuen Film sehr innovativ, was Geschichtenerzählen und Charakteraufbau angeht, ist. Auch "Wall-E" wird von US-Kritikern schon jetzt wieder als bislang bester Film des Jahres gefeiert.

Aber nochmal zur Action QOS:

Es ist ja nicht so als gäbe es eine große Motorrad-Verfolgungsjagd. So wie ich es mir vorstelle, klaut Bond sich das Motorrad, gibt Gas - und springt aufs Boot. Das wars. Das ist keine eigene Action-Szene, sondern nur der Beginn der Boots-Verfolgungsjagd.
Und in welchem dramaturgischen Zusammenhang die Action-Szenen stehen, wissen wir jetzt auch noch nicht.

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Dr.Evil hat geschrieben:Wie soll sich sein Nachfolger von ihm abheben, wie sollen diese Filme anders als die Craig Filme sein?
Eine Rückkehr zum Bond der von Brosnan,etc. dargestellt wurde? Nein!
Das würde ich so nicht sagen. Wenn die Zukunft ein Party-Jahrzehnt wie die 70er (trotz Terror etc.) bringt, dann wird auch Bond wieder mit der Zeit gehen. Und dann kann auch wieder ein luftig-leichter Bondfilm daherkommen.
Das ist ja grad ein Teil des Geheimnisses: Bond fängt den Zeitgeist ein. Und deshalb ist er für die Leute auch immer aktuell.

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noch mal zum passagier-flugzeut beispiel:

interessant und besonders dramatisch sind szenen dann, wenn das publikum mehr weiß, als die leute in der szene (also die "normalos" im flugzeug). da würde also eine extra spannung aufkommen, wenn die leute gar nicht wüssten was abgeht, während bond hinter den kulissen die sache regelt. naja, war ja nur eine idee, aber ich mag es, wenn bond der held ist aber im grunde kein zivilist es mitbekommt, wie in der flughafen szene bei CR

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danielcc hat geschrieben:zum thema "kindheit...":

ich war erstaunt oder solle ich sagen erschrocken als ich die detaillierten "Aken" auf der neuen jamesbond.com seite über bond charakter.. gelesen habe. da hat sich jemand richtig mühe gemacht, vom lebenslaug bonds, über den der eltern bis hinzu psycholigischer beurteilung inkl. einzelner vorfälle in der laufbahn.
Hallo danielcc!

Ja, da hat sich einer richtig Mühe gemacht - und zwar kein geringerer als Ian Fleming, der sich diesen Lebenslauf ausgedacht hatte. Er ist nachzulesen im Roman "You Only Live Twice", im Kapitel "Obit:" (der Nachruf für den totgeglaubten Bond). Die einzige Anpassung an den Craig-Bond ist das Geburtsdatum (1968) und die Tatsache, dass Bond noch nicht verheiratet gewesen ist.

Viele Grüße
ernst

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danielcc hat geschrieben:interessant und besonders dramatisch sind szenen dann, wenn das publikum mehr weiß, als die leute in der szene.
Da stimme ich dir zu. Das ist die alte Alfred Hitchcock-Regel.
Das schließt aber auch mit ein, dass das Kinopublikum mehr weiß als James Bond.

Der Zuschauer muss immer einen Schritt vorraus sein als der Held. Dann kann man richtige Spannung erzeugen. Denn die entsteht durch das, was man weiß, und nicht durch das, was man nicht weiß.

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jaja, invincible, ich hatte auch an hitchcock gedacht...


@ernst stavro: naja, ganz so detailliert ist es bei YOLT nicht... von wegen psycholigische gutachten...

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ach ja, noch n vorschlag von meiner seite:
ich war glücklich damit, dass in CR endlich mal alte zöpfe abgeschnitten wurden: kein Q, keine moneypenny, keine autoverfolgsungsjadg trotz aston... das brachte wieder "luft zum atmen".

daher würde ich mir wünschen, dass es so weiter geht. und da es schon in CR und vor allem jetzt in QoS um "vertrauen" gehen soll, halte ich es für eine logische und konsequnte fortsetzung wenn in einem vermutlichen dritten teil (also nach CR und QoS), bond herausfindet, dass Q ebenfalls eine eräterin ist. das wäre die ultimative emotionale konfrontation für bond, jetzt wo er schon vesper verloren hat und man sowas nicht zwei mal machen kann.

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danielcc hat geschrieben:... halte ich es für eine logische und konsequnte fortsetzung wenn in einem vermutlichen dritten teil (also nach CR und QoS), bond herausfindet, dass Q ebenfalls eine eräterin ist. das wäre die ultimative emotionale konfrontation für bond, jetzt wo er schon vesper verloren hat und man sowas nicht zwei mal machen kann.
Du meinst wohl 'M'.

Diesen Wunsch haben schon einige geäußert. Auch ich hätte nichts dagegen, wenn sich im dritten Film heraus stellt, dass 'M' das Oberhaupt von QUANTUM ist.

Wenn Bond dann im direkten Duell seine Chefin töten muss - eine dramaturgisch bessere Szene kann es gar nicht geben.

Allerdings denke ich, dass sie nicht so weit gehen werden. Trotzdem hoffe ich, dass Judi Dench's 'M' im Film stirbt, bevor sie im richtigen Leben stirbt. Denn dann kann man die Neubesetzung des Postens von 'M' in die Handlung mit einbeziehen, und der Wechsel würde innerhalb eines Films vonstatten gehen.
Und der neue, männliche 'M' könnte dann auch gleich seine eigene Sekretärin mit dem Namen Moneypenny mitbringen. Und schon wäre der Kreis wieder geschlossen.

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@Invincible1958: Diesen Verlauf der Story fände ich auch sehr gut, da man die alten Charaktere (z.B. Moneypenny) so wieder in die Geschichte einbinden kann.

Ich glaube ebenfalls nicht das die Macher M irgendwann auf die Seite von Quantum stellen würden. Meiner Meinung nach werden sie die Quantumgeschichte mit QOS abschliessen und dann wieder mit neuen Bösewichten weitermachen.

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ThomasBond hat geschrieben:Meiner Meinung nach werden sie die Quantumgeschichte mit QOS abschliessen und dann wieder mit neuen Bösewichten weitermachen.
Das wäre einer der dümmsten Fehler den sie machen könnten, aber nicht machen werden, da wir in QOS scheinbar nur ein paar Mitglieder der Organisation sehen werden. (Ich habe keine Ahnung in welchem Ausmaß und will es auch garnicht wissen)
Ich hoffe man zieht das die gesamte Craig Ära durch, vieleicht mal mit einem nicht-Quantum-Film dazwischen. Das wäre zwar haargenau die gleiche Situation wie in den 60ern, aber die liegen meiner Meinung nach lange genug zurück, das man sie recyclen kann.