Nur das Tarantino keine Familien Filme macht. Und das er das Mischen bestens hin bekommt.danielcc hat geschrieben:
Manches an deiner ausführlichen Kritik verstehe ich nicht ganz. Was ich typisch finde: du wirfstdemFilm vor, er könne sich nicht zwischen ultrabrutaler Action und Kleinstadt Familien Unterhaltung mit Humor entscheiden. Da fällt mir nur der Querverweis zu Tarantinos Django ein, der für solch konfuse Mischungen immer als mutig bezeichnet wird
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Der Arnold Thread
- danielcc
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Hast du The Last Stand gesehen? Das ist auch kein Familienfilm zumindest nicht mehr oder weniger als Tarantinos letzte Filme.Maibaum hat geschrieben:Nur das Tarantino keine Familien Filme macht. Und das er das Mischen bestens hin bekommt.danielcc hat geschrieben:
Manches an deiner ausführlichen Kritik verstehe ich nicht ganz. Was ich typisch finde: du wirfstdemFilm vor, er könne sich nicht zwischen ultrabrutaler Action und Kleinstadt Familien Unterhaltung mit Humor entscheiden. Da fällt mir nur der Querverweis zu Tarantinos Django ein, der für solch konfuse Mischungen immer als mutig bezeichnet wird
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Was ist schon ein Familienfilm? Alle die in Django reinlaufen tun das doch vor allem, weil alle sagen, wie witzig der Film ist. Im Grunde in erster Linie unterhaltsamer Klamauk. Also nicht so viel anders als The Last Stand. That's it.
So gelungen finde ich das Mischen in Django (aber auch in anderen seiner Filme) nicht aber da mögen sich dei Geister scheiden
"It's been a long time - and finally, here we are"
Das du das "Mischen" bei QT (bzw. QT grundsätzlich) nicht mögen kannst ist sonnenklar.
DU als Klamauk zu bezeichnen kann nur einer machen dem es wahnsinnig wichtig ist bestimmte Sachen schlecht zu finden die andere um so mehr mögen. Oder gerade weil andere sie mögen.
Und soweit ich das sehe gibt es eine Menge Gründe in DU reinzugehen. Klamauk ist eher keiner davon.
Nicht zu wissen was ein Familienfilm ist, das ist ein wenig tragisch. Passt aber zum Rest.
Und ich habe TLS nicht gesehen, weiß also auch nicht ob ein Teil des Filmes auf Familie macht, während der Rest vielleicht (als Kontrast?) sehr brutal ist (was dann, egal wie, nicht familenfreundlich ist).
DU als Klamauk zu bezeichnen kann nur einer machen dem es wahnsinnig wichtig ist bestimmte Sachen schlecht zu finden die andere um so mehr mögen. Oder gerade weil andere sie mögen.
Und soweit ich das sehe gibt es eine Menge Gründe in DU reinzugehen. Klamauk ist eher keiner davon.
Nicht zu wissen was ein Familienfilm ist, das ist ein wenig tragisch. Passt aber zum Rest.
Und ich habe TLS nicht gesehen, weiß also auch nicht ob ein Teil des Filmes auf Familie macht, während der Rest vielleicht (als Kontrast?) sehr brutal ist (was dann, egal wie, nicht familenfreundlich ist).
- danielcc
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Warum denkst du gehen Leute in Django? Wegen Anspruch? Wegen Tarantinos Kunstfertigkeit? Wegen der historisch korrekten Darstellung des Sklaverei?
Nein, jeder mit dem ich vorher oder nachher gesprochen habe erwähnt, wie lustig doch der Film sei oder sein soll. So einfach ticken die Menschen.
um mal Beispiele zu nennen für Klamauk: grade die ku klux szene ist doch Klamauk par Excellence. Die Art wie der zweite der Brüder seine Waffe zu ziehen versucht ist Klamauk. Ach, was soll's, der ganze
gestelzt rum-palavernde Waltz Charakter ist doch nichts als Klamauk. Oder welchen Sinn erfüllt seine Redeweise sonst?
Im übrigen habe ich gesagt, dass mich der Film unterhalten hat. Außerdem verstehe ich deine Analyse meines Geschmacks nicht.
