Die Nachricht ist großartig und schon einige Jahrzehnte überfällig. Nicht nur über Blofeld darf nun spekuliert werden, sondern auch über die Drehbücher und Titel die McClory entwickelte. Ich persönlich halte den Titel "Warhead" (zu deutsch: Sprengkopf) für grandios, das dazugehörige Drehbuch liest sich aber wie TSWLM auf Steroiden.
Immerhin kann es nun wieder einen "die Bösen klauen eine Atomwaffe und erpressen die Welt"-Plot geben ohne dass eine Rechtsstreit zu befürchten ist
AnatolGogol hat geschrieben:UNIVERSAL EXPORTS hat geschrieben:Andere Meinungen?
Wenn Blofeld dann bitte richtig: also mit Pussy, Mao-Anzug und Spectre-Organisation. Um Himmels Willen bitte keine modernisierte Variante, die mit der Figur nur noch den Namen gemein hat. Weil dann könnte er genau so gut auch Heinz Müller heissen. Man sollte die Vergangenheit entweder ruhen oder richtig aufleben lassen, aber kein Pseudo-Remake, das außer dem Namen nix mehr mit den bekannten Figuren gemein hat.
Katze, Mao-Dress, Narbe usw. sind aber so stark von Austin Powers und Co. persifliert worden, dass eine 1:1 Adaption schlichtweg zum Scheitern hinsichtlich ihrer Glaubwürdigkeit verdonnert ist. Einer der Gründe wieso die Bond-Serie so erfolgreich ist, war immer dass sie einerseits sich selbst treu bleibt, andererseits aber auch immer einen am Zeitgeist orientierten Film ablieferte. Der klassische Blofeld ist so ultra-60ies, dass es heute eine Selbstparodie wäre ihn 1:1 zu übernehmen. Um eine Neuinterpretation des Charakters kommt man schlichtweg nicht herum.
Beim Aussehen kann man verschiedene Elemente übernehmen. Die Narbe beispielsweise könnte - wenn gut gemacht - die Bedrohlichkeit unterstreichen. Beim Outfit könnte man sich entfernt am Mao-Dress orientieren, aber hinsichtlich Farbe und Schnitt müsste da eine Menge getan werden. Bei der Katze wüsste ich nicht, wie man diese einbauen könnte ohne die Klischees zu bedienen.
Die originale Hintergrundgeschichte von Blofeld war ja, dass dieser während des zweiten Weltkriegs Geheimnisse an beide Seiten verkaufte und sich so sein SPECTRE-Business aufbaute. Das könnte man relativ gut moderniseren: Blofeld ist ein Whistleblower á la Edward Snowden, allerdings jemand der die Informationen anonyom an verschiedene Parteien verkauft und nicht Transparenz verfolgt, sondern seine eigene Agenda. Er spielt Schach mit den Geheimdiensten und ihren Geheimnissen. Nach und nach steigt er, dann auch in die anderen "Geschäftsbereiche" von SPECTRE ein: Auftragsmorde, Erpessungen usw.
Ich finde es ohnehin bemerkenswert, dass SPECTRE vom Konzept her heute gar nicht so unrealistisch klingt, wie in den 60ern...