Ein offizieller Kanon?

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MX87 hat geschrieben:
Zum kursiven: Ich mein nicht äußerlich, sondern diese Einstellung Bond's, die zeigt, dass er weiter kämpft...

Zum fettmarkiertem: Joe Don Baker war Meiner Meinung nach 3 Mal in einem Bondfilm vertreten: LD(Brad Whitaker), GE, TND(Jack Wade)
Zum 1.: Bond kämpft auch in CR immer weiter und das mit vollem Einsatz und das den ganzen Film lang. Allein als das Kartenspiel mit LeChiffre von Mathis und Vesper nach dem Verlust von allem Geld abgehakt scheint spielt Bond weiter und gibt nicht auf.

Zum 2.: Ich meinte vor allem die weiblichen Rollen. Bei Joe Don Baker ist es ohnehin eine ziemlich schizophrene Situation. In TLD spielt er den Bösewicht und in GE und TND spielt er praktisch den Nachfolger von Felix Leiter (schwer verwundet in LTK). Den spielt er deshalb weil die Brosnan-Bonds quasi die Fortsetzung zu den Dalton Bonds sind (der gleiche Bond).

Bevor beim letzten Satz Verständnisprobleme auftauchen: Laut EON gibt es 3 verschiedene Bond-Versionen unabhängig vom Darsteller dh 3 verschiedene Versionen des selben Charakters und praktisch 3 verschiedene Timelines.

1. Version: DN bis AVTAK; Connery, Lazenby und Moore stellen die gleiche Person dar.

2. Version: TLD bis DAD; Dalton und Brosnan stellen den gleichen Bond dar, TLD stellt demnach eine Art Re-Boot wie CR dar. Der Verweis von Leiter in LTK dass Bond vor langer Zeit mal verheiratet war ist soweit ich weis nicht als direkter Bezug zu OHMSS zu nehmen.

3. Version: seit CR...

Zumindest wurde dies oder etwas ähnliches mal im Forum erklärt. ^^
Eine interessante und mir bislang unbekannte Einteilung. Und das ist "offizieller Kanon"?
Wobei mir die erste Version von DN bis AVTAK sehr lang erscheint und in Details auch wiedersprüchlich. Version 2 hingegen kann ich voll akzeptieren. Und dass seit CR nichts mehr so ist, wie es mal war, ist ja auch klar.
Zuletzt geändert von chief am 1. November 2008 09:52, insgesamt 1-mal geändert.

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chief hat geschrieben:Eine interessante und mir bislang unbekannte Einteilung. Und das ist "offizieller Kanon"?
Im Prinzip schon, da Daltons Bond von Eon einen Lebenslauf verpasst bekommen hat. Demnach müsste er also als Kleinkind gegen Blofeld gekämpft haben, es sei denn, man teilt es so wie oben ein
Jedoch sind nach dieser Version die Bonds schizophrene plastische Chirurgie Fans.

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Das würde mich auch mal konkret und fundiert interessieren, welche Einteilung nun offiziell anerkannt werden kann und welche nicht?
Film: "Die Hälfte von allem ist Glück, James. Und die andere Hälfte? Schicksal." (006/Alec Travelyan und James Bond 007, aus: "GoldenEye", 1995)
Roman: "Wen die Götter vernichten wollen, den liefern sie zuerst der Langeweile aus." (007 in: "Liebesgrüße aus Moskau", 1957)

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oh bitte hört mit dieser blödsinnigen diskussion auf. es ist immer der gleiche james bond charakter. nur weil eon sich irgendwann mal genötigt fühlte zur fan befriedigung sowas wie einen lebenslauf zu erfinden...

das ist doch immer alles widersprüchlich. man denke nur an:
- blofeld kennt bond nicht
- bond rächt sich nicht für racy
- ...

also, icht versuchen hier so etwas wie eine "timeline" aufzubauen. das ist hier kein albernes comic universum oder was weiß ich. einfach jeden film für sich hinnehmen und alle bondfillme zusammen als bondfilme akzeptieren. mehr braucht man da nicht reininterpretieren

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Ich finde diese Diskussion garnicht blödsinnig, sondern durchaus interessant. Allerdings passt sie nicht in den bisherigen Thread "Lange Pause bis Bond 23", weshalb ich sie hierhin verlegt habe. Und danielcc braucht sich dann auch nicht mehr davon gestört fühlen...

