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Re: Filmbesprechung: Tomorow never dies

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Das Drehbuch ist jedenfalls nicht der Film.

Du hast sicherlich recht das gute Filme die weniger über ihre Inszenierung funktionieren dann schon über den Plot beschreibbar sind, und auch zu einem Teil darüber erfaßbar sind.

Aber gerade Connerys physische Präsenz ist zum Beispiel wohl kaum über das Drehbuch erfaßbar. Gute Dialoge helfen da auf jeden Fall, aber sie alleine reichen nicht. Gerade Connery macht doch den Unterschied.

Klar hat Pleasance nur wenig Chancen wenn die Vorgaben schon so mau sind, aber dann hätte Gilbert das ändern müssen, oder Pleasance hätte die selben Dialoge anders sprechen müssen, anders spielen und dabei dann auch den Film verändern.

Gut, das wäre jetzt bei Bond damals nicht so wahrscheinlich gewesen, aber der Stil eines Filmes kann einen Plot oder ein Drehbuch auch in ganz unterschiedliche Sachen verwandeln.

Sachen wie "Bond, James Bond" oder "Martini, geschüttelt nicht gerührt" sind nur auf dem Papier erst mal gar nichts wert. Da muß der Film schon etwas draus machen um solche an sich ulta- banalen Sätze zum Kult werden zu lassen.

Das Drehbuch hat natürlich mit der Qualität eines Filmes zu tun, aber es ist erst mal nur geschriebenes Zeugs, etwas das benötigt wird um Geld zu bekommen und das wichtig ist um beim Prozeß des filmens die Übersicht zu behalten.

Re: Filmbesprechung: Tomorow never dies

153
danielcc hat geschrieben:Das müssten TND, YOLT, MR und AVTAK sein. und jetzt noch SF
Nee SF nicht, der hat ja beim 2. Sehen zum Glück mehr Spaß gemacht. Während diese 4 schon etwas dröge sind. Und obwohl AVTAK einen ganz großartigen Christopher Walken hat. Der rettet AVTAK dann auch vor dem letzten Platz in der Rangliste.

Re: Filmbesprechung: Tomorow never dies

154
Ja sicher macht eine gute Regie und alles was zur Inszenierung gehört einen gewaltigen Unterschied. Aber nicht um sonst kassieren die Top Drehbuchautoren für ihre Stories irrsinnige Summen die oft über denen der Regisseure liegen.
Connerys physische Präsens hat ihm in seinen Flops auch nicht geholfen. Stattdessen hat der Charakter Bonds überlebt und sogar einen Moore, Brosnan oder Craig in der Rolle akzeptiert. Weil das Drehbuch eben immer "Bond" ist - mit unterschiedlichen Nuancen.
Pleasance hätte tun können was er will, es hätte den Film nicht besser gemacht. Die Spannung oder das Interesse kommt aus dem Drehbuch, aus dem Dialog und den Szenen, da kann er machen was er will. Da kann auch ein Regisseur nur begrenzt was ausrichten, denn - solange er die Dialoge und Szenen belässt - aber versucht inszenatorisch da mehr reinzubringen, kann das schnell aufgesetzt wirken.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: Tomorow never dies

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Wenn du meinst ...

Verdienen Drehbuchautoren mehr?

Und wenn dann nur in Hollywood wo Filme eher eine Ware sind, und die Verkäuflichkeit eines Produktes logischerweise wichtiger ist als seine Qualität. Warum die Hollywood Produzenten den Regisseuren so viel zahlen, obwohl sie am Ende doch nur austauschbare Produkte wollen, ist mir tatsächlich ein Rätsel. Da werden europäische Regisseure angeworben für viel Geld um Filme zu machen die jeder Hollywood Routinier so ähnlich auch hinbekommt.

Re: Filmbesprechung: Tomorow never dies

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Maibaum hat geschrieben:Wenn du meinst ...

Verdienen Drehbuchautoren mehr?

