GoldenProjectile hat geschrieben:
Ein 6/10 Film ist einer, der mir in Summe gut gefällt aber ebenfalls Defizite hat. Meistens sind das Filme, die beim Ansehen zwar Spass machen, die ich aber danach (nicht so schnell) wieder sehe. In Worten: ganz okay.
Maibaum hat geschrieben:6/10 ist auf jeden Fall schon ein Lob.
Und gebe TMWTGG 6/10 Sterne. Meiner Meinung nach sollte auch bei schlechten Filmen differenziert werden, ob sie schlecht, grausig oder fürchterlich (0/10; haben bei mir 2 Filme) sind. Aber kann natürlich jeder machen, wie er will.
Nun mit Hilfe der Mathematik müsste aber ein 5/10 halb so gut sein wie ein 10/10. Aber ein mittelmäßiger Film liegt da weit drunter. 2/10 entspricht dem schon eher.
Aber nirgends steht geschrieben das eine solche Skala eine mathematische Grundlage haben müsste, und wenn dann macht die Idee daß die halbe Punktzahl auch das halb so gute abbilden sollte mehr Sinn als den Mittelmaß-Film dort unbedingt zu verorten.
Das ist zu kurz gedacht und beraubt mir die Möglichkeit zu differenzieren. Die Skala sollte Qualitätsstufen abbilden, und das tut sie bei mir.
Außerdem wird die Skala in der Praxis ohnehin von jedem unterschiedlich genutzt. Ich kenne da viele da ist alles unter 8/10 schon eher schwach und jedenfalls keine Empfehlung mehr.
Maibaum hat geschrieben:Nun mit Hilfe der Mathematik müsste aber ein 5/10 halb so gut sein wie ein 10/10. Aber ein mittelmäßiger Film liegt da weit drunter. 2/10 entspricht dem schon eher.
Aber nirgends steht geschrieben das eine solche Skala eine mathematische Grundlage haben müsste, und wenn dann macht die Idee daß die halbe Punktzahl auch das halb so gute abbilden sollte mehr Sinn als den Mittelmaß-Film dort unbedingt zu verorten.
Das ist zu kurz gedacht und beraubt mir die Möglichkeit zu differenzieren. Die Skala sollte Qualitätsstufen abbilden, und das tut sie bei mir.
Außerdem wird die Skala in der Praxis ohnehin von jedem unterschiedlich genutzt. Ich kenne da viele da ist alles unter 8/10 schon eher schwach und jedenfalls keine Empfehlung mehr.
Bei mir bildet sie auch Qualitätsstufen ab und ich möchte mich ebenfalls nicht der Möglichkeit berauben auch unterdurchschnittliche Filme entsprechend ihrer Qualität (bzw dem Fehlen dieser) einzustufen. Natürlich kann man auch sagen: alles was unter dem Durchschnitt ist interessiert mich nicht weiter, ob schlecht oder ganz schlecht spielt keine Rolle. Da ich diese Unterschiede aber beim Sehen sehr wohl und sehr schmerzhaft mitbekomme möchte ich sie dann auch in einer entsprechenden Wertung abbilden.
Natürlich hast du recht wenn du sagst dass eh viele die 10er Skala unterschiedlich gewichten, aber dann bleibt der lineare Ansatz trotzdem immer noch der einzige, der zumindest annähernd vergleichbare Ergebnisse bringt - zumindest bei denen die ihn so nutzen. Wer nach eigenem Gusto bewertet braucht eigentlich anderen die Punktzahl nicht mitteilen - es sei denn er liefert jedes mal eine Beschreibung seiner Bewertungsmaßstäbe mit.
Gogol redet heute für mich.
Eigentlich endet meine Skala quasi schon bei 8. Nur richtig gute Filme kriegen mehr.
Dennoch lassen sich ja diese abstufungen nicht immer machen; manche Filme (zb octop*ssy)
stehen ggf zwischen 2 stufen.
Maibaum hat geschrieben:Nun mit Hilfe der Mathematik müsste aber ein 5/10 halb so gut sein wie ein 10/10. Aber ein mittelmäßiger Film liegt da weit drunter. 2/10 entspricht dem schon eher.