Nein, jeder mit dem ich vorher oder nachher gesprochen habe erwähnt, wie lustig doch der Film sei oder sein soll. So einfach ticken die Menschen.
um mal Beispiele zu nennen für Klamauk: grade die ku klux szene ist doch Klamauk par Excellence. Die Art wie der zweite der Brüder seine Waffe zu ziehen versucht ist Klamauk. Ach, was soll's, der ganze
gestelzt rum-palavernde Waltz Charakter ist doch nichts als Klamauk. Oder welchen Sinn erfüllt seine Redeweise sonst?
Im übrigen habe ich gesagt, dass mich der Film unterhalten hat. Außerdem verstehe ich deine Analyse meines Geschmacks nicht.
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TLS ist kein Familienfilm, versucht aber eine politisch korrekte Linie zu fahren, die allen Arnold-Fillmen nach T2 anhaftet und praktisch keinem davor. (Beispielswiese hätte der frühe Arnold den Gegner am Ende aus seinen Designersocken geballert und ganz sicher nicht ins Gefängnis geschleift; auch die fade Liebesgeschiche zwishen den Deputies und deren fast komplettes Durchkommen geht unnötig in die "brave" Richtung). Gleichzeitig will er aber die (reaktionären) Reißer der 80er wieder aufleben lassen. Beides verträgt sich natürlich nicht und wirkt unausgegorenen und auch ein wenig feige. Mich hat dieses Herumlavieren jedenfalls gestört
http://www.vodkasreviews.de
https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
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Deinen Vorwurf mit dem "feige" habe ich nicht verstanden bzw. das sehe ich anders. Die stattliche anzahl von Debuties hat nichts damit zu tun, dass Arnie den Film nicht alleine tragen kann/soll. Zunächst mal ist die Auswahl des Projektes doch eher mutig (und fragwürdig) als feige. Die Debuties sind ja allesamt mehr oder weniger unfähig, wodurch die Überlegenheit von Arnies Charakter ja noch gesteigert werden soll. Dass die erste Hälfte sehr viel Exposition enthält ist schon ungewöhnlich aber ich finde, es macht den Film interessanter. Whitaker bringt eine gewisse Ernsthaftigkeit rein, die Arnies Gegner etwas aufwertet. Außerdem gibt man sich mehr Mühe als üblich um die Handlung zu erläutern. Das hat mich schon überrascht.
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vielen Dank für den wichtigen Hinweis. Gut, dass du auf den einzigen Flüchtigkeitsfehler im Forum hingewiesen hastMaibaum hat geschrieben:Deputies
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Wird sich jemand Sabotage im Kino angucken? Trailer sahen ja nicht schlecht aus. Finanziell wirds der nächste Flop, was aber auch klar ist wenn man den Film gegen Noah, Captain America und Divergent ins Rennen schickt. 

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Ja, gestern gesehen. Leider nur die Deutsche Fassung, was schade ist weil ich finde dass Arnie so den Grossteil seiner Einzigartigkeit verliert.
Im Kino - Sabotage (2014)
Drehbuch: Skip Woods
Regie: David Ayer
Darsteller: Arnold Schwarzenegger, Olivia Williams, Mireille Enos, Sam Worthington, Terrence Howard u.a.
Wenn der Name Skip Woods im Vor- oder Abspann eines Actionfilms auftaucht sollten bei jedem Kenner die Alarmglocken schellen, immerhin hat sich der Mann für Drehbuchkatastrophen wie X-Men Origins oder A Good Day to Die Hard zu verantworten. Ganz so Schlimm ist das jüngste Arnie-Vehikel dann doch nicht, auch wenn sich einige Mängel durchaus festmachen lassen.
Woods und Ayer halten sich was Actionelemente angeht ganz klar zurück und setzen grösstenteils auf eine Art dramatischen Drogenkrimi. Geht die Rechnung auf? Naja. Trotz allen Versuchen bleibt die Story ziemlich flach und wenig neuartig. Dass sämtliche Charaktere neben Arnie als unsympathische Stereotypen gezeichnet sind und kaum zur Geltung kommen können ist solch einem "ernsten" Film auch nicht wirklich dienlich. Dazu kommen stumpfe Dialoge, eine sehr konventionelle Art der Inszenierung und das Fernbleiben von richtiger Spannung oder Dramatik. Und Trotzdem habe ich mich nie wirklich gelangweilt oder geärgert, denn Ayer hält einen doch tatsächlich über die gesamte Laufzeit dieses Filmchens mit ein bisschen Humor, ein bisschen Brutalität, Arnies Charisma und ein paar netten Ideen bei der Stange. Und wenn die unnötige Handlung mit ihren blassen Figuren jongliert, hat das immerhin etwas wie unfreiwillige Selbstironie. Auch die bescheiden angelegten Actionszenen wollen straight und hart sein, kommen aber ziemlich spassig rüber und bilden eine erfrischende Abwechslung in diesem sich selbst zu ernst nehmenden Süppchen. Dass sich Sabotage am Ende nur noch zieht und für etwa 20 Minuten nicht enden will wirkt zwar unentschlossen, bietet aber einen coolen Arnie-Moment.
Grosszügige 6 / 10
Im Kino - Sabotage (2014)
Drehbuch: Skip Woods
Regie: David Ayer
Darsteller: Arnold Schwarzenegger, Olivia Williams, Mireille Enos, Sam Worthington, Terrence Howard u.a.
Wenn der Name Skip Woods im Vor- oder Abspann eines Actionfilms auftaucht sollten bei jedem Kenner die Alarmglocken schellen, immerhin hat sich der Mann für Drehbuchkatastrophen wie X-Men Origins oder A Good Day to Die Hard zu verantworten. Ganz so Schlimm ist das jüngste Arnie-Vehikel dann doch nicht, auch wenn sich einige Mängel durchaus festmachen lassen.
Woods und Ayer halten sich was Actionelemente angeht ganz klar zurück und setzen grösstenteils auf eine Art dramatischen Drogenkrimi. Geht die Rechnung auf? Naja. Trotz allen Versuchen bleibt die Story ziemlich flach und wenig neuartig. Dass sämtliche Charaktere neben Arnie als unsympathische Stereotypen gezeichnet sind und kaum zur Geltung kommen können ist solch einem "ernsten" Film auch nicht wirklich dienlich. Dazu kommen stumpfe Dialoge, eine sehr konventionelle Art der Inszenierung und das Fernbleiben von richtiger Spannung oder Dramatik. Und Trotzdem habe ich mich nie wirklich gelangweilt oder geärgert, denn Ayer hält einen doch tatsächlich über die gesamte Laufzeit dieses Filmchens mit ein bisschen Humor, ein bisschen Brutalität, Arnies Charisma und ein paar netten Ideen bei der Stange. Und wenn die unnötige Handlung mit ihren blassen Figuren jongliert, hat das immerhin etwas wie unfreiwillige Selbstironie. Auch die bescheiden angelegten Actionszenen wollen straight und hart sein, kommen aber ziemlich spassig rüber und bilden eine erfrischende Abwechslung in diesem sich selbst zu ernst nehmenden Süppchen. Dass sich Sabotage am Ende nur noch zieht und für etwa 20 Minuten nicht enden will wirkt zwar unentschlossen, bietet aber einen coolen Arnie-Moment.
Grosszügige 6 / 10
We'll always have Marburg
Let the sheep out, kid.
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Tja, dass war wohl nix...
