die OSCAR-Chancen für SKYFALL

Hier kommen alle Neuigkeiten, Gerüchte und Spekulationen zum 23. Bondfilm (Kinostart November 2012) namens SKYFALL von Regisseur Sam Mendes und Daniel Craig als 007, herein! [LESEFORUM]
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Invincible1958
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MX87 hat geschrieben:Da die Oscars ohnehin gerne mal Filme auszeichnen die vielleicht thematisch Punkten, aber nicht in anderer Hinsicht, sollte man die Goldjungen nicht überbewerten.
Dies würde ich eher deutschen Preisverleihungen vorwerfen.
MX87 hat geschrieben:Zu oft werden Filme "aus politischen Gründen" (oder sagen wir "Good Will") ausgezeichnet, als durch echte Qualität. "The Hurt Locker" wäre jetzt so ein Beispiel.
"The Hurt Locker" ist ein grandioser Film, finde ich.
Großartig inszeniert, ganz unabhängig vom Thema.

Jetzt die Gegenfrage: was ist denn "echte Qualität"? Ist doch alles subjektiv.
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MX87
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Wenn ich mich nicht irre bekam TSWLM die goldene Kamera :lol: (zum Thema deutsche Preisverleihungen, die man ohnehin nicht nehmen sollte).

Natürlich ist alles subjektiv, aber es ist wenig bestreitbar, dass die Academy lieber Filme auszeichnet wo das Thema doch schon sehr "lobenswert" ist. The Artist als "bester Film" auszuzeichnen war überraschend, aber auch ungemein gerecht. In den Jahren davor hatte man aber schon diverse Filme gewinnen lassen, wo man bezweifelt, dass diese Filme wirklich den Preis verdient hätten.

Beispiele für die Kategorie bester Film:
- L.A. Crash: Hinsichtlich der Rassismus- und Intoleranz-Thematik des Films ein typischer Gewinner aus politischen Gründen. Dramaturgisch finde ich den Film nicht gelungen und auch sonst bei weitem nicht frei von Schwächen.
- The Hurt Locker: Fand ich abgesehen von der Thematik auch halt gut, aber weit von einem Meisterwerk entfernt.
- Slumdog Millionaire: Starker Film keine Frage, aber angesichts der Konkurrenz (Frost/Nixon, Benjamin Button, Milk, Der Vorleser) fraglich ob wirklich der bessere Film. Frost/Nixon finde ich persönlich besser, da großartiges Polit-/Mediendrama.


Bei der Academy fehlt mir persönlich der Mut auch mal weniger bekannte, aber dafür superbe Filme mit aufzunehmen. "The Artist" wäre so hier die Ausnahme, welche die Regel bestätigt. Leider ist der Eindruck, dass vor allem die Kassenknüller bei den Oscars dabei sind. Dazu halt noch die Bevorzugung schwächerer Filme eben wegen einer "lobenswerten Thematik". Wie gesagt kann man das aber auch nicht verallgemeinern, da einige der Filme beispielsweise in der Kategorie bester Film den Preis schon verdient hatten:
- Departed
- No Country for Old Men
- The Artist

Wer zu unrecht nicht einmal normiert wurde? Ich würde jetzt aus den Stehgreif das superbe Kammerstück "Moon" von Duncan Jones aus dem Jahr 2009 vorschlagen.

Fazit: Oscars sind ganz nice, aber eben nicht zwangsläufig eine Auszeichnung für wahre Qualität. :)
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AnatolGogol
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Aber gerade Departed empfinde ich als überdeutlichen "Gnadenoscar" für Scorsese. Das wäre beim Regieoscar schon fragwürdig genug gewesen, aber als bester Film halte ich es für eine reine Konzessionsentscheidung. Dafür teile ich aber deine Meinung zu Frost/Nixon zu 100%. :) Als die wohl größte jüngere Ungerechtigkeit in Sachen Goldjunge empfinde ich die nahezu vollständige Missachtung (außer einer Make Up Nominierung) von Barney´s Version.
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vodkamartini
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Departed ist ein mittelmäßiges Remake eines starken asiatischen Films. EInen Oscar für den besten Fuilm hätte ich dafür nie vergeben. Definitiv ein Gnaden-Oscar für Scorsese der seit Jahren nur noch gepflegte, hübsch bebilderte Langeweile verbreitet und seine Glanzzeiten (künstlerisch) weit hinter sich hat. Witzigerweise hat er nun am Box-Office mehr Erfolg. Er ist halt im Mainstream gelandet.

Ach ja, No country for old men halte ich ebenfalls für überschätzt und nicht Oscar-würdig. 7/10 Punkte
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
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Maibaum
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No Country ist der einzig wirklich gute Film der den Oscar als bester Film bekommen hat seit Der englische Patient (1997). Ich habe aber ein paar noch nicht gesehen. Aber außer The Artist habe ich bei denen auch wenig Hoffnung daß sie für mich etwas besonderes sein könnten. Daß
Scorsese ihn ausgerechnet für einen seiner schwächeren Filme bekommt ist schon ein wenig traurig.

Von den bekannten Filmpreisen steht der Oscar weniger für Qualität als für gediegene Kost für die breite Masse. Aber es wurden auch schon genügend wirklich große Filme ausgezeichnet. Und nur selten wirklich wirklich mittelmäßige.

Das stärkste Oscar Jahrzehnt waren die 70ger.