Aber nirgends steht geschrieben das eine solche Skala eine mathematische Grundlage haben müsste, und wenn dann macht die Idee daß die halbe Punktzahl auch das halb so gute abbilden sollte mehr Sinn als den Mittelmaß-Film dort unbedingt zu verorten.
Das ist zu kurz gedacht und beraubt mir die Möglichkeit zu differenzieren. Die Skala sollte Qualitätsstufen abbilden, und das tut sie bei mir.
Außerdem wird die Skala in der Praxis ohnehin von jedem unterschiedlich genutzt. Ich kenne da viele da ist alles unter 8/10 schon eher schwach und jedenfalls keine Empfehlung mehr.
Bei mir bildet sie auch Qualitätsstufen ab und ich möchte mich ebenfalls nicht der Möglichkeit berauben auch unterdurchschnittliche Filme entsprechend ihrer Qualität (bzw dem Fehlen dieser) einzustufen. Natürlich kann man auch sagen: alles was unter dem Durchschnitt ist interessiert mich nicht weiter, ob schlecht oder ganz schlecht spielt keine Rolle. Da ich diese Unterschiede aber beim Sehen sehr wohl und sehr schmerzhaft mitbekomme möchte ich sie dann auch in einer entsprechenden Wertung abbilden.
Natürlich hast du recht wenn du sagst dass eh viele die 10er Skala unterschiedlich gewichten, aber dann bleibt der lineare Ansatz trotzdem immer noch der einzige, der zumindest annähernd vergleichbare Ergebnisse bringt - zumindest bei denen die ihn so nutzen. Wer nach eigenem Gusto bewertet braucht eigentlich anderen die Punktzahl nicht mitteilen - es sei denn er liefert jedes mal eine Beschreibung seiner Bewertungsmaßstäbe mit.
Meine ist doch auch linear.
Nur nutze ich die Skala viel besser um zwischen den Guten zu differenzieren. Ich kann keinem Mittelmaß-Film 5 von 10 möglichen geben, das passt schon vom Gefühl her nicht. Da sind keine 50 % Qualität vorhanden. Wenn er die hätte wäre er nicht mehr mittelmäßig sondern interessant.
Was die schlechten betrifft, da hätte ich jetzt wenig Lust drüber nachzudenken in welchem Grade ein öder Film öde ist. Außerdem habe ich dafür ja auch noch 2 Stufen: Schlecht (1/109 und erbärmlich aka sehr schlecht (0/10). Mehr habe ich bislang nie benötigt. Zur Not, wenn ich mal einen Film wirklich als unter-unterirdisch kennzeichnen will, kann ich ja noch ins Negative gehen. Schließlich gebe ich ja auch mal 12/10 Punkten, was mathematisch betrachtet ... uhh .. ohh... aha ...
Hier eine neue Kritik von mir – weil ich selbst mal eine Abwechslung vom bisherigen räsonierenden essayhaften Stil haben wollte, diesmal als Live-Ticker. Los gehts!
0:00:46 --- Ich liebe den Einstieg auf der Insel. Exotik, ein sinister wirkender Zwerg, eine schöne Frau, ein Killer, ein Irrgarten, ein Versteckspiel, das sich als Training entpuppt, James Bond taucht nicht wirklich auf. Jemand ist ihm auf den Fersen, das wissen wir. Ähnlich wie in FRWL, gefällt mir hier aber besser. Das leicht Bizarre, fast Surreale und Comichafte – sehr schön.
0:08:30 --- Nach knapp acht Minuten PTS das Titellied. Ich liebe es nicht besonders, zu rockig für den eher actionarmen Film. Die träumerischen, verwehten Streicher, die später immer wieder das Titelthema variieren, finde ich viel, viel gelungener.
0:13:30 --- klassischer Einstieg. Briefing bei M, die goldene Kugel, Moneypenny. Dann Beirut, von dem man praktisch nichts sieht, nur eine eher durchschnittlich aussehende Tänzerin. „Er hat ihm hinten große Loch gemacht.“ „Der Ärmste.“ – kleiner Schmunzler. Eine Mini-Prügelei, bei der man als Bonus kurz im Spiegel das Filmteam sieht.