Und wenn dann nur in Hollywood wo Filme eher eine Ware sind, und die Verkäuflichkeit eines Produktes logischerweise wichtiger ist als seine Qualität. Warum die Hollywood Produzenten den Regisseuren so viel zahlen, obwohl sie am Ende doch nur austauschbare Produkte wollen, ist mir tatsächlich ein Rätsel. Da werden europäische Regisseure angeworben für viel Geld um Filme zu machen die jeder Hollywood Routinier so ähnlich auch hinbekommt.
Da gebe ich dir Recht aber wir diskutieren das besser nicht hier :-)

Aber ja, es zumindest einige Drehbuchautoren die wirklich viel Geld verdienen und darüber hinaus werden Mios für die Rechte an Büchern gezahlt - aber das hat natürlich auch damit zu tun, dass man sich die Rechte für was Erfolgversprechendes wie Harry Potter sichern will.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: Tomorow never dies

158
es gibt eine kleine Garde, die sich alles erlauben kann (u.a. Joe Eszterhaz [Basic instinct] oder Tom Shulmann [Club der Toten Dichter]), der Großteil, wie Gernot richtig vermerkte, lebt aber von der Hand in den Mund.
Aber wenn sich mal jemand wirklich in Hollywood auskennt, dann weiss er, dass das Drehbuch sekundär ist. Oft verlangt der Produzent (!!!) mehrere Alternativen v.a Schlussequenzen, manche werden dann sogar gedreht und erst er entscheidet, was dann in den Schnitt kommt -daher gibt's dann auch diese "Directors cut" Versionen.
Daher schätze ich, sind die meisten Drehbuchautoren nur aufgepimpte Groschenromanschreiber bzw. werden bloss als solche behandelt.
"There is sauerkraut in my lederhosen."
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Re: Filmbesprechung: Tomorow never dies

159
Eszterhas wäre so ein Beispiel. Der war mal richtig dick im Geschäft. Aber heute kennt den doch kaum noch einer und wenn über Basic Instinct gesprochen wird, dann wird nur über Verhoeven gesprochen. Das mag nicht wirklich fair sein, aber den ganzen Ruhm bekommen fast ausschließlich die Regisseure. Auch die Bücher über Film beschäftigen sich fast nie mit den Drehbuchautoren.

Re: Filmbesprechung: Tomorow never dies

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Naja, wenn das Drehbuch so unwichtig ist, warum gibt es dann oft so viele Entwürfe? Warum wird ein Indiana Jones 4 über viele Jahre verzögert, weil sich die Produzenten nicht aufs Drehbuch einigen können? Warum entscheidet jeder Star in Hollywood über seine Rolle basierend auf Story und Drehbuch?
Ihr seid echt putzig...

Sicher gibt es mehr Bücher über Regisseure etc. aber genauso sagt jeder Regisseur, dass ein Film drei Dinge braucht um gut zu werden:
1. Ein gutes Script
2. Ein gutes Script
3. Ein gutes Script
"It's been a long time - and finally, here we are"

