Guten Tag, bin neu ins Forum gestossen, freue mich auf interessante Diskussionen
FYEO ist eine Insel ohne nachträgliche Auswirkungen. Die Diskussion, inwiefern sich sich der Film von MR unterscheidet, ist müssig; freilich bewegen sich diese Filme innerhalb der Bond-Reihe an den entlegensten Ufern. FYEO ist deshalb noch lange kein Vorläufer von GE oder CR, denn sind wir ehrlich, die down-to-earth-Strategie war nur für kurzfristige Zwecke gewollt: Man wollte nach MR das Ruder hastig rumreissen, um durch das andere Bond-Extrem die Message durchklingen zu lassen: "Bitte glaubt jetzt ja nicht, Bond kann nur ein Clown sein".
OP knüpfte dann nämlich keineswegs an FYEO an, sondern war wieder ein bombastischer Streifen nach dem Motto: "Jetzt wo durch FYEO das Gegenteil bewiesen wurde, können wir auch wieder in die andere Richtung zurück." Die von danielcc erwähnte verstärkte Sachlichkeit in den 80ern ist m.M.n. nicht durch FYEO zu erklären, sondern vielmehr durch einen anderen Geschmack des damaligen Kinopublikums.
Die Dalton-Filme haben auch nichts mit FYEO zu tun, sondern gelangten zu ihrem Stil durch die Abwendung vom grauenvollen AVTAK und durch Daltons eigene Interpretation.
Insofern ist FYEO lediglich als Reaktion zu MR zu verstehen und nicht also neuer Meilenstein.
Ich persönlich kann FYEO nicht oft sehen, aber wenn, dann gerne. Er ist Moores beste Bond-Darstellung, wenn auch nicht sein bester Bondfilm (TSWLM). Sein Alter von 54 (!) Jahren ist dabei einfach zuviel des Guten, man kann ihn als Agenten einfach nicht ernst nehmen, 20 Jahre jünger wäre er für diesen Film die ideale Besetzung gewesen. Die Musik finde ich übrigens erfrischend und spritzig, viel besser als die zum-Umfallen-biedere Bond-Theme-Version, welche sonst immer zwischen MWTGG und LD gelaufen ist. Titel Song finde ich sogar sehr gelungen, gibt dem Film eine teilweise herrlich düstere Stimmung.
Meinerseits heisst das 7/10 Punkte.