0:20:44 --- Macao, es wird wieder exotisch, alles so schön bunt hier. Treffen bei Lasar, Bond in einer Art Kolonial-Tropen-Anzug, der auch fürs Casino geeignet wäre, viel zu warm für Südostasien. Als kurz darauf Miss Anders im Casino auftaucht, erklingt erstmals das Titelthema als melancholische Streicherversion, die ich so sehr liebe. Ansonsten: Starke Leistung, die Dame unerkannt bis zum Peninsula-Hotel zu verfolgen. Und das, obwohl das Dummerle Goodnight dazwischenfunkt. Mir fällt auf, dass Bonds Jackettinnenfutter geblümt ist.
0:28:46 --- Frau Anders bedroht ihn mit einer Wasserpistole (?).Bonds gleichmütiger Gesichtsausdruck, kurz im Spiegel zu sehen, als er aus Anders‘ Dusche geht, ist zum Kichern. Dann überwältigt er sie fix und dreht er ihr dem Arm um. Passt nicht ganz zu Moore, aber zur Dramaturgie, wie ich finde. Ein kurzer Gewaltausbruch in einem ansonsten bisher sehr ruhig fließenden Film.
0:39:23 --- Observation vor dem Bottom’s Up (das gibt’s wohl wirklich und ist heute ein kleiner Bond-Wallfahrtsort), Attentat, ab ins Polizeiauto, aufs Boot, Flucht auf das Schiffswrack, das sich originellerweise als MI6-Stützpunkt entpuppt. Indes verschwindet Scaramanga auf seiner Dschunke. Action kann man das alles nicht unbedingt nennen, eher ein wenig Spannung, aber die Geschichte nimmt nun an Tempo auf.
0:45:30 --- Auch bei den folgenden Szenen in Bangkok mit Hasch-Misch, Hai Fat und dem dritten Nippel gibt es keine Action, das Flair und die Schauplätze finde ich allerdings richtig toll. Roger ist noch sichtlich gut trainiert. Allerdings fällt mir auf, wie überflüssig etwa die Figur des Lieutenant Hip ist. Sie hätte ersatzlos gestrichen werden können.
0:55:00 --- Nach einer knappen Stunde nun endlich die erste größere Actionszene des Films in Hai Fats Schule, dann die Klopperei mit den Mädchen, dann eine Verfolgung durch die Klongs. Sheriff Pepper taucht wieder auf. Offensichtlich wollten die Produzenten den Film mit möglichst vielen Humorelementen würzen, das hat ihm nicht unbedingt gutgetan. Etwas unschön übrigens auch die Szene, in der Roger den kleinen Jungen wieder ins Wasser schmeißt, obwohl der ihm geholfen hat. Naja, MI6-Leute sind eben nicht die Caritas.
1:02:45 --- Es folgt die RomCom-Sequenz des Films: Ein romantisches Dinner, Goodnight zickt leicht herum, Miss Anders plötzlich im Zimmer, Versteckspiel im Schrank, Ausquetschen, Schäferstündchen, Goodnight zickt noch mehr herum. Irgendwie finde ich das alles ziemlich cool, Roger agiert souverän. Britt Ekland (Goodnight) ist übrigens zwei Jahre älter als Maud Adams (Andrea Anders) – würde mans denken?
1:12:20 --- Das Gangsterliebchen haucht sein Leben aus, ein sattsam bekannter Handlungszug, an dieser Stelle aber ziemlich überraschend. Bond und Scaramanga treffen erstmals aufeinander, sehr spät für einen Bondfilm. Die verkorkste Aktion, in der Goodnight versucht, ein Ortungsgerät im Auto von Scaramanga anzubringen, offenbart ihren ganzen Dilettantismus. Aber nun: Die zweite große Actionszene des Films mit der Autoverfolgung und Sheriff Pepper („Sie sind der Geheimagent – der englische Geheimagent aus England!“). Während des spektakulären Schraubensprungs schnell stumm schalten, dann funktioniert die Szene super!
1:24:19 --- Draußen Verwirrung mit Bond und Pepper vor der Garage, die Polizei kommt dazu. Drinnen fummeln Scaramanga und Schnick Schnack am Auto herum und verpassen ihm Flügel. Wegen der schönen Kontraste zwischen schnell und langsam, hell und dunkel behagt mir die Sequenz. Meine Lieblingsszene darin: Goodnight gelingt es, den Kofferraum zu öffnen, und sieht ungläubig die südostasiatische Landschaft weit unter sich dahingleiten. Auch unbezahlbar: Ms irrer Blick, als ihm Bond von der vermasselten Operation berichtet.
