Filmbesprechung: "Die Another Day (DAD)"

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DerGeneral
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Martin007 hat geschrieben: Für mich als Fan von Pierce Brosnan als James Bond ist das sehr tragisch. Immer wieder muss ich daran denken, dass man doch 2004 nochmals einen Brosnan-Bond hätte herausbringen können (ohne Daniel Craig in die Quere zu kommen). [...] Bei einigen Bekannten ist das aber nicht so, die finden die neuen Filme immer noch "unbondig" und wünschten sich am liebsten Pierce Brosnan zurück.
Ich sehe das ebenso. Traurig, aber nicht mehr zu ändern.
Die selben Erfahrungen habe ich auch gemacht :o !
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edgarwallace007
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Gucke gerade nochmal im Ersten DAD... Mann Mann Mann... Die ca. letzte Stunde ist mir mittlerweile echt zu viel des guten. Die CGI Effekte, das Gänze drum herum (Eispalast, Surfen auf Eisschollen, die Charaktere, das auseinanderfallende Flugzeug...) grauenvoll. Zurecht einer der schlechtesten. So verdammt schade um den gut spielenden Brosnan...
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danielcc
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Habe den Film gestern auch noch mal gesehen. Es ist echt erschreckend, was man da in der zweiten Hälfte gemacht hat.

Es ist aber auch erschreckend wie stark sich die ganze Machart der Bondfilme in der Craig Ära verändert hat, Drehbuch, Kamera, Schnitt, Tempo, auch der Score. Man kann das gar nicht mehr vergleichen.
Ich finde aber auch heute nicht mehr, dass Brosnan gut gespielt hat. Er hat sich halt mit Charme, Grimassen und Sprüchen durch die Filme gerettet. Aber Craig ist schauspielerisch wirklich ein vollkommen anderes Kaliber.
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edgarwallace007
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Da wiederspreche ich. Ich fand Brosnan gut. Seine Mimik passt wunderbar in jede Situation. Allein als er Miranda tot auffindet oder Jinx wieder ins Leben zurück badet. Solche mimiklastigen Charakter-Szenen sind in der Moore-Äre recht selten gewesen. Aber das nur am Rande. Wobei ich die erste Hälfte auch schon recht aufgesetzt und völlig übertrieben finde. Der Tausch von Zao gegen Alm-Öhi Bond auf dieser Nebelbrücke wirkt so dermaßen bescheuert das es fast weh tut. Wie der ganze Film. Völlig over the top. Ich hätte Brosnan noch einen gegönnt. Einen würdigeren Abschied...! Ja aber du hast recht, Craig topt "die Anderen" schauspielerisch um einiges. Jeder Bond-Charakter hat in seine Zeit gepasst. Das wird wir immer deutlicher. Und alle Bond-Köpfe hatten in ihren letzen Film einen schwachen Abgang. Interessant! Alles hat ein Ende aber ich bin froh das Craig mehr oder weniger erst am Anfang ist... :mrgreen:
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danielcc
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Brosnan ist in jeder Szene als "bemühter Schauspieler" zu erkennen. Schlimmer ist das noch, wenn man seine affektierte und stets übertrieben angestrengte Originalstimme dazu hört.
Craig geht vollkommen in einer Rolle auf. Bei ihm denke ich nicht an einen Schauspieler, er IST der Charakter,

Aber nun gut, Brosnan war auch ein toller Bond!

Was auch krass ist, wie vielseitig David Arnold ist. TWINE aber vollkommen DAD ist so ein krasser Techno-Soundtrack. Ständig ist irgendetwas "ge-remixed", ständig blöken die bondschen Bläser durch... und dann bei CR und QOS hat er wunderbar dezente, melodische, traditionelle Musik komponiert.
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Gernot
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danielcc hat geschrieben:Habe den Film gestern auch noch mal gesehen. Es ist echt erschreckend, was man da in der zweiten Hälfte gemacht hat.

