Filmbesprechung: "Casino Royale (CR)"
Nick, dein geliebter Dandy in Aspic ist aber jetzt auch keine Empfehlung. Bei weitem keiner von Manns besten Filmen ist es ein eher prätentiöser und schwerfälliger Versuch eines Kunstthrillers. Da ist CR und so mach anderer Bond gelungener. und auch zu recht bekannter. Immerhin besser als MR.
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Dandy in Aspic läßt sich nicht mit Bond vergleichen. Dort gibt es kein schwarz und kein weiss, alle sind grau, darüber können auch die peinlichen Versuche wie zuletzt in Skyfail o.s.ä. den Chaperonenmythos von Mutti M anzuschwärzen nicht hinweghelfen. Mir ist keine Szene bekannt, wo Mrs. Dench ihre Gouvernantenmimik abgelegt hätte. Lacht die überhaupt mal?Maibaum hat geschrieben:Nick, dein geliebter Dandy in Aspic ist aber jetzt auch keine Empfehlung. Bei weitem keiner von Manns besten Filmen ist es ein eher prätentiöser und schwerfälliger Versuch eines Kunstthrillers. Da ist CR und so mach anderer Bond gelungener. und auch zu recht bekannter. Immerhin besser als MR.
Sehe ich mir die Liste der erfolgreichsten Filme aller Zeiten an, dann hatten die meisten entweder ihren Ursprung aus Comics (Iron Man) oder Cartoons (Transformers), und in dieser Liga spielt Bond ungbewusst jetzt.
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Der Film-Bond war schon immer eine comic-hafte Figur, sei es der Supermacho der 60er oder der Champagner-schlürfende Jetsetter der 70er. Deine Erkenntnis kommt also 50 Jahre zu spät.
Zumal von unbewusst hier keine Rede sein kann, dass war durchaus von den Produzenten so gewollt - und der Erfolg gibt ihnen unzweifelhaft recht.
Zuletzt geändert von AnatolGogol am 6. Januar 2014 11:50, insgesamt 1-mal geändert.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"
Letzteres ist mal wieder oberflächlich und nicht wirklich wahr. Gerade die neueren Bonds CR und QoS entfernen sich eher etwas vom aktuellen Mainstream als ihm nachzuäffen. Und beide enthalten eine wesentlich komplexere Handlung als Dandy in Aspic, und besitzen auch die komplexeren Charatere.NickRivers hat geschrieben: Dandy in Aspic läßt sich nicht mit Bond vergleichen. Dort gibt es kein schwarz und kein weiss, alle sind grau, darüber können auch die peinlichen Versuche wie zuletzt in Skyfail o.s.ä. den Chaperonenmythos von Mutti M anzuschwärzen nicht hinweghelfen. Mir ist keine Szene bekannt, wo Mrs. Dench ihre Gouvernantenmimik abgelegt hätte. Lacht die überhaupt mal?
Sehe ich mir die Liste der erfolgreichsten Filme aller Zeiten an, dann hatten die meisten entweder ihren Ursprung aus Comics (Iron Man) oder Cartoons (Transformers), und in dieser Liga spielt Bond ungbewusst jetzt.
Und das die meisten erfolgreichen Filme auf Comics oder Cartoons basieren stimmt ja nun auch nicht wirklich, und selbst wenn, besagt es gar nichts in Bezug auf Bond, der längst auf Originaldrehbüchern basiert. Im übrigen sind die Zeiten längst vorbei wo Comics für infantilen Kinderkram stehen. Comics sind schon lange erwachsen und erzähltechnisch und inhaltlich produzieren sie nicht wenige komplizierte Meisterwerke.
Alles läßt sich vergleichen. Bis zu einem gewissen Grad.
Dandy ist nicht zu unrecht ein unbekannter Film geblieben. Seine Versuche das Genre zu transzendieren enden in halbherzigen Karikaturen. In Abhandlungne über Mann wird er kaum beachtet und mache Kritiken sind ganz schön fies. Er wird als "wooden spy melodrama" bezeichnet oder auch als "muddled pretentious spy thriller; flat, nebulous and boring". So negativ sehe ich ihn nicht, aber CR oder QOs sind da die auch handwerklich viel besseren Filme. Und ein zeitgenössischer Bond wie OHMSS ist da viel, viel besser gealtert.
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Dass Bond sich mit den aktuellen Filmen om Mainstream abwendet, sehe ich gegenteilig. Früher war die Action neu und unbekannt, heute kopiert man schwachsinnigerweise die hohle Technik der Bourne-Filme oder versucht den Stil eines Nolan anzunehmen.
Dass Figuren nur schwarzweisszeichnerig entwickelt werden, ist in der Bondreihe schon immer anders gewesen. Den hier zum Vergleich vorliegenden Film kenne ich nicht und brenne auch nicht drauf, ihn kennen zu lernen, aber natürlich gibts auch außerhalb der 007-Reihe gute Filme und was Kritiker zu meinen Lieblings- oder Hasslingsfilmen sagen geht mir gepflegt an den 5 Buchstaben vorbei.
Dass Figuren nur schwarzweisszeichnerig entwickelt werden, ist in der Bondreihe schon immer anders gewesen. Den hier zum Vergleich vorliegenden Film kenne ich nicht und brenne auch nicht drauf, ihn kennen zu lernen, aber natürlich gibts auch außerhalb der 007-Reihe gute Filme und was Kritiker zu meinen Lieblings- oder Hasslingsfilmen sagen geht mir gepflegt an den 5 Buchstaben vorbei.
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Ist es das?Thunderball1965 hat geschrieben: Dass Figuren nur schwarzweisszeichnerig entwickelt werden, ist in der Bondreihe schon immer anders gewesen.
Doch wohl eher nicht. Die Bond Welt ist in der Regel eine sehr einfache wo eine ganz eindeutige Trennung zwischen Gut und Böse besteht. Für Zwischentöne ist da fast Null Platz. Andererseits sind solche Zwischentöne allein auch nicht automatisch ein Zeichen von Qualität.
Und sie entfernen sich in ein paar Aspekten vom Mainstream, aber insgesamt sind sie schon noch für ein Mainstreampublikum konzipiert.
Und das die alten Bonds waren allesamt 100 %er Mainstream. Wenn nicht die, welche dann?
A Dandy in Aspic versucht da sicherlich ein paar Dinge anders zu machen, aber das Ergebnis ist etwas enttäuschend.
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Also Bond war immer Mainstream und muss es auch immer sein. Wenn nicht die langlebigste Filmreihe der Welt Maistream ist, was denn dann?
Kopiert bzw. Anufgreifen des Zeitgeists gab es bei Bond schon immer, man denke an Moonraker, man denke an TMWTGG/YOLT, man denke an LTK, man denke an einen Sheriff JW Pepper... es gibt unzählige Beispiele.
Erfreulich finde ich, dass die Craig Ära geprägt ist von persönlicheren Stories und das man dem Action Overkill zumindest bei CR und SF abgeschworen hat und zur Überraschung vieler damit sogar die erfolgreicheren Filme geschaffen hat
EDIT:
Die Frage ist für mich eher, kopiert man primitiv oder entwickelt man einen Film deutlich erkennbar nach einem eingefahrenen Schema F welches maximalen Erfolg verspricht. In dieser Hinsicht war die Richtung von CR schon mutig und ein stückweit weg vom Eingefahrenen, auch SF war mit dem sehr niedrigen Actionanteil überraschend. QOS kopiert zwar stark den Stil der Bourne Filme, aber ist dennoch ein eigenständiger Film mit einem in sich stimmigen Gesamtkonzept und übrigens mit der stark persönlichen Story auch kein sicherer Erfolgsgarant im Mainstream
Kopiert bzw. Anufgreifen des Zeitgeists gab es bei Bond schon immer, man denke an Moonraker, man denke an TMWTGG/YOLT, man denke an LTK, man denke an einen Sheriff JW Pepper... es gibt unzählige Beispiele.
Erfreulich finde ich, dass die Craig Ära geprägt ist von persönlicheren Stories und das man dem Action Overkill zumindest bei CR und SF abgeschworen hat und zur Überraschung vieler damit sogar die erfolgreicheren Filme geschaffen hat
EDIT:
Die Frage ist für mich eher, kopiert man primitiv oder entwickelt man einen Film deutlich erkennbar nach einem eingefahrenen Schema F welches maximalen Erfolg verspricht. In dieser Hinsicht war die Richtung von CR schon mutig und ein stückweit weg vom Eingefahrenen, auch SF war mit dem sehr niedrigen Actionanteil überraschend. QOS kopiert zwar stark den Stil der Bourne Filme, aber ist dennoch ein eigenständiger Film mit einem in sich stimmigen Gesamtkonzept und übrigens mit der stark persönlichen Story auch kein sicherer Erfolgsgarant im Mainstream
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Hallo Maibaum!Maibaum hat geschrieben:...
Letzteres ist mal wieder oberflächlich und nicht wirklich wahr. Gerade die neueren Bonds CR und QoS entfernen sich eher etwas vom aktuellen Mainstream als ihm nachzuäffen. Und beide enthalten eine wesentlich komplexere Handlung als Dandy in Aspic, und besitzen auch die komplexeren Charatere.
Und das die meisten erfolgreichen Filme auf Comics oder Cartoons basieren stimmt ja nun auch nicht wirklich, und selbst wenn, besagt es gar nichts in Bezug auf Bond, der längst auf Originaldrehbüchern basiert. Im übrigen sind die Zeiten längst vorbei wo Comics für infantilen Kinderkram stehen. Comics sind schon lange erwachsen und erzähltechnisch und inhaltlich produzieren sie nicht wenige komplizierte Meisterwerke.
Alles läßt sich vergleichen. Bis zu einem gewissen Grad.
Dandy ist nicht zu unrecht ein unbekannter Film geblieben. Seine Versuche das Genre zu transzendieren enden in halbherzigen Karikaturen. In Abhandlungne über Mann wird er kaum beachtet und mache Kritiken sind ganz schön fies. Er wird als "wooden spy melodrama" bezeichnet oder auch als "muddled pretentious spy thriller; flat, nebulous and boring". So negativ sehe ich ihn nicht, aber CR oder QOs sind da die auch handwerklich viel besseren Filme. Und ein zeitgenössischer Bond wie OHMSS ist da viel, viel besser gealtert.
Ich habe mit Deiner Kritik am "Dandy" kein Problem. Du weißt ja wie's ist: ein Film mit 10 Kritikern mit hundert Meinungen.
ABER: Was Du als komplexe Handlung definierst, kann vieles bedeuten. Entweder EIN Handlungsstrang mit tausend Ausschmückungen oder mehrere Stränge, die wegen deren logischer Konsistenz zwingend ohne viel Trara ineinanderlaufen müssen. Ersteres ist bei fast allen Bond Filmen der Fall, letzteres beim "Dandy".
Dieser Exkurs mit dem Herzgift in CR ist z.B. einfach ein unmotivierter Einschub ohne irgendeiner logischen Konsequenz für den weiteren Filmverlauf, der einfach unter dem Motto lief "Endloses Dramatik-Geschwafle aber irgendwie müssen wir halt Zellulid verbraten". Analoges sucht man beim "Dandy" vergeblich.
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Die Episode in CR ist eine abgewandelte Form eines Attentats auf Bonds Leben so wie es im Original CR Roman vorkommt.
Sogesehen ist jeder Anschlag auf das Leben des Helden unmotiviert. Wobei eigenlich schon seh gut motiviert aus Sicht des Bösewichts...
Außerdem stärkt es die Beziehung zu Vesper und nicht zuletzt charakterisiert es Bond, der als sei nichts gewesen weiter seine Mission verfolgt
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Dann hätte man das halt getreu des Buches verfilmen sollen. Ich glaube nicht, dass man um 1950 einen mit dem Handynetz verbundenen Defibrilator kannte. Damals wird es wohl eine einfache Digitalis-Spritze gewesen sein.danielcc hat geschrieben:Die Episode in CR ist eine abgewandelte Form eines Attentats auf Bonds Leben so wie es im Original CR Roman vorkommt.
Sogesehen ist jeder Anschlag auf das Leben des Helden unmotiviert. Wobei eigenlich schon seh gut motiviert aus Sicht des Bösewichts...
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Um letzteres geht es ja auch nicht. Wenn du den Erfolg einer 1:1 Bondroman verfilmung vermutest, braucht man wenig von großen zahlen zu wissen.
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Nick, die Szene ist sehr wohl motiviert. Und sie hat neben der Oberflächenspannung auch eine klare Bedeutung für die Handlung. Du müsstest einfach mal anfangen die Filme auch zu schauen. Vesper ist ein wesentlich lebendigerer Charakter und viel einfallsreicher gestaltet als all die flachen Karikaturen im Dandy.
Die meisten Bonds sind jetzt keine komplexen Filme, egal wie ich das Wort definiere, trotz (oder wegen) fehlender Komplexität ist TSWLM aber besser als der Dandy. Er ist einfach, aber in sich geschlossen, er funktioniert als das was er ist.
Und QoS ist in jeder Hinsicht x-fach besser als der Dandy. Und Qos entwirft ein wesentlich komplexeres Bild der Welt und ist dabei auch noch viel subtiler.
Die meisten Bonds sind jetzt keine komplexen Filme, egal wie ich das Wort definiere, trotz (oder wegen) fehlender Komplexität ist TSWLM aber besser als der Dandy. Er ist einfach, aber in sich geschlossen, er funktioniert als das was er ist.
Und QoS ist in jeder Hinsicht x-fach besser als der Dandy. Und Qos entwirft ein wesentlich komplexeres Bild der Welt und ist dabei auch noch viel subtiler.
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