1:30:52 --- Es geht aufs Finale zu: Bond fliegt zur Insel, wird dort von Scaramanga gleichzeitig gefangengenommen und zum Essen eingeladen. Christopher Lee ist großartig. Das Bösartige und sein leichter Wahnsinn sind nur kleinen Gesten (Schreckschusspistole) und Äußerungen („Nein, er fliegt nicht wieder weg“) zu entnehmen. Mit sichtlicher Freude sprengt er Bonds Flugzeug in die Luft. Kommt super!
1:40:30 --- Tödliche Themen beim Gourmet-Essen, die Rahmenbedingungen des Duells werden besprochen.
1:42:14 --- Da! Beim Standbild im richtigen Frame sieht man Bond ähnlich wie vor der PTS mit dem Gewehrlauf auf die Kamera schießen. Ein archetypischer Bond-Moment. Das Duell ist nicht unspannend, vor allem, weil man immer noch rätselt, welche Rolle Schnick Schnack denn nun wirklich spielt. Im Grunde bringt er ja beide Duellanten ständig aus dem Takt. Wie Bond es letztlich schafft, Scaramanga zu täuschen und zu töten, hat mich damals beim ersten Sehen (naja, mit 14) wirklich geflasht.
1:51:58 --- Goodnight verdient sich endgültig die Krone als Bond-Dummchen schlechthin, als sie Krah ins Helium schmeißt und quasi mit ihrem Hintern die Anlage in die Luft sprengt. Als alles am Ende explodiert, bedaure ich das jedes Mal. Noch nie fand ich ein Hideaway eines Schurken so stilvoll und cool.
1:56:14 --- Letzter, nicht ganz ernstzunehmender Kampf mit Schnick Schnack. Es ist richtig, ihn nicht sterben zu lassen, das sähe äußerst gemein aus. Ein schöner Schlussgag mit dem Telefon, als M seinen üblichen Glückwunschanruf macht und Bond gleichzeitig mit Goodnight knutscht: „Da ist was hochgekommen.“
FAZIT: Mag man Suspense, etwas Komik, buntes Treiben und kontemplative Musik, ist der Film richtig. Die Schauwerte und die tolle Musik machen für mich vieles wett. Was allerdings hätte ein Hitchcock aus der Story gemacht! Mit Sympathiepünktchen für Roger Moore: 8 von 10 Solarzellen.
Eine sehr unterhaltsame Rezension und noch dazu eine willkommene Abwechslung. Bitte mehr davon. Erinnert mich vom Unterhaltungswert an eine ziemlich witzige Rezension zu Transformers 3 auf ofdb.de, die der Autor (bewusst!) analog zu Michael Bays ADHS-Inszenierung ohne Punkt und Komma geschrieben hat.
Ich bin bei Teil neun in der Chronologie angekommen:
Der Mann mit dem goldenen Colt
Einen Platz weit vorne hat TMWTGG bei mir noch nie belegt. Momentan ist er sehr weit hinten am Ende des Feldes mit DAD und YOLT - das bleibt auch so. Früher habe ich den Film geschaut und ich war von gar nicht mal wenigen Dingen fasziniert: Scaramangas Insel, dem Schiffswrack der Queen Elizabeth, der Loopingstunt. Aus heutiger Sicht kann ich sagen, es gefällt mir immer noch. Aber, wie immer, der Reihe nach....
Los geht es wieder mit einer PTS ohne 007. Das ist nicht weiter schlimm, weil es funktionieren kann - siehe LALD zb. Mir Aufgefallen: Scaramangas Versteck (der Wohnbereich, nicht der "Schiessparcours") ist geschmack- und stilvoll eingerichtet. Überhaupt gefällt mir diese Location sehr gut und sie passt auch bestens in einen Bondfilm.
Über das Titellied kann ich weder negatives noch positives sagen. Es ist kein Ausreisser; weder nach unten noch nach oben.
Nach der TS kommt wieder altbewährtes: die Moneypenny/M-Szene findet inklusive Neckereien wie früher im Büro statt. Überhaupt wurde in TMWTGG wiede auf vieles, was man in LALD ausgelassen hat, zurückgegriffen. Die Szene in Beirut ist mMn von Moore sehr gut umgesetzt. In den ersten gut 30 Minuten geht die Handlung wirklich gut voran, wie ich finde. Das passt.
Einer meiner persönlichen Höhepunkte - nicht nur des Films, sondern der gesamten Reihe - ist der Dialog Lasar/Bond in Lasars Werkstätte. Hier stimmt alles. Das Set, Bonds Verhalten und wie er an die Informationen kommt. Perfekt! Wäre es nur so weitergegangen...
...denn nun folgt ein absoluter Tiefpunkt der Reihe: Goodnight. Optisch reizvoll, aber ansonsten ein Desaster. Für mich matcht sie sich mit Bibi um Platz 1 der peinlichsten Bondgirls. Alle grünen Rolls Royce gehören zum Peninsula Hotel: wenn das alles ist, was eine "höhere Tochter" in zwei Jahren bei der Abwehr "lernt", na dann bravo. Immerhin folgt gleich eine durchaus gelungene Szene mit Miss Anders, in der Bond ungewohnt Härte und Kaltblütigkeit zeigt. Das hätte man durchaus öfter zeigen können in RM's Bondfilmen. Der amüsante Spruch "das ist meine Tante auch."hat auch diesesmal wieder ein Schmunzeln hervorgerufen!
Das sich der Geheimdienst auf der Queen Elizabeth versteckt, ist eine nette Idee, die ich damals bei der ersten Sichtung so nicht erwartet hätte. Was mir bekanntlich auch gut gefällt (weil sehr stilvoll): Bond im weissen Dinnerjackett. Die Musik bei Bonds Ankunft bei Hai Fat ist sehr stimmig und die Atmosphäre im Garten bei seiner kleinen Auseinandersetzung wirken ebenfalls. Leider bleiben solche Dinge nur kleine Randnotizen.
Ein weiterer Tiefpunkt der Serie ist die "Nichten-Hip-Szene". Unglaublich, dass sich Bond von zwei Teenagern verteidigen lässt (lassen muss?). Ebenso unverständlich ist Lt. Hip. Dass er Bond stehen lässt, ist eigentlich ein Wahnsinn. Wie sagte Danielcc: "den Mann sollte man feuern."
Frei nach Indiana Jones:"schon wieder Boote" - und gleich wieder Pepper, der mir in LALD um Längen besser gefällt. Was danach folgt, ist vermutlich nur mit Geldgier und Machtanspruch zu erklären; Scaramanga tötet Hai Fat und steigt ins Business ein. Das hätte er eigentlich nicht nötig, mit 1 Mio. Honorar pro Auftrag. Die Dinnerszene mit Goodnight zeigt für mich, was hätte sein können: ein klasse Dialog, bei dem Goodnight uns in keinster Weise das Dummchen zeigt! Warum hat man diesen Charakter nicht in diese Richtung geschrieben - schade, denn unmittelbar darauf in Bonds Zimmer zeigt sie uns leider wieder das bereits aus vorigen Szenen bekannte...Hier erfahren wir auch, dass es Miss Anders (sehr hübsch in dieser Szene) war und nicht Scaramanga, der die Kugel nach London geschickt hat. Das ist also Bonds Mission, einen Mann töten (der gegen Bond "persönlich nichts hat" - beim letzten Dinner aber dann doch?), weil dessen Freundin es so will. Das Thema Energie wird leider viel zu unausführlich angegangen und nur in den letzten Dialog Bond/Scaramanga auf seiner Insel hineingepresst.
Was bei dieser Sichtung sehr offensichtlich zutage getreten ist: der Film wäre nach 76 Minuten vorbei, wenn Goodnight nicht so unfähig wäre. Warum bringt sie einen Sender in Scaramangas Auto an, wenn man doch alles hat - das Solex - was man haben wollte. So komisch es klingt, aber eigentlich war diese Unfähigkeit sogar gut; ansonsten hätten wir nicht eine der besten Autoverfolgungen inklusive diesem klasse Loopingstunt gesehen! Dieser Sound beim Looping ist leider absolut unpassend, das Bondthema hätte mir hier sehr gefallen. Bond und Scaramanga mussten aber offensichtlich noch einen Endkampf haben, sonst hätte was gefehlt, wenn man schon das Ende in der PTS vorwegnimmt. Die allerletzte Szene mit Schnickschnack ist zwar albern, passt aber insgesamt so in den Film.
Fazit: einer meiner persönlichen Tief(st)punkte der Reihe. Moore spielt zwar so souverän wie in LALD, aber das kann den Film leider ebensowenig retten wie Scaramangas Insel oder andere gelungene Kleinigkeiten. Die Story mit dem Solex-Thema, das so nebenher mitläuft, ist einfach zu langweilig und viel zu hanebüchen. "Mann gegen Mann" hätte irgendwie eine Reiz, allerdings hätte man es dann anders inszenieren müssen. Bond ist nie wirklich in Gefahr und es wirkt, als sei er auf Urlaub. Maud Adams finde ich hier viel attraktiver als in OP. Nach dieser Sichtung liegt TMWTGG bei mir gleichauf mit YOLT:
5 / 10 Punkte
"Warum hast du ihn geheiratet? - "Er hat mir gesagt er liebt mich." - "Das klingt immer gut."
@Thunderball1965: Haha, und ich hab schon gefürchtet, dass es diesesmal anders ist. Spätestens bei QOS ist dann aber soweit. Du hast völlig Recht, C.Lee spielt natürlich ebenso herausragend! Da habe ich im Fazit leider vergessen zu erwähnen.
Eigentlich lebt der Film zu grossen Teilen - ähnlich wie GF mit Fröbe und Connery - nur von Moore und Lee.
Zuletzt geändert von Hannes007 am 28. Februar 2014 21:11, insgesamt 1-mal geändert.
"Warum hast du ihn geheiratet? - "Er hat mir gesagt er liebt mich." - "Das klingt immer gut."
Das tun einige Filme. Eigentlich verfügen meine Lieblingsfilme immer über einen großartigen Gegenspieler, der auch ohne den Helden den Film allein tragen könnte. Freu mich schon auf dein Verteidigungsplädoyer für Greene, auch wenn ich mich wohl noch gedulden muss...
Vor allem die Kritik am Bondgirl teile ich auch (auch wenn der Vergleich mit Bibi vielleicht nicht ganz passt, da diese meiner Meinung nach kein Bondgirl ist). Sehr schade, wie ihre Rolle geschrieben wurde.
Auch sonst dürfte das eines der schwächeren Drehbücher der Bondreihe sein. Es kommt keine Spannung auf. Hier haben gerade der Vorgänger- wie auch der Nachfolgefilm deutlich die Nase vorn.
Die Action ist eher mässig (der Fluss-Stunt ist aber klasse) und kommt auch zu selten vor.
Immerhin gefallen mir der Bösewicht und das Ambiente recht gut. Was ich an den alten Bondfilmen schätze (und bei den neueren Filmen meistens vermisse), ist die Atmosphäre, die ein ganz eigenes "Feeling" ausstrahlt. Hier macht auch TMWTGG keine Ausnahme, auch wenn sie mir nicht ganz so gut gefällt wie bei anderen Filmen.
Zusammen mit DAF, DAD und QOS gehört TMWTGG aber auch für mich zu den schwächsten Bondfilmen.
Für mich ein wirklicher Tiefpunkt der Reihe. Roger Moore spielt ebenso wie in LALD den "Mal heiter, mal hart"-Bond, Christopher Lee ist ein super Bösewicht. Maud Adams gefällt mir ebenfalls gut, über Britt Ekland/Goodnight sage ich jetzt noch nichts.
Die PTS zeigt eine wirklich schöne Location und auch der Kampf war gut, auch wenn das Gleiche natürlich am Ende nochmal kommt.
Der Titelsong von Lulu trifft meinen Geschmack nicht wirklich.
Die Szene mit M und Moneypenny ist wie immer gut, die Szene in Beirut ist ebenfalls gut gemacht, auch die Szene mit Q überzeugt wie immer.
Und dann kommt ein wirklicher Höhepunkt des Films: Bonds Gespräch mit Lazar. Das gefällt mir wirklich ausgesprochen gut.
Danach kommt nun Goodnight. Sie mag recht nett aussehen, aber ansonsten ist sie eine absolute Katastrophe, ein richtiges Dummchen, viel mehr als Tiffany oder sonst ein Bondgirl, außer vielleicht Bibi aus FYEO, aber sie zählt für mich nicht wirklich als Bondgirl. Ist es nicht erstaunlich, dass eine "höhere Tochter" bei der Abwehr in zwei Jahren lernt, dass alle grünen Rolls-Royce zum Peninsula Hotel gehören? Ja, das ist es, aber nicht im positiven Sinne.
Die Szene mit Ms. Anders, in der Moore wie auch schon mit Rosie in LALD wirklich Härte zeigt, gefällt mir hingegen sehr gut.
Das Versteck des MI6 in der Queen Elizabeth gefällt mir sehr gut, auch die Szene mit Hai Fat.
Dann allerdings wird Bond in die Karateschule von Hai Fat gebracht. " Bonds beidruckender Kampf mit einer ganzen Karateschule" heißt es auf dem Klappentext der DVD. Ich kann nur lachen. Bond nimmt an dem Kampf nicht nur nicht teil, er lässt sich sogar noch von zwei Teenagern verteidigen. Und Hip selbst macht auch keine bessere Figur, als er Bond einfach stehen lässt. Von einem Mann des Geheimdienstes hätte man etwas anders erwartet.
Erneut Boote, erneut Pepper. Beides ist in LALD besser.
Wozu tötet Scaramanga Hai Fat? Er kann sich mit 1 Million pro Mord ein bequemes Leben machen.
Nun kommt die Szene mit Bond und Goodnight beim Essen, hier ist sie nicht das Dummchen, das sie sonst ist.
Ms Anders klärt Bond darüber auf, dass sie Scaramangas Tod will und er ihn töten soll. Es geht also darum, dass Bond jemanden töten soll, der für ihn im Grunde uninteressant ist, aber dessen Geliebte will es so und nebenbei geht es noch irgendwie darum, dass eine Solex beschafft werden muss, die Scaramanga besitzt, aber im Grunde auch gar nicht zu verwenden braucht? Es gab schon bessere Storys.
Goodnight beweist ihre Unfähigkeit, indem sie sich von Scaramanga in den Kofferraum stecken lässt. Immerhin kommt nun der zweite Höhepunkt des Films: die Autoverflgungsjagd mit Pepper. Dieser liefert sehr gute Sprüche und Bond die Action, nur gefällt mir der unpassende Sound nicht wirklich, als Bond den Looping macht.
Bond fliegt nun auf Scaramangas Insel und soll gegen Scaramanga antreten. Hier gibt es gleich zwei Dinge, die zu bemängeln sind: Zum einen ist die Geschichte mit der Solex nicht wirklich gut erklärt, es läuft nur so nebenher, und Scaramanga hat es überhaupt nicht nötig, so eine Waffe zu bauen und zu verkaufen, wo er sich mit 1 Million pro Auftrag... egal, das wurde schon erklärt. Das zweite ist, dass Scaramanga den ganzen Film über nichts gegen Bond hat und bei der Szene beim Boxkampf erklärt Scaramanga ja noch, dass er es begrüßen würde, Bond nie wieder zu begegnen. Und auf der Insel will Scaramanga plötzlich doch Bond umbringen. Wenn er das schon wollte, warum hat er Bond nicht einfach direkt beim Boxkampf mitgenommen? Aber so ist es halt. Der Endkampf ist halt so ähnlich wie die PTS, aber ich finde ihn jetzt wirklich nicht schlecht. Schnick-Schnacks letzter Kampf mit Bond ist albern, aber so sehr stört er mich nicht, da gibt es schon andere Dinge.
Also ein wirklicher Tiefpunkt für mich, wenn nicht sogar der Größte. Eine sehr gute Autoverfolgungsjagd, zwei tragende Schauspieler, aber leider auch viele Ungereimtheiten, ein Dummchen wie es sie nur selten gegeben hat und ein alberner Karate-Kampf.
Punkte:(5/10)
"East, West, just points of the compass, each as stupid as the other."
(Joseph Wiseman in Dr. No)