So wird man Drehbuchschreiber

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Ich illustriere Dir das mal:
Stell Dir vor Ms. Broccoli wählt Dich –ja Dich- zum neuen Drehbuchschreiber für Bond 24 aus!
Du kommst schweißgebadet in ihr Büro und jammerst, dass Du davon ja keine Ahnung hast.
Sie lächelt und führt Dir Feder, wie man’s macht.
„Also Danny! Es geht wie am Schnürchen! Loggen wir uns mal in so eine VTler Site ein!
Voila’! unter:
http://www.godlikeproductions.com/forum ... 194304/pg1
finden wir:
Anti-Resistant Bacteria Transmits from Livestock to Humans
That’s it! Gentechnik! Uns alle schockt sie, vor der haben wir alle Angst. Das Thema ist momentan hipp” (sie bekommt glasige Augen)
„in –hm? Welche Reisebürolocation fällt uns ein??- PHUKET (wegen des Tsunami, werden die uns schmieren, damit wir deren Image wieder aufbessern)- wird ein Schiff torpediert. Die Ladung, eine Anlage für Genetical Engineering bestimmt für einen britischen Konzern –hm? Glaxo (hoffentlich verklagen die uns nicht??) –also nennen wir ihn fiktiv WACCO wird geklaut. Die Recherchen vom MI-6 führen zum belg. Pharmariesen „Mens sana“ geführt von Jacques Cretino gespielt von Jean Claude van Damme. Dieser ist wieder bloß Henchman von einem durchgeknallten österr. Biochemiker, nennen wir ihn der Aktualität halber Adolf Haider gespielt von –na rate mal- RICHTIG- Arnold Schwarzenegger. Für uns Amis kommen die Österreicher als die noch hässlicheren Deutschen durch. Der will mit der Anlage tier. Gene in Bakterien verpflanzen, die mittels eingeschleuster Viren wiederum auf Menschen übertragbar sind. Die verladet er in Raketen, die er von einem geheimen Ort in den Kärntner Alpen auf die Menschheit abschießen will, um sie mittels Gentransfer zu hündischen Sklaven von ihm zu machen.
Doch Cretino hat eine amerikan. Praktikantin, Pharmazeutin Emanuelle Cunt (gespielt von Paris Hilton –es darf nicht mal eine Craig die Show stehlen!!). Sie erkennt den Plan und bittet den MI-6 um Hilfe, ein von ihr entwickeltes Antibiotikum, das die Bakterien inklusive Viren zerstört, nach Belgien, und falls man die dort nicht zerstören kann, nach Kärnten zu schmuggeln, um die Bakterienkultur zu vernichten. Bond wird zu ihrem Schutze ihr zur Seite gestellt!
Wir haben alles! Weit entfernte Locations, viel Wasser für Bootsverfolgungsjagden, die Deutsche Autobahn zwischen Belgien und Kärnten, für Autoverfolgungsjagden (lass Dich dazu einfach von „Bullit“ oder „Kesse Marry, irrer Larry“ inpirieren) und viel Schnee auf den österr. Alpen für eine ach so beliebte Skihaserljagd. Auch ruft die Industrieanlage von „Mens sana“ förmlich nach 007 „Bitte zerstöre mich!“
Welchen Regisseur?
Ang Lee wäre hipp –doch der wird alles tun, um eine Szene einzubauen, in der sich 007 zu seiner homoerotischen Seite bekennt. Das verziehen uns die Bondienen nie! Aber wir wollen nicht politisch inkorrekt als homophobe dastehen, also nehmen wir?? Richtig Roland Emmerich. Der hat das Gespür, Deine Handlung noch mal so flach zu hauen, dass die Marktsparte, auf der wir unser Kundenklientel abzielen mächtig breit wird, somit die Kassen klingeln!
So jetzt habe ich dir aber mehr als genug geholfen! zensiert hopp hopp –ich möchte das Skript bald in den Händen halten!“
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Re: Filmbesprechung: Tomorow never dies

162
danielcc hat geschrieben:Naja, wenn das Drehbuch so unwichtig ist, warum gibt es dann oft so viele Entwürfe? Warum wird ein Indiana Jones 4 über viele Jahre verzögert, weil sich die Produzenten nicht aufs Drehbuch einigen können? Warum entscheidet jeder Star in Hollywood über seine Rolle basierend auf Story und Drehbuch?
Ihr seid echt putzig...
Niemand sagt das es unwichtig ist. Das Drehbuch ist ein Anfang, ein Skelett. Das ist die erste Phase des Filmes in der das Ganze geplant wird. Die Zweite ist dann logischerweise das Drehen des Filmes, und die Dritte der Prozess der Post-Produktion. Welche dieser Phasen die wichtigste ist für das Endprodukt (oder ob alle 3 Phasen in etwa gleich bedeutend sind) das hängt von dem jeweiligen Film selber ab. Bzw von der Art desjenigen der den Film bestimmt. Meist der Regisseur, in Hollywood aber sicher auch oft der Produzent oder der auch der Star, oder alle zusammen.
Man kann ja schlecht einen Film beginnen wenn man gar keine Ideen hat. Mit dem Drehbuch gibt man dem Film eine Linie, schafft man eine Grundlage auf der der Film entstehen kann. Aber das ist noch lange nicht der Film selber. Für den sind meist die Punkte 2 und 3 genauso bedeutend wenn nicht noch bedeutender.
Was wir hier mit "Drehbuch" bezeichnen, das ist der Plot des Filmes, die erzählerische Struktur, die Dialoge, also alles Dinge die genauso als Grundlage auch für einen Roman oder einen Comic oder auch je nach Stoff für ein Theaterstück taugen würden.

Dann hängt es auch immer vom Regisseur ab. Manche planen den Film bis ins Detail im voraus, da sind dann die Dreharbeiten nur noch das lästige umsetzen des Geplanten, aber die kreative Energie steckt zum Großteil im Ausarbeiten.

Bei anderen entsteht der Film erst beim Drehen, da ist das Drehbuch bloß ein Anfang, und bei den Dreharbeiten wird improvisiert, verändert und der eigentliche Film soll dann beim Arbeiten an diesem entstehen.

Wieder andere würden erst bei der Post-Produktion viele wichtige Entscheidungen treffen. Das geht natürlich im Film nur wenn man jede Menge Material zur Verfügung hat, und ist in der Praxis deswegen mit großen Problemen verbunden. (In einem Comic kann man auch am letzten Tag noch problemlos eine Seite hinzufügen oder ändern, in einem Film kan man nur auf das bereits gedrehte zurückgreifen)

Die Notwendigkeit eines Drehbuchs besteht vor allem auf grund der aufwändigen und unchronologischen Art in der Filme fast immer gedreht werden. Wenn ein Regisseur den Film komplett bei sich zu Hause am Computer entstehen lassen könnte, dann würden viele auf ein Drehbuch verzichten.
Das Drehbuch ist also teils auch nur eine Notwendigkeit um Kosten zu sparen.
Sicher gibt es mehr Bücher über Regisseure etc. aber genauso sagt jeder Regisseur, dass ein Film drei Dinge braucht um gut zu werden:
1. Ein gutes Script
2. Ein gutes Script
3. Ein gutes Script
So, so, jeder sagt das ...
Das ist mal wieder eine Behauptung die nicht belegbar ist. Sicher würden das einige sagen, aber andere würden genau das nicht sagen. Es gibt auch einige wenige die ohne Drehbuch arbeiten, die improvisieren.
Jean-Pierre Melville hat die Frage was das Gelingen eines Filmes ausmacht so beantwortet:
50 % Script, 50 % Schauspielerführung, 50 % Mischung, 50 % Stimmigkeit der Dialoge, 50 % 50 Photographie, 50 % Schnitt, alles hat 50 % Bedeutung. Wenn eine der Komponenten mißlungen ist bricht die Hälfte des Filmes zusammen, bei 2 Komponenten , dann, kann ich ihnen versichern, bricht der ganze Film zusammen.

Re: Filmbesprechung: Tomorow never dies

163
Also wir alle sind uns wohl einig, dass alle Elemente die zur Entstehung des Films notwenig sind auch wichtig sind und natürlich ist mir klar, dass das Drehbuch nur der Anfang ist. Ich sage auch nicht, dass es wichtiger als alles andere ist aber es ist nicht so unbedeutend, wie du es manchmal bewertest. Diesen Eindruck habe ich zumindest. Viele lieben grade bei Bond die absurden Plots, die tollen Sprüche, und letztlich die Art wie Bond geschrieben ist als Charakter.
Maibaum hat geschrieben: Die Notwendigkeit eines Drehbuchs besteht vor allem auf grund der aufwändigen und unchronologischen Art in der Filme fast immer gedreht werden. Wenn ein Regisseur den Film komplett bei sich zu Hause am Computer entstehen lassen könnte, dann würden viele auf ein Drehbuch verzichten.
Das Drehbuch ist also teils auch nur eine Notwendigkeit um Kosten zu sparen.
Nein, das halte ich zumindest im Bereich der kommerziellen Filme für falsch. Ehrlich. Ein Drehbuch ist auch nicht zu verwechseln mit den Dokumenten, die täglich die genauen Dreharbeiten planen. Womit fange ich denn als Regisseur an, wenn ich zuhause am PC sitze und einen FIlm machen will?? Natürlich kann man eine künstlerische Zusammenstellung von Bilder machen, aber das ist dann mehr abstrakte Kunst als das worüber wir im Kontext Bond reden, nämlich kommerzielle Filme.

Im Übrigen legt ein Drehbuch oft auch mehr fest, als die reine Story. Wo findet eine Szene statt, wie ist die Stimmung und Tageszeit, wie sieht ein Charakter aus, wie redet er...
Natürlich kann der Regisseur das ändern, natürlich hat ein Regisseur und das restliche Team einen riesen Einfluss auf das fertige Produkt. Aber das Drehbuch gibt jede Menge vor und ist letztlich ja überhaupt die Basis auf der ich filme.
Ein Treatment ist die Basis für die Entscheidung ob ich überhaupt einen Film mache und produziere.

Selbst ein Spielberg würde keinen Film finanziert bekommen, wenn er sagt, ich setze mich mal an den Rechner und mache irgendwas. Nein: Story, Treatment, Drehbuch... ja, da kann was raus werden oder nicht.
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Re: Filmbesprechung: Tomorow never dies

164
Ich tu das gar nicht unterbewerten, das interpretierst du nur so.

Außerdem ist das meiste (wie oben schon erwähnt) was hier im Forum mit Drehbuch bezeichnet wird nicht das Drehbuch selber (das meist ja keiner kennt), sondern die Dinge aus dem fertigen Film die mit dem Drehbuch assoziert werden: Plot des Filmes, die erzählerische Struktur, die Dialoge.

Während jetzt gerade hier die Diskussion sich um das tatsächliche Drehbuch dreht. Welches dann aber wieder von dem fertigen Film auch stark abweichen kann.

Im übrigen gegen ja auch viele Filme bei der Planung eines Filmes noch weit über ein Drehbuch hinaus mit teils detailliert gezeichneten Storyboards, die dann wirklich versuchen jede Einstellung genau vorzugeben.

Um auf den Comic Autor Alan Moore zurückzukommen. Der gibt seinen Zeichnern normalerweise exakt vor wie die Comicseite auszusehen hat. Da ist Alan Moore fast immer unzweifelhaft der alleinige Autor dieser Comics, und der jeweilige Zeichner würde dem Kameramann entsprechen, der das dann nur noch anhand seine Fähigkeiten, aber ohne eigene Kreativität was das erzähltechnische betrifft, wie gewünscht umsetzt. Konsequenterweise ist bei diesn Comics auch Alan Moore der Star und nicht die Zeichner. Die allerdings im Gegensatz zum Drehbuchautor oder Kameramann beim Film trotzdem noch vergleichsweise mehr Beachtung finden.
Meist wird jedoch auch im Comic mehr auf den Zeichner geachtet (als Äquivalent zum Regisseur und nicht zum Kameramann) als auf den Autor.

Re: Filmbesprechung: Tomorow never dies

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Wie läuft das Filmbusiness ab?
Standard ist es, dass der Drehbuchschreiber seinen ENTWURF einmal dem PRODUZENTEN unterbreitet. Dieser, so er ihn annimmt, macht ihm dann Auflagen, welche Szenen und da v.a. welche Schlusssequenzen er zumindest alternativ haben will, falls er ihm nicht seine gewünschten Veränderungen aufzwingt.
Erst dann gibt der Produzent grünes Licht und wählt einen Regisseur aus. Dieser hat dann seine Crew, die zuerst Storyboards zeichnet, oft dann auch einen Chef-Kameramann, mit dem er die Realisierung der Storyboards bespricht und umsetzt.
Der Produzent begutachtet schließlich die gedrehten Szenen und bestimmt, was dann in den Schnitt kommt.
Faktum ist, dass der Regisseur, obwohl ihm im Herstellungsprozess der meiste Ruhm gezollt wird, gegenüber dem Produzenten relativ machtlos ist. Daher mag auch Mendes die Entscheidung, Bond den Korb zu geben, nicht schwer gefallen sein.
Übrigens bei solchen Franchise Sachen, wie der Bond-Serie, ist die Macht des Regisseurs noch wesentlich eingeschränkter. Da leiden er und die Drehbuchautoren noch unter wesentlich mehr Auflagen.
Anzumerken ist, dass es selbstverständlich auch Regisseure gibt, denen der Produzent die Füsse küsst (Cameron, Spielberg, Ford-Coppola, etc.), leider manchmal auch zuviel des Guten -siehe die Unheilige Trinität von Gerog Lucas als Drehbuchautor, Regisseur und Produzent in seinem Star Wars Wahn. Aber das sind nur die Ausnahmen, die die Regel bestätigen. Wenig verwunderlich, hat sich keiner von denen an Bond probiert (um Spielberg gab es mal Gerüchte, doch der macht sicherlich einen großen Bogen darum).
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