danielcc hat geschrieben:sowohl TLD als auch LTK hatten deutlich weniger Besucher als OP.
LTK hatte noch mal deutlich weniger Zuschauer als AVTAK.
OP nimmt seltsamerweise eine Spitzenstellung in den Achtzigern ein. Sowohl FYEO als auch AVTAK, NSNA, AVTAK und TLD liegen dagegen ungefähr auf einer Ebene.
Angenommen, Moore hätte nach TMWTGG aus irgendeinem Grund aufgehört, sein Ruf als Bond wäre wahrscheinlich ähnlich dem von Dalton. LALD war weniger erfolgreich als sein Vorgänger, TMWTGG sogar weniger erfolgreich als OHMSS. Erst TSWLM und vor allem MR brachten den Durchbruch. Ob Dalton mit einem mehr auf Blockbuster geschnittenen dritten Film den Durchbruch gehabt hätte, werden wir nie genau wissen, aber es ist nicht unwahrscheinlich. Zumal sich sein dritter Film aus rein juristischen Gründen verzögerte, und sein Ausstieg aufgrund der Wartezeit von Dalton ausging.
LTK will ich nicht unbedingt verteidigen, ich denke einfach, der Film hätte 1989 als Konkurrenz zu
Batman und
Indiana Jones 3 mehr Attraktionen bieten müssen. Bond auf Rachefeldzug reichte da einfach nicht aus. Dazu kommt noch eine eher maue Vermarktung. LTK hinkte als Film auch ein bisschen hinter der Zeit her. Ob Dalton dafür jetzt die Alleinschuld trägt, halte ich für fragwürdig. Er konnte wohl Wünsche äußern, ähnlich wie Craig jetzt in Bezug auf Foster, aber mehr Macht als Cubby hatte er sicher nicht.
danielcc hat geschrieben:Brando mag auch TV gespielt haben, aber er hat wohl auch brillante Auftritte in großen Filmen gehabt. Ich kenne keinen Film der mit und vor allem wegen Dalton erfolgreich war. OK, das ist jetzt Spekulation und eine Frage der Definition aber man kann ja nicht leugnen, dass er doch viel Mist spielt und nie auch nur annähern solche FIlme wie COnnery oder auch Brosnan angeboten bekommen hat. (klar, auch die haben viele Flops gemacht, aber ihnen wurden eben doch immer wieder große Blockbuster ROllen angeboten, da sie Sympathieträger sind)
Dalton hatte in Bezug auf Rollenangebote Pech, das muss ich auch sagen. Ich hab in letzter Zeit auch einige Seiten und Blogs gelesen, auf denen die Meinung vertreten wurde, dass Dalton einer der "most underrated" Schauspieler aller Zeiten ist. Vor Bond hatte er aber sehr gute Rollen, unter anderen in
The Lion in Winter und
Wuthering Heights. Es gibt eine Menge guter und auch charismatischer Schauspieler, die ebenfalls nie den Durchbruch schafften. Nach Bond haftete ihm sicher auch der Ruf des gescheiterten Darstellers an, obwohl sein dritter Bond wie gesagt nicht an ihm scheiterte. Ich frag mich allerdings auch, wo z.B. Brosnan heute ohne Bond wäre.
danielcc hat geschrieben:Die Fleming-Romane haben ihren eigenen Wert, den ich nicht mit dem der Filme vergleichen würde. Humor habe ich dort recht lange gesucht. Allerdings wette ich, dass viele heute die ROmane deswegen mögen, da sie sich beim Lesen einen COnnery, Brosnan oder Craig vorstellen, und somit eine gewisse Ironie reindeuten, die gar nicht da ist. So ging es mir zumindest. Wie gesagt, für mich hat die Dalton-Frage nix mit Fleming zu tun. Die Zuschauer waren doch jahrelang begeistert vom Film-Bond. Den wollten sie sehen. Wenn Dalton sich gewünscht hätte, Filme wie FRWL oder DN zu machen - gerne! Aber die Titelfigur auf den ROman-BOnd zu beschränken, war eindeutig nicht das, was die Masse wollte.
Also ich bin regelmäßige Fleming-Leser, und ich sehe auf jeden Fall Humor und Ironie in den Romanen. Dass Bond in einem Roman nicht Oneliner wie in einem Film von sich geben kann, liegt einfach am Genre. Der Humor in den Bücher ist ein bisschen subtiler als beispielsweise Brosnans aufgesetzte Sprüche à la "Alles rein plutonisch". Für mich hat der Connery der ersten beiden Filme viel mit dem Romanbond gemein. Und Dalton ist in TLD auch näher dran. (Was nach OP und AVTAK aber auch nicht so die Kunst war...) LTK dagegen ist für mich eher weniger am Roman-Bond. Bei LTK schlägt das Pendel meiner Ansicht nach in das andere Extrem von OP aus. Wie gesagt, LTK ist alles andere als einer meiner Favoriten, aber ich sehe die Alleinschuld dafür nicht bei Dalton.