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von AnatolGogol
Agent
Ich sehe bei Brasilien mit Ausnahme von Neymar jetzt aber in der Offensive auch nicht, wo da die großartigen Spieler sein sollen - unabhängig von der bisherigen Leistung. Für einen hohen zweistelligen Millionenbetrag in der Weltgeschichte rumtransferiert zu werden ist ja nicht gleichbedeutend damit auch wirklich ein herausragender Spieler zu sein. Das sind - gerade auch verglichen mit früheren brasilianischen Mannschaften - in der Offensive doch fast ausschliesslich solide Leute ohne wirkliches Potenzial auf Weltklasse. Ich halte Neymar prinzipiell ja auch eher für gehypt, aber wie er gestern die Verantwortung des letzten Elfers auf sich genommen hat: Hut ab! Auch wenn ich ihn als Typ überhaupt nicht mag, aber das verdient schon Respekt. Hulk mag ich auch nicht, aber er hat in der Verlängerung ein paar gute Szenen gehabt, in denen er zumindest mal andeutete, dass er durchaus gewisses Potenzial hat. Aber der Vergleich mit Briegel ist natürlich mehrere Hausnummern zu groß. Außerdem muss ich schon sagen: das ist lachhaft, wie ein solcher Hüne sich beim leichtesten Windstoss hinschmeisst und Elfer schinden will: lachhaft! Auch das permanente Provozieren, Gestikulieren und Reklamieren haben mittlerweile - gerade bei Brasilien - Ausmaße angenommen, dass es wirklich mit Verlaub zum Kotzen ist. Oder mit den Worten der FIFA: RESPECT! Hinzu kommt, dass Brasilien seit fast 30 Jahren bei Weltmeisterschaften nicht mehr wirklich spielerisch überzeugen konnte, warum sollten sie also ausgerechnet heuer mit dieser offensiv eher limitierten Truppe damit anfangen? Zu befürchten ist aber trotzdem, dass aufgrund des Heimvorteils, der Bevorzugung durch FIFA und Schiris sowie der Schwäche der namhaften Konkurrenz alles auf einen sechsten Titel hinausläuft.
War ja auch klar, dass im Zuge des Algerien-Spiels morgen wieder die "Betrugs"-Mären von 82 aufgetischt werden. Ehrlich: ich kann diese scheinheilige Legendenbildung nicht mehr hören. Das ist wie bei der stillen Post: mit jedem WM-Turnier wird der "Betrug" größer und unzweifelhafter. Dass die Algerier 82 nachweislich von ihrem sowjetischen Dopingarzt bis an die Oberkante mit leistungssteigernden Drogen vollgepumpt waren, dass wird natürlich immer schön verschwiegen. Passt ja auch nicht ins schöne Bild vom "betrogenen Underdog". Die eigentlich betrogenen sind die algerischen Spieler, die unwissentlich mit gesundheitsgefährdenden Dopingmitteln vollgepumpt worden sind und von denen mindestens sieben Spieler (bzw. ihre Frauen) Kinder mit Behinderungen bekommen haben.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"