Es ist aber auch erschreckend wie stark sich die ganze Machart der Bondfilme in der Craig Ära verändert hat, Drehbuch, Kamera, Schnitt, Tempo, auch der Score. Man kann das gar nicht mehr vergleichen.
Ich finde aber auch heute nicht mehr, dass Brosnan gut gespielt hat. Er hat sich halt mit Charme, Grimassen und Sprüchen durch die Filme gerettet. Aber Craig ist schauspielerisch wirklich ein vollkommen anderes Kaliber.
ja, ich habe mir DAD gestern auch seit langem wieder einmal gegeben... ich habe ihn wirklich seit vielen jahren gemieden. und ich habe wirklich versucht, mich auf die stärken des filmes zu konzentrieren, aber leider ist das eigentlich ab dem eispalast nicht mehr möglich... was dann abgeliefert wird, ist wirklich schrecklich und passt im vergleich perfekt zu tamahoris XXX, leider. man hat nicht mehr das gefühl einen bondfilm oder einfach einen top-actionfilm mit riesem budget anzusehen.

da fand ich brosnans performance noch am besten, auch wenn seine darbietung - und auch alles andere, wie oben bereits gesagt wurde, wie das setdesign, kamera, schnitt, erzählweise etc. - mit allen 3 craig-bonds in keinster weise mithalten kann. wobei ich auch gerne einen bondfilm mit besserem drehbuch gesehen hätte...

aber wie viel absurdes und schlecht-gemachtes man in diesen film reingesteckt hat ist schon beachtlich. das perfekt unsichtbare auto, der mit freiem auge sichtbar künstliche eispalast, die ikarus-geschichte, die vielen grauslichen computeranimierten sequenzen (jinx-sprung, windsurfen, die endsequenz im flugzeug etc.), die genmanipulationstherapie, graves robteranzug/hand etc. etc.

was mir aber noch aufgefallen ist:
purvis und wade dürften tatsächlich schon die ideen ausgegangen sein. so ist Ms rolle (teile davon) bzw. haltung in DAD und SF ziemlich ident ("was hätten sie erwartet? eine entschuldigung"). und auch bond durchlebt in DAD fast genau das gleiche, was silva bei seiner gefangenschaft und folter durchlebt haben muss (natürlich aus unterschiedlichen gründen). M sagt in DAD sogar zu bond, er hätte doch sein zyankalie einnehmen sollen... genau das was silva getan hat, und wir wissen ja, was bond dann mit m gemacht hätte.... ;)
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AnatolGogol
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edgarwallace007 hat geschrieben: Ja aber du hast recht, Craig topt "die Anderen" schauspielerisch um einiges.
Das sehe ich beim besten Willen nicht. Ohne Zweifel ist Craig ein handwerklich sehr versierter Schauspieler, aber das waren Connery und Dalton ebenso. Connery hatte in seinen Bonfilmen auch zB nie die Gelegenheit seinen Charakter derart tief zu spielen wie Craig. Hätte Sean Gelegenheit gehabt, hätten wir eine ähnliche Galavorstellung wie zB in Lumets The Offence zu sehen bekommen. Auch finde ich es immer unfair Darstellern wie Brosnan oder Moore ihre schauspielerischen Grenzen vorzuhalten. Genauso könnte man sagen: Craig ist potthässlich verglichen mit Brosnan oder Connery ist ein ungehobelter Klotz verglichen mit Moore. Jeder Darsteller hatte seine eigenen Stärken und die bewegten sich auf allerhöchstem Niveau – und überdeckten ihre anderweiligen Limitationen problemlos. Gerade die Bondrolle erfordert deutlich mehr als „nur“ besondere schauspielerische Qualitäten. Ausstrahlung, Natürlichkeit vor der Kamera, Timing, Physis sind nicht zu unterschätzende Komponenten.
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danielcc
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Ich sehe den Widerspruch bzw. das Problem nicht. Außerdem ist es natürlich ziemlich subjektiv zu sagen, Craig sei potthässlich. Im Ürigen sehen das viele Frauen die ich kenne genau andersrum ;-)

Man darf doch einfach nüchtern seine Meinung zu den schauspielerischen Fähigkeiten sagen, oder? Ich kenne keine Rolle von Brosnan, in der er wirklich einen Charakter richtig überragend spielt und nicht als bemühter Schauspieler zu erkennen ist. Manche könne es eben, andere nicht. Das ist der Unterschied zwischen einem Naturtalent und Vollblut Schauspieler und einem guten Handwerker. Im Übrigen ist das, was einige Craig vorwerfen, nämlich die relativ emotionslose Darstellung, für mich seine größte Stärke. Ich mag die Schauspieler, die durch Minimalismus agieren. Das wirkt auf mich immer glaubwürdiger
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AnatolGogol
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danielcc hat geschrieben:Ich sehe den Widerspruch bzw. das Problem nicht. Außerdem ist es natürlich ziemlich subjektiv zu sagen, Craig sei potthässlich. Im Ürigen sehen das viele Frauen die ich kenne genau andersrum ;-)

