MX87 hat geschrieben:Ich glaube die Zeile sollte eher ausdrücken, dass das Goldeneye-System von England und damit Bond ist. Mit Goldeneye ist also das Waffenssystem und nicht ein goldenes Auge gemeint
Aber gerade darin könnte man eine Schwäche des Textes sehen. Das künstlerische Ideal eines "Songs zum Film" liegt doch darin, dass er seine eigene Wirkung entfaltet, unabhängig ob man den Film gesehen hat oder nicht. Wenn diese Zeilen erst einen Sinn ergeben,
nachdem man den Film gesehen hat, dann ist dieses Ideal doch verfehlt. Zumal der Song eh erklingt, bevor irgendeine Erklärung zum Begriff 'Goldeneye' innerhalb des Films fällt.
MX87 hat geschrieben:Der Exkurs zu TB ist interessant, danke. Aber dennoch ist der Text für mich nicht sonderlich lyrisch gehaltvoll.
Ist er sicherlich auch nicht. Die Frage ist für mich nur: Warum soll ausgerechnet TB so besonders cheesy sein, und andere nicht?
MX87 hat geschrieben:Raum für individuelle Interpretationen und sich dazu sogar doch sehr reimend finde ich dagegen den letzten Bondsong "Another Way To Die".
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Anspielung auf Filmtitel, dreckiges Geschäft der Geheimdienste, Camilles' Familie... alles drin
Gerade weil "alles drin" ist, finde ich die Lyrics so klischeehaft. Frag doch mal Horst Krause auf der Straße, welche Worte unbedingt in einen James-Bond-Song müssten, und die Antwort wäre Killer, Golden, Finger, Her Majesty, Die, etc.
Und wenn es um die Darbietung geht... Wo Bassey und Jones mit ihren Stimmen selbst banale Texte veredeln, erreichen White mit seinem androgyn-verzerrtem Gesang und Keys mit ihrem selbstverliebten Yeah-yeah-Gefeiere für meine Ohren genau das Gegenteil.