Sabotage
Er hatte es immer wieder bekräftigt und nun ist er zurück! Arnold Schwarzeneggers neuester Bestandteil seines groß angelegten Comebacks nach seinem Mitwirken in den Expandables-Streifen, "The Last Stand" und "Escape Plan" ist auf den ersten Blick ein bizarres Whodunnit mit Survival-Charakter. Doch leider klingt das im Fall von "Sabotage" wesentlich spannender, als es eigentlich ist. Regisseur David Ayer kann neben dem bereits erwähnten Ex-Conan dieses Mal durchaus noch auf ein paar weitere Stars zurückgreifen, so sind in den Hauptrollen unter anderem Sam Worthington oder Terrence Howard vertreten, die ihre Sache an und für sich auch ganz ordentlich machen. Warum nur an und für sich? Weil so ziemlich jeder Protagonist in diesem Film ein kaum bemitleidenswerter Unsympath ist. Und nie war das für einen Film gravierender, als es hier der Fall ist. Natürlich muss es kein Hindernis sein, eine Geschichte über gebrochene Charaktere zu sein, die hin und wieder moralisch falsche Entscheidungen treffen. Aber doch bitte nicht so. Brachial, brutal, korrupt... es gibt wohl niemanden in diesem Film, auf den diese Beschreibung nicht zutreffen würde. Und das ist schon arg bedenklich, wenn man sich dessen bewusst wird, dass die Spannung aus der Frage resultieren soll, wer von ihnen die Anderen systematisch krepieren lässt. Mag die Auflösung dieser Fragestellung vielleicht sogar raffiniert und nicht ganz unüberraschend gelöst sein, so spielt es im Moment der Enthüllung leider auch für niemanden im Lichtspielhaus mehr eine Rolle, weil man geistig bereits mindestens eine Stunde vorher völlig abgeschaltet hat und von dem asozialen Verhalten sämtlicher Charaktere nur noch genervt ist. Eventuell hätte man hier aus der Ausgangslage eine ganz interessante Affäre stricken können, doch von Subtilität haben Drehbuch und Regie offenbar noch nie wo wirklich etwas gehört. Es ist beinahe traurig, wie lustlos irgendwelche Szenen mit Predator-Anleihen unmotiviert aneinander geschnitten und dabei sogar eine wahnsinnig talentierte Schauspielerin wie Olivia Williams völlig verheizt wird. Dazwischen bewegt sich ein sichtlich gelangweilter Arnie, der sich nicht nur ausschließlich in Onelinern artikulieren darf, sondern auch noch eine unnötige Rachehandlung angedichtet bekommt, die in einem der seltsamsten Showdowns in über 100 Jahren Filmgeschichte münden darf. Nicht genug, dass hier der Film vollständig entgleitet und eigentlich gar nicht mehr irgendeine strukturelle Ordnung einhält, hier spitzen sich dann auch die homophobischen Dialoge endgültig zu. Wahrscheinlich würde es selbst ein Michael Bay nicht hinbekommen, sein neuestes Werk mit sovielem peinlichem Chauvinismus zu füllen, wie es hier "gelungen" ist. Stimmt wenigstens die Action? Eigentlich nicht. Wobei das weniger an der deftigen Inszenierung liegt, als viel mehr an den übertriebenen Einlagen von so manchem Darsteller. Overacting kann Spaß machen und durchaus auch zur Situation passend, aber hier sieht man dem ganzen die Regieanweisungen praktisch an. Berechnete Überzeichnung ist das Stichwort.
Fazit: Es gibt Filme, bei denen man sich hinterher wirklich um sein bezahltes Geld für das Kinoticket aufregen darf. "Sabotage" ist zweifelsohne einer davon. Nicht mal als simpel gestricktes B-Movie macht das ganze irgendwie Spaß, größtenteils ist das, was dem Zuschauer da auf der Leinwand geboten wird albern und anstrengend und spottet am Ende eigentlich jedweder Beschreibung. Auch dem dritten Solo-Schwarzenegger wird kein großer Box-Office-Erfolg beschert sein und - wenn überhaupt - dann wird er erst auf dem Heimkinomarkt halbwegs profitabel laufen. Doch von den Beteiligten hätte es eigentlich niemand so wirklich verdient. Kann man den Film überhaupt irgendwem empfehlen? Nun ja, für ganz beinharte Arnie-Verehrer lohnt sich vielleicht ein Blick. Insgeheim fängt man sich mittlerweile allerdings eher an zu wünschen, dass ein Satz wie „I´ll be back“ wohl besser nie gefallen wäre.
2,5/10
Sabotage
Er hatte es immer wieder bekräftigt und nun ist er zurück! Arnold Schwarzeneggers neuester Bestandteil seines groß angelegten Comebacks nach seinem Mitwirken in den Expandables-Streifen, "The Last Stand" und "Escape Plan" ist auf den ersten Blick ein bizarres Whodunnit mit Survival-Charakter. Doch leider klingt das im Fall von "Sabotage" wesentlich spannender, als es eigentlich ist. Regisseur David Ayer kann neben dem bereits erwähnten Ex-Conan dieses Mal durchaus noch auf ein paar weitere Stars zurückgreifen, so sind in den Hauptrollen unter anderem Sam Worthington oder Terrence Howard vertreten, die ihre Sache an und für sich auch ganz ordentlich machen. Warum nur an und für sich? Weil so ziemlich jeder Protagonist in diesem Film ein kaum bemitleidenswerter Unsympath ist. Und nie war das für einen Film gravierender, als es hier der Fall ist. Natürlich muss es kein Hindernis sein, eine Geschichte über gebrochene Charaktere zu sein, die hin und wieder moralisch falsche Entscheidungen treffen. Aber doch bitte nicht so. Brachial, brutal, korrupt... es gibt wohl niemanden in diesem Film, auf den diese Beschreibung nicht zutreffen würde. Und das ist schon arg bedenklich, wenn man sich dessen bewusst wird, dass die Spannung aus der Frage resultieren soll, wer von ihnen die Anderen systematisch krepieren lässt. Mag die Auflösung dieser Fragestellung vielleicht sogar raffiniert und nicht ganz unüberraschend gelöst sein, so spielt es im Moment der Enthüllung leider auch für niemanden im Lichtspielhaus mehr eine Rolle, weil man geistig bereits mindestens eine Stunde vorher völlig abgeschaltet hat und von dem asozialen Verhalten sämtlicher Charaktere nur noch genervt ist. Eventuell hätte man hier aus der Ausgangslage eine ganz interessante Affäre stricken können, doch von Subtilität haben Drehbuch und Regie offenbar noch nie wo wirklich etwas gehört. Es ist beinahe traurig, wie lustlos irgendwelche Szenen mit Predator-Anleihen unmotiviert aneinander geschnitten und dabei sogar eine wahnsinnig talentierte Schauspielerin wie Olivia Williams völlig verheizt wird. Dazwischen bewegt sich ein sichtlich gelangweilter Arnie, der sich nicht nur ausschließlich in Onelinern artikulieren darf, sondern auch noch eine unnötige Rachehandlung angedichtet bekommt, die in einem der seltsamsten Showdowns in über 100 Jahren Filmgeschichte münden darf. Nicht genug, dass hier der Film vollständig entgleitet und eigentlich gar nicht mehr irgendeine strukturelle Ordnung einhält, hier spitzen sich dann auch die homophobischen Dialoge endgültig zu. Wahrscheinlich würde es selbst ein Michael Bay nicht hinbekommen, sein neuestes Werk mit sovielem peinlichem Chauvinismus zu füllen, wie es hier "gelungen" ist. Stimmt wenigstens die Action? Eigentlich nicht. Wobei das weniger an der deftigen Inszenierung liegt, als viel mehr an den übertriebenen Einlagen von so manchem Darsteller. Overacting kann Spaß machen und durchaus auch zur Situation passend, aber hier sieht man dem ganzen die Regieanweisungen praktisch an. Berechnete Überzeichnung ist das Stichwort.
Fazit: Es gibt Filme, bei denen man sich hinterher wirklich um sein bezahltes Geld für das Kinoticket aufregen darf. "Sabotage" ist zweifelsohne einer davon. Nicht mal als simpel gestricktes B-Movie macht das ganze irgendwie Spaß, größtenteils ist das, was dem Zuschauer da auf der Leinwand geboten wird albern und anstrengend und spottet am Ende eigentlich jedweder Beschreibung. Auch dem dritten Solo-Schwarzenegger wird kein großer Box-Office-Erfolg beschert sein und - wenn überhaupt - dann wird er erst auf dem Heimkinomarkt halbwegs profitabel laufen. Doch von den Beteiligten hätte es eigentlich niemand so wirklich verdient. Kann man den Film überhaupt irgendwem empfehlen? Nun ja, für ganz beinharte Arnie-Verehrer lohnt sich vielleicht ein Blick. Insgeheim fängt man sich mittlerweile allerdings eher an zu wünschen, dass ein Satz wie „I´ll be back“ wohl besser nie gefallen wäre.
2,5/10
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Let the sheep out, kid.
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