Man darf doch einfach nüchtern seine Meinung zu den schauspielerischen Fähigkeiten sagen, oder? Ich kenne keine Rolle von Brosnan, in der er wirklich einen Charakter richtig überragend spielt und nicht als bemühter Schauspieler zu erkennen ist. Manche könne es eben, andere nicht. Das ist der Unterschied zwischen einem Naturtalent und Vollblut Schauspieler und einem guten Handwerker. Im Übrigen ist das, was einige Craig vorwerfen, nämlich die relativ emotionslose Darstellung, für mich seine größte Stärke. Ich mag die Schauspieler, die durch Minimalismus agieren. Das wirkt auf mich immer glaubwürdiger
Ist das dann etwa nicht auch ziemlich subjektiv? Einem Profi wie Brosnan bemühtes Spiel vorzuwerfen ist sicherlich genauso Relativismus wie meine nicht wirklich ernstgemeinten Vergleiche. Deine Meinung sei dir unbenommen, aber ich teile sie nicht.
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danielcc
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Ja das ist auch subjektiv aber ich bilde mir ein etwas davon zu verstehen. Wobei, wenn es der Mehrheit nicht so auffällt, dann ist er ein guter Schauspieler, Punkt.

Ich finde aber generell, es gibt Riesenunterschiede bei Schauspieler, selbst wenn sie alle Profis mit Ausbildung sein sollten. Eine Ausbildung trägt ja oft leider zu diesem künstlichen Spiel bei (insbesondere bei Bühnenschauspielern). DIe richtig Guten sind die, die auch ohne Ausbildung schon das Talent hatten :-)
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Maibaum
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Die richtig guten sind die Ausgebildeten denen man es gar nicht anmerkt das sie ausgebildet sind.
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danielcc hat geschrieben:aber ich bilde mir ein etwas davon zu verstehen.
Ach, ist das so? Na gut dass du es uns gesagt hast! :wink:

Dass es zwischen beiden in punkto schauspielerischer Bandbreite Unterschiede gibt ist dabei überhaupt keine Frage, ich wundere mich nur dass nachdem wir nun zum ersten mal einen Darsteller haben der in der Bondrolle die Möglichkeit hat schauspielerisch etwas mehr zu bieten gleich im Umkehrschluss die Limitationen einiger seiner Vorgänger hervorgehoben werden. Das gleiche Spiel könnte man genauso auch mit Craig machen: ach Craig ist im Vergleich zu Olivier ja doch ein ziemliches darstellerisches Leichtgewicht. Das schöne daran: es stimmt sogar, ist aber eben auch nicht zielführender Relativismus. Die Frage muss doch viel mehr lauten: sind die schauspielerischen Fähigkeiten eins Darstellers für den jeweiligen Film und die jeweilige Rolle ausreichend oder gibt es hier Limitationen, durch die Rolle und Film leiden. Und genau das ist bei keinem Bondfilm der Fall mit Ausnahme vielleicht von OHMSS, bei dem Lazenby meiner Meinung nach schon etwas mehr Schauspiel-Erfahrung gut getan hätte. Schön, dass wir mit Craig einen richtig guten Schauspieler in der Rolle haben, noch schöner dass er sein Können in den Filmen auch anbringen kann. Aber im Umkehrschluss schmälert das nicht die souveräne und elegante Darstellung Brosnans.
Maibaum hat geschrieben:Die richtig guten sind die Ausgebildeten denen man es gar nicht anmerkt das sie ausgebildet sind.
So sehe ich das auch.
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Gernot
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Maibaum hat geschrieben:Die richtig guten sind die Ausgebildeten denen man es gar nicht anmerkt das sie ausgebildet sind.
hmm oder die nicht-ausgebildeten, denen man es nicht anmerkt, dass sie nicht ausgebildet sind.
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Maibaum
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Gernot hat geschrieben:
Maibaum hat geschrieben:Die richtig guten sind die Ausgebildeten denen man es gar nicht anmerkt das sie ausgebildet sind.
hmm oder die nicht-ausgebildeten, denen man es nicht anmerkt, dass sie nicht ausgebildet sind.

hmm, macht der Satz jetzt vielleicht keinen Sinn, oder doch ... oder verknotet sich gerade mein Gehirn ....
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danielcc
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Bisher macht alles Sinn und ich stimme dem auch zu. Eigentlich war es auch das, was ich meinte: In jedem Fall, man sollte einem Schauspieler nicht ansehen, dass er spielt. Brosnan sehe ich das immer irgendwie an - und höre es ihm an
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