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chief hat geschrieben:Und danielcc braucht sich dann auch nicht mehr davon gestört fühlen...
tue ich aber trotzdem ;-)

ne echt, dass sind für mich so hardcore kinder-fan diskussionen wie bei star wars besessenen oder trekkis. wollen wir denn ernsthaft so tun als gebe es konsistente timelines??? und was hilft es uns, dass eon hier und da mal (nötigerweise) den lebenslauf von bond angepasst hat. es macht die reihe weder konsistenter noch hilft es irgendwas zu erklären.

allein die erste vorgeschlagene timeline ist ja in sich voller unstimmigkeiten,

also meine meinung: ich brauch sowas nicht und es wird auch nie gelingen dadurch irgendwelche fehler des franchises zu erklären.

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Danke Daniel, der Vergleich mit Trekkies oder Lost Freaks lag mir auch auf der Zunge! Man verliert das Wesentliche aus den Augen!
„Wer sagt: hier herrscht Freiheit, der lügt, denn Freiheit herrscht nicht.“
Erich Fried

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@danielcc
Das die "erste Version", also DN bis AVTAK von Widersprüchen übersäht ist, habe ich selber auch geschrieben.

Und spätestens seit QOS haben wir eine Timeline, schliesslich wird hier erstmalig in Zeit und Handlung an den Vorgänger angeschlossen.

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Weißt du CC, manche haben vielleicht einfach keine Lust sich dem QOS Thread zu beugen, wo in letzter Zeit ziemlich viel Quatsch verbreitet wird. Ich finde so welche Themen mal wieder erfrischend.
Und wenn du die Diskussion blödsinnig findest, weil diese Einteilung absolut sinnlos ist, dann bist du doch hier genau richtig, um den anderen deine These näher zu bringen.
chief hat geschrieben:@danielcc
Und spätestens seit QOS haben wir einen Timeline, schliesslich wird hier erstmalig in Zeit und Handlung an den Vorgänger angeschlossen.
Dann würde ich aber noch die kompletten 60er dazu zählen, schließlich hängt FRWL direkt mit DN zusammen und in OHMSS wird Goldfinger erwähnt. Das macht zwar den Fall "Blofeld - Bond" in OHMSS wesentlich komplizierter. Aber es gibt ja auch eine These, das es sogar ‘Parallel Universen’ gibt. Das würde bedeuten, das Daltons Bond, der auch seine Frau verloren hat, also das gleiche erlebt hat, was wir 69 mit Lazenby gesehen haben. Die Betonung liegt auf das Gleiche, aber in einer anderen Zeit.
Strange, was?

Was ich auch noch ganz interessant finde, ist die Verbindung zwischen FYEO und OHMSS. FYEO knüpft im Prinzip direkt an OHMSS an, da Blofeld nicht nur eine Glatze hat, sondern auch noch die Halskrause. So ein Teil hat man nur wenige Wochen und Bonds Grabbesuch könnte auch nur wenige Wochen nach ihrem Tod stattgefunden haben.


:3d:

Re: Ein offizieller Kanon?

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MX87 hat geschrieben:
2. Version: TLD bis DAD; Dalton und Brosnan stellen den gleichen Bond dar, TLD stellt demnach eine Art Re-Boot wie CR dar. Der Verweis von Leiter in LTK dass Bond vor langer Zeit mal verheiratet war ist soweit ich weis nicht als direkter Bezug zu OHMSS zu nehmen.
Wobei man auch noch erwähnen sollte, dass die Pre-Title von GE ja vor TLD spielt und somit GE der eigentliche Re-Boot ist, auch wenns komisch klingt. :wink:

Dann kommen die Handlungsstränge aus den Dalton-Bonds und weil Bond ja in LTK die Lizenz entzogen wurde, muss er sich nach der GE-Maintitle-Sequenz von einer Psychologin beurteilen lassen. Somit wurde Bond der Auftrag in Archangelsk noch von Admiral Hargreaves erteilt. Die Sache mit der Psychologin dürfte allerdings schon auf das Konto von Barbara Mawdsley gehen.

Ob der Charakter von Judi Dench auch in der Craig-Ära noch den selben Namen trägt würde meines Wissens noch nicht geklärt. Oder weiss da jemand mehr? :?:

MfG

Samedi
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

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was mich generell "heutzutage" etwas stört ist das fans immer versuche müssen mehr in etwas hinein zu interpretieren als sich die filmmacher selbst dabei gedacht haben. deshalb die paralleln zu star trek, star wars und sonstigem. dann noch der trend zu dramatischen fernsehserien bei denen eine folge auf der nächsten aufbaut...

und dann der versuch, alles immer in schubladen zu stecken, zu kategorisieren... so einfach ist es eben nicht, weil selbst die macher das sicher nie so systematisch beabsichtigt hatten,

glaubt ihr wirklich, die produzenten haben sich bei FYEO gedacht, "so jetzt setzen wir wieder bei der OHMSS timeline an und rächen uns endlich an blofeld"?

ich denke, solche ideen kommen spontan und haben nix mit irgendwelchen timelines zu tun.

dass der gleiche bonddarsteller nicht in zwei timelines leben kann sollte klar sein. und dass nach zig jahren, filmen und darstellern, die eon leute irgendwann mal den lebenslauf bonds anpassen müssen, ebenso. (wobei solche sache, wie auf der offiziellen homepage sowieso nur für freak-fans gemacht werden, glaube ich ;-)

wie schon gesagt wurde: das wesentliche sind die filme und deren spaß, nicht die tatsache, dass sich ein eon mitarbeiter auf der homepage irgendwo die mühe gemacht hat einen lebenslauf für den neuen bond zu erspinnen...

man könnte ja in letztwer konsequenz fragen, warum nicht die ganze welt der schurken längst einen steckbrief von bond hat, da der ja schon x mal enttarnt wurde bzw. erst gar nicht getarnt aufgetreten ist. jeder müsste einen steckbrif mit foto von bond haben nach dem motto "vorsichtig: MI6 mitarbeiter"

EDIT:

spätestens die rolle von dench macht jede diskussion und jeden gedankengang zu nichte. punkt

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danielcc hat geschrieben:
spätestens die rolle von dench macht jede diskussion und jeden gedankengang zu nichte. punkt
Und genau das ist einer der größten Schwachpunkte der Craig-Ära! Auf der einen Seite serviert man uns einen totalen Restart und setzt uns dennoch die altbekannte M vor. Das habe ich vor 2 Jahren schon kritisiert und selbst hartgesottene CR Puristen mussten mir in diesem Punkt zustimmen.

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Und das stört mich im Gegenteil überhaupt nicht - zumal Judi Dench eine hervorragende Schauspielerin ist, die wir als M alle sicherlich ungern verloren hätten.

Ich find es wie danielcc vergebene Liebesmühe, sich beim Erstellen einer mittlerweile ziemlich krude erscheinenden Timeline einen abzukrücken. Dass Bond und Felix Leiter immer anders aussehen, Bond durch die Jahrzehnte reist, ohne sichtbar zu altern (nur eben das Aussehen zu ändern), dass Bond Blofeld mal kennt und im nächsten Film wieder nicht, dass er mal der elegant-charmante Gentleman und mal eiskalte Sau ist...da ist doch jegliche innere Kohärenz ohnehin schon längst flöten gegangen.

Man sollte die Filme (von wenigen Ausnahmen abgesehen) als wunderbare Einzelstücke sehen, die zusammen den Bondkosmos ausmachen - aber eher wie ein Mosaik, nicht wie eine Perlenkette, wo ein Film zeitlich auf den anderen folgt.
"Schnickschnack! Tabasco!"

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chief hat geschrieben:
danielcc hat geschrieben:
spätestens die rolle von dench macht jede diskussion und jeden gedankengang zu nichte. punkt
Und genau das ist einer der größten Schwachpunkte der Craig-Ära! Auf der einen Seite serviert man uns einen totalen Restart und setzt uns dennoch die altbekannte M vor. Das habe ich vor 2 Jahren schon kritisiert und selbst hartgesottene CR Puristen mussten mir in diesem Punkt zustimmen.
das kann einen aber eben nur dann stören wenn man so ein timeline/kategorien purist ist oder? ;-)

ehrlich, mir war das absolut wurscht. und warum? weil craig als bond super war und dench als M ebenso. warum also nicht? mir ist doch egal was vorher mal war wenn ich CR genieße oder?

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chief hat geschrieben:Auf der einen Seite serviert man uns einen totalen Restart und setzt uns dennoch die altbekannte M vor. Das habe ich vor 2 Jahren schon kritisiert und selbst hartgesottene CR Puristen mussten mir in diesem Punkt zustimmen.
Wenn du das so genau nimmst, chief, dann ist es doch noch wesentlich schlimmer, das Bonds Gegner in TLD Bonds Verbündeter in GE und TND ist. Von Felix Leiter brauchen wir ja erst gar nicht anfangen. Oder Octopussy, die Schwester von Andrea Anders.
Das sind ja schon fast Edgar Wallace mäßige Zustände. :wink: