Daß Kamal und Whittaker (AVTAK) die Hauptschurken sind erkennt man glasklar daran daß sie es sind die mit Bond zum Endkampf antreten. In diesen beiden ist die Schurkenrolle halt ein wenig geteilt, aber die Zuordnung ist klar.
In FRWL ist das für mich aber auch etwas unklar. Blofeld ist hier stärker als in TB präsent, und ansonsten verteilt sich das auf Klebb und ein wenig Kronsteen und auch ein wenig Grant. Grant ist für einen reinen Henchman etwas zu selbstständig. FRWL ist halt kein richtiger Bondfilm.
Casino Hille hat geschrieben:Lenya wäre es vielleicht inhaltlich, allerdings ist ihre Rosa Klebb grade in der Kronsteen-Hinrichtungsszene so ängstlich, dass ihre Wirkung als boshaftes Miststück irgendwie verloren geht.
Ja, auch so ein Grund warum Klebb eine total verschenkte Rolle ist. Wäre die grandiose Lenya nicht, wäre sie schon ein Minuspunkt.
Maibaum hat geschrieben:Daß Kamal und Whittaker (AVTAK) die Hauptschurken sind erkennt man glasklar daran daß sie es sind die mit Bond zum Endkampf antreten. In diesen beiden ist die Schurkenrolle halt ein wenig geteilt, aber die Zuordnung ist klar.
Whittaker ist TLD und nicht AVTAK, da ist nämlich tatsächlich absolut eindeutig Max Zorin (Christopher Walken) Bonds Domäne.
Bei Whittaker stimme ich dir vielleicht sogar zu, nicht aber bei Kamal, denn dieser tritt eben nicht zum Endkampf mit Bond an, dass ist ganz klassisch der Henchman Gobinda (und es wäre ja auch Blödsinn, dass danach zu beurteilen, denn auch in TSWLM findet der Endkampf gegen Beißer und nicht gegen Stromberg statt). Die Frage ist aber natürlich auch, brauchen FRWL, FYEO, OP und TLD denn den "eindeutigen" Bond-Gegner oder funktionieren sie nicht auch mit den Konstellationen, die sie inne haben?
Maibaum hat geschrieben:Daß Kamal und Whittaker (AVTAK) die Hauptschurken sind erkennt man glasklar daran daß sie es sind die mit Bond zum Endkampf antreten. In diesen beiden ist die Schurkenrolle halt ein wenig geteilt, aber die Zuordnung ist klar.
In FRWL ist das für mich aber auch etwas unklar. Blofeld ist hier stärker als in TB präsent, und ansonsten verteilt sich das auf Klebb und ein wenig Kronsteen und auch ein wenig Grant. Grant ist für einen reinen Henchman etwas zu selbstständig. FRWL ist halt kein richtiger Bondfilm.
Ne, für mich war immer Georgi (Jeroen Krabbé) der Hauptgegner Bonds in TLD. er hat weitaus mehr Screentime, ist stärker involviert und als Charakter eindeutig besser gezeichnet und gespielt.
Mir geht es aber durchaus um die Wirkung, die derjenige hat und grade in TLD (der nun wirklich keinen Hauptschurken braucht) ist Whittaker das größenwahnsinnige und machthunrige Subjekt, verglichen mit seinem Gegenpart Krabbé, wenn gleich dessen darstellerische Leistung natürlich sehr gelungen ist. Letzten Endes macht es für mich aber nachwievor wenig Sinn, da zwingend alles exakt einordnen zu können, der eine Film lebt durch Bonds Konfrontationen mit seinem direkten Gegenspieler (GF, LTK, TND, CR), der andere bezieht seine Spannung von woanders her, für mich ist das legitim und ich kann wunderbar damit leben.
Casino Hille hat geschrieben:
Whittaker ist TLD und nicht AVTAK,
Meinte ich natürlich ...
Bei Whittaker stimme ich dir vielleicht sogar zu, nicht aber bei Kamal, denn dieser tritt eben nicht zum Endkampf mit Bond an, dass ist ganz klassisch der Henchman Gobinda (und es wäre ja auch Blödsinn, dass danach zu beurteilen, denn auch in TSWLM findet der Endkampf gegen Beißer und nicht gegen Stromberg statt). Die Frage ist aber natürlich auch, brauchen FRWL, FYEO, OP und TLD denn den "eindeutigen" Bond-Gegner oder funktionieren sie nicht auch mit den Konstellationen, die sie inne haben?
Gobinda und Beißer zählen nicht, da Henchdings.
Bei OP, TLD und TWINE ist die Rolle geteilt, trotzdem sind Kamal, Whittaker und Renard für mich die zentralen Antagonisten. Nur bei FRWL als einzigem Bond ist es keiner so richtig. Das ist aber jetzt nichts was irgendeine qualitative Bedeutung hat. Eher so eine wertfreie Feststellung. CR wäre da ja auch ein wenig anders. Und ich habe DAD vergessen.
Wie gesagt, Kamal ist es für mich einfach aufgrunde des herrlichen Dialoges zwischen Orlov und Bond im Zug nicht, dieses Aufeinandertreffen ist für mich der heimliche Höhepunkt des Filmes und wirkt zu jedem Zeitpunkt wie der Moment, in dem Bond den wahren Drahtzieher des Komplottes kennenlernt. Alleine wegen dieser kurzen Szene, war das für mich nie ein großes Thema.
Finde die Diskussion sehr interessant, weil man sieht, wie sehr viele versuchen Stereotype/Klischees bestätigtn zu wissen.
Wenn ich ehrlich bin, finde ich die Filme in denen zB Blofeld im Hintergrund, unerkannt und ungenannt, agiert grade deswegen besonders gut. FRWL braucht einfach keinen Oberschurken bzw. hat diesen ja durch die Stimme Blofelds. Das ausführende Triumphirat (Kronsteen = Denker, Klebb = Lenkerin, Grant = Killer) reicht im restlichen Film völlig aus. Alle Zeit lieber als einen albernen Blofeld in DAF oder einen blassen Kristatos in FYEO.
Dann gibt es wiederum in der Wilson-Drehbuch Zeit eine Splittung von Oberbösewichten, die ich allesamt nicht so gelungen finde, dazu zählen eben OP und TLD. Einfach, weil Bond hier vor lauter Schurken keinen richtigen Gegner hat.
Gelungen, was die Aufteilung von "Oberbösewichten" angeht, finde ich eigentlich nur GE. Denn hier sind es zum einen zwei starke Darsteller (John und Bean) die beide auch genug Screentime haben, und zum anderen sich den Film relativ gut aufteilen (Ourumov erste Hälfte, Alec zweite Hälfte).
"It's been a long time - and finally, here we are"
danielcc hat geschrieben:Dann gibt es wiederum in der Wilson-Drehbuch Zeit eine Splittung von Oberbösewichten, die ich allesamt nicht so gelungen finde, dazu zählen eben OP und TLD. Einfach, weil Bond hier vor lauter Schurken keinen richtigen Gegner hat.
Das würde aber bedeuten, dass Bond-Filme zwangsläufig einen "richtigen" Gegner benötigen, was bei den genannten eben einfach nicht der Fall ist.
danielcc hat geschrieben:Dann gibt es wiederum in der Wilson-Drehbuch Zeit eine Splittung von Oberbösewichten, die ich allesamt nicht so gelungen finde, dazu zählen eben OP und TLD. Einfach, weil Bond hier vor lauter Schurken keinen richtigen Gegner hat.
Das würde aber bedeuten, dass Bond-Filme zwangsläufig einen "richtigen" Gegner benötigen, was bei den genannten eben einfach nicht der Fall ist.
Natürlich braucht Bond einen Gegner oder zumindest eine Herausforderung. Mir gefallen die Bondfilme am Besten, in denen die Auseinandersetzung mit jemand anderem am besten geschrieben sind. DN, GF, SF, CR (Le Chiffre UND Vesper)...
FRWL baut ja praktisch den ganzen Film über darauf hin, dass Bond Grant (und Klebb) trifft. Das ist perfekt.
Aber in FYEO, OP und TLD sind die jeweiligen Auseinandersetzungen hamlos und bedeutungslos. Da können die Filme vielleicht an anderer Stelle punkten aber leider nicht beim Bösewicht
"It's been a long time - and finally, here we are"
Selbstreflektierend stelle ich fst, dass es in all meinen Lieblingsfilmen einen dominierenden, erhabenen Hauptantagonisten gibt; als den bsten aller Zeiten sehe ich Khan an. (Also, nicht Kamal Khan , aber ihr wisst schon...)
danielcc hat geschrieben:Natürlich braucht Bond einen Gegner oder zumindest eine Herausforderung. Mir gefallen die Bondfilme am Besten, in denen die Auseinandersetzung mit jemand anderem am besten geschrieben sind. DN, GF, SF, CR (Le Chiffre UND Vesper)...
danielcc hat geschrieben:Natürlich braucht Bond einen Gegner oder zumindest eine Herausforderung. Mir gefallen die Bondfilme am Besten, in denen die Auseinandersetzung mit jemand anderem am besten geschrieben sind. DN, GF, SF, CR (Le Chiffre UND Vesper)...
Hast du LTK absichtlich vergessen?
In der Tat, den hätte ich nennen können auch wenn er nicht zu meinen Lieblingen gehört.
LTK hat für mich Schwächen aber das Verhältnis zu Sanchez ist schon eine große Stärke.
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danielcc hat geschrieben:Dann gibt es wiederum in der Wilson-Drehbuch Zeit eine Splittung von Oberbösewichten, die ich allesamt nicht so gelungen finde, dazu zählen eben OP und TLD. Einfach, weil Bond hier vor lauter Schurken keinen richtigen Gegner hat.
Das würde aber bedeuten, dass Bond-Filme zwangsläufig einen "richtigen" Gegner benötigen, was bei den genannten eben einfach nicht der Fall ist.
Natürlich braucht Bond einen Gegner oder zumindest eine Herausforderung.
Das finde ist mir ehrlich gesagt zu oberflächlich, natürlich mag auch ich Filme wie DN oder CR grade für ihre spannenden Konfrontationen mit der jeweiligen Domäne, genauso liebe ich aber FYEO, OP oder TLD gerade dafür, dieses Rezept mal ein bisschen zu variieren und ihre Spannung auch mal von der Handlung selbst, als durch etwas banales wie eine Atombombe zu beziehen. Der von Hitchcock geprägte Ausdruck "Ein Held ist nur so gut wie sein Widersacher" halte ich ohnehin für einen der größten Irrtümer der Filmgeschichte, es gibt einfach zu viele Thriller, die das bereits erfolgreich widerlegt haben.