Die 3 schlechtesten Oscar Gewinner:
Ben Hur (1959) (der schlechteste Film den ich von Wyler kenne)
Ghandi (1982) (eine erzähltechnische Katastrophe)
Herr der Ringe 3 (2003) (ok, das ist nicht fair da ich jetzt von LotR 1 auf LotR3 schließe, und ich mir die ganze Trilogie mal komplett ansehen sollte, aber LotR 1 war dermaßen langweilig ...)
Ansonsten wäre In 80 Tagen um die Welt (1956) noch ein Kandidat

Qualität wird noch am ehesten bei den großen Filmfestivals und beim europäischen Filmpreis belohnt. Aber natürlich gibt es auch dort haufenweise Konzessionsentscheidungen.
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Gernot
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sony probiert's bei fast jeder kategorie ;)
mi6 hat geschrieben:The categories being aimed at include: best picture, best director, best adapted screenplay, best actor (Craig), best supporting actor (Bardem, Fiennes, Finney, Whishaw), best supporting actress (Dench, Harris, Marlohe), best cinematography, best film editing, best art direction, best costume design, best makeup, best sound mixing, best sound editing, best visual effects, best original score, and best original song.

There has been industry chatter that "Skyfall" could make one of the 10 spots on the Best Picture list at this year's Oscars, although nobody is seriously expecting it to pull off a win.

More realistic is a gong for Adele in 'Best Original Song' (the category has struggled to fill its nominations in recent years) and Roger Deakins for 'Best Cinematography'.
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Maibaum
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Ach, und wo ich mir gerade mal die Preisträger des deutschen Filmpreises angeschaut habe, dann hat es aber doch meist gute Filme getroffen. Filme die wirklich preiswürdig waren.
Sogar Dominik Grafs geflopptes Meisterwerk Die Sieger war für die beste Regie nominiert.
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danielcc
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Best Adapted Screenplay???
Es ist doch eine Originalgeschichte und keine Adaption
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Gernot
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ich glaube, sie meinen john logan der purvis und wades screenplay adaptiert hat...
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AnatolGogol
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Gernot hat geschrieben:ich glaube, sie meinen john logan der purvis und wades screenplay adaptiert hat...
Das ist aber keine Adaption im Sinne der Oscar-Kategorie, das wäre es nur wenn Purvis und Wade ihr Script zuvor in anderer Form veröffentlicht gehabt hätten. So ist er nur einer der Co-Drehbuchautoren einer Originalgeschichte.
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AnatolGogol hat geschrieben:
Gernot hat geschrieben:ich glaube, sie meinen john logan der purvis und wades screenplay adaptiert hat...
Das ist aber keine Adaption im Sinne der Oscar-Kategorie, das wäre es nur wenn Purvis und Wade ihr Script zuvor in anderer Form veröffentlicht gehabt hätten. So ist er nur einer der Co-Drehbuchautoren einer Originalgeschichte.
Vielleicht gilt es aber auch automatisch als adapted, da es irgendwie auf Flemings Arbeit beruht
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Maibaum
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Nein, da müsste es schon direkt auf einem Fleming Roman basieren. Mag sein daß z.B TSWLM dann auch noch als "adapted Screenplay" gelten würde, obwohl außer dem Titel nichts vom Roman im Film auftaucht.
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Gernot
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so oder so eigenartig, vielleicht aber auch einfach nur eine falschinformation.

aber auch bei den credits des filmes gibts ja einige besonderheiten, beispielweise mit "berenice lim marlohe" oder bei den credits für den schnitt...
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GoldenProjectile
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Was war mit den Credits für den Schnitt?
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Invincible1958
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Wie man hier an der Diskussion sieht, sind Geschmäcker verschieden.

Einige sehen in "Departed" einen verdienten Oscar-Gewinner, andere nicht.
Ich selbst fand in dem Jahr z.B. "Letters From Iwo Jima" viel besser. Aber wie gesagt: das ist alles Geschmackssache.

Dass der deutsche Filmpreis Qualität auszeichnet, kann ich so auch nicht unterschreiben. Vielmehr wird bei den LOLAs ebenso massentaugliches Mittelmaß ausgezeichnet, um wenigstens noch den ein oder anderen Kinobesucher dazu zubringen, sich den Film anzusehen. Häufig klappt das aber nicht.

"John Rabe" war z.B. ein riesieger Flop. Ausgezeichnet wurde er mit, ich glaube, 6 LOLAs inkl. "Bester Film". Ich habe den Film gesehen. Der ist ganz in Ordnung. Aber er ist weder ein Meisterwerk noch würdig als bester Film des Jahres ausgezeichnet zu werden. Das war z.B. so ein Fall, wo der vergessene Film durch die Preise nochmal in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt werden sollte.
Da war ganz klar das Thema des Films wichtiger als die Qualität. So ist es halt.

@Maibaum:

gerade bei den großen Festivals wird noch viel subjektiver Entschieden als bei Filmpreisen, die von einer Academy vergeben werden. Die Filmpreisjurys bestehen ja aus nur einer handvoll Leuten. Und natürlich haben die Ahnung vom Filmemachen. Und ja, jeder ausgezeichnete Filme hat auch etwas Besonderes an sich. Aber meist sind die Gewinner so extrem, dass sie nur den Nerv von einigen wenigen Kinobesuchern treffen.
Das macht die Filme nicht schlechter, aber auch nicht besser.

Den Oscars wird von der einen Seite vorgeworfen, dass sie zu sehr auf den Mainstream schielen. Und von der anderen Seite wird ihnen vorgeworfen, dass nur Filme ausgezeichnet werden, die keiner kennt. Was denn nun?

Fakt ist: man kann es nicht jedem